Darkglass Vintage Microtubes vs. Darkglass B3K vs. Darkglass Alpha Omicron vs. Darkglass Microtubes X vs. Darkglass Duality Fuzz
Denkt man heutzutage an das Thema “Bass-Verzerrung”, so denken wohl die meisten automatisch an die Produkte von Darkglass. Die finnische Company wurde in Rekordzeit zum Synonym für Rock- und vor allem Heavysounds. Das ist umso bemerkenswerter, als dass seit ihrer Gründung gerade einmal 15 Jahre vergangen sind – eine wirklich beachtliche Leistung also, denn kaum eine andere Marke konnte sich jemals derart schnell auf dem Markt etablieren. Ganz nebenbei hat Darkglass noch ein ganz neues Soundideal geprägt. Der Segen des Erfolgs wurde für die interessierte Kundschaft aber auch gleichzeitig zum Fluch. Mittlerweile ist das Portfolio von Darkglass nämlich riesig! Da kann man schon mal die Orientierung verlieren, gibt es doch von nahezu jedem Pedal mittlerweile sogar mehrere unterschiedliche Versionen. Daher wollen wir heute die Sache wieder auf den Ursprung zurückführen, die unterschiedlichen Charaktere der einzelnen Pedale vorstellen und auf diese Weise hoffentlich etwas Hilfestellung bei der Wahl des richtigen Darkglass-Bassverzerrers geben.
- Darkglass Vintage Microtubes vs. Darkglass B3K vs. Darkglass Alpha Omicron vs. Darkglass Microtubes X vs. Darkglass Duality Fuzz
- Übersicht Darkglass-Verzerrer Core Series
- ▶ Darkglass Vintage Microtubes – Features
- ▶ Darkglass Microtubes B3K – Features
- ▶ Darkglass Alpha Omicron – Features
- ▶ Darkglass Microtubes X – Features
- ▶ Darkglass Duality Fuzz – Features
- Video: Soundvergleich Darkglass-Pedale
- Ausbaustufen der Darkglass-Pedale: Solid & Ultra Series
- Darkglass Solid Series
- Darkglass Ultra Series
- 5 Darkglass-Pedale im Vergleich – Fazit
Erst kürzlich erschienen bei uns ein Artikel speziell zum B3K, dem ersten Pedal von Darkglass. In dem Artikel gibt es auch ausführliche Informationen zur Geschichte der Company und seinem äußerst sympathischen Gründer Douglas Castro. Wer darüber mehr wissen möchte, muss daher nur diesem Link folgen.
Übersicht Darkglass-Verzerrer Core Series
Darkglass hat insgesamt fünf verschiedene Verzerrer für Bass im Programm. Zwei davon sind Overdrives (Microtubes, B3K), zwei sind Distortion-Pedale (Microtubes X, Alpha Omicron). Grundsätzlich kann man sagen, dass ein Overdrive die etwas mildere und cremigere Verzerrung liefert, da das Vorbild eine übersteuerte Röhrenendstufe ist.
Distortion hingegen nennt man die Verzerrung einer Vorstufe. In der Regler klingt dieser Typ wesentlich bissiger und aggressiver. Dies sind aber nur grobe Einteilungen, da die Interpretation von Hersteller zu Hersteller doch sehr unterschiedlich ist.
Etwas aus der Reihe fällt das Duality Fuzz. Dies basiert – wie alle Fuzz-Pedale – auf der Verzerrung eines Transistors und bringt daher immer einen gewissen synthetischen Klang mit sich. Zudem gibt es vom Duality Fuzz derzeit noch keine Ausbaustufen.
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Der einfachsten Version sämtlicher Pedale hat Darkglass den Namen „Core Series“ gegeben. Und um diese soll es heute gehen, denn sie repräsentieren die grundsätzlichen klanglichen Charaktere der einzelnen Pedale. Später gehen wir dann auch noch auf die einzelnen Ausbaustufen ein. Hier kann dann jede(r) selber entscheiden, ob und welche zusätzlichen Features er/sie benötigt, oder ob die Core-Version vielleicht bereits ausreicht.
▶ Darkglass Vintage Microtubes – Features
- Charakter: Overdrive
- Blend: Mischungsverhältnis clean/verzerrt
- Level: Lautstärke des verzerrten Signals
- Drive: Grad der Verzerrung
- Era (= Tone): klangliche Charakter
▶ Darkglass Microtubes B3K – Features
- Charakter: Overdrive
- Blend: Mischungsverhältnis clean/verzerrt
- Level: Lautstärke des verzerrten Signals
- Drive: Grad der Verzerrung
- Tone: klangliche Charakter
- Grunt: Bass Boost
- Mid Boost
Les Claypool (Primus) und Rob Trujillo von (Metallica) haben einen witzigen Kurzfilm für die neuen EMG-Pickups gedreht – Wild-West-Feeling und eine coole Bass-Jam inklusive!
▶ Darkglass Alpha Omicron – Features
- Charakter: zwei getrennte Distortion-Schaltungen
- Blend: Mischungsverhältnis clean/verzerrt
- Level: Lautstärke des verzerrten Signals
- Drive: Grad der Verzerrung
- Mod: stufenloser Regler zwischen den beiden Charakteren Alpha und Omicron
- Growl: Boost Tiefmitten
- Bite: Boost Höhen
▶ Darkglass Microtubes X – Features
- Charakter: Distortion
- Mix: Mischungsverhältnis cleanes Low End / verzerrte Mitten und Höhen
- Level: Lautstärke des verzerrten Signals
- Drive: Grad der Verzerrung
- Mid: Cut / Boost Mitten
- Low Pass: Trennfrequenz für cleanes Low End
- High Pass: Trennfrequenz für verzerrte Mitten und Höhen
Die Bassline zum Song “N.I.B.” von Black Sabbath ist eingängig und unvergesslich – ein Riff für die Ewigkeit! Wir präsentieren euch den Geniestreich aus der Feder von Basser Geezer Butler!
▶ Darkglass Duality Fuzz – Features
- Charakter: zwei Fuzz-Arten, stufenlos regelbar
- Blend: Mischungsverhältnis clean/verzerrt
- Level: Lautstärke des verzerrten Signals
- Drive: Grad der Verzerrung
- Filter: Tone-Regler
Video: Soundvergleich Darkglass-Pedale
Wir konzentrieren uns heute nicht auf die Details und die exakten Features eines jeden Pedals – dazu gibt es ja die ausführlichen Testberichte! Im Vordergrund stehen hier viel mehr die unterschiedlichen klanglichen Charaktere und deren Einordnung. So kann man im Vorfeld schon einmal einen Eindruck davon gewinnen, welches Pedal dem eigenen Geschmack am ehesten entgegenkommt.
Für die Klangbeispiele kam ein passiver Fender Mexiko PJ Bass, das entsprechende Darkglass-Pedal, die Ampeg SGT DI (ohne SVT oder B15 SGT Schaltung) und eine Cab Sim einer SWR 4×10 Goliath-Box zum Einsatz. Auf den Einsatz von Equalizern habe ich komplett verzichtet, um ein möglichst authentisches Signal zu generieren.
Ausbaustufen der Darkglass-Pedale: Solid & Ultra Series
Von nahe zu jedem Pedal gibt es noch zwei Ausbaustufen. Hier kommen jeweils folgende Features hinzu.
Darkglass Solid Series
- Vierband-Equalizer
- Frequenzen teilweise wählbar
- Kippschalter für zusätzliche Filter, wie Attack, Grant etc.
- Microtubes X fünfbandiger Grafik-EQ und Kompressor für Low End
- Parallel Out
Darkglass Ultra Series
- D.I.-Ausgang
- schaltbare Cab Sim
- USB-Anschluss
- kann über proprietäre Darkglass-Suite konfiguriert werden
- Kopfhörer-Ausgang
- Aux-Eingang zum Einspeisen externer Klangquellen
Ob man diese zusätzlichen Features benötigt oder nicht, ist von den persönlichen Bedürfnissen abhängig und sollte vor dem Kauf genau geklärt werden, da sich mehr Features natürlich auch zwangsläufig im Preis niederschlagen. Im Zweifelsfall sollte hier jedoch immer gelten: Haben ist besser als brauchen!
Der vor einem Bass-Solo empfundene Druck kann immens sein! In diesem Workshop erlernst du Strategien für die “Herausforderung Bass-Solo”.
5 Darkglass-Pedale im Vergleich – Fazit
Die Qual der Wahl: Welches der fünf Darkglass-Pedale soll man kaufen? Schon klar, am besten gleich alle fünf! Wer aber zufällig nicht gerade im Lotto gewonnen hat und aufpassen muss, dass das eigene Budget nicht überstrapaziert wird, der sollte sich hier zunächst bezüglich über die eigene Bedürfnislage klarwerden und sich anschließend vom eigenen Geschmack leiten lassen.
Fest steht: Qualitativ hochwertig sind alle fünf Pedale, und einen ausgezeichneten Sound bringt jedes für sich selbstverständlich auch! Dass die Grundsounds der einzelnen Stomp Boxes sich aber in einem solch hohen Maße unterscheiden, hat uns ehrlich gesagt selbst überrascht – gerade auch deshalb, weil in der Szene ja immer gerne von “dem Darkglass-Sound” die Rede ist. Die fünf Pedale sind aber bei genauem Hinhören zu wesentlich mehr in der Lage als ausschließlich bretthart verzerrtem NuMetal-Sound. Hier gibt es haufenweise Schattierungen und Zwischenstufen, die es wert sind, ausgiebig ausgelotet zu werden!
Wer eher auf traditionelle Sounds steht, dem seien die beiden Oderdrive-Pedale Vintage Microtubes und B3k empfohlen, wobei ersteres in unseren Ohren noch etwas traditioneller klingt und insofern seinem Namen alle Ehre macht.
Heftiger wird es dann beiden beiden Overdrives Alpha Omicron und Microtubes X, wobei letzteres unserem Eindruck nach leicht bedämpfter klingt als das etwas offener klingende Alpha Omicron. Und wenn es richtig brutal werden soll, bleibt eigentlich nur der Griff zum Duality Fuzz – ein Fuzz bringt eben eine grundsätzlich andere Klangästhetik mit sich, die auch schon bei niedrigen Zerrstufen ordentlich zur Sache geht.
Welches Pedal ist euer persönlicher Favorit? Schreibt uns eure Meinungen gerne in die Kommentarfunktion unter diesen Artikel!
Viel Spaß beim Vergleichen und bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt