Play-Alike Roger Glover / Deep Purple

Wow, mittlerweile kann das britische Quintett Deep Purple auf eine über 50-jährige (!!!) Karriere, wegweisende Alben und unzählige Welttourneen zurückblicken. In diesem Bass-Workshop zum Thema Roger Glover / Deep Purple wollen wir uns auf die Basslinien der legendären „MK II“-Besetzung konzentrieren. Diese Bandbesetzung gab es von 1969 bis 1973 und später noch einmal von 1984 bis 1989. Das legendäre Lineup mit Bassist Roger Glover spielte die stilprägenden Alben „In Rock“, „Fireball“, Machine Head und „Who Do We Think We Are“ ein, welche bis in die heutige Zeit hinein unzählige Bands beeinflussen.

Bassworkshop Roger Glover
In diesem Bass-Workshop erlernst du die besten Bassline von Roger Glover / Deep Purple (Shutterstock / Von: bahadir aydin)
Inhalte
  1. Roger Glover / Deep Purple MK II – Kurzbiographie
  2. Roger Glover / Deep Purple MK II – Stilmerkmale
  3. Roger Glover / Deep Purple MK II – Equipment
  4. Roger Glover / Deep Purple MK II – Transkriptionen
  5. „Speed King“ – Bassline
  6. „Bloodsucker“ – Bassline
  7. „Into The Fire“ – Bassline
  8. „Black Night“ – Bassline
  9. „Maybe I’m A Leo“ – Bassline
  10. „Smoke On The Water“ – Bassline
  11. „Space Truckin“ – Bassline
  12. „Hush“ – Bassline

Roger Glover / Deep Purple MK II – Kurzbiographie

Am 30. November 1945 kam Roger Glover in Brecon (Wales) zur Welt. Schon in jungen Jahren begann er sich für Musik zu interessieren und gründete im Alter von 15 Jahren mit einigen Schulfreunden seine erste Band: The Madisons. Im Jahr 1965 stieß ein gewisser Ian Gillan als Sänger dazu. Bis 1966 hatten sich The Madisons in Episode Six umbenannt und konnten einige Achtungserfolge erzielen, darunter einige Auftritte bei der BBC sowie Gigs im europäischen Ausland.

Doch so sehr man sich bemühte – so richtig wollten Episode Six nicht durchstarten. Ganz ähnlich ging es den bereits existierenden Deep Purple. Im Jahr 1968 verließen Gillan und Glover Episode Six und wurden von John Lord, Ritchie Blackmore und Ian Paice zu einer Audition für Deep Purple eingeladen. Dort hatte man sich gerade von Sänger Rod Evans und Bassist Nick Simper getrennt.

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Rock Bass Patterns, die (fast) immer passen

Die neue Besetzung lag musikalisch komplett auf einer Wellenlänge: 1970 entstand mit „Deep Purple In Rock“ der erste Meilenstein. Songs wie „Speed King“, „Black Night“ und das mystische „Child In Time“ zementierten schnell den Erfolg der als „Mark II“ (auch: „Mk II“) in die Bandgeschichte eingegangenen Besetzung.

Nach dem zweiten Album „Fireball“ folgte mit „Machine Head“ DER Meilenstein des frühen Hardrock bzw. Heavy Metal. Ein beeindruckendes Zeugnis von Deep Purples Energie, Virtuosität und musikalischer Risikofreudigkeit auf der Bühne ist allen anderen voran das fulminante Live-Album „Made In Japan“. Diese kann und muss man nur als „auf Vinyl gepresste Energie“ beschreiben – beeindruckend!

Kräftezehrende Tourneen, ein weiteres Studioalbum und schwierige Charaktere führten 1973 zur Auflösung der „MK II“-Besetzung. Nachdem alle Beteiligten andere Projekte verfolgt hatten – etwa mit den Bands Rainbow oder Whitesnake – kam es zur 1984 zur Reunion des „MK II“-Lineups, und es entstanden die Alben „Perfect Strangers“ und „House Of Blue Light“. Doch schon 1989 krachte es leider abermals im Gebälk – seitdem ist die „MK II“-Episode endgültig vorbei!

Deep Purples und Roger Glovers Geschichte umfasst natürlich unzählige weitere Kapitel. Da aber vor allem die erste „MK II“-Phase die Legende Deep Purples begründet und zahlreiche Hardrock-Klassiker hervorgebracht hat, beschränke ich in diesem Bass-Workshop mich auf diese Zeit.

Roger Glover live
Roger Glover mit seinem geliebten Vigier-Bass (Bildquelle: www.youtube.com/watch?v=55CBXBI5M7s)

Roger Glover / Deep Purple MK II – Stilmerkmale

In den frühen 70er-Jahren und auf Deep Purples vier ersten Alben der „MK II“-Besetzung finden sich alle Stilmerkmale, die den Hardrock und Heavy Metal bis zum heutigen Tage prägen. Wichtig für diese Zeit war aber auch eine ausgeprägte musikalische Freiheit und die pure Lust am Jammen auf der Bühne, wovon man sich zum Beispiel auf dem Album „Made In Japan“ wunderbar ein Bild machen kann.

Elementar wichtig für den Sound dieser Ära waren folgende Aspekte:

  • häufiger Einsatz der Moll-Pentatonik in Riffs
  • häufiger Einsatz von Chromatik
  • deutliche Einflüsse aus dem Blues und der Klassik
  • kraftvolle Unisono-Riffs von Gitarre, Orgel und streckenweise auch dem Bass
  • viel Raum für Improvisation innerhalb der Basslines
  • häufige Offbeat-Achtelgrooves
  • viele Rock-Shuffle-Grooves
Roger Glover on stage
Roger Glover on stage (Bildquelle: www.youtube.com/watch?v=55CBXBI5M7s)

Roger Glover / Deep Purple MK II – Equipment

In früheren Jahren war Bassist Roger Glover mit Rickenbacker-Bässen zu sehen. Einer davon ist auch auf „Machine Head“ und natürlich „Smoke On The Water“ zu hören. Während der „Fireball“-Periode spielte Roger hauptsächlich einen Fender Mustang. Es folgten Gibson Thunderbirds, Steinberger-, Peavey- und diverse weitere Fender-Bässe. Neben dem Mustang hat es Roger vor allem der Fender Precision Bass angetan.

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Play-Alike Neil Murray – Bass Workshop

Seit fast 30 Jahren spielt Roger nun aber bereits Bässe des französischen Bassbauers Vigier. Basierend auf Vigiers Excess-Modell gibt es mittlerweile sogar einen Roger Glover Signature Bass. Laut Roger nutzt er diese hauptsächlich im Livebetrieb. Im Studio bevorzugt er nach wie vor den fetten Sound eines Fender P-Basses.

Aufgrund der über ein halbes Jahrhundert langen Karriere spielte Roger natürlich auch alle möglichen Verstärker. Darunter waren Modelle von Companies wie Marshall, Acoustic, Ampeg, SWR sowie seit einigen Jahren tc electronic. Sein Favorit ist das enorm leistungsstarke Blacksmith-Basstopteil mit mehreren 4x10er-Boxen.

Abgesehen von einigen ruhigeren Stücken spielt Roger Glover stets mit dem Plektrum, was natürlich auch einen sehr entscheidenden Anteil an seinem Sound hat!

Roger Glover / Deep Purple MK II – Transkriptionen

„Speed King“ – Bassline

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„Speed King“ – Bassline – WAV

Dieser Titel ist durchaus wörtlich gemeint: Highspeed-Achtel mit Moll-Pentatonik-Riffs und etwas Chromatik.

„Bloodsucker“ – Bassline

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Ein Monster-Riff auf der Bluestonleiter – ganz klassisch, wie aus dem Lehrbuch!

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„Bloodsucker“ – Bassline – WAV

„Into The Fire“ – Bassline

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Wieder haben wir es hier mit der Moll-Pentatonik zu tun, aber dieses Mal kommt wieder ein guter Schuss Chromatik hinzu!

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„Fire“ – Bassline – WAV

„Black Night“ – Bassline

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Tja, was soll ich sagen: Wieder einmal umwerfendes pentatonisches Riff! Der Rock-Shuffle-Groove ist ebenfalls sehr typisch für diese Zeit. Heutzutage ist er leider etwas aus der Mode gekommen – schade!

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„Black Night“ – Bassline – WAV

„Maybe I’m A Leo“ – Bassline

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Hello again, liebe Moll-Pentatonik – diesmal verpackt in ein cooles Groove-Gewand mit Swing-Feeling.

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„Maybe I’m A Leo“ – Bassline – WAV

„Smoke On The Water“ – Bassline

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Intro und Vers basieren bei diesem Klassiker ebenfalls auf der Blues-Tonleiter, vor allem die vielen improvisierten Fills. Aber auch hier finden sich wieder einige chromatische Elemente.

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„Smoke On The Water“ – Bassline – WAV

„Space Truckin“ – Bassline

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Ein typischer Offbeat-Achtelgroove, wie ihn Deep Purple und andere Rockbands dieser Zeit häufig verwendeten. Im Intro hören wir die Moll-Pentatonik, im Chorus wird diese mit viel Chromatik angereichert.

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„Space Truckin’“ – Bassline – WAV

„Hush“ – Bassline

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Ich habe den Main-Groove für mein Klangbeispiel aus zwei verschiedenen Live-Versionen transkribiert. Diese Beispiele zeigen wunderbar, dass Deep Purple keine Band ist, die statisch ihre Songs herunterspielt, sondern die stets in Bewegung bleibt: Stücke verändern sich permanent, und ebenso die gespielten Basslines von Roger Glover.

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„Hush“ – Bassline – Beispiel 1 – WAV „Hush“ – Bassline – Beispiel 2 – WAV

Ich wünsche allseits viel Spaß mit den Basslinien von Roger Glover und Deep Purple!

Thomas Meinlschmidt

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