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Roland TR-808 wurde in die NAMM TECnology Hall of Fame aufgenommen

Es war ja eigentlich zu erwarten, dass es so kommt: Der legendäre Roland TR-808 Rhythm Composer wurde in die berühmte NAMM TECnology Hall of Fame, ‘Class of 2020’, aufgenommen. Die TECnology Hall of Fame, die vom NAMM Museum of Making Music präsentiert wird, zeichnet Audioprodukte und Innovationen aus, die einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung der Audiotechnologie und -produktion geleistet haben. Die TECnology Hall of Fame-Feier, die vom Audiohistoriker George Petersen veranstaltet wurde, fand am Samstag, dem 18. Januar 2020, während der NAMM Show statt.

Roland TR-808 Rhythm Composer (Foto: Roland)
Roland TR-808 Rhythm Composer (Foto: Roland)

Jedes Jahr wählt eine Jury aus Audioexperten, darunter Autoren, Pädagogen, Ingenieure und andere Fachleute, die Kandidaten aus. Das diesjährige Panel kommentierte: „Rolands programmierbare Drummaschine TR-808 wurde Teil der Grundlage für Musikbewegungen in den Bereichen Hip-Hop, Rap und Electronica. Und obwohl die TR-808 1980 – vor fast 40 Jahren – hergestellt wurde, ist sie bis heute ein äußerst begehrtes Studio-Tool.”

Die Roland TR-808 Rhythm Composer wird in die berühmte NAMM TECnology Hall of Fame aufgenommen (Foto: Roland)
Die Roland TR-808 Rhythm Composer wird in die berühmte NAMM TECnology Hall of Fame aufgenommen (Foto: Roland)

Die Roland TR-808 gilt als einer der beliebtesten Drumcomputer aller Zeiten und hat zu den Klängen von Marvin Gaye, Phil Collins, RUN DMC, Beastie Boys, LL Cool J und Public Enemy beigetragen. Der von Kultur-, Musik- und Designliebhabern regelmäßig gefeierte Begriff „808“ taucht selbst in Liedtexten auf und wird bis heute als Titel (Timbaland’s 808), Alben (Kanye’s 808s & Heartbreak) und sogar als Bandname geführt (808 State), was die Beliebtheit und den Status der kleinen Drummachine deutlich macht.
Gesampelt, in Form von Softwarewieder aufgelegt und geklont, zeigt die TR-808 bis heute, wo es langgeht, wenn es grooven soll. Das hat sie sich verdient, die TR-808.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Original: Roland TR-808 (Foto: Roland)

Behringer RD-8 vs. Roland TR-808 Comparison Sound Demo (no talking)

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Roland TR-08 Sound Demo (no talking)

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Wie kam es zur ‚808‘? – Die Entstehung

In den späten 1970er Jahren war die Idee einer „Drummachine“ eher ungewöhnlich. Obwohl Menschen zu Hause Musik machten, verwendeten sie in der Regel ein Klavier, eine Orgel oder einer Gitarre. Und da die meisten Haushalte kein akustisches Schlagzeug besaßen, bot ein elektronisches Schlagzeug eine einfache und unterhaltsame Möglichkeit, Rhythmus in das häusliche Musikmachen zu integrieren. Zu diesem Zeitpunkt begann Roland mit der Entwicklung einer Rhythmusmaschine für die Massen …

Roland TR-808 (1982) – Famous Drum Beats

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CompuRhythm CR-78, der Vorläufer der TR-808

Die 1978 im Markt erschienene CompuRhythm CR-78 war Rolands erste Drummachine, die Patterns (Rhythmusmuster) erzeugte und speichern konnte. Obwohl die CR-78 als Rhythmus-Begleitinstrument für Orgeln gedacht war – daher die Fülle an Walzer- und Bossa-Nova-Rhythmen -, wurde sie bei etablierten Musikern recht beliebt. Phil Collins z. B. setzte die CR-78 Jahre später in seinem Hit „In the Air Tonight“ ein.

Roland CR-78, der Vorläufer der TR-808. (Foto: Roland)
Roland CR-78, der Vorläufer der TR-808. (Foto: Roland)

Ein junges Team von Roland-Ingenieuren wurde beauftragt, den Nachfolger der CR-78 zu produzieren. In Zusammenarbeit mit Tadao Kikumoto wurde Hiro Nakamura gebeten, die analogen Tonerzeugungsschaltungen für das neue Produkt zu entwickeln, mit denen professionelle Musiker Demos erstellen sollten. Aber es gab ein Problem: Die Analogtechnik der späten 1970er Jahre war eher ungeeignet um authentische Drum-Sounds zu erzeugen.

Electric Rhythm: The History of the Drum Machine | Reverb

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Neuer Sound war das Ziel

Das Ziel der neuen Drummachine, jetzt TR-808 genannt, war es, realistisch klingende Schlaginstrumente zu erzeugen. Allerdings waren Speicherchips für die Reproduktion von ‘echt’ klingenden gesampelten zu dieser Zeit noch zu teuer. Aus diesem Grund verwendeten die Ingenieure Analogtechnik – zunächst auf Basis des Roland System-700-Modulsystems, bevor die daraus resultierenden Klänge mithilfe der Technologie der TR-808 nachgebaut wurden.

Das berühmte Roland System 700. (Foto: Wikipedia)
Das berühmte Roland System 700. (Foto: Wikipedia)

Eigentlich ein Dilemma, denn zu dieser Zeit begann die Ära der Samplingtechnologie, alles sollte ‘echt’ klingen und nicht mehr so, wie man es jahrelang gehört hat. Und obwohl die Wahl der analogen Technik aus der Not heraus getroffen wurde, sollte sie in den kommenden Jahren einen tiefgreifenden Einfluss auf die Entwicklung der Musik haben.

Ten classic Roland TR-808 patterns
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Sequenzer für freie Rhythmusgestaltung

Schon die Attribute “Rhythm Composer” in der Beschriftung der TR-808 erinnern an die ursprüngliche Absicht der Designer. Über eine Reihe von 16 verschiedenfarbigen Tasten konnten Anwender einfach eigene Beats programmieren und speichern, was dazu führte, dass die TR-808 selbst zu einem zugänglichen und kreativen Instrument wurde und bis heute immer noch ist.

Der Sequenzer der TR-808. (Foto: Reverb | Youtube-Video)
Der Sequenzer der TR-808. (Foto: Reverb | Youtube-Video)
The Roland TR-808 In Action
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Damaliger Misserfolg mutiert zum Dauerbrenner

Offiziell wurde dir TR-808 nur zwei Jahre lang – von 1980 bis 1982 – produziert. In dieser Zeit entstanden 12.000 Exemplare, die allerdings kein kommerzieller Erfolg wurden, da in dieser Zeit der Trend zu digitalen, Sample-basierten Drummachines eine neue Zeitrechnung einläutete, allen voran hier die 1982 erschienene LinnDrum.

Fotostrecke: 2 Bilder Die LinnDrum von 1982 war eine der ersten Drummachines mit digitaler Technik. (Foto: Wikipedia)

In dieser Zeit sah es so aus, als würde dadurch der Untergang der TR-808 bescheinigt werden.
Ironisch gesehen war der damalige Misserfolg der TR-808 aber erst der Anfang zu einem lange anhaltenden Erfolg, dessen Ende bis heute nicht abzusehen ist. Wir freuen uns dafür!

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Roland TR-808 Rhythm Composer (Foto: Roland)

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