Testmarathon Bass Verzerrer-Pedale
Overdrive? Distortion? Fuzz? Verzerrerpedale für E-Bass im Test!
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Sie nennen sich Distortion, Overdrive oder Fuzz, aber auch Screamer, Gainer oder Cruncher - und gehören allesamt zur großen Familie der Verzerrer! Kaum ein Gitarrist kann ohne diese kleinen Klangverbieger überleben, und auch wir Bassisten machen seit Jahrzehnten in unterschiedlicher Intensität (und je nach gerade angesagtem Bass-Sound) Gebrauch davon.
Inhalt:
- Bass-Verzerrung im Wandel der Zeit
- Es gibt unterschiedliche Arten von Verzerrern
- Was ist der Unterschied zwischen Overdrive, Distortion und Fuzz?
- Fließende Übergänge zwischen den Verzerrer-Genres
- Verzerrer-Pedale für Bass funktionieren anders als Pedale für Gitarre!
- Bass-Verzerrer - Fazit
- Bassverzerrer-Pedale - unsere Kaufempfehlungen:
Bass-Verzerrung im Wandel der Zeit
Den charakteristischen Sägezahn-Sound gibt es, seit es elektrisch verstärkte Instrumente gibt. War Verzerrung in der frühen Entwicklungsphase des E-Basses allerdings noch eher eine unwillkommene Begleiterscheinung, die durch leistungsschwache Verstärker und überforderte Lautsprecher hervorgerufen wurde, so wurde sie gegen Ende der 60er-Jahre für viele Bassisten (und Gitarristen sowieso!) zu einem wichtigen prägenden Sound- und Stilelement.
Heutzutage ist ein verzerrter oder zumindest angezerrter Basston in zahlreichen Rock-, Heavy-, Metal- und NuMetal-Produktionen zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Das Interessante dabei: die Verzerrung des Basses wird im gesamten Bandmix für gewöhnlich nur an wirklich exponierten Stellen auch als solche wahrgenommen. In der Regel wird ein verzerrter Bass im Gesamtmix eher als besonders "knurrig" empfunden. Den Bass nicht clean zu lassen, sondern zu verzerren, ist daher ein schlauer Produzenten-Trick, der nicht nur dem Sound des Bassisten, sondern sogar dem Klang der gesamten Band zu mehr Charakter verhelfen kann!
Es gibt unterschiedliche Arten von Verzerrern
Mittlerweile steht dem Bassisten eine ganze Palette der unterschiedlichsten Verzerrer - bevorzugt in Pedalform - zur Verfügung. Die klangliche Range reicht dabei vom dezenten Obertonlieferanten bis zum brachialen Metal-Overdrive.
Grob unterscheidet man zwischen drei Haupttypen:
- Overdrive
- Distortion
- Fuzz
Wie man diese unterscheiden kann, erfahrt ihr hier:
Was ist der Unterschied zwischen Overdrive, Distortion und Fuzz?
Overdrive: Historisch gesehen basiert dieser Effekt auf einer übersteuerten Röhrenendstufe. Diese liefert für gewöhnlich eine milde, warme und eher moderate Verzerrung.
Distortion: Distortion simuliert die Übersteuerung einer Verstärker-Vorstufe. Verglichen zum Overdrive ist der Klang einer solchen Verzerrung wesentlich schärfer und aggressiver.
Fuzz: Der Fuzz-Effekt basiert nicht mehr auf Röhrenklang, sondern auf einer Transistorschaltung. Bei Übersteuerung eines Transistoramps ergibt sich ein sägender, schon fast synthetischer Klang, dem oft der Charakter einer Kreissäge nachgesagt wird.
Fließende Übergänge zwischen den Verzerrer-Genres
Viele Effekthersteller nehmen es allerdings heute auch nicht mehr so genau mit den Unterschieden, vor allem den Unterschieden zwischen Overdrive und Distortion. Ein Overdrive-Pedal bildet heutzutage nicht mehr zwangsläufig die gutmütige Übersteuerung einer Röhrenendstufe nach. In der Regel wird damit generell ein röhrenähnlicher, milderer Charakter der Verzerrung beschrieben.
Distortion-Pedale dagegen liefern die beschriebene aggressivere Art. Je nach Hersteller kann diese Auslegung der Begriffe also durchaus etwas differieren. Wer jedoch auf extrem kranke und "kaputte" Sounds steht, sollte seine Suche ruhig nach wie vor bei den Fuzz-Pedalen beginnen!
Einige Geräte, wie etwa das Alpha Omega Ultra von darkglass Electronics aus Finnland, glänzen heutzutage aber durch eine derart große Bandbreite an möglichen Sounds, dass die traditionellen Grenzen der einzelnen Zerr-Genres kaum noch auszumachen sind!
Verzerrer-Pedale für Bass funktionieren anders als Pedale für Gitarre!
"Kann ich nicht einfach ein Gitarrenpedal für meinen Bass verwenden?"
Prinzipiell kann man natürlich ein Basssignal auch durch ein Verzerrerpedal für Gitarre jagen. Doch leider wird man hierbei in der Regel keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielen! Setzt man einen handelsüblichen Gitarrenverzerrer ein, so verschwinden häufig die so wichtigen Frequenzen im Bassbereich und es bleibt lediglich ein dünnes Sägen, das eher nach einem technischen Problem als nach einem erwünschten Soundeffekt klingt. Die größte Herausforderung bei der Verwendung von Overdrive-Effekten für den E-Bass liegt also darin, den Druck und die Definition des Basssignals auch bei aktivem Verzerrer nicht zu verlieren.
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Dies ist der Grund, warum Hersteller wie Darkglass Electronics, MXR, Red Witch und viele andere eine wachsende Zahl speziell auf den E-Bass abgestimmter Bassverzerrer anbietet. Die meisten bedienen sich hierbei eines simplen Tricks: Mittels eines Extra-Potis kann man dem Effektsound stufenlos den originalen (also unverzerrten) Basssound beimischen. Auf diese Weise bleibt der gesunde Tiefbassbereich neben dem Effektsound erhalten - "bitterböser Bass" ist die Folge!
Und apropos "bitterböser Bass" - einige Hersteller (z.B. MXR) kombinieren ihre Zerrpedale gerne gleichzeitig mit einem Octaver in demselben Gehäuse. Hier erhält man also nicht nur zwei verschiedene Effektgeräte in einem, sondern die Mischung dieser beiden Typen ist auch besonders reizvoll. Sie funktioniert nicht nur in Heavy-Bands, sondern es werden bei entsprechender Parameter-Einstellung synthieähnliche Sounds möglich, die auch in ganz anderen Styles wunderbar funktionieren können!
Bass-Verzerrer - Fazit
Natürlich gibt es Verzerrer, die sich für den Bass eignen, wie Sand am Meer. Hier unterscheidet einzig und allein der eigene Geschmack und der Geldbeutel, denn nicht wenige Geräte können ganz schön ins Geld gehen!
In der Bassredaktion hatten wir die tolle Gelegenheit, viele der angesagtesten Geräte auf Herz und Nieren zu prüfen und uns einen Überblick über Marken, Konzepte und Preise zu verschaffen. Dieser Testmarathon wird übrigens permanent um neue Kandidaten erweitert - es lohnt sich also, immer mal wieder vorbeizuschauen. Und nun wünschen wir euch viel Spaß beim Stöbern!
Für die Ungeduldigen, die ihre Suche gern abkürzen möchten, haben wir hier noch einige Redaktionstipps parat - Geräte, die uns im Rahmen unserer Einzelteststs besonders aufgefallen sind und die wir euch besonders ans Herz legen möchten.
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