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Valco FX KGB Dist Test

Valco FX KGB Dist ist ein Distortion-Pedal, das durch seine Vielseitigkeit glänzt und selbst für die Verwendung mit Synthesizern ausgerichtet ist.

Valco KGB Dist – Distortionpedal für Keyboard, Gitarre und Bass. (Quelle: Tom Gatza)
Valco FX KGB Dist – Distortionpedal für Keyboard, Gitarre und Bass. (Quelle: Tom Gatza)

Distortion-Pedale gibt es bereits seit knapp 60 Jahren in allen erdenklichen Farben und Formen. Wer in 2022 ein neues Verzerrer-Pedal auf dem Markt etablieren möchte, muss sich also schon etwas einfallen lassen. Dessen war sich der kanadische Hersteller Valco FX bewusst und bemerkte, dass es in all dem Überangebot an Distortion-Pedalen kaum Geräte gibt, die speziell auf Keyboards und Synths zugeschnitten sind. Die Valco FX KGB-Serie an Effektpedalen hat somit nichts mit dem ehemaligen und gleichnamigen sowjetischen In- und Auslandsgeheimdienst ‚KGB‘ gemein, sondern steht für die Einsatzzwecke mit Keyboards, Gitarren und Bass. Mittels Line/Instrument- und Impedanz-Wahlschalter können sie flexibel auf unterschiedliche Klangquellen eingestellt werden, wodurch sich ihr Einsatzgebiet erweitert. Das von uns getestete Valco FX KGB Dist widmet sich verschiedenen Formen des Distortion-Effekts und präsentiert sich dabei im robusten Boutique-Look „Made in Canada“. Wie sich das Pedal in der Nutzung mit Synthesizern schlägt, beschreiben wir in unserem Test.

Details

Äußere Erscheinung

Das Valco FX KGB Dist ist äußerlich eine klare Antithese zum immer noch anhaltenden Trend reisetauglicher Mini/Nano-Pedale. Mit 140 × 177 × 90 mm (B × T × H) und dem leicht aufgestellten Bedienpanel im robusten Gehäuse vermittelt das Gerät zwar Qualität und Treue, dürfte aber schwierig auf einem eng bepackten Pedalboard unterzubringen sein. Die oben anliegenden Anschlüsse verstärken diese These. Die Potis und Schalter sind sehr hochwertig und erinnern an Mic Preamps à la Neve oder Chandler. Insgesamt hat man hier auf Anhieb das Gefühl, es mit einem wertigen und stabilen Effektpedal zu tun zu haben.

Valco KGB Dist Effektpedal
Das Valco FX KGB Dist Pedal nimmt mit einer robusten Bauweise reichlich Platz auf dem Pedalboard ein. (Quelle: Tom Gatza)

Ausstattung

Das Pedal bietet vier verschiedene Distortion-Typen, die auf der Schaltung des legendären RAT-Pedals basieren. Diese werden per Wahlschalter eingestellt. Mit von der Partie sind eine LED-Diode-Distortion, eine Op-Amp-Verzerrung sowie Fuzz-artige Silicon- und Germanium-Modi. Hinzu kommen ein Mix-/Blend-Fader sowie Potis für Output-Level und Distortion-Grad. Außerdem gibt das Pedal noch einen Tone-Poti, der hier mit „Filter“ beschriftet wurde. Ein Schalter dreht die Phase des Dry-Signals um 180 Grad, was in Kombination mit dem Dist-Signal für interessante, ausgedünnte Klänge sorgt.

Valco KGB Dist: Blend-regler
Fotostrecke: 2 Bilder Mit dem Blend-Regler lässt sich zwischen Clean- und Distortion-Signal morphen.

Anschlüsse

Obwohl das Valco FX KGB Dist Pedal explizit für die Nutzung mit Keyboards beworben wird, wurde auf einen Stereo-Eingang verzichtet. Das Pedal arbeitet also komplett mono. Neben 6,3 mm-Klinkenanschlüssen für In/Out bietet es auch noch eine Dry Out-Buchse, die das Eingangssignal unberührt weitergibt. Für die Versorgung mit Strom sorgen wahlweise eine 9V-Batterie oder ein 9V DC-Netzteil, welche allerdings nicht im Lieferumfang enthalten sind. Das sind alles Features, die größtenteils auch von anderen Verzerrer-Pedalen bekannt sind. Interessant wird es, wenn es um das Verhalten des Input-Levels geht.

Valco KGB Dist: Rückseite
Fotostrecke: 2 Bilder Die Anschlüsse finden sich beim KGB Dist nicht auf der Rückseite …

Input-Verhalten

Gitarren, Bässe und Keyboards/Synthesizer liefern bekanntlich unterschiedlich hohe Ausgangs-Pegel. Da wird der Input eines „normalen“ Gitarren-Pedals bei der Verwendung mit Synthesizern schon gerne seinmal „überfordert“ und liefert womöglich nicht das gewünschte Klangergebnis. Das Valco FX KGB Dist bietet zwei Möglichkeiten, um dem entgegenzusteuern: Per Schalter lässt sich der Input-Pegel zwischen Line und Instrument auswählen. Zusätzlich gibt es einen Schalter, mit welchem im „Instrument“-Modus die Input-Impendanz stufenweise zwischen 1 Mega-Ohm und 10 Kilo-Ohm ausgewählt wird. Je nach Einstellung reagiert das Pedal dann unterschiedlich auf Transienten und geht verschieden stark in die Verzerrung. Gerade alte Distortion-Pedale arbeiten oft mit geringer Impedanz, weswegen dieses Feature eine zusätzliche Klangvielfalt ermöglichen soll. Außerdem wird über diesen Weg auch das Input-Verhalten für andere Pedale beeinflusst: Steht der „Blend“-Regler auf Dry, wird zwar nicht das Distortion-Signal, aber die geänderte Impendanz an den Output weitergeleitet.

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