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Clavia Nord Rack 2X Test

Nord Rack 2X ist ein verdammt gut klingender und relativ einfach zu bedienender Virtuell-Analoger fürs Studio oder den Tisch des elektronischen Live-Acts. Bei einem sieben Jahre alten Instrument erwarten einen hier zwar keine klanglichen Neurungen und auch auf FX, USB Schnittstelle und Audioeingang muss man verzichten. Aber ist das wirklich so schlimm? Ich muss sagen, mit zwei Oszillatoren, die die klassischen Wellenformen nebst Rauschen erzeugen können, einem guten Lowpass Filter und zwei LFOs komme ich in den meisten Fällen sehr weit! Wer darüber hinaus seine Freude am Geräuschhaften hat, kann sich an Oszillator FM, Ringmodulator oder LFO mit Zufallswelle gütlich tun. Auch die Morph-Funktion  oder die Möglichkeit, viele Parameter per Keyboard-Velocity zu steuern, sind für Live-Anwendungen großartig! Der Nord Rack 2X ist zwar zwei bis drei Mal so groß wie seine Konkurrenten Blofeld, Virus Snow oder Mopho, das kann man aber auch als einen großen Vorteil sehen! Denn alle wichtigen Funktionen haben ihren eigenen Regler, das sorgt für eine gute Übersicht und sofortige Zugriffsmöglichkeiten. Stichwort: Workflow!

Kommen wir zu den unangenehmen Wahrheiten: Man muss mit Parametersprüngen nach Programmwechseln leben, da es keinen „Catch Mode“ gibt und das Display ist seinen Namen nicht wert. Hin und wieder kann man hier die Orientierung insofern verlieren, als dass es kaum Anzeigen dafür gibt, in welchem Mode oder Untermenü man sich gerade befindet. Drei Digits sind dann bisweilen nur kryptische Zeichen. Hier gibt es wieder Abzüge beim Workflow. Und manchmal entstehen auch Notenhänger, wenn man zu hektisch die Programme umschaltet. Für Letzteres gibt’s aber eine Panic-Taste, die dann sofort Abhilfe schafft. Es gibt keine Effekte, Waveshaper, Bit-Reducer u.ä., hier wird ganz puristisch der Klang eines klassischen Synthesizers mit subtraktiver Synthese emuliert!

Die Verarbeitung und das Design sind top, so wie man es von Clavia kennt, und der Ladenpreis von rund 700 Euro ist für mein Empfinden mehr als attraktiv! Auch wenn ich in der Contra-Liste einige negative Dinge aufzählen muss, unterm Strich werden sie von Pro’s mehr als neutralisiert!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Preis/Leistung
  • Fetter, vielseitiger Klang
  • Viele gute Modulationsmöglichkeiten
  • Direkter Zugriff auf die meisten Parameter
  • Design & Verarbeitung
Contra
  • Kein USB-Anschluss
  • Kein Audio Eingang
  • Keine FX
  • Mickriges Display
  • Filterresonanz etwas grell
  • Kein „Catch Mode“, daher oft Parameter Sprünge nach Programmwechseln
Artikelbild
Clavia Nord Rack 2X Test
Für 598,00€ bei
Facts
  • Polyphonie: 20 Stimmen
  • Keyboard Split: 2 Bereiche
  • Drei-Zeichen-Display, 26 Potis und 27 Taster
  • Speicherplätze: 297 User-Sets (RAM), 693 Factory-Sets (ROM)
  • OSC 1 mit Sinus-, Dreiecks-, Sägezahn- und Pulswelle mit variabler Weite.
  • OSC 2 mit Dreiecks-, Sägezahn- und Pulswelle mit variabler Breite sowie Rauschen mit Contour Regelung. OSC 2 kann zu OSC 1 synchronisiert werden.
  • Option für beide Oszillatoren: Oszillator FM, Ringmodulator
  • Filter mit Resonanz: 12 dB (2-pole) Low Pass, 24 dB (4-pole) Low Pass, Band Pass, High Pass und Notchfilter mit 12dB Low Pass.
  • ADSR Filterhüllkurve, wahlweise anschlagsempfindlich
  • Filter Keyboard Tracking in drei Schritten, Filter Distortion.
  • VCA: ADSR Hüllkurve mit Gesamtlautstärken-Regelung
  • LFO 1 mit Dreiecks-, Sägezahn-, Puls-, Random- und Soft Random-Welle. Modulationsziele: OSC1+2, OSC 2, Filter, Pulsweite und FM.
  • LFO 2 mit Dreieckswelle, Modulationsziele: OSC 1+2 und VCA.
  • Arpeggiator:
  • Range: 1 – 4 Oktaven.
  • Modes: Up, Down, Up/Down, Random, Echo. Hold Funktion.
  • Modulation Envelope mit Attack und Decay. Modulationsziele: OSC 2, FM und Pulsweite.
  • Ausgänge: 4. Modi: stereo, mono and multi-timbral. Jeder Programm-Slot kann auf einen Einzelausgang geroutet werden.
  • Kopfhörerausgang.
  • D/A Wandler: High resolution low noise 24 bit DACs.
  • Anschlüsse: MIDI In & Out – 5 pin DIN, Sustainpedal, Expression Pedal
  • Maße: 435 x 210 x 105 mm.
  • Gewicht: 4,5 Kg
  • Preis: 831 Euro (UVP)
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Profilbild von litti

litti sagt:

#1 - 24.11.2012 um 14:59 Uhr

0

Im Selbstversuch habe ich mit dem Nordrack2x beginnend, Blofeld und Kraftzwerg intensiv durchtestet.Der Nordrack2x ist mein absoluter Favorit, wobei der Kraftzwerg auch sehr gute Sounds hervorbringt, er ist jedoch "nur" monophon und die Parameter nicht automatisierbar, über Layer braucht man auch nicht weiter nachzudenken.
Der Nord hat für den Einsteiger und Profi sehr viel zu bieten.
Ein Superding;)

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