ANZEIGE

Marshall MG 101CFX Test

PRAXIS
Werks-Presets
Den Anfang macht meine Les Paul. Sie ist dazu auserkoren, uns die vier Basis-Klangeinstellungen zu präsentieren, die der Hersteller dem Amp mit auf den Weg gegeben hat. 
Der grüne Cleansound liefert einen unverzerrten Ton mit vollem Effektprogramm, bestehend aus Chorus, Hall und Delay. Dabei ist alles noch so dezent eingestellt, dass er sich für cleane Begleitungen aller Art eignet. Beim Crunchsound geht es schon etwas kerniger zur Sache, besonders, wenn eine Gitarre mit hohem Output angeschlossen wird. Und wie es sich für einen Hersteller von der Insel gehört, ist auch ein typischer britischer Classic-Rocksound im Angebot. Der OD1 kommt noch eine Spur härter, der Ton wird etwas moderner mit leichtem Mid Scoop und angehobenen Höhen. Das Preset von OD2 liefert einen Leadsound mit einer amtlichen Portion Gain und Delay.
Generell sind die vier Werksounds allesamt gut abgestimmt, Effekte sind zwar eingebunden, aber drängen sich nicht in den Vordergrund. Auch die Pegel sind gut aufeinander abgestimmt, sodass der programmierfaule Gitarrist direkt mit den nötigen Brot- und Butter-Sounds loslegen kann. 
Hier sind die vier Presets in hörbarer Version:

Audio Samples
0:00
Preset Clean LP Preset Crunch LP Preset OD1 LP Preset OD2 LP

Pure Amp-Sounds
Jetzt wollen wir uns allerdings um die puren Ampsounds kümmern und nachforschen, was mit den vier Kanälen alles möglich ist. Natürlich sollte man von einem 100 Watt Solid State Combo mit Effekten, der im Laden für gerade einmal 350 Euro den Besitzer wechselt, nicht die große Offenbarung in Sachen Ansprache, Ton und Dynamik erwarten. Hier geht es eher um eine große Bandbreite an Sounds. Bei den Werkspresets hat der Combo einen eher warmen, fast schon basslastigen Klang, der dem Spielen in den eigenen vier Wänden entgegenkommt, weil er der Gitarre schon bei geringen Lautstärken recht viel Druck verleiht. Im Bandgefüge kann das aber eher hinderlich sein, weil man mit solchen Einstellungen dem Bassisten mächtig in die Quere kommen kann. Aber in solchen Fällen hilft in der Regel die Klangregelung.
Der Grundcharakter des Clean Channels geht nicht so sehr in die Fender- oder Vox-Richtung, er bleibt tatsächlich eher warm und wartet nicht unbedingt mit brillanten Höhen auf. So ist ein schneidiger Rhythmus-Sound nur bei voll aufgedrehten Höhen und weit zurückgenommenen Mitten erreichbar.

Audio Samples
0:00
Clean Funk ST

Der Crunch-Channel gibt da schon etwas mehr Höhen ab und bietet die ganze Palette von leicht angezerrt bis zum britischen Mid-Gain-Rockbrett. So klingt ein leicht angezerrter Blues-Sound mit der Strat.

Audio Samples
0:00
Crunch Blues ST

Als Nächstes folgen der Mid Gain Rocksound mit der SG und der Versuch, den Verzerrungsgrad über die Anschlagsdynamik zu steuern. Das gelingt leidlich, aber man sollte – wie schon gesagt – speziell in diesem Bereich nicht die Erwartungen anlegen, die man sonst sensiblen Röhrenboliden abverlangt. 
Bei leisen Anschlägen ist die Aktion des Noisegates leicht zu hören und zu fühlen. Es kann sich nicht entscheiden, ob es auf- oder zumachen soll. Insgesamt ist der Zerrsound für Übungszwecke aber auf alle Fälle brauchbar.

Audio Samples
0:00
Crunch Rock SG

Während der Crunch-Channel die Freunde von Blues und Classic Rock bedient und sein Klang an den der traditionellen alten Marshall-Amps erinnert, geht der OD1 auf der „Zeitleiste der E-Gitarren-Sounds“ einen Schritt voran. Er liefert mehr Gain und der Sound erinnert an aufgemotzte JCM800 Amps, perfekt für Rock-Riffs und Powerchords, bei denen mehr Zerre benötigt wird.

Audio Samples
0:00
OD1 Rock SG

Der OD2 kommt mit noch mehr Gain und bietet beste Voraussetzungen für Lead- und Metal-Sounds. Der Aktivitätsradius des Mittenreglers ist hier wesentlich stärker ausgeprägt, der Klang kann dadurch für die verschiedenen Mid Scoop-Facetten der Heavy-Gitarre besser eingestellt werden. 

Audio Samples
0:00
OD2 Heavy SG

Effekte
Auch an die Effektabteilung sollte man nicht mit überzogenen Erwartungen herangehen. Sie dient mit Hall und Modulations- oder Delay-Sounds in erster Linie der klanglichen Feinkosmetik. Die Modulationseffekten lassen sich auf dem kurzen Regelweg nicht wirklich detailliert justieren, weshalb man überwiegend auf die Voreinstellungen des Herstellers angewiesen ist. Die wiederum sind in der Regel in einer angenehm dezenten Form vorhanden. Allerdings ist die Qualität der Effekte eher im mittleren Bereich angesiedelt, was aber durchaus der Preiskalkulation entspricht. Hier einige Beispiele mit den verschiedenen Effekten.

Audio Samples
0:00
OD1 Phaser SG Crunch Tape Delay GR Clean Flanger ST Crunch Octaver LP
Marshall_MG101CFX_019FIN-1016602 Bild
Kommentieren
Profilbild von FLOYD HENDRIX

FLOYD HENDRIX sagt:

#1 - 18.09.2021 um 10:06 Uhr

0

Ich habe von der MG Serie den 15 CFX den 30 CFX und den 100 HCFX
Ich finde das ist eine der besten Serien die Marshall im Berich Solid-State-Amps bis Dato gemacht hat. Tolle Sound, einfache Bedienung und schon ab der 15 Watt Version 4 speicherbare Kanäle. Die Carbon-Serie habe ich deshalb gekauft, weil die mir von der Optik her Besser gefällt als die MG-Serie in Gold. Ich habe den MG15 und den MG30 als Combo ausgetauscht, für die unsäglichen Line6 _Spider.
Den Spider V30 gab ich für den Marshall MG30CFX her, ein wirklich toller tausch den ich noch nie bereut habe. Ebenso das ich den Spider III-15 weggegeben habe für den MG15CFX. Und meinen Röhren 333 XL haben ich verkauft um mir den 100 HCFX zuzulegen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.