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Paiste Alpha Brilliant Metal Test

Praxis

Eines kann man über das 24” Rock Ride mit Gewissheit sagen: es lässt sich auch bei energischer Spielweise und mit schweren Sticks nicht aus der Ruhe bringen. Mit „Ruhe“ meine ich natürlich nicht, dass das Becken leise ist. Es heisst schliesslich Rock Ride, und dementsprechend bringt es auch ein ordentliches Volumen mit. Gemeint ist vielmehr, dass sich das Becken nicht im Geringsten aufschaukelt, sondern immer einen extrem klaren, gleichmäßig tragenden Ping-Sound produziert, der deutlich über dem tiefen Grundrauschen des Beckens liegt. Crashen ist praktisch unmöglich, aber das ist bei dem Gewicht auch nicht weiter verwunderlich. Es handelt sich also um ein lupenreines Ride-Becken der ultraschweren Sorte, aber derjenige, dem jetzt Assoziationen wie „kalt“, „metallisch“ oder „aufdringlich“ durch den Kopf schiessen, liegt eindeutig falsch. Ich höre im Sound des Beckens sogar eine gewisse Portion Wärme, was definitiv an der Größe und dem dadurch tiefen Grundton liegt. Auch die Kuppe klingt aufgrund ihrer Dimensionen um einiges tiefer als man es von einem so schweren Becken zunächst erwartet. Sie setzt sich klanglich so deutlich vom Rest des Beckens ab, dass man fast meinen könnte, es handele sich um ein separates Effekt-Becken. Abschliessend kann man festhalten, dass das 24“ Rock Ride zwar nicht besonders vielseitig einsetzbar und somit eine Art „One Trick Pony“ ist, aber diesen einen Trick beherrscht der Gaul absolut perfekt!

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24″ Ride Solo 24″ Ride im Set

Beim Hörtest der vier Metal Crashes wird nicht nur die beeindruckende Lautstärke deutlich, sondern auch die gute Abstimmung der Becken aufeinander. Die tonale Definition ist sehr ausgeprägt, und wenn man die Becken nacheinander anschlägt, ergeben die Intervalle eine saubere Reihe. Dabei fällt auf, dass die Metal Crashes tonal höher angelegt sind als vergleichbare Becken derselben Gewichtsklasse. Dieses Phänomen ist begründet durch das stark  gekrümmte Profil, welches zu einer größeren Vorspannung und somit zu einem höheren Grundton führt. Aufgrund dieser Klangstruktur erreichen die Metal Crashes natürlich nicht die klangliche Wärme leichterer Becken, aber dafür produzieren sie genau die mittleren und hohen Frequenzen, die sich in lärmiger Umgebung am besten durchsetzen, und darauf kommt es bei Metal-Becken ja in erster Linie an. Überrascht hat mich allerdings, wie sensibel diese doch eher schweren Becken reagieren. Zur Verdeutlichung dieser Tatsache habe ich im Soundfile „Metal Crashes im Set 2“ die Becken bewusst zart angeschlagen und dabei festgestellt, dass sie auch unter diesen Bedingungen schon fast die volle klangliche Breite entwickeln. Die Crashes eignen sich also nicht nur für Metal und Artverwandtes, sondern können zum Beispiel auch hervorragend in krachiger Rock’n’Roll-Musik, Punk Rock oder Grunge eingesetzt werden.

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17″ Crash Solo 18″ Crash Solo 19″ Crash Solo 20″ Crash Solo Crashes im Set 1 Crashes im Set 2

In puncto Tonhöhe setzt sich beim 20“ Metal Ride fort, was schon bei den Crashes deutlich wurde. Das Becken klingt tonal eher wie ein 18“ Ride, da aufgrund der speziellen Bearbeitung und des hohen Gewichts vor allem der obere und mittlere Teil des Frequenzspektrums hervorgehoben werden. Der helle, artikulierte, tragende Sound ist unterfüttert von einem eher mittigen Klangteppich, der aber immer noch so hoch angelegt ist, dass er nicht mit den Klängen der anderen Instrumente verschwimmt. Das Fehlen tieferer Frequenzen wirkt sich im typischen Anwendungsbereich des Beckens nicht negativ aus, denn die würden sowieso von jeder Wall Of Sound gnadenlos geschluckt werden. Mir klingt das Metal Ride aber dennoch durch den relativ schmalen Frequenzbereich etwas zu steril. Ein Lob verdient aber noch die Kuppe, die sehr kraftvoll und sauber klingt und sich hervorragend für Akzentuierungen in dichten Ride-Patterns eignet. Fast überflüssig zu erwähnen, dass auch dieses Ride nicht „crashbar“ ist, aber das erwartet ja auch niemand von einem Metal Ride.
Als Erfinder des „Sound Edge“ Prinzips mit dem gewellten Bottom-Becken lag es im Hause Paiste nahe, auch die Hi-Hats der Metal-Serie dieser Prozedur zu unterziehen. Der Auslöser für diese Erfindung war nämlich die Tatsache, dass beim Treten des Pedals zwischen den Becken häufig ein Luftstau entsteht, der einen leisen und kraftlosen Chick-Sound zur Folge hat. Folglich werden Sound Edge Becken bevorzugt dort eingesetzt, wo die getretene Hi-Hat hell, laut und durchsetzungsstark klingen soll. Und genau das tun auch die Metal Edge Hats. Der Chick-Sound ist klar und sehr kräftig, so dass er auch bei laut gespielten Ride-Patterns noch gut zu hören ist. Bei geschlossener Spielweise kommt, wie auch bei den übrigen Metal-Becken, ein höhenlastiger, fast schon HiFi-mäßiger Sound zum Vorschein. Wie ein Sahnehäubchen sitzen die Stickanschläge oberhalb des restlichen musikalischen Geschehens, ohne dabei aufdringlich zu klingen. Die Becken fräsen sich mühelos durch dichte Gitarrenwände wie ein heisses Messer durch ein Stück Butter. Halboffen gespielt bleibt der saubere Klangcharakter erhalten, und trotz der enormen Lautstärke klingen die Metal Edge Hats nie unangenehm. Für laute Musik eine absolut erstklassige Wahl.

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20″ Ride Solo 20″ Ride im Set 14″ HiHat Solo 14″ HiHat im Set
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Profilbild von Knecht ruprecht

Knecht ruprecht sagt:

#1 - 20.03.2023 um 11:49 Uhr

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sind tauglich für rock und heavy metal.mit hh mix als bottom sogar Für jazz.(soundtip)

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