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Roland T-8 Test

Better late than never: Roland wird auch richtig kompakt, wie die Korg Volcas und die TE POs. Jetzt kommen mit der AIRA Compact Serie erste Varianten: Der Stimmen-Effekt Roland E-4 Voice Tweaker, der Chord-Synthesizer Roland J-6 und eben die Roland T-8; eine Drum Machine mit Mono-Bass-Part.

Die drei Kisten bilden ein tolles Trio und sind für jeweils unter 200 Euro zu haben – niedliches Spielzeug oder gar kleiner Real Deal? Wir hatten die Roland T-8 im Test.

Details

Roland T-8 – Das Wichtigste in Kürze

  • Kompakter Drum-Computer mit Bass-Synthesizer
  • 6 Drum Parts mit Sounds der TR-606, TR-808 und TR-909 und TB-303 Bass Line Part
  • Stepsequenzer mit maximal 32 Steps und 64 Pattern
  • Interne Effekte
  • Stromversorgung über Lithium-Ionen-Akku
  • Eignet sich für Jams unterwegs

Best of Roland Legacy Sell Out

Die Roland T-8 ist eine Akku-betriebene Mini-Groovebox. Eine 6-Spur Drum Machine mit zusätzlichen Mono-Bass-Synthesizer und Effekten. Roland selbst spricht von der „Aira Compact Beat Machine“ und bemüht stilecht das Erbe von 606, 808, 909 und 303 mit einer hippen Kampagne. 

Jetzt übertreib mal nicht so, Roland! Nur weil eine 909-Kick in der T-8 ist …
come on yalI – I aint playin this shi*!

Passend dazu bietet Roland teure Klamotten, getarnt als Merch. Wie wäre es beispielsweise mit 20 Euro für Roland Socken oder gar einer feschen 808-Daunenjacke für attraktive 1000 Euro? Hat da jemand etwa zu viel Lötzinn inhaliert?

Nichtsdestotrotz stecken in der kleinen Roland T-8 Kiste die mächtigen Urahnen – nur sind sie hier recht „selected by Roland“, sprich festgelegt. Konkret findet man es eine 909 Kick, eine 808 Snare, eine 808 Tom, eine 808 Clap sowie die beiden 606 Hi-Hats in Open und Closed Versionen. Im Menü gibt es weitere Detailanpassung zu entdecken – grundsätzlich ist es das aber erstmal so. 

Logisch, dass man eine kleine Maschine abspecken muss – warum nur auf wichtige Sound-Variationen verzichtet? Generell kann man sich arrangieren, dennoch: fehlende 808 Kick und 909 Hats nerven. Somit wirkt das leider wie eine bewusst-strategische Marketing-Abgrenzung.  

Kleine Roland T-8 – Großer Step-Sequenzer

Hinsichtlich der Sequenzer-Features muss der kleine Kasten sich aber gewiss nicht verstecken: Roland-typisch geht wieder deutlich mehr als man vermuten würde. Man muss es nur finden bzw. ertasten!

Klares Layout, viele Funktionen = viel Menu-Diving.

Zunächst gibt es einen 4 x 16 Pattern-Speicher. Pattern dürfen mit einer maximalen Länge von 32 Steps angenehm komplex ausfallen und kennen verschiedene Scales. Programmieren kann man klassisch per Lauflicht oder man spielt selbst ein (LIVE-WRITE). Hinzukommt eine ACCENT-Spur. Einen Mute-Mode hat die T-8 ebenfalls, einen richtigen Live-Play ohne Aufnahme habe ich nicht finden können.

Sogar an Propability sowie Sub-Steps und Flams pro Step wurde gedacht, genau wie an eine Step Loop Funktion. Ferner kann man das Bass-Pattern der Roland T-8 von den Drums entkoppeln – Randomize inklusive. Presets hat das Teil keine.

Auserwählte Haptik

Hinzukommen Send-Effekte: ein REVERB und ein DELAY. Beide lassen sich wirklich unkompliziert bedienen und sind auch live gut beherrschbar. Mit den beiden Stift-Reglern für das Level kann man via Shift auch die Längen der beiden Effekte bestimmen. Im dedizierten Menü (Shift + Step 13/14) regelt man die SEND-Anteile. Man bedenke nur, es handelt sich hier überall um Potis, keine Encoder, und deren Werte müssen entsprechend abgeholt werden.

Die meisten Instrumente verfügen über einen eigenen LEVEL-Regler, darunter BASS DRUM und SNARE DRUM. Die HIHATS teilen sich den Lautstärke-Regler, genau wie HAND CLAP und TOM. Im Menü kann man für jedes Instrument aber noch GAIN und PAN regeln, insofern passt das für mich. Zumal das Menü (Shift + Step 15) mit einem Encoder bedient wird und das Display sich weitestgehend un-kryptisch liest. Insgesamt ist das erstmal gut gelöst und beherrschbar.

Der Encoder und das Display liefern viele Extras und sind grundsätzlich gut zu navigieren.

Kick und Snare haben den Tune im Direktzugriff, mit dem Decay-Taster darunter lässt sich dieser ohne Umwege für das Decay nutzten. Warum man allerdings anstatt seiner nicht gleich ein eigenes Poti hin gelötet hat erschließt sich nicht ganz. 

Reichlich Parameter und Effekte im Menü

Teilen gilt auch für den gemeinsamen Tune-Poti von Clap und Tom: Ist Clap gewählt steuert das Poti den Low-Cut, bei der Tom entsprechend das Tune. Das Decay der Hats wird wieder gemeinsam geregelt. Ferner gibt es eine „Open Hihat Tempo Sync“ Funktion, welche das Decay zum Tempo synced. Im Menü können das Decay von Clap und Tom geregelt sowie der Tune der beiden Hats angepasst werden.

Weitere Parameter in Form von ATTACK für die Kick und SNAPPY für die Snare stehen im Menü bereit. Ein homöopathisches COLOR für Tom und Clap ist ebenfalls vorhanden. Interessanter ist die Umschaltung der Tom zwischen Low und Mid sowie die Umschaltunmöglichkeit der Clap, welche so ein Hi-Tom oder Noise-Tom werden kann. Rimshot: Fehlanzeige.

DISTORTION, SIDECHAIN sowie GATE/DUCKING Effekte sind ebenfalls im Menu zu entdecken. Das Alles ist schon eine Menge und steht selbst größeren Drum Machines in nichts nach. Im direkten Marktumfeld der Roland T-8 ist das sogar schon auch recht „Advanced“.

Bass-Synth

Der integrierte Bass-Synth im 303-Style ist haptisch üppiger ausgestattet: LEVEL, CUTOFF, PITCH, RESSONACE, DECAY und ENVELOPE-MODULATION – viel mehr hatte eine echte 303 auch nicht zu bieten. Als Wellenform kann man SAW oder PULSE wählen, auch das geht über das Menü flink. Weiterhin können die 16 Step-Taster als Klaviatur genutzt werden sowie die Steps einzeln gesetzt und mit OCT UP/DOWN, SLIDE und ACCENT versehen werden. Das geht mit dem Encoder sogar besser als beim Original.

Ein und Ausgänge

Die T-8 verfügt über einen analogen Ausgang in Gestalt einer Stereo-Miniklinke (MIX-OUT), an den man auch einen Kopfhörer anschließt. Hinzu kommt ein MIX IN, der sich für die Reihenschaltung weiterer kleiner Geräte anbietet. Den eingebauten Akku lädt man über USB; das ist cool und der hält tatsächlich eine ganze Weile, ca. 3h.

Power inklusive – über USB-C lädt man den eingebauten Akku.

Auch an SYNC I/O und MIDI-I/O hat Roland gedacht, alles wieder über Miniklinke. Adapter für DIN-MIDI sind nicht Teil des Lieferumfangs. MIDI gibt es ferner über USB, genau wie USB-AUDIO, und AIRA-Link. Der USB-I/O ist auf Stereo beschränkt. Einzelausgänge kann man über PAN realisieren, ein expliziten Split-Mode hat die T-8 nicht.  Die MIDI-Buchsen finden sich hinten, neben dem USB-C Anschluss und dem kleinen Power-Switch.

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Kommentieren
Profilbild von Chris

Chris sagt:

#1 - 11.11.2022 um 07:19 Uhr

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Der Bass-Sequenzer hat 32 Steps. Die kleine Kiste live zu spielen ist kein Thema. YT ist voll davon😉. Sonst guter Test. Ne 808 BD finde ich nicht so wichtig. Rimshot fehlt auf jeden Fall, kann aber mit dem Tomnoise nachgebaut werden (also so ähnlich jedenfalls). Wichtig zu erwähnen wäre noch: Probabillity der Drumparts. Patternchaining fehlt auch.

    Profilbild von Felix Klostermann

    Felix Klostermann sagt:

    #1.1 - 11.11.2022 um 13:22 Uhr

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    Moin Chris, hab ich dann auch gemerkt und geändert – im Fazit allerdings offensichtlich nicht, danke für den Hinweis! Ich denke, grundsätzlich kann man hier schon auch live spielen, besonders grazile bzw. komplexe Stunts sind allerdings schwierig. Aber vielleicht macht das auch den Reiz aus? LG; Felix

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