Eurorack-Effekte beleben den Sound des modularen Synthesizers auf vielfältige Weise. Der Markt bietet sie deshalb auch in den unterschiedlichsten Bauformen und Preisklassen an. Schon bald nach dem Einstieg in die Eurorack-Materie sind bereits viele auf der Suche nach einem eleganten Hall, einem knackigen Delay oder einem Chorus, der das Klangbild verbreitert. An diesem Punkt angelangt, ist man zunächst einmal überwältigt: Das Angebot an Eurorack-Effekten ist schier unendlich. Wenn dann noch Fragen nach Stromverbrauch, Modulgröße, Modulationsmöglichkeiten und natürlich der Klangqualität hinzukommen, möchte man schnell alles und nichts auf einmal haben.
Damit die Auswahl nicht zur Sisyphusarbeit wird, helfen wir dabei, genau das richtige Effektmodul für einen vielseitigen und kreativen Sound zu finden. Dazu bieten wir zunächst einen Überblick über die verschiedenen Arten von Eurorack-Effekten und anschließend eine Vielzahl kompakter Tests einzelner Module – inklusive unserer Bewertung.
Eurorack-Effekte sind analoge oder digitale Effektgeräte für den Einsatz in modularen Eurorack-Synthesizern. Ihre Aufgabe ist es, einfache Klänge von Oszillatoren oder Sampling-Modulen in komplexe Klanggebilde zu verwandeln. Sie bringen Raum in den Gesamtsound oder beleben statische Klänge mit vielschichtigen Möglichkeiten. Kurz gesagt: Sie bereichern das allgemeine Klanggeschehen auf vielseitige Art und Weise.
Welche Effekte gibt es für das Eurorack?
Durch den anhaltenden Boom im Eurorack-Bereich gibt es mittlerweile alle erdenklichen Effektmodule für jedes Eurorack-System: Halleffekte, Delays, Modulationseffekte, Overdrives bzw. Distortion-Module, granulare Effektprozessoren, Vocoder, Bitcrusher, kreative EQs und vieles mehr.
Wodurch zeichnen sich Eurorack-Effekte aus?
Wie im modularen Bereich üblich sind auch Eurorack-Effekte sehr spezialisiert. Sie liefern einen bestimmten Grundsound, der kreativ in Patches eingebaut und mit Steuerspannung bearbeitet werden kann.
Versorgt mit LFOs, Hüllkurven und Co. entstehen je nach Effekttyp komplexe Delaylines, dynamische Halleffekte und einiges mehr. Analoge und digitale Effekte reagieren dabei jeweils unterschiedlich und klingen aufgrund verschiedener Bauteile sehr individuell – hier zahlt es sich aus, dass Eurorackmodule oft nur eine Sache können, diese dann aber enorm gut! Für Freunde kompakter Racks und Skiffs gibt es neben analogen auch DSP-basierte Multieffekte für Eurorack-Synthesizer. Logischerweise bieten sie alles, was man sich nur wünschen kann – vom Chorus über Flanger und Shimmer-Reverb bis hin zu abgefahrenen Pitch-Shifting-Sounds und Distortion. Solche Geräte eignen sich beispielsweise, um einem Patch den letzten Schliff zu geben, und können mit allgemeinen Parametern für den Einsatz in verschiedenen Genres optimiert werden.
Testkategorien Eurorack-Effekte
Damit nach der Lektüre dieses Artikels nicht noch mehr Fragen auftauchen, stellen wir in unserem großen Vergleichstest immer mehrere Eurorack-Effektgeräte einer Kategorie gegenüber. Dabei wägen wir die Vor- und Nachteile ab, um am Ende genau das Modul zu finden, das noch fehlt.
Reverbs
Delays
Modulationseffekte
Verzerrungseffekte
Multieffekte
Bei den Tests der jeweiligen Vertreter wurde auf einige Aspekte besonders geachtet, die hier kurz erläutert werden.
Eurorack-Effekt Reverb: Der richtige Halleffekt für viele Zwecke
Halleffekte sind ohne Übertreibung eine Wissenschaft für sich. Sie können analog entstehen, werden heute aber vor allem digital erzeugt. Reverbs können dabei gewollt synthetisch oder sehr realistisch klingen, eignen sich mal für Drums und mal für lang ausklingende Ambient-Flächen. In unseren Tests haben wir vor allem darauf geachtet, für welche Art von Musik sich die verschiedenen Hall-Module in der Praxis am besten eignen und warum.
Delay: Kurz, lang – oder schon ein Looper?
Zwei Faktoren bestimmen – und nicht nur im Bereich der Eurorack-Effekte – grundsätzlich den Nutzen von Delays. Die maximale Zeit zwischen den einzelnen Wiederholungen eines Sounds und die Art und Weise, wie dieser Sound im Buffer des Gerätes bearbeitet werden kann. Analoge Delays oder deren Emulationen haben meist einen recht starken Einfluss auf den Gesamtklang. Sie sollten vermieden werden, wenn das Ziel eine saubere Klangwiederholung ist. Sie bieten jedoch einen sehr eigenständigen Sound, der in bestimmten Situationen durchaus passend sein kann.
Xaoc Devices Sarajewo | Das Xaoc Devices Sarajewo ist ein hochwertiges Analog-Delay. (Foto: Xaoc Devices)
Im Gegensatz zu Effektpedalen für Gitarre und Keyboard sowie Plugins für den Computer sind Modulationseffekte im Eurorack eher schwach vertreten. Das liegt unter anderem daran, dass sie gerne in Multi-Effekte integriert werden. Außerdem können sie bei Bedarf mit anderen Modulen kreativ erzeugt werden: So erzeugt ein Stereo-Delay in bestimmten Einstellungen auch Chorus-Effekte, und mehrere Filter werden mit genügend Modulation zu Phasern. Nichtsdestoweniger werden in dieser Kategorie auch Eurorack-Effektmodule empfohlen, die es wert sein können, einzeln im Rack vertreten zu sein.
Dreadbox Euphoria | Dynamischere Patches sind mit dem Phaser Euphoria von Dreadbox schnell gemacht. (Foto: Dreadbox)
Verzerrung: für analoge Power!
Die Verzerrung oder auch die leichte Übersteuerung von Klängen (Saturierung) kann man mit analog arbeitenden Modularsynthesizern auf vielfältige Weise erreichen: Es gibt VCAs, die übersteuern und Möglichkeiten für kreatives Feedback bieten, und Wavefolder, die Sounds mit besonders vielen und harschen Obertönen erzeugen. Für bestimmte Anwendungen ist es aber sinnvoller, dedizierte Eurorack-Effektmodule dafür zu verwenden.
Ritual Electronics Miasma | Transparent aber doch brutal: Das Verzerrungsmodul Miasma. (Foto: Ritual Electronics)
Multi-Effekte im Eurorack: Die Eier legenden Wollmilchsäue
Nicht wenige Musiker schrecken vor Multi-Effekten zurück: Zu unübersichtlich ist deren Angebot. Auch die oft fehlenden Beschreibungen der Potis bei der Hardware stören manchmal den Workflow. Aber auch in diesem Bereich gibt es im Eurorack viel Neues – auf das wir mit einem Vergleich mehrerer Multi-FX-Module aufmerksam machen.
Erica Synths Dual FX | Zwei Klangquellen können dank des Dual FX Moduls bearbeitet werden. (Foto: Erica Synths)
Worüber sollte man sich vor dem Kauf von Eurorack-Effekten Gedanken machen?
Wer nach diesem ersten Überblick bereits weiß, welche Art von Eurorack-Effekt als Nächstes ins Rack soll, stellt sich am besten noch folgende Fragen, um wirklich genau das richtige Modul zu finden.
Checkliste zum Kauf von Eurorack-Effekten
Soll es ein Stereo-Effekt sein oder reicht ein Mono-Modul?
Arbeite ich gern mit einem Display oder eher nicht?
Suche ich einen kreativen, experimentellen Effekt oder etwas Klassischeres?
Wie viel Budget steht mir zur Verfügung?
Wenn zumindest einige dieser Fragen geklärt sind, lässt sich auf der nächsten Seite sicher schnell eingrenzen, welche der von uns getesteten Eurorack-Effekte zum restlichen Setup passen. Wir aktualisieren diesen Vergleichstest ständig!
Der Aufbau eines Drum-Synthesizers im Eurorack bietet viele Möglichkeiten. Wir stellen unsere Top 10 Drum-Modulhersteller nebst Modul-Vorschlägen für einen leichten Start vor.
In unserer Workshop-Reihe Eurorack DIY für Einsteiger geben wir euch hilfreiche Tipps rundum zum Thema Do-It-Yourself beim Bau von Synthesizer-Modulen und Zubehör.
Wie baue ich mir das Case für mein Eurorack selbst? In unserem Workshop zeigen wir euch, was zum Bau des Cases benötigt wird, und erklären, worauf man beim Selbstbau besonders achten muss.
Diese Seite bietet einen Überblick über einige der besten Eurorack-Effekte mit den wichtigsten Fakten und Preisen. Die Kurztests der fünf Kategorien informieren dabei über die Einsatzmöglichkeiten der Module und ihren speziellen Sound.
Vor allem Gitarristen dürfte das Konzept eines Federhalls bekannt sein: In einem Metallbehälter sind Federn gespannt, durch die das Audiosignal mittels magnetischer Geber und Aufnehmer geleitet wird. Die Schwingungen der gespannten Federn erzeugen dabei einen echten analogen Hall. Doepfer hat dieses Konzept für wenig Geld ins Eurorack gebracht. Der A-199 Federhall, den es mit silbernem Panel oder als schwarze Vintage-Version gibt, ist folgerichtig einer der wenigen Eurorack-Effekte dieser Art. Im Lieferumfang ist alles enthalten: Modul, Tank mit drei Federn und auch die nötigen Cinch-Verbindungskabel. Aufdrucke auf der Modulplatine und dem Tank machen das Anschließen zum Kinderspiel. Auch an den mobilen Einsatz wurde gedacht: Zwei Klebestreifen fixieren den Tank im Gehäuse und verhindern so unerwünschte Halleffekte durch Vibrationen des Gehäuses.
Doepfer A-199 Federhall | Für echtes Analog-Feeling: Ein Federhall mit Tank. (Foto: Doepfer)
Der Anschluss ist denkbar einfach: Man schickt ein Monosignal hinein, stellt den Eingangspegel ein und regelt mit dem „Mix“-Regler den analogen Reverb hinzu. Dieser klingt weich und hell. Seine Abklingzeit liegt zwischen 1,75 und 3 Sekunden. Zwei Ausgänge für Mix und Reverb erlauben zudem kreatives Weiterpatchen. Der „Emphase“-Regler betont dabei Frequenzen zwischen 500 und 1500 kHz. Schön klingen auch die Rückkopplungen, die mit dem Feedback-Regler erzeugt werden können. Der Federhall kann zwar nicht extern moduliert werden, aber es ist möglich, externe Signale einzuspeisen. Mit etwas Fingerspitzengefühl kann man mit diesem Hall eine Menge anstellen.
Für viele ist der Erbe-Verb von Make Noise der heilige Gral unter den Eurorack-Effekten. Das Hallmodul ist zwar schon eine ganze Weile auf dem Markt und verarbeitet leider nur Monosignale am Eingang, um dann einen Stereosound auszugeben. Dennoch kann ihm in Sachen Modulation – und damit Kreativität beim Patchen – nach wie vor kaum ein anderes Modul das Wasser reichen. Das Pre-Delay von bis zu 500 Millisekunden ist schon endlos, und mit dem langen, selbstoszillierenden Feedback des Decays lassen sich mit genügend CV-Input auch ohne Klangquelle unglaublich komplexe Texturen gestalten.
Eurorack-Effekt: Make Noise Erbe-Verb | So viele Modulations-Option wie der Erbe-Verb hat kein anderer Eurorack-Hall. (Foto: Make Noise)
Bis ins kleinste Detail ist alles vorhanden: Die Größe des Hallraumes, die tonale Qualität des Halls und seine Umkehrung können frei oder mit Steuerspannung eingestellt werden. Für „gated“ Effekte im Techno-Umfeld hilft ein Clock-Eingang. So kann der Erbe-Verb klanglich so ziemlich alles. Er dickt Drums mit Slapback-Effekten an, gibt Pads einen Space-Effekt und eben alles dazwischen. Deshalb steht er bei uns im Rack ganz am Ende der Kette in einer Mixer-Effektschleife, damit alle Sounds etwas von ihm haben.
Die wichtigsten Features
Stufenlos einstellbarer Decay bis zum unendlichen Feedback
Pre-Delay einstellbar von 7 ms bis 500 ms
Mono Eingang, Stereo (oder Mono) Ausgang
CV-Ausgang
Tilt formt den Klang des Reverbs und betont den Tief- oder Hochtonanteil
Pre-Delay, Reverse und interne Modulation können über den TEMPO-Eingang mit einer externen Clock synchronisiert werden
DSP mit 24-bit / 48 kHz codec (32-bit floating point)
Mit dem Desmodus Versio hat Noise Engineering 2020 eine eigene Linie von DSP-basierten Effektmodulen auf den Markt gebracht. Sie laufen auf dem Daisy-Chip von Electrosmith und können mit verschiedenen Firmwares bestückt werden – beispielsweise für Delay, Distortion oder eben einen synthetischen Monsterhall. Der Sound des Desmodus Versio wurde, wie sein Panel verrät, von Fledermaushöhlen inspiriert.
Noise Engineering Desmodus Versio | Synthetischer Hall bis zur Unendlichkeit – mit dem Desmodus Versio kein Problem. (Foto: Noise Engineering)
Die Konsequenz: Hier entstehen keine natürlichen Raumklänge, die Klangergebnisse sind also gezielt synthetisch und unwirklich. Dafür stehen auch drei Modi zur Verfügung: ein regulärer, ein verzerrter und ein Shimmer-Hall. Sie alle eignen sich besonders für düstere Ambient-Musik und mit etwas weniger Mix-Blend auch für pumpenden Techno – vor allem, wenn die Möglichkeit des anschließenden Sidechaining besteht.
Die wichtigsten Features
Endlos-Decay bis zur Selbstoszillation
Density-Regler verschmiert Delaylinien für Hall-Effekte
Das ZVERB ist eines von drei schmalen Multieffekten von Tiptop Audio, die alle den gleichen Aufbau haben. Auf der Oberseite befinden sich drei Taster, die zur Auswahl der Effekte dienen. Beim ZVERB handelt es sich um insgesamt 24 Hall-Algorithmen, die in drei „Altersklassen“ eingeteilt sind: Sie emulieren damit typische Reverbs der 70er, 80er und 90er Jahre. Zur Auswahl drückt und hält man einen der Jahrzehnt-Buttons, bis er blinkt. Einzelne Druckgesten schalten dann durch die verfügbaren Effekte, die an Farbkombinationen erkennbar sind – wenn man das Handbuch mit der Legende daneben legt.
Unten links empfängt das ZVERB Monosignale, die es mit Stereoeffekten wieder ausgibt. Der Eingang verfügt dabei über einen eigenen Gain, der sich gut zum Abmischen in kleinen Cases eignet. Pro Effekt stehen drei individuelle Parameter zur Verfügung, die im Handbuch ausführlich erläutert werden: Mod, Filter und Time. Während letzterer immer die Reverb-Länge bestimmt, ändern sich die anderen je nach Algorithmus. Hinter „Mod“ kann sich beispielsweise ein Chorus-, Flanger– oder auch Shimmer-Effekt verbergen, außerdem gibt es mal Hochpass- und mal Tiefpassfilter. Der Geheimtipp ist in unseren Augen der Fidelity-Regler, der auch per CV moduliert werden kann. Damit kann man die Audioqualität degenerieren und somit spannende Lofi-Sounds erzeugen. So kann ZVERB auch bei leisem Eingangssignal als kreative Rauschquelle eingesetzt werden!
Die wichtigsten Features
Digital-Reverb mit 24 verschiedenen Algorithmen (Hall, Plate, Ambience, Gated, Room, Shimmer Reverbs und mehr)
Einstellmöglichkeiten für Reverbzeit, Filter und Modulationstiefe
Fidelity-Regler zur Beeinflussung der DSP-Clock und Audioqualität
Regler für Eingangspegel und Wet/Dry-Mix
CV-Eingänge für Filter, Time/Fidelity (wählbar) und Modulation
Mit dem Mimeophon hat Make Noise eines der vielseitigsten Eurorack-Effektmodule im Programm. Es basiert auf der Wiederholung eingehender Audiosignale – von sehr kurz bis ausgesprochen lang. Diese sind zudem in „Zonen“ unterteilt, die mit einem Regler eingestellt werden können und unterschiedliche Effekte erzeugen. Die erste Zone wiederholt dabei Töne in extrem kurzen Abständen, was das Mimeophon zu einem Karplus-Strong-Modul macht. Es kann aber auch selbst Klänge erzeugen und mit Sequenzern gespielt werden. Die nächsten beiden Zonen sorgen dann für dynamische Chorus- und Flanger-Effekte, danach beginnt die Delay-Zone, die sogar bis zum Looper reicht.
Eurorack-Effekte: Make Noise Mimeophon | Das Mimeophon kann vieles sein: Chorus, Flanger, Delay, Looper und Hall. (Foto: Make Noise)
Delays können mit einer Clock synchronisiert werden, sind also potenziell endlos wiederholbar. Zudem können einzelne „Repeats“ mit der „Skew“-Funktion im Stereofeld verteilt werden. Ebenso ist es möglich, Delaylines rückwärts abzuspielen oder den Buffer mit einem Gate zu halten. Und weil das noch nicht genug ist, bieten die Regler „Color“ und „Halo“ zwei weitere Möglichkeiten zur Klangformung. „Color“ filtert die hohen Frequenzen aus den Delaylines heraus und „Halo“ lässt sie verschwimmen, um einen hallartigen Effekt zu erzeugen. Aufgrund dieser Multifunktionalität und der Möglichkeit, alle Parameter per CV zu modulieren, hat das Mimeophon, das übrigens komplett in Stereo arbeitet, das Potential, zum wichtigsten Effekt im Euroracksystem zu werden. Es eignet sich deshalb besonders für kompakte Systeme mit anderen Stereomodulen wie dem beispielsweise dem Make Noise Morphagene.
Die wichtigsten Features
Für Echo-Effekte, Karplus-Strong Synthese, Chorus, Flanger und Looping
1,3 ms bis 42 s Delayzeit
Stereo Ein-/Ausgang
Wet/Dry Regler
Feedback regelbar bis zur Selbstoszillation
Tempo-Sync
Einstellbare Stereobreite über Halo-Regler
Rate-Ausgang zur Synchronisation anderer Module
Hold-Taste zum Einfrieren des aktuellen Audio-Loops
Skew-Taster für unterschiedliche Delayzeiten für linken und rechten Kanal
Mit Beads haben die Eurorack-Veteranen von Mutable Instruments Ende 2020 den Nachfolger des legendären Granular-Effekts Clouds vorgestellt. Wie dieses Eurorack-Effektmodul ist auch Beads ein „Stereo-Granular-Synthesizer“, allerdings mit neuen Twists. Auch hier kann Stereo-Audio eingegeben und bearbeitet werden: Es durchläuft dabei einen Buffer, aus dem kleine Schnipsel entnommen und verzögert wiedergegeben werden (weshalb wir es hier auch als Delay kategorisieren). Je höher die „Density“, desto mehr solcher „Grains“ werden rhythmisch oder zufällig erzeugt. Mittels Feedback-Regler kann sogar ein Teil der Schnipsel wieder in den Buffer eingespeist werden, und am Ende der Signalkette steht ein sehr eleganter Halleffekt zur Verfügung.
Eurorack-Effekte: Mutable Instruments Beads | Stereo-Signale werden mit Beads granuliert und in der Tonhöhe verändert. (Foto: Mutable Instruments)
Die wahre Magie von Beads liegt allerdings eine Ebene tiefer im Detail. So kann das Modul via Clock synchronisiert oder aber Grains via Trigger erzeugt werden. Alle Parameter erlauben zudem die Modulation per CV, wodurch komplexe Klangwolken entstehen. Diese haben übrigens dem Vorgänger seinen Namen gegeben. Dazu muss nicht einmal ein LFO oder ähnliches gepatcht werden, denn Beads verfügt über vier interne Modulationssignale, die zufällige Werte liefern können. Auch Audio muss man nicht zwingend eingeben, denn im Modul sind acht Wavetables integriert, die bei „leerem“ Eingang automatisch aktiviert werden. Diese – oder auch die Grains – können sogar über den Pitch-Eingang tonal abgespielt werden. Kurz gesagt: Bei richtiger Bedienung ist Beads (Wavetable)-Synth, Delay, Reverb und Granulareffekt in einem.
Die wichtigsten Features
Stereo Granular Synthesizer
Direkter Zugriff auf alle Parameter: Density, Time, Pitch (mit 1V/Okt. Tracking), Grain Size und Grain Shape
Freeze-Funktion für den Audio-Buffer (Aufnahmezeit: 4 s bis 32 s)
CV-Eingänge für alle Parameter mit Abschwächern oder dosierbarer Zufallssteuerung
Wenn man mit dem Strymon Magneto richtig umzugehen weiß, ist das Modul eine echte Allzweckwaffe und kann als Master-Effekt in Ambience-Patches wahre Wunder bewirken. Man kann es als klassisches Tape-Echo, aber auch als Looper oder Sampler verwenden. Hinter alle drei Modi kann ein – ebenfalls digitaler – Federhall eingeschleift werden. Dieser und das Echo zeichnen sich durch einen realistischen Lo-Fi-Charakter aus, insbesondere dann, wenn die Regler „Tape Age“, „Crinkle“ und „Wow & Flutter“ für Degradation-Algorithmen verwendet werden. Alle sind zudem extern modulierbar und arbeiten vollständig in Stereo. Magneto kann aber auch auf einen Taktgeber synchronisiert werden. Die insgesamt vier Wiedergabeköpfe laufen dann in Abhängigkeit vom Tempo in einem von drei rhythmischen Modi, die über einen Kippschalter eingestellt werden können.
Eurorack-Effekte: Strymon Magneto | Mit hochwertigem DSP bietet das Magneto detailreiche Tape-Echos. (Foto: Earthquaker Devices)
Die maximale Delayzeit von zwei Minuten bei langsamer „Bandgeschwindigkeit“ ist gleichzeitig auch die maximale Loop-Länge des Eurorack-Effekts. Sowohl für den Looper als auch für den Sampler stehen Buttons für Aufnahme und Wiedergabe zur Verfügung, die man auch durch externe Gates oder Trigger aktivieren kann. Da auch Feedback-Effekte erzeugt und Loops rückwärts abgespielt werden können, macht Magneto am meisten Spaß, wenn damit harmonische Texturen erzeugt werden. Dann kommt seine hohe DSP-Qualität am besten zur Geltung. Dann, wenn die Bandgeschwindigkeit mit einem LFO für leichte Pitch-Shifting-Effekte verändert wird oder der Federhall über Hüllkurven kurzzeitig eingespeist wird. Aber auch rhythmisch getriggert (und mit einem Delay dahinter) macht der Magneto eine tolle Figur.
Die wichtigsten Features
4 Wiedergabeköpfe und 1 Aufnahmekopf
3 Betriebsarten: Echo, Sound On Sound Looper und Phrase Sampler
Varispeed-Algorithmus
Selbstoszillierend zur Klangerzeugung
Unabhängiger Federhall
Dedizierte Kontrolle über Bandmechanik-Zustand und Ton: Low Cut, Tape Age, Crinkle, Wow & Flutter, Transport-Sektion
Analoge Delays sind in allen Bereichen (Synths, Pedale und Rack-Effekte) eine hohe und edle Kunst, da sie hochwertige Bauteile erfordern. Eines der besten analogen Eurorack-Delays ist das Xaoc Devices Sarajevo. Das Eurorack-Effektmodul arbeitet in Mono und verwendet Eimerkettenchips („Bucket Brigade“). Die Delayzeit wird über den zentralen Regler frei eingestellt oder mittels Tap-Tempo-Button bzw. Sync-Signal rhythmisch passend zum restlichen Patch generiert. Darüber hinaus verfügt das elegant in sowjetischer Ästhetik gestaltete Modul über zwei weitere Besonderheiten: Einen „Feedback“-Loop, in den externe Signale eingeschleift werden können. Und einen „Tone“-Regler, mit dem man den Klang der Delay-Tapes einstellen kann.
Xaoc Devices Sarajewo | Das Xaoc Devices Sarajewo ist ein hochwertiges Analog-Delay. (Foto: Xaoc Devices)
Für kreatives Mixing kann man die insgesamt drei BBD-Taps auch separat ausgeben. So lassen sich komplexe Sounds erzeugen, indem man sie beispielsweise nacheinander durch drei weitere Effektmodule schickt. Oder aber sie in unterschiedlichen Lautstärken ausgibt. Auch der CV-Eingang für den Wet/Dry-Regler ist dabei sehr willkommen. Einziger Wermutstropfen: Feedback und Tone lassen sich nicht modulieren. Ersteres ist vielleicht besser so, da das Sarajevo bei heftigem Feedback sehr laut werden kann. Aber ein langsamer LFO in einem „Delay EQ“ würde den Effekt sicher noch interessanter machen. Trotz des Fehlens dieser Funktion ist das Sarajevo seinen recht hohen Preis absolut wert. Ein solches Analog-Delay findet man nicht alle Tage.
Die wichtigsten Features
Analoges Eimerketten-Delay (BBD) mit 3 Delay-Taps
Delayzeit: 20 ms bis 1,5 s
Signaleingang mit Pegelregler (mono); Wet/Dry Regler mit CV-Eingang
CV-Eingang für Delayzeit
Feedback-Regler und Feedback-Eingang für externe Signale
Wer ein kompaktes Eurorack-Effektmodul mit Zusatzfunktionen sucht, wird hier fündig. Das Behringer 172 Modul aus der Nachbaureihe des berühmten Roland System 100 ist zunächst einmal Phaser, Flanger, Delay und Chorus in einem. Für ersteren Effekt (mit sechs Stufen) gibt es überdies eine eigene Sektion, die anderen werden mit dem „Audio Delay“-Teil erzeugt. Der Intensitätsbereich kann zudem moduliert werden, was vor allem mit Hüllkurven zu spannenden Ergebnissen führt. Wem diese nicht zur Verfügung stehen, der kann das Modul alternativ aber auch mit sich selbst “patchen”: Es verfügt über einen internen LFO mit Dreieckschwingung, der per Schalter als Modulationsquelle auf einen oder beide Effekt-Parts gelegt werden kann.
Behringer 172 Phase Shifter/Delay/LFO | Günstig und analog: Der Behringer 172 Phase Shifter/Delay/LFO. (Foto: Behringer)
Abgerundet wird das Effektmodul durch eine Gate-Delay-Sektion, die weniger mit den Effekten zu tun hat, aber für interessante Arhythmen in Drum-basierten Setups sorgt. Das Ganze ist komplett analog und hat dementsprechend einen eigenen Sound. Manchmal wirken die Regelbereiche etwas knapp bemessen, aber für den geringen Preis gibt es wirklich nur wenige Module, die so viel können wie dieses.
Die wichtigsten Features
Analoger 6-Stufen Phaser mit Regler für Shift-Frequenz, Resonanz und Modulationsintensität (über internen LFO oder CV-Eingang)
Delay-Sektion für Flanger- und Chorus-Effekte, mit regelbarer Delayzeit, Resonanz und Modulationsintensität (über internen LFO oder CV-Eingang)
LFO mit Ausgängen für Dreieck und invertiertem Dreieck – Frequenzbereich 0.02 – 10 Hz
Gate Delay mit regelbarem Trigger-Threshold, Delayzeit (0.3 ms bis 6 s) und Gate-Zeit (0.3 ms bis 6 s)
Dedizierte Module für Modulationseffekte sind im Eurorack eher selten, da viele davon durch kreatives Patchen erzeugt werden können. Einen Phaser wie den Euphoria von Dreadbox als Eurorack-Effekt zu haben, kann aber nicht schaden, denn er macht viele Sounds mit wenig Aufwand deutlich lebendiger. Dafür sorgen seine acht analogen Phaserstufen, die von einem integrierten LFO bewegt werden. Dieser kann sogar selbst via CV moduliert werden, was vor allem bei Audiogeschwindigkeit verrückte Soundeffekte ermöglicht. Ebenfalls per Fader oder CV lassen sich eigene Phaser-Bewegungen („Manual“) erstellen und das Feedback des Effekts bestimmen.
Dreadbox Euphoria | Dynamischere Patches sind mit dem Phaser Euphoria von Dreadbox schnell gemacht. (Foto: Dreadbox)
Der LFO schwingt bei Bedarf so schnell, dass selbst Vibrato möglich wird. Dank zweier unterschiedlich lauter Eingänge kann Euphoria auch Line-Signale verarbeiten. Zudem verfügt das Modul über zwei Ausgänge, die verschiedene Stufenmischungen ausgeben und zusammen also einen Quasi-Stereosound ergeben. All das vereint das Euphoria-Modul von Dreadbox aus Griechenland auf kleinstem Raum und obendrein zu einem sehr günstigen Preis. Eine klare Empfehlung für Freunde der Modulation und/oder Besitzer von Effektracks, die nicht nur für Module verwendet werden.
Für die hauseigene „Fusion“-Reihe von Eurorack-Effekten nutzt Erica Synths spezielle analoge Technologien. Das Plasma Drive Modul, das in Zusammenarbeit mit Gamechanger Audio entwickelt wurde, nutzt dabei die wohl innovativste. Wir haben es bereits in unserem ausführlichen Test des Moduls beschrieben: Das Plasma Drive verstärkt die eingehende Spannung (im Eurorack bis zu +10 Volt) auf bis zu wahnwitzige 3000 Volt. Dann entlädt es sich in einer Röhre mit Xenon-Gas, was zu einem heftigen Verzerrungseffekt führt. Durch die weiteren Funktionen auf dem Panel ist es zudem vielseitig in Patches einsetzbar.
Erica Synths Plasma Drive | Mit dem Erica Synths Plasma Drive kommt High-Gain-Verzerrung ins Rack. (Foto: Erica Synths)
Um ihn etwas in den Griff zu bekommen, ist ein Zweiband-EQ für Höhen und Tiefen eingebaut. Zusätzlich kann man mit dem eingebauten Abschwächer die Spannung modulieren. In Kombination lassen sich so beispielsweise wabernde, kratzende Drone-Flächen erzeugen, wenn der „Treble“-Regler weit zurückgedreht wird und der Verzerrer die Bässe leicht übersteuert. Andererseits kann man auch obertonreiche Signale durch den Plasma Drive schicken. Mithilfe eines nachgeschalteten VCA mit Hüllkurve kann man dann knallige Percussion-Sounds erzeugen. In beiden Fällen hilft ein Tracking-Oszillator mit Suboszillator, der die tiefen Frequenzen oder die Obertöne noch stärker betont.
Die wichtigsten Features
Regler für Eingangspegel, Wet / Dry Mix, Verzerrungsgrad (Voltage) und Voltage-CV
Treble / Bass Equalizer mit EQ-Bypass-Schalter
Zusätzliche Obertöne über Octave Up / Down Schalter
Die französischen Modulbauer von Ritual Electronics haben mit dem Miasma Eurorack-Effekt das wohl flexibelste Verzerrermodul im Eurorack-Bereich entwickelt. Grund dafür ist die Möglichkeit, die Dioden, die für das Clipping sorgen, auf der Rückseite auszutauschen. Insgesamt stehen dazu sechs verschiedene zur Verfügung, die zudem alle unterschiedlich klingen. Die „out of the box“ verbaute Diode überzeugte gleich beim ersten Patch – und auch die anderen machen Spaß. Insgesamt fällt beim Spielen mit dem Miasma auf, dass er eine sehr transparente Verzerrung erlaubt, aber trotzdem wie ein voll aufgedrehter Gitarrenverstärker kreischen kann.
Ritual Electronics Miasma | Transparent aber doch brutal: Das Verzerrungsmodul Miasma. (Foto: Ritual Electronics)
Der Grund dafür ist eine doppelte Gain-Stufe, die mit dem „Blend“-Regler parallel zum Originalsignal hinzugeregelt werden kann. Mit dem „Gain“-Regler stellt man zunächst den grundsätzlichen Verzerrungsgrad ein. Anschließend geht es an den großen Feedback-Regler im Buchla-Look, der über einen beeindruckenden Regelbereich verfügt. Damit kann man dann wilde Rückkopplungen mit vielen Obertönen erzeugen, die sich über CV-Sequenzen in den entsprechenden Eingang fast schon musikalisch spielen lassen. Sehr nützlich ist dabei auch der Feedback-Loop, in den man Rauschen einspeisen kann, um komplexe, grummelnde Drone-Sounds zu erzeugen. Aber auch als Lead-Stimme in Techno-Tracks macht der Miasma eine gute Figur. Ein äußerst vielseitiges Modul mit geringem Platzbedarf!
Die wichtigsten Features
Austauschbare Clipping-Dioden ermöglichen weitreichende Klanganpassung (6 verschiedene Dioden im Lieferumfang)
Regler für Feedback, Gain und Blend
CV-Eingänge für Gain und Feedback mit bipolaren Abschwächern
Feedback-Loop mit Ein- und Ausgang zum Einschleifen weiterer Effekte
Beim Test des beliebten Multieffekts Milky Way von Endorphin.es stand zu Beginn eine wichtige Frage im Raum: Rauscht es? Frühere Iterationen des Milky Way Eurorack-Effekts enttäuschten viele Anwender mit kratzigen Untertönen am Ausgang. Wir können glücklicherweise berichten, dass wir keine derartigen Probleme hatten. Nachdem man das Modul mit den Trimmern auf der Rückseite auf Modularpegel eingestellt hatte – es kann auch Line-Signale verarbeiten – klang es einwandfrei. Wie bei den meisten Multieffekten für Eurorack-Synths braucht man auch beim Milky Way allerdings das Handbuch, um die verschiedenen Effekte anhand der LED-Kombinationen am oberen Rand zu identifizieren und ihre Parameter zu verstehen. Pro Algorithmus sind es zwei, die zudem modulierbar sind.
Endorphin.es Milky Way | Schmale Systeme profitieren von der Flexibilität des Endorphin.es Milky Way. (Foto: Endorphin.es)
Die wichtigsten Features
16 Effekte – aufgeteilt in zwei Gruppen
Airways: Hall Reverb, Shimmer Reverb, Stereo Room Reverb, Plate Reverb, Spring Reverb, Ping-Pong Delay, Tape Echo Delay, Chorus
Darkwaves: Gated Reverb, Spring Reverb, Ping-Pong Delay, Flanger, Ring Modulator, Overdrive, Compressor, Freezer
Pro Effektprogramm 2 Parameter einstellbar, mit CV-Eingang
Die ‘Zwei’ ist beim Erica Synths Dual FX Programm: Zwei Kanäle mit zwei Ausgängen für Stereoeffekte stehen zur Verfügung, aber beide nehmen leider nur Mono-Signale an. Und jeweils zwei Parameter der insgesamt acht Effekte können editiert werden. Das Eurorack-Effektmodul Dual FX bietet ein Mono-Delay, ein Stereo-Delay, ein Delay mit Hochpassfilter, einen „Big Reverb“, einen gesättigten Reverb, den „Stalker Reverb“ mit Modulationssounds, den „Ripper“-Verzerrer und schließlich einen doppelten Pitch Shifter. Die Parameter, die mit den Reglern verändert werden können, sind meist so selbsterklärend, dass das Handbuch nur selten benötigt wird. LED-Kombinationen zeigen dabei an, welcher Effekt gerade im ersten oder zweiten Kanal angewählt ist.
Erica Synths Dual FX | Zwei Klangquellen können dank des Dual FX Moduls bearbeitet werden. (Foto: Erica Synths)
Die Klangqualität ist durchweg gut, auch wenn man bei den Halleffekten hört, dass hier kein ganz moderner DSP am Werk ist. Dafür ist das Eurorack-Effektmodul recht preiswert und kann gerade in kleinen Systemen auf kleinstem Raum viel leisten. Besonderen Spaß machen die Delays, die in schöne Rückkopplungen ausarten, die überdies unter CV-Einfluss besonders schön klingen können. Hier macht sich auch der großzügige Abstand zwischen den Reglern bemerkbar: Sie sind gut zu bedienen, im Gegensatz zu den etwas kleinen Knöpfen, mit denen die Effekte angewählt und die Presets gespeichert werden (ja, das geht!). Einen Verzerrer und Pitchshifter fürs Sounddesign an Bord zu haben ist ebenfalls Alles in allem ein rundes Paket.
Die wichtigsten Features
2-Kanal Effektmodul
Pro Kanal acht Effekte (Hall, Delay, Distortion und mehr) sowie zwei Parameter-Regler
Wet / Dry-Regler, Mono-Eingang, Stereo-Ausgang und CV-Eingang pro Kanal
Das Sealegs von intellijel ist eine Kombination aus digitalem Stereo-Delay und -Reverb mit einer zusätzlichen Funktionsgruppe für Rauschen und Drive. Beim Delay sind drei verschiedene Algorithmen vorhanden, die sich in BBD, Tape und Digital-Crossfading-Delay aufteilen.
Der Charakter des Delay lässt sich je nach Algorithmus noch beeinflussen, zusätzlich steht ein Hoch- und Bandpassfilter für den Feedbackweg zur Verfügung. Um den Sound zu automatisieren, findet sich ein LFO mit unterschiedlichen Schwingungsformen. Ebenso wie das Delay lässt sich dieser bei Bedarf zur Clock synchronisieren.
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Die Bedienung des Sealegs ist maximal intuitiv und auch klanglich ist die Effekteinheit für das Modularsystem über alle Zweifel erhaben. Einzig der Preis von rund 450 € könnte manche vom Kauf abschrecken. Andererseits gibt es nur wenige Module, die dem intellijel Sealegs in Punkto Klangqualität und Bedienung das Wasser reichen können.
Tiptop Audio war der erste Hersteller, der im großen Stil auf digitale DSP-Effekte im Eurorack setzte. Das Z-DSP Stereo-Effektmodul, mittlerweile in der zweiten Generation – mit mehr Gain und weniger Rauschen – ist allerdings die Krönung dieser Bemühungen. Mittels kleiner Einsteckkarten kann es eine Vielzahl von digitalen Effekten ins Rack befördern. Zwei Karten sind bereits im Lieferumfang enthalten: Hall-Effekte von Valhalla DSP und Delay-Effekte von Tiptop Audio selbst. Jede Karte bietet zudem acht verschiedene Klangoptionen mit jeweils drei Parametern. Wir haben die beiden mitgelieferten Karten für diesen Bericht ausgiebig getestet. Und beide können überzeugen, auch wenn das Modul ab und zu etwas Grundrauschen produziert. Dies ließ sich aber in der Regel mit ein paar Gain-Anpassungen beheben.
Tiptop Audio Z-DSP | Mit dem Z-DSP und seinen Effekt-Karten sind die Möglichkeiten quasi endlos. (Foto: Tiptop Audio)
Zu den Effekten: Vor allem Ambient-Musikern dürfte der Name Valhalla ein Begriff sein. Die Marke begeistert mit hochwertigen Hall-Sounds – und das gilt auch für ihre Z-DSP-Implementierungen. Vom Raumhall bis zum unrealistischen Space-Reverb mit endlosem Decay ist alles dabei. Auch die Delays von Tiptop klingen sehr gut. Leider kann man sie nicht zum Sequenzer-Tempo synchronisieren, dafür aber mit schnellen Repetitionsraten und Feedback zum Chorus machen. Apropos Feedback: Dieses kann vom Modul in Stereo ausgegeben und zur weiteren Bearbeitung wieder eingeschleift werden. Wie der oben beschriebene Z5000 arbeitet aber auch der Z-DSP mit variabler Clock-Rate. Wird diese beispielsweise mit einer Pulswelle moduliert, dann lassen sich Aliasing-Effekte und Lofi-Sounds erzeugen. Bei so vielen Möglichkeiten wird schnell klar, wie mächtig dieses Modul sein kann. Der Preis geht dafür auch in Ordnung.
Der Aufbau eines Drum-Synthesizers im Eurorack bietet viele Möglichkeiten. Wir stellen unsere Top 10 Drum-Modulhersteller nebst Modul-Vorschlägen für einen leichten Start vor.
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