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Roland AIRA Compact P-6 Test: Kompakter Sampler

Drum-Machine, Synths, Vocals – bislang fehlte im AIRA-Compact-Kosmos nur ein Sampler. Et voilà: Der Roland AIRA Compact P-6. Und wie immer gilt bei Roland: bunt und verspielt – aber gewiss nie zu unterschätzen! Der P-6 ist das jüngste – und mit knapp 200 Euro auch das teuerste – Mitglied der AIRA-Compact-Familie.

Als lange vermisstes Puzzlestück schließt der P-6 so die Lücke im Mini-Setup und bringt Sampling ins Pocket-Format. Zur Erinnerung: 2022 startete Roland die AIRA-Compact-Serie mit AIRA E-4 Voice Tweaker, J-6 Chord Synth und T-8 Beat Machine . Später folgte der S-1 Tweak Synth – jetzt zieht der P-6 als Sampler nach.

Roland AIRA Compact P-6 Highlights

  • max. 48 Samples via 6 Pads á acht Bänke
  • 16-stimmige Polyphonie, Granular-Modus und Effekte
  • 64 Steps pro Pattern, vier Pattern-Bänke mit jeweils 16 Pattern
  • Motion Recording, Probability & Substeps
  • Direktes Sampling + Resampling mit Effekten
  • USB-C für Audio/MIDI & Strom, Akku integriert
  • 3,5 mm Klinke für MIDI, Sync, Mix-In und Line-Out (headsettauglich)
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Roland AIRA Compact P-6 Sampler
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(24)
Roland AIRA Compact S-1 Tweak Synth
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(83)
Roland AIRA Compact T-8 Beat Machine
Roland AIRA Compact T-8 Beat Machine
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(58)

Knackig, kompakt – Roland AIRA Compact P-6 im Überblick

Der Roland AIRA Compact P-6 ist ein „Made-in-China“-Sampler. Optisch sieht das zwar nach knuffigen Spielzeug aus, klanglich und funktional sollte das Ganze aber durchaus ernst genommen werden.

Mit Live-Write sowie umfangreichen Lauflicht-Modus sorgt der P-6 für komplexe Pattern im knackigem Direktzugriff – optimal für die Wiedergabe von Drum-Samples sowie auch Short-Audio, perfekt für das kleine Live-Setup.

Volle Hütte, und dennoch logisch sowie praktisch sortiert – Roland weiß wie es geht!

Ferner präsentiert sich der mobile Mini-Sampler mit eingebauten Mic und Akku als Recorder für unterwegs, maximal 5,9 Sekunden gibt es dabei bis 44,1. kHz. Einen Lautsprecher gibt es indes nicht.

Dank 16 kleiner Step-Taster im unteren Bereich lassen sich Aufnahmen – etwas fummelig – mit einem Keyboard tonal spielen! Externe MIDI-Klaviaturen werden indes nicht vollständig unterstützt.

Pads, Pattern, Performance – Workflow im Hosentaschenformat

Außerdem gibt es sechs größere Gummi-Pads, die sich mit den Fingern besser treffen lassen, aber auch ohne Velocity/Aftertouch auskommen. Der Roland P-6 organisiert das Sample-Getrigger ferner auf acht Pages namens A-H.

Das ergibt 48 Samples maximal mit 16-facher Polyphonie. Gemischt wird in einem Mixer mit Channel-Filter, zwei Bussen sowie Delay- und Reverb-Send. Richtige Kits oder Projekte gibt es indes nicht: alle Pattern teilen sich die Samples.

Gelbe Parameter für die Master-FX, weiße Ränder für die Regler für das gewählte Sample!

Vier weiß-umrandete Regler für PITCH, START, END und LEVEL gibt es pro Sample zu kurbeln, dazu kommen Einstellungen zu Spielmodis wie Gate, One-Shot, Loop sowie Reverse und Lo-Fi Effekte, das Monophonic/Polyphonic-Verhalten, usw.

Gespielt wird der P-6 durch Klopfen der Pads oder ganz klassisch im Step-Sequenzer programmiert. Und das ist verdammt gut: Tonhöhen, Dynamik-Verhalten und Wahrscheinlichkeit lassen sich im Sequenzer setzen, Einstellungen für Länge, Timing sowie wiederholtes Spielen von Steps ist ebenso vorgesehen. Ferner gilt:

  • bis zu 64 Steps pro Pattern, organisiert über vier Pages
  • außerdem: vier Pattern-Bänke mit jeweils 16 Pattern
  • hinzukommt: Motion Recording für Parameterfahrten sowie kontinuierliche Änderung der Tone-Parameter

Der Workflow ist damit umfangreich und für die kleinen Regler gut umgesetzt. Einzig das Umschalten zwischen Steps-Pages bei Lauflicht via Shift + Step-E/F ist mir persönlich zu umständlich geraten. Hinzukommt die schlechte Lesbarkeit einiger schwarzer Taster.

Ohne Mehrfachbelegung geht es nicht! Die Step-Taster sind also nicht nur Pattern-Wahl und Keyboard-Noten sondern auch der Zugang zu reichlich Sonderfunktionen!

Master of Masters

Die Master-Effekte liefern ordentlich ab, lassen sich aber nur einzeln nutzen: LOOPER, PITCH, DELAY, FILTER mit Drive und SCATTER kennt man. Sie können dank der Gummi-Taster für An/Aus gut performt werden sowie auf zwei Bussen verteilt werden.

Die Unterkategorie MFX liefert weitere Effekte, darunter Tape-Stop, Resonator, Isolator, weitere HP/LP-Filter, kräftiges Vinyl-Gekniste sowie Noise, Chorus, Phaser, Compressor, usw.!

Gesteuert wird das Ganze umfangreich über drei gelb umrandete Regler namens CTRL1 bis CTRL3 – klar getrennt von den weißen Sample-Parametern und für kräftige Verbiegungen mit Körper und Geist bestens geeignet

Hinten findet sich der Hauptschalter sowie der USB und MIDI-Anschluss. Via USB wird auch der eingebaute Akku geladen!

Resampling sowie der granularer Sample-Modus dienen für experimentierfreudige Spielereien. Wer mag, nutzt das Mikrofon zum Direkt-Sampling, oder den USB-Eingang oder den Line-In.

Ferner kann man Audio-Schnippsel via USB laden, sowie das ganze Class-Compliant oder mit AIRA-Link per USB verwenden – mit Audio und/oder MIDI versteht sich. Per USB wird der fest-eingebaute Akku geladen, welcher in etwa drei Stunden durchhält.

An der Stelle ebenfalls gut zu erwähnen sind die vielen, soliden 3,5 mm Klinken für den MIDI I/O, den Sync I/O sowie den Mix-In und den Line-Out, welcher außerdem Headset-tauglich ist und damit auch externe Mics bedient.

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PRAXIS

Roland Sequenzer vom Feinsten

Der Sequenzer des AIRA-Compact zeigt sich zunächst mal als absolut solides Werkzeug und ist anderen Aira-Geräten ähnlich, hier aber besonders gut für kleinen Platz umgesetzt. Meines Erachtens nach ist er gut geeignet, unsaubere Live-Einspielungen zu begradigen.

Einziger Wermutstropfen: Einige schwarze Funktionstaster sind ohne ihre Hintergrundbeleuchtung nicht lesbar – besonders in der Kennenlernphase ein echter Navigationsnachteil, wenn man eine der geraden “nicht-aktiven” Taster sucht, Beispiel: KYBD und PATTERN: eine „Bright/Dim“-Option habe ich nicht finden können. Es hilft nur Übung oder gutes Gedächtnis – beides eine Herausforderung.

Wer sich eingroovt, wird allerdings mit kreativen Pattern-Jams sowie spontanen Loop-Orgien belohnt. Auch, weil man das Teil recht komfortabel in zwei Händen wie einen Game-Controller halten kann. Der mitgelieferte Sample-Content ist echt knapp, aber absolut brauchbar, inspirierend und mit “acht Kits” soweit breit kuratiert.

Audio Samples
0:00
FX On/Off Perform MFX Vinyl & Ressonator Channel Filter/Drive into Delay

Umfangreich, aber kompakt

Grundsätzlich und hier besonders gilt: nur weil man alle Funktionen zur Verfügung hat, muss man sie nicht immer auch gleich alle nutzen. Das vorausgeschickt, erfüllt der P-6 damit weniger komplizierte Tasks als Spezialist im Live-Setup mit besonderer Bravour, äußert intuitiv und damit gut.

Zum eigenständigen Spielen und Experimentieren unterwegs lädt das Konzept ebenfalls ein – Limits innerhalb der Software gibt es kaum. Platzbedingt gibt es Verschachtelung bei der Bedienung sowie reichlich Doppelbelegungen kleiner Taster in Kauf zu nehmen. Auch der fehlende Speaker trübt den Hipster-Flow.

Trotzdem hat es Roland geschafft, Aspekte der Live-Möglichkeiten intuitiv nutzbar zu machen – und auch auf Kopfhörer geht das voll klar. Starker Fokus auf die Master-Effekte sowie die plakativen Sample-Parameterm machen Laune. Der Granular-Mode war hingegen eher “underwhelming”, Live kaum beherrschbar und damit eventuell noch was für das Studio.

Viele Effekte gut im Zugriff

Resampling lässt sich pro Voice anstoßen, der Sampling-Button wird durch ein kleines Mikrofonloch ergänzt.

Einen Lautsprecher sucht man bei Roland vergebens, welcher den mobilen Spass nochmal erhöht hätte.

An der Stelle sei Teenage Engineering als Alternative genannt, die einen Speaker in ihrem Taschenrechner-Samplern verbauen.

Deren Effekte sind zwar nicht so gut wie die von Roland, die Pads wiederum sind besser, es gibt mehr davon und sie haben Aftertouch! Eine höhere Lebenserwartung traue ich trotz eingebauten Akku dennoch klar den Roland AIRA Compacts zu.

Anschlüsse & Integration

Die Engine ist komplex und ziemlich hoch entwickelt für so einen kleinen Sampler!

Auch an Bord: Sync In/Out und MIDI In/Out via 3,5 mm Miniklinke. Der Stereo-Ausgang ist headsetkompatibel und unterstützt den Mikrofoneingang – per Mix-In lassen sich weitere Geräte durchschleifen, mischen, bearbeiten. Alles Ideal für kompakte Setups in Reihe, nicht nur Roland-only. Das gefällt!

Systemgedanke & Alternativen

Die AIRA-Compact-Reihe steht für eigenständige Mini-Instrumente mit Hands-on-Workflow – oft verkleinerte Ableger von TR-8S, MC-707 oder Boutique-Geräten, samt reduzierter Engine und kleinem Preisschild.

Wer lieber groß denkt, greift zur TR-8S oder MC-707 – technisch weit überlegen, in der Menü-Führung besser – aber in der Summe auch kaum günstiger: Fünf kleine AIRA-Compact Units kosten am Ende ähnlich viel wie ein ausgewachsenes Flaggschiff.

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Roland AIRA Compact P-6 Sampler
Roland AIRA Compact P-6 Sampler
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FAZIT – Roland AIRA Compact P-6 Sampler

Der Roland P-6 ist kein MPC-Killer, aber ein extrem spaßiger Sampler-Zwerg mit tollen Lauflicht-Features, Motion-Recording und vor allem: fetten Sound. Er ergänzt das AIRA-Compact-Setup sinnvoll um Sampling, Drum-Kits und Voice-Spielerein. Er ist außerdem hochgradig portabel, dabei äußert vielseitig und erstaunlich gut zu bedienen. Wer auch unterwegs gern klang-experimentiert bekommt hier für unter 200 Euro ein cleveres Mini-Studio – mit echten Roland-Genen und damit wieder einmal überraschend viel Tiefgang für ein Toy!

Volle Hütte, und dennoch logisch sowie praktisch sortiert – Roland weiß wie es geht!
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • viele Effekte und Optionen
  • 64 Steps, 64 Pattern und 48 Samples
  • Umfangreicher Sequenzer mit Motion-Recording
Contra
  • keine Kits oder Projekte
  • unbeleuchtete Taster kaum zu lesen
Artikelbild
Roland AIRA Compact P-6 Test: Kompakter Sampler
Für 198,00€ bei

Features

  • Roland P-6 – Features im Überblick
  • 6 Sample-Parts mit Pads, Reglern für Pitch, Start, End & Level
  • 48 Sample-Slots (WAV, mono/stereo), chromatisch und polyphon spielbar
  • Sequenzer mit bis zu 64 Steps, Motion Recording & Quantisierung
  • 64 Pattern-Speicherplätze, Step-Modus oder Echtzeit-Einspielung
  • Performance-Effekte: Looper, Filter, Scatter, Vinyl-Sim, Delay & Reverb
  • Granular- und Lo-Fi-Modi, Live-Sampling via Line-In, Mikro oder P-6 App
  • MIDI I/O (3,5 mm TRS, Typ A), Audio I/O (3,5 mm TRS), Mix-In
  • USB-C für MIDI/Audio und Stromversorgung
  • Interner Akku, Laufzeit bis zu 3 Stunden, Lieferumfang inkl. USB-Kabel
  • Maße: 188 × 106 × 36 mm
  • Gewicht: 305 g
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Profilbild von MartY ATARI

MartY ATARI sagt:

#1 - 18.06.2025 um 10:40 Uhr

0

den gibt's doch schon ein Jahr? oder?

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