ANZEIGE

Die besten Bass Riffs in Noten und Tabs – The Commodores: „Brick House“

„Brick House“ – kaum eine Funk-Session, auf der dieser Hit von The Commodores nicht gespielt wird. Die US-amerikanische Band aus Detroit war Mitte bis Ende der 70er-Jahre beim legendären Motown-Plattenlabel unter Vertrag und erzielte hohe Chart-Platzierungen. Gründungsmitglied am Gesang (und Saxophon!) war niemand Geringeres als Lionel Richie, der einige Jahre später eine beeindruckende Karriere als Solokkünstler starten sollte. Das Album „Commodores“ aus dem Jahr 1977 enthielt neben der Hymne „Easy“ (jüngeren Generationen eher durch die Coverversion von Faith No More bekannt) auch den Funk-Kracher „Brick House“, der sich rasend schnell zum Chartbreaker entwickelte. Für die geballte Ladung „Funk“ auf diesem Track zeichnet nicht zuletzt Bassist Ronald LaPread verantwortlich, der dem Song mit einer prägnanten Bassline seinen Stempel aufdrückte. Zu diesem Zweck packte Ronald seinen Daumen aus und schuf auf diese Weise gleichzeitig einen Klassiker der „History of Slap-Bass“. Mehr als genug Gründe, uns die Bassline einmal genauer anzusehen.

Brick House Bass-Workshop The Commodores
In diesem Workshop erlernst du die Bassline des Commodores-Hits “Brick House”

„Brick House“ – Video

Hier könnt ihr das Originalvideo von „Brick House“ sehen und hören:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

„Brick House“ – Rhythmik

Der Chorus des Songs besteht im Wesentlichen aus einer zwei Takte langen Phrase, die wiederholt wird. Kleine Variationen gibt es lediglich auf der Zählzeit 4 des zweiten Taktes. Um für etwas „Vorwärtsdrall“ zu sorgen, antizipieren Bassdrum und Bassline die 1 des zweiten auf die 4+ des ersten Taktes.

Allgemein haben Drums und Bass sehr viele gemeinsame Akzente, was ja gar nicht so üblich in Funk-Grooves ist. Ansonsten haben wir es zwar mit ein paar Synkopen (Akzente zwischen den Pulsschlägen) zu tun, es bleibt aber unterm Strich alles noch im Rahmen und ist entsprechend transparent.

Die Bassline plus Drums plus Gesang machen im Grunde schon einen Großteil des Songs aus, und die restlichen musikalischen Elemente sind eher schmückendes Beiwerk. Ein Vorteil dabei ist, dass man sich sehr viel über die Ohren erschließen kann.

Im Vers geht es dann sehr straight zu. Die Rhythmusgruppe spielt einen klassischen „Amsterdam-Groove“ auf die Zählzeiten 1, 2+ und 3. Im Gegensatz zum Chorus wirkt dies deutlich luftiger und ruhiger. Die beiden Song-Teile werden auf diese Weise schön voneinander abgetrennt.

„Brick House“ – Tonmaterial

Klischees sind nicht ohne Grund Klischees: Sie funktionieren einfach und sind entsprechend authentisch! Dazu gehört im Funk ganz eindeutig die gute alte Moll-Pentatonik, die Ronald LaPread als Basis für seine Bassline einsetzt. Ab und zu schmuggelt er noch einen diatonischen (zur Tonleiter gehörigen) oder chromatischen Ton in das Geschehen – das war es aber auch schon!

Apropos Tonleiter bzw. Tonart: „Brick House“ steht in A-dorisch, und die passenden Töne dazu lauten A, B, C, D, E, F# und G. Im Gegensatz zur natürlichen Molltonleiter ist die Sexte im Dorischen um einen Halbton erhöht (aus F wird F#) – dies klingt einfach etwas frischer und moderner. Technisch gesehen ist A-dorisch die G-Durtonleiter von A nach A gespielt. Wir befinden uns aber dennoch nicht in G-Dur, da hier A-Moll ganz klar das tonale Zentrum des Songs bildet. Die oben angesprochen A-Moll-Pentatonik setzt sich aus A, C, D, E und G zusammen.

Im Gegensatz zum sehr melodischen Chorus konzentriert sich Ronald LaPread im Vers dann hauptsächlich auf den Grundton, um für einen entsprechenden Kontrast zu sorgen. Dies tut er erneut in der Bridge, wo er den Fokus mehr auf die Tonleiter als auf die Pentatonik setzt. Auf diese Weise gliedert er den Song beispielhaft durch die Wahl seines Tonmaterials.

Ronald LaPread on stage
Commodores-Bassist Ronald LaPread im Jahr 2017 mit einem Steinberger L2-Bass. (Bildquelle: www.youtube.com/watch?v=98RaiRJ1_3k)

„Brick House“ – Spieltechnik & Basssound

Ich kann es nicht mit letzter Gewissheit sagen, aber ich würde mich schon schwer wundern, wenn wir auf „Brick House“ nicht einen Fender Precision Bass mit Flatwound-Saiten hören. Die Bassline wurde zu großen Teilen mithilfe der Slaptechnik gespielt, und vor allem bei den gerissen Tönen sind die Flats mit ihren milden Höhen deutlich heraushörbar. Tatsächlich ist Ronald LaPread in einigen Live-Videos mit einem schwarzen Precision zu sehen!

Beim Rest der Signalkette kann ich nur mutmaßen, würde aber auf eine Aufnahme direkt ins Pult tippen. Falls ein Amp zum Einsatz kam und dieser mikrofonwert wurde, deutet der Charakter des Sounds für meine Ohren auf einen Ampeg B15 hin. P-Style Bass, geschliffene Saiten und die Slaptechnik machen hier aber definitiv den größten Anteil im Klang aus!

„Brick House“ – Transkription

Im Audiofile habe ich einen verkürzten Ablauf aufgenommen und einfach Intro, Vers, Chorus und Bridge aneinander gereiht. Auf diese Weise kann man alles in komprimierter Form hören.

Audio Samples
0:00
“Brick House” – Bassline – WAV

Bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt

Hot or Not
?
Bass-Workshop Brick House The COmmodores

Wie heiß findest Du diesen Artikel?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Für dich ausgesucht
Funk Bass Patterns, die (fast) immer passen
Bass / Workshop

Standard-Bassgrooves bilden das rhythmische Rückgrat zahlreicher Hits. In diesem Workshop findet ihr bekannte Funkbass-Grooves, die auch als Grundlagen für eure eigenen Ideen fungieren können.

Funk Bass Patterns, die (fast) immer passen Artikelbild

Wie im letzten Workshop stelle ich euch heute an dieser Stelle wieder Archetypen für Bassgroove-Patterns vor, welche für einen bestimmte Style oder eine spezielle Epoche stehen. Nach den Rock Bass Patterns aus der letzten Workshopfolge widmen wir uns heute dem Funk. Auch die Funk-Patterns der heutigen Workshopfolge entwickelten sich im Laufe der Jahrzehnte zu Standards bzw. einer Art "Blaupausen" und begegnen uns immer wieder in zahlreichen Situationen mit oder ohne Variationen. Der Grund für ihre Beliebtheit ist, dass sie einfach nahezu immer funktionieren ‑ Klischees werden eben nicht ohne Grund zu Klischees! Für ambitionierte Funkbassist*innen macht es daher absolut Sinn, diese Bass-Patterns im Repertoire zu haben, können sie doch bei jedem Jam, jeder Session, oder beim Schreiben eigener Songs hervorragend als Basis dienen. Zudem lassen sich von diesem Startpunkt aus später wesentlich leichter eigene Grooves entwickeln. Mehr als im Rock steht bei den Funk Bass Patterns die Interaktion mit anderen Instrumenten im Fokus. Es ist also nicht nur wichtig, WAS wir spielen, sondern auch, WIE sich unsere Basslines in den Gesamtkontext einfügen.

The funk has gone: R.I.P., Basslegende Louis Johnson!
Feature

Noch ein Schock für die Basswelt: Louis "Thunder Thumbs" Johnson - der Bassist, der die Basslinie von Michael Jacksons "Billie Jean" eingespielt hat - ist am 21. Mai 2015 von uns gegangen. Erst am 13. April hatte Johnson seinen 60. Geburtstag gefeiert...

The funk has gone: R.I.P., Basslegende Louis Johnson! Artikelbild

Ruhe in Frieden, Louis Johnson (13.4.1955 - 21.5.2015)! Mir reicht es, liebe Besucher des bonedo-Bassbereiches! Und das meine ich so, wie ich es schreibe: Das Jahr 2015 hat bereits jetzt gute Chancen, als das schwärzeste überhaupt in die Geschichte des elektrischen Basses einzugehen. Ich mag nicht mehr - ich will meine Basslegenden zurück!

Play-Alike Larry Graham - Bass Workshop
Workshop

Larry Graham gehört zu den ganz großen Innovatoren des Bassspiels und gilt als Erfinder der Slaptechnik. Dabei war die gesamte Entwicklung ganz und gar nicht Larrys Plan.

Play-Alike Larry Graham - Bass Workshop Artikelbild

Larry Graham gehört zu den ganz großen Innovatoren in der Geschichte des E-Basses. Ohne ihn gäbe es sicher nicht das Bassspiel, wie wir es heute kennen. Marcus Miller, Mark King, Victor Wooten, Stanley Clarke - sie alle würden gänzlich anders klingen, und jeder von uns auch! Die Basswelt hat diesem Basshelden definitiv viel zu verdanken, sein Einfluss steht wohl auf einer Stufe mit dem eines Jaco Pastorius. Der heute 72jährige Bassist, der niemals zu altern scheint und dessen Erkennungsmerkmal seit vielen Jahren die weiße Kleidung und das weiße Instrument sind, stieß uns allen viele Türen auf und inspiriert jede neue Bassisten-Generation aufs Neue. Dabei war die gesamte Entwicklung ganz und gar nicht Larrys Plan - und wie so oft basiert eigentlich alles auf einer Aneinanderreihung von Zufällen!

Bonedo YouTube
  • Sadowsky MetroExpress PJ VS. Sadowsky MetroLine PJ - Teaser #shorts #reel #sadowsky #sadowskybass
  • Sadowsky MetroExpress PJ VS. Sadowsky MetroLine PJ
  • Cool Rock Groove With The Harley Benton WB-20BK Rock Series #shorts #reel #harleybentonbass #rock