Meister am Werk: Ulf Meyer (git) & Lars Hansen (b)

Einer der zugegebenermaßen rar gesäten Vorteile der anstrengenden Corona-Zeit war (und ist derzeit noch), dass vielbeschäftigte Musiker auf einmal mehr Zeit für Herzensprojekte zur Verfügung haben als zuvor. Auch das Duo Ulf Meyer (git) & Lars Hansen (b) besteht in Wahrheit schon seit ein paar Jahren, doch erst während des ersten Lockdowns des Jahres 2020 haben sich die beiden musikalischen Hochkaräter aufgerafft, um ein eigenes Album aufzunehmen. Eine Arbeit, die sich gelohnt hat, denn dabei ist eines der schönsten Werke des Jahres herausgekommen!

Foto: Rene Flindt
Foto: Rene Flindt

Die beiden gebürtigen Flensburger Ulf Meyer und Lars Hansen sind in der Szene keine Unbekannten. Beide sind in den unterschiedlichsten Formationen tätig. Ulf Meyer arbeitet unter anderem als Studiomusiker und Filmkomponist (so komponierte er z. B. Musik für Produktionen wie “Rote Rosen”, “Die Rote Zora” und ist auf Alben von Hannes Wader oder Manfred Maurenbrecher zu hören.
Auch Lars Hansen ist ein erfahrener Sideman. Er unterrichtet Jazz-E-Bass an der “Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover”, begleitete zahlreiche bekannte Künstler und spielt Rundfunk-, Fernseh- und Theaterproduktionen. Sein geschmackvolles Bassspiel kennen einige sicherlich vom Jazztrio Solea, der Band des kanadischen Singer/Songwriters Paul O’Brien, oder der Band von Stephanie Hundertmark.

Fotostrecke: 5 Bilder Foto: Walter Cimbal

Schon seit einigen Jahren arbeiten Ulf Meyer und Lars Hansen im Duo zusammen und genießen diese “kleinstmögliche Form des Zusammenspiels”. Ulf Meyer: “Mich reizt die Herausforderung, mit nur zwei Instrumenten und ganz viel Luft dazwischen die Illusion einer ganzen Band zu erschaffen. Und das am liebsten songorientiert, mit Melodie und Harmonie als Grundlage für einen Jazz, bei dem man nicht die Stirn in Falten legt.”
Doch erst der Corona-Lockdown des Jahres 2020 erlaubte es dem Duo, massiv Zeit in die Realisierung eines ganzen Albums zu stecken, und im Mai 2021 erblickte “Scenes” nun mit zehn Songs (davon nur zwei Covers!) das Licht der Welt. Die Arbeit hat sich gelohnt: Das Album darf für sich in Anspruch nehmen, ein echtes Kleinod zu sein – ein Lichtblick in diesen harten Tagen, die von pandemiebedingten Entbehrungen und erschreckenden Wetterkapriolen geprägt sind!

Interessant dabei: “Scenes” ist zwar ein im Jazz verortetes Album, doch werden hier keineswegs nur Hörerwartungen von Jazzfans bedient! An den Duo-Klängen mit elektrischer und akustischer Gitarre sowie bundiertem und bundlosem Bass werden sicherlich auch Zuhörer Gefallen finden, die sich ansonsten wenig bis gar nicht für dieses Genre erwärmen können.
Die Musik von Ulf Meyer und Lars Hansen atmet, sie entspannt und fesselt den Zuhörer gleichermaßen. Beeindruckende Virtuosität und Spielfreude stehen hier einträchtig neben Kompositionen mit “ganz viel Platz” und einer vorbildlichen Kommunikation zwischen zwei erfahrenen Musikern. Vereinzelt bekommt das Duo dabei auf “Scenes” Unterstützung von Heinz Lichius an den Percussions.
Lobende Worte muss ich aber auch für die erstklassige Produktion loswerden, für die Ulf Meyer und Lars Hansen persönlich verantwortlich zeichnen. Und: Mit seinem bundlosen Fender Jazz Bass aus japanischer Fertigung in den Händen hat Kollege Lars Hansen zweifellos Chancen auf den Titel “Bester Fretlesston 2021” – einfach traumhaft!
Mich wundert es daher nicht im Geringsten, dass “Scenes” es mittlerweile bis auf Platz 5 der iTunes-Jazz-Charts geschafft hat! Hörproben gefällig? Dann klickt mal auf die beiden Videos, welche ich euch hier verlinkt habe. Beide Titel finden sich übrigens auch auf dem Album! Außerdem kann man das beeindruckende Duo auf www.meyer-hansen.com besuchen.

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