ANZEIGE

Die besten Bass Riffs in Noten und Tabs – Rufus & Chaka Khan: „Tell Me Something Good“

Ich kann mich noch gut erinnern, als ich im späten Teenager-Alter diesen Song zum ersten Mal hörte. Ich hatte zwar den Begriff „laid back“ bereits gehört, „Tell Me Something Good“ gab mir aber zum ersten Mal eine Vorstellung, wie sich das anfühlen könnte. Der Song schleppt sich geradezu lasziv dahin; man läuft „irgendwie wackelig auf rohen Eiern“. Verantwortlich für diese Perle des Funk & Soul zeichnet die Band Rufus mit ihrer damaligen Frontfrau Chaka Khan. Bevor sie zur international gefeierten Solokünstlerin wurde, veröffentlichte sie mit Rufus mehrere Platten, die absolut hörenswert sind. „Tell Me Something Good“ erschien 1974 auf dem Album „Rags To Rufus“ und wurde ursprünglich von Stevie Wonder geschrieben. Chaka Khans Vocal Performance darauf ist wie eigentlich immer unvergleichlich. Robert „Bobby“ Watsons Basslines ist aber ebenfalls nicht von schlechten Eltern und trägt erheblich zum einzigartigen Feeling dieses Juwels bei!

Tell Me Something Good Bass-Workshop Rufus & Chaka Khan
In diesem Workshop erlernst du die Bassline von “Tell Me Something Good” von Rufus & Chaka Khan

“Tell Me Something Good” – Video

Hier wie immer zum Eingrooven das Originalvideo zum Song:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

„Tell Me Something Good“ – Rhythmik

Maximale Verwirrung ist zunächst mal angesagt: Hat man den Song nicht bereits im Ohr, steht man rhythmisch – zumindest bis zum Chorus – erst einmal ganz schön im Wald! Sämtliche Akzente fallen hier nämlich auf die Offbeat-Achtel, also die „und“-Werte einer jeder Viertelnote. Ohne vorherigen Anhaltspunkt wie einen Einzähler des Drummers fällt das Finden des Pulses daher zunächst nicht gerade leicht.

Erlösung bringt dann erst der Chorus: Hier wird es deutlich straighter und die rhythmische Spannung der Strophe löst sich auf und macht selbige im Nachhinein klarer. Die Schwerpunkte des Refrains liegen nunmehr auf den Downbeats, also auf den Zählzeiten 1 und 3. Zwischen diesen beiden platziert Bobby Watson kleine Fills oder Überleitungen mit Achtelnoten.

„Tell Me Something Good“ – Tonmaterial

Nicht nur rhythmisch, sondern auch tonal sind Vers und Chorus zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Weitere Teile besitzt der Song auch nicht. Im Vers befinden wir uns in Gb-Dur – die Bassline ist mehr oder weniger die Tonleiter (Gb, F, Eb, Db, Cb, Bb, Ab) abwärts gespielt.

Im Chorus transponiert die Band den Song einen Ganzton höher, also nach Ab-Dur. Hier nutzt Bobby Watson die Dur-Pentatonik (Ab, Bb, C, Eb, F) sowie eine chromatische Überleitung zwischen der zweiten Stufe Bb-Moll und der fünften Stufe Eb-Dur.

Bassplayer Robert Bobby Watson
“Bobby” Watson bei einem TV-Auftritt im Jahr 1975 mit einem Fender Jazz Bass mit schicken Block Inlays im Palisandergriffbrett. (Bildquelle: www.youtube.com/watch?v=7fgKhuqNtxw)

„Tell Me Something Good“ – Basssound

Welches Equipment bei der Aufnahme zum Einsatz kam, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Der Sound und die Zeit der Entstehung des Tracks lassen jedoch stark auf einen Fender Precision Bass mit Flatwound-Saiten sowie vermutlich einen Ampeg B15-Verstärker mitsamt Box schließen. Das Label „Vintage-Sound“ trifft es wohl am besten!

Wer nicht den Luxus des genannten Equipments besitzt, kommt dem originalen Basssound mit jedwedem P-Style-Bass oder dem Halstonabnehmer eines J-Style-Basses und zurückgedrehter Tonblende schon mal relativ nahe.

Es findet sich aber auch noch eine äußerst seltene Besonderheit im Song: Zum einen teilen sich Bass und Clavinett die Aufgabe des Low Ends, zum anderen wird der E-Bass im Vers „gepannt“, also im Stereobild hin- und hergeschoben. Diesen interessanten Effekt gibt es wirklich nur höchst selten, da der Bass dadurch an Druck verliert. Hier trägt dieser Effekt aber perfekt zur allgemeinen „Rohe Eier Laufen“-Stimmung des Verses bei!

„Tell Me Something Good“ – Transkription

Hier findet ihr das von mir eingespielte Soundfile und die in TABs und Noten transkribierte Bassline des Songs.

Audio Samples
0:00
“Tell Me Something Good” – Bassline – WAV

Viel Spaß mit dieser Perle des Soul & Funk und bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt

Hot or Not
?
Tell Me Something Good Bass-Workshop Rufus & Chaka Khan

Wie heiß findest Du diesen Artikel?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Für dich ausgesucht
Klangvergleich: Jazz Bass vs. Precision Bass
Feature

Wie klingt ein Jazz Bass / Precision Bass? Wir haben es verglichen und beide Bassmodelle in verschiedenen Genres gegeneinander antreten lassen!

Klangvergleich: Jazz Bass vs. Precision Bass Artikelbild

Klangvergleich Jazz Bass vs. Precision Bass: "Soll ich einen Jazz Bass oder einen Precisison Bass kaufen?" Schon klar - am besten natürlich beide! Es ist schon ein durchaus bemerkenswerter Umstand, dass die zwei berühmtesten E-Bässe vom selben genialen Schöpfer stammen: Leo Fender! Fender war zwar nicht der Erfinder des E-Basses, brachte aber 1951 mit dem Fender Precision Bass den ersten seriell in nennenswerten Stückzahlen gefertigten E-Bass auf den Markt und sorgte so maßgeblich für den Siegeszug des Instrumentes. Zehn Jahre später folgte mit dem Fender Jazz Bass der zweite Geniestreich. Die Beliebtheit beider Modelle ist bis heute ungebrochen - ob als Original oder in Form eines der unzähligen Derivate in allen erdenklichen Preisbereichen. In diesem Artikel wollen wir untersuchen, wie groß die Unterschiede beim Thema "Jazz Bass vs. Precision Bass" im direkten Klangvergleich ausfallen.

Warum du einen Fender Precision Bass brauchst - pros & cons Precision Bass
Feature

Pros and cons "Precision Bass": In diesem Feature beleuchten wir alle Vor- und Nachteile des legendären „Fender Precision Bass“ und seiner Kopien.

Warum du einen Fender Precision Bass brauchst - pros & cons Precision Bass Artikelbild

Precision Bass, Preci oder P-Bass - alle drei Namen stehen für den E-Bass-Archetyp schlechthin: Den Fender Precision Bass! Der Fender Precision Bass war nicht nur der erste in Großserie hergestellte E-Bass; das Bassmodell schreibt bis heute immer wieder auf's Neue Musikgeschichte. Der Precision Bass prägte mit seinem Sound alle erdenklichen Stilistiken von Schlager bis Heavy Metal! Natürlich findet ein derartiger Erfolg viele Nachahmer. Heutzutage gibt es kaum einen Basshersteller, der nicht ein entsprechendes Derivat im Programm hat. Eine große Frage stellt sich aber bei aller Lobhudelei: Ist ein P-Bass eigentlich wirklich so gut? Oder empfinden wir seinen Sound nur als Standard oder Referenz, weil er eben schon "immer da war"? Profitiert der P-Bass vielleicht nur von der „Gnade der frühen Geburt“? Für alle, die auf der Suche nach einem neuen Bass sind und sich gerade Fragen dieser Art stellen, schauen wir heute ‑ nicht ohne Augenzwinkern ‑ auf die Pros und Cons zum Thema „Fender Precision Bass“!

Bass-Kompressor einstellen: Die wichtigsten Einstellungen im Workshop
Workshop

Was macht ein Bass-Kompressor? Was bedeuten die Begriffe Threshold, Ratio, Gain, Attack und Release? In diesem Workshop erfährst du es!

Bass-Kompressor einstellen: Die wichtigsten Einstellungen im Workshop Artikelbild

In diesem Workshop zeige ich euch Wege, wie man den beliebtesten Effekt für Bass - den Bass-Kompressor - richtig einstellen sollte, um optimal damit zu arbeiten! Die Bezeichnung "Effekt" ist dabei übrigens fast etwas unangebracht, da ein Kompressor den Sound für gewöhnlich ja nicht so massiv verändert. Häufig liest man sogar, dass man einen guten Kompressor gar nicht hören sollte. Im Unterricht oder bei Workshops stelle ich jedoch häufig fest, dass viele BassistenInnen zwar einige Effektgeräte besitzen, aber oftmals gar nicht so genau wissen, wie diese arbeiten und wie man sie sinnvoll einstellen kann. Viel Potenzial, für das man eine Menge Geld bezahlt hat, bleibt auf diese Weise leider auf der Strecke! Warum sich dennoch der eine oder andere Euro für ein Bass-Kompressor-Pedal lohnt und wie man dieses richtig einstellen kann, möchte ich euch daher heute näherbringen.

Bonedo YouTube
  • First notes on the Sire Marcus Miller P5 Alder-4 #shorts #bass #sirebass
  • Sire Marcus Miller P5 Alder-4 - Sound Demo (no talking)
  • 10 Iconic Basslines With Power Chords