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Sire Marcus Miller V3 Fivestring 2nd Gen Test

Seit ihrer Markteinführung haben die Bässe der südkoreanischen Firma Sire weltweit einen kometenhafte Aufstieg hingelegt. Die Kooperation mit Bass-Superstar Marcus Miller ist einfach enorm erfolgreich – und das liegt nicht nur am attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis, sondern auch daran, dass Sire ihr Portfolio und somit ihre Zielgruppen ständig erweitern. Mit dem Erfolgsmodell V7 fing alles an, und dieses bildet auch nach wie vor noch immer das Herz der Produktpalette. Mittlerweile gibt es aber sowohl teurere als auch preiswertere Ausführungen. Zu letzterer gehört der V3, welcher unser heutiger Testkandidat ist. Schauen wir mal, wie gut der wirklich sehr preisgünstige V3 in der aktuellen 2nd Generation abschneidet – und welche Unterschiede zum großen Bruder V7 bestehen.

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Der V3 orientiert sich ganz offensichtlich in den Punkten Design und Ausstattung am Archetypen des klassischen Fender Jazz Bass, dem bevorzugten Arbeitsgerät von Marcus Miller. Um die Kosten zu reduzieren, ohne dabei an der Substanz des Instruments zu sparen, ist der V3 allerdings lediglich in einer Holzkombination erhältlich. Diese setzt sich zusammen aus einem Mahagonikorpus, einem Ahornhals und einem Rosewoodgriffbrett (Palisander).
Auch die Farbauswahl ist auf Schwarz, Rot, Sunburst sowie Weiß begrenzt. Letzteres ist denn auch das Finish meines vorliegenden Fünfsaiters. Der Look wird durch ein schwarzes Schlagbrett komplettiert.

Fotostrecke: 4 Bilder Obwohl die Auswahl nicht so riesig wie …

Im Vergleich zum V7, V9 und V10 verzichtet Sire beim V3 auf Blockinlays und ein Binding. Der Hals wurde jedoch mit einem hauchdünnen matten Finish versehen, welches für ein sehr angenehmes Spielgefühl ohne Bremseffekt sorgt.
20 Bünde gilt es auf dem Griffbrett zu erobern, und wie bei seinen größeren Brüdern wurden die Bundstäbchen an der Griffbrettkante abgerundet, um für mühelose Lagenwechsel zu sorgen. Das ist schon ein ungewöhnliches Detail in dieser Preisklasse!

Fotostrecke: 4 Bilder Das Griffbrett aus Palisander beherbergt 20 Bünde.

Griff man bei der Werksbesaitung der ersten Generation des V3 noch auf ein No-Name-Produkt zurück, gibt es nunmehr echte Slinkys aus dem Hause Ernie Ball, was den ersten haptischen und klanglichen Eindruck im Handumdrehen erheblich verbessert.

Die Brücke unseres Sire-Testbasses orientiert sich am bekannten Vintage-Blechwinkel und ist etwas weniger massiv als beim V7, V9 und V10. Die Möglichkeit, die Saiten wahlweise von hinten durch die Brücke oder durch den kompletten Korpus ziehen (String Through Body), ist jedoch geblieben. Der Begriff “Vintage” trifft ebenfalls auf die großflügeligen und offenen Stimmmechaniken zu.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Brücke des V3 2nd Gen ist …

“Marcus Standard Jazz Singlecoils” ist die Bezeichnung der Tonabnehmer und lässt auf eine einfachere Variante der sonst verbauten “Marcus Super Jazz Singlecoils” schließen. Dafür kommt aber auch der V3 in den Genuss der heute schon legendären Heritage Dreiband-Elektronik seiner großen Brüder und ist daher klanglich entsprechend flexibel.
Heißt: Zum einen kann man den V3 als rein passiven Jazz Bass betreiben. Ein Volume-, ein Balance-Regler sowie eine passive Tonblende, die auch im Aktiv-Modus funktioniert, stehen hier zur Wahl. Per Kippschalter lässt sich die Dreiband-Elektronik aktivieren. Zusätzlich stehen dem User aber auch ein Bass-, ein Höhen- und ein parametrischer Mitten-Regler (via Doppelstock-Poti lässt sich stufenlos die Frequenz wählen, die man anheben oder absenken möchte) zur Verfügung. Die Elektronik arbeitet mit 18 Volt, weshalb zwei 9V-Batterien nötig sind. Dafür ermöglicht sie aber auch entsprechend kräftige Anhebungen ohne Verzerrung.

Fotostrecke: 4 Bilder Natürlich hat auch der Sire V3 2nd Gen zwei Singlecoils …

Ein immer wieder genannter Kritikpunkt bei der Sire-Elektronik ist das Bedienen der Doppelstock-Potis, bei denen sich der obere Regler nur schwer bewegen ließ, ohne dass sich der untere mitbewegt – und umgekehrt. Dies ist zumindest bei meinem Testkandidaten nicht mehr so – anscheinend hat man sich dieses Themas bei der 2nd Generation angenommen!

Die Verarbeitung der Sire MM V3s 2nd Generation ist wie beim Vorgänger auf hohem Niveauund konnte mit Details wie den abgerundeten Bundenden abermals gesteigert werden. Angesichts des Preises ist dies wirklich erstaunlich, zudem sieht der Bass zeitlos gut aus: ein Begleiter für sämtliche musikalischen Genres!

Mit einem (originalen oder kopierten) Jazz Bass kann man sich in jedweder Stilistik gut in Szene setzen!
Mit einem (originalen oder kopierten) Jazz Bass kann man sich in jedweder Stilistik gut in Szene setzen!
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Praxis

Ein Leichtgewicht ist der Sire V3 Fünfsaiter zwar nicht gerade, aber mit 4,3 Kilogramm fällt er auch noch nicht immens aus dem Rahmen. Mahagoni ist nun mal ein recht dichtes Hartholz, und dieses hat nun einmal ein stattliches Gewicht. Wie nahezu jeder J-Bass neigt auch der V3 zu leichter Kopflastigkeit, was in der Konstruktion selbst begründet liegt und nicht speziell an unserem Testkandidaten. Am Bassgurt hängend fällt dies kaum mehr auf!

Eine leichte Kopflastigkeit ist bei jedem Jazz Bass modellimmanent!
Eine leichte Kopflastigkeit ist bei jedem Jazz Bass modellimmanent!

Das Halsprofil des 5-Saiters würde ich als C einordnen, und zusammen mit dem matten Finish der Halsrückseite und den abgerundeten Bundenden ergibt sich ein komfortables Spielgefühl aufgrund der angenehmen Saitenlage, die zudem auch noch frei von Saitenscheppern etc. ist.
Ein extra großes Lob verdient Sire meiner Meinung nach für die in dieser Preisklasse unüblich hochwertigen werksseitig aufgezogenen Besaitung – der erste Eindruck ist bekanntlich bei Instrumenten zumeist entscheidend, und die Saiten sind nun mal die direkte Verbindung des Spielers zum E-Bass.

“Ganz schön laut!” ist mein erster Gedanke, als ich den V3 zum ersten Mal akustisch anspiele. Der Mahagonikorpus sorgt für präsente Mitten, und wie bei vielen Fünfsaitern klingt er über das gesamte Griffbrett recht ausgewogen. Dafür ist er vielleicht nicht ganz so agil und spritzig wie ein Viersaiter, aber das sind eher geschmackliche denn qualitative Aspekte.
Wie zu erwarten erreicht der V3 keine absoluten Spitzenwerte in Sachen Transparenz, Auflösung und Sustain im Vergleich zu höherwertigen Jazz-Bässen – aber dafür ganz bestimmt Spitzenwerte in seiner Preisklasse!

Es gibt sicher noch feiner auflösende Jazz-Bässe, aber gemessen am Preis bekomt man hier ein absolut erstklassiges Instrument geboten!
Es gibt sicher noch feiner auflösende Jazz-Bässe, aber gemessen am Preis bekomt man hier ein absolut erstklassiges Instrument geboten!

Die folgenden Soundbeispiele zeigen verschiedene Sounds des Sire Marcus Miller V3 5-Saiters:

Audio Samples
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Beide Pickups, passiv Beide Pickups, aktiv, Mid und Treble: +30 Beide Pickups, passiv Beide Pickups, aktiv, Bass: +30, Treble: +20, Mid: -30 Beide Pickups, passiv Beide Pickups, aktiv, Bass: +30, Mid: -50, Tone: -50 Bridge-Pickup, passiv, Tone: -50 Neck-Pickup, passiv Neck-Pickup, aktiv, Bass: +10, Mid: +30, Treble: +30 Neck-Pickup, passiv, Tone: -90
Vorschussloorbeeren: Die Nähe zum Namensgeber verpflichtet in Sachen Qualität!
Vorschussloorbeeren: Die Nähe zum Namensgeber verpflichtet in Sachen Qualität!
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Fazit

Auch auf die Gefahr hin, dass ich wie eine kaputte Schallplatte klinge: Es ist nach wie vor unglaublich, wie “viel Bass” Sire für weniger als 400,- Euro zu liefern vermag! Der V3 scheint in keiner Weise eine Schmalspurversion seiner großen Brüder zu sein, im Gegenteil: Hier wurde nur an Komponenten gespart, welche wenig oder keinen Einfluss auf die klanglichen Qualitäten des V3 nehmen. Wer auf eine große Auswahl verschiedener Finishes, Holzkombinationen, Blockinlays, Binding etc. verzichten kann, bekommt mit dem V3 ein grundsolides Instrument mit authentischen Jazz-Bass-Sounds für alle Lebenslagen bzw. Stilistiken. Dank der Möglichkeit, ihn passiv oder auch aktiv zu betreiben, kommt man hier in den Genuss der ganzen Bandbreite von “vintage” bis “modern”. Verarbeitung und Bespielbarkeit befinden sich auf hohem Niveau und sind für diese Preisklasse sicherlich überdurchschnittlich. In der 2nd Generation wurde zudem abermals nachgelegt und dadurch das Preis-Leistungs-Verhältnis sogar noch einmal verbessert. Chapeau!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • authentische Jazz-Bass-Sounds
  • hohe Flexibilität in Verbindung mit Elektronik
  • ausgezeichnete Verarbeitung
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • eigener klanglicher Charakter aufgrund des Mahagoni-Bodies
  • hochwertige Werksbesaitung
Contra
  • -/-
Artikelbild
Sire Marcus Miller V3 Fivestring 2nd Gen Test
Für 399,00€ bei
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Es gibt sicher noch feiner auflösende Jazz-Bässe, aber gemessen am Preis bekomt man hier ein absolut erstklassiges Instrument geboten!
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Sire
  • Modell: MM V3 2nd Generation, Fünfsaiter
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Mensur: 34 Zoll, Longscale
  • Korpus: Mahagoni
  • Hals: geschraubt, Ahorn/Ebenholz-Griffbrett, 20 Bünde
  • Hardware: Sire
  • Tonabnehmer: 2 x Sire Marcus Standard Jazz Singlecoils
  • Elektronik: Sire Marcus Heritage 3
  • Sattel: 45 mm
  • Stromversorgung: 18V
  • Gewicht: 4,3 kg
  • Preis: je nach Finish 366,- (Testbass) bis 429,- (Ladenpreise im April 2020)
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