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Erica Synths Plasma Drive Test

Es ist schon verrückt. Für das Erschaffen neuer Möglichkeiten im Eurorack, haben sich Erica Synths aus Riga mit dem jungen Hersteller ‚Gamechanger Audio‘ aus der gleichen Stadt zusammengeschlossen. Gamechanger Audio haben zuletzt mit dem außergewöhnlichen Motor Synth für Aufsehen gesorgt, und so ist aus der Kollaboration mit Erica Synths auch ein sehr außergewöhnliches Eurorack-Projekt entstanden. Hierbei handelt es sich um die Eurorack-Adaption des Gitarreneffekts ‚Plasma Pedal‘, das wir uns bereits in einem Test genauer angesehen haben.

Erica Synths Plasma Drive Test. (Foto: Erica Synths)
Erica Synths Plasma Drive Test. (Foto: Erica Synths)


Das Plasma Drive Modul wird als neues Mitglied der Fusion Serie vorgestellt und bietet im Vergleich zum originären Gitarren-Pedal CV- und Trigger-Eingänge sowie einen Tracking- und einen Sub-Oszillator. Wir haben getestet, ob die Plasma-Verzerrung mit modularen Synthesizern genauso zu verwenden ist, wie im Einsatz mit Gitarren, und inwiefern sich das Eurorack-Modul sonst noch vom Gitarren-Pedal unterscheidet.

Details

Funktionsweise

Im Prinzip wandelt das Modul ankommende Audiosignale durch einen Transformator in Spannungsgrößen von bis zu 3000 Volt, die dann in einer mit dem Edelgas Xenon gefüllten Glasröhre zwischen zwei Elektroden zur Entladung gebracht werden. Als Nebenprodukt der permanenten Entladungen wird ein Teil der elektrischen Energie in Licht gewandelt, das sich bei der Verwendung von Xenon Gas in blauen Blitzen zeigt, was für spektakuläre optische Erscheinungen sorgt. Die Gasentladungsröhre ist auf dem Modul zentral hinter einer Plexiglasscheibe auf der Frontplatte platziert, sodass man unweigerlich sieht, wenn Audio verarbeitet wird.
Die durch die Entladungen erzeugten elektromagnetischen Schwingungen bilden ein neues Signal, das mit dem ursprünglichen Eingangssignal keine Verbindung mehr hat. Die entstehenden Schwingungen anschließend wieder in ein analoges Signal zurückverwandelt, das dann am Ausgang zur Verfügung steht. Mithilfe des Dry/Wet-Reglers ist es dann möglich, das Effektsignal wieder mit dem trockenen Audiosignal zu mischen. Durch diese Funktionsweise unterscheidet sich das Plasma Drive Modul der Fusion Serie von allen anderen Modulen, die alle auf klassische Vakuumröhren setzen.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Plasma Drive von Erica Synth ist ein ganz besonderes Verzerrungsmodul. (Foto: Igor Sabara)

Konzept und Aufbau

Fertigungsseitig ist das Plasma Drive Modul toll verarbeitet und im Unterschied zu anderen Eurorack-Modulen auf der Rückseite mit einem Metallkasten vollkommen abgeschirmt. Verständlich, denn 3000 Volt sind auch lebensgefährlich. So ragt das Plasma Drive mit seinen 5 cm Tiefe auch etwas weiter in das Eurorack-Case hinein, sollte aber trotzdem noch mit vielen Skiffs im Marktangebot kompatibel sein. Ansonsten nimmt diese Modul 16TE an Breite im Case ein, schon alleine wegen der Plasma-Show lohnt sich das. Wie immer bei Erica Synths, sind auch hier alle Buchsen unten angeordnet, was sich beim patchen als sehr praktisch bewiesen hat.
Sechs große Potis versammeln sich auf der Oberfläche des Moduls, so, wie man es auch von anderen Modulen der Fusion Series gewohnt sind. Die sechs Potis sind jeweils links und rechts vom Plasma Display angeordnet und erfüllen folgende Funktionen: Mit ‚Voltage‘ wird justiert in wieviel Volt das eingehende Audiosignal gewandelt werden soll. Befindet sich Poti in Rechtsanschlag, so werden die vollen 3000 Volt erzeugt. Auf der anderen Seite gibt es das ‚Voltage CV‘-Poti. ‚Voltage‘ kann nämlich per Steuerspannungen beeinflusst werden und das ‚Voltage CV‘-Poti ist ein Abschwächer für diese.
Auf der linken Seite haben wir dann noch einen Abschwächer für das Eingangssignal sowie ein Dry/Wet Poti. Dry/Wet verfügt auch über einen CV-Eingang, auf einen Abschwächer wurde jedoch verzichtet. Die letzten beiden Potis steuern einen eingebauten EQ und geben manuelle Kontrolle über Tiefen und Höhen. Dafür gibt es leider keine CV-Steuerung.

Fotostrecke: 2 Bilder Plasma Drive entstand in Kollaboration zwischen Erica Synths und Gamechanger Audio. (Foto: Igor Sabara)

Tracking-Oszillator

Unterhalb der Plasma-Röhre und den Potis befinden sich zwei Kippschalter und zwei beleuchtete Drucktaster. Der erste Kippschalter schaltet lediglich den EQ auf das Eingangssignal Ein und Aus. Auf das verzerrte Signal wirkt der EQ ständig, egal in welcher Position dieser Kippschalter sich befindet. Per zweitem Kippschalter wählt man aus, ob der Tracking-Oszillator in derselben Tonhöhe mitspielt, oder eine Oktave darüber bzw. darunterliegen soll. Dieser Tracking-Oszillator ist neu und nicht im originalen Pedal enthalten!
Nicht nur, dass Erica Synths hier einen Tracking-Oszillator verbaut haben, sie haben diesem auch noch gleich seinen eigenen Sub-Oszillator spendiert. Beide Oszillatoren können mit besagten Drucktastern aktiviert bzw. deaktiviert werden. Hierfür hat es auch zwei Gate-Eingänge, sodass man die beiden Oszillatoren getrennt voneinander automatisieren und ihnen rhythmische Figuren verpassen kann.

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