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Ampeg BA110 Test

DETAILS
Das Gehäuse des BA110 hat die Form eines Wedge-Monitors, die hintere Kante ist also abgeflacht, damit er schräg steht und somit nach oben strahlt. Das macht gerade bei kleinen Combos Sinn, weil sich die Bassübertragung verstärkt, wenn man sie am Boden platziert. Außerdem beschallt man durch den besseren Abstrahlwinkel nicht nur seine Waden, sondern auch die Gehörgänge. Mit den Maßen 41x41x30 cm und einem Gewicht von gerade einmal 14,5 kg ist der kleine Ampeg wirklich sehr kompakt und mühelos mit dem Griff an der Oberseite zu transportieren – auch im kleinsten Proberaum sollte sich eine Ecke für ihn finden. Die 16 mm dicken Spanplattenwände sind komplett mit Tolex überzogen, Metallecken schützen das Gehäuse beim Anrempeln und sechs Gummifüße sorgen für einen sicheren Stand. Hinter der Ampeg-typischen abnehmbaren Nylon-Frontbespannung mit weißem Vintage-Rand sitzt der 10-Zoll-Lautsprecher und darunter zwei Basskanäle, die für eine bessere Übertragung der tiefen Frequenzen sorgen sollen. Das kompakte Köfferchen macht wirklich einen soliden und gut durchdachten Eindruck und ist tadellos verarbeitet, obwohl so ein Übe-Amp dem harten Touralltag ja nicht unbedingt gewachsen sein muss.

Kommen wir zum Verstärkerteil des 35 Watt starken BA 110, das insgesamt sehr einfach und übersichtlich gestaltet ist. Auf dem Bedienpanel sitzen zwei Klinkeneingänge mit unterschiedlichen Empfindlichkeiten für aktive (-15dB) oder passive Bässe (0dB), ein Lautstärkeregler und ein Dreiband-EQ in Form je eines Bass-, Mid- und Treble-Reglers. Wer zum Playback üben will, für den hat Ampeg dem Combo praktischerweise zwei Cinch-Eingänge zum Anschluss externer Klangquellen wie MP3- oder CD-Spieler spendiert, deren Lautstärke mit dem CD-Regler zum Basssignal gepegelt werden kann. Um die Nerven des Nachbarn zu schonen, gibt’s zusätzlich einen Kopfhörerausgang, der dann selbstverständlich den Lautsprecher automatisch stummschaltet. Weiter geht’s auf der Rückseite mit einem Effektweg in Form von zwei Klinkenbuchsen für Send und Return zum Einschleifen des bevorzugten Effektgerätes und einem Line-Out-Klinkenausgang, der nach dem EQ abzweigt und auch vom Lautstärkeregler beeinflusst wird. Mit diesem Ausgang kann man das Signal entweder zu einem Mischpult oder Aufnahmegerät schicken oder weitere Endstufen oder aktive Monitore damit versorgen, denn einen zusätzlichen Anschluss für eine weitere Box gibt es nicht.
Das war’s auch schon zur technischen Seite des BA 110, und wie ihr seht, ist das Konzept des kleinen Ampeg „straight forward“ und lässt sich auch von Anfängern blitzschnell durchschauen.

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Stefan Schmidt sagt:

#1 - 06.11.2023 um 11:26 Uhr

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Dieser Ampeg ist zwar schon länger auf dem Markt, aber ich habe meinen erst vor ca. 9 Monaten (gebraucht) gekauft. Ich nutze ihn auch für Bass (passiver Jazz Bass), in erster Linie jedoch für Hollowbody-Jazzgitarre mit 13er Flatwounds drauf, und auch für eine Flamenco-Gitarre mit Pickup sowie für eine Steelstring-Akustik. Bassamps sind für einen trockenen und cleanen Jazzsound und eine natürliche Wiedergabe von akustischen Gitarren für mein Ohr ideal. Nicht ohne Grund nutzen relativ viele Jazzgitarristen die Polytone Minibrute Verstärker, die eigentlich Bassamps sind. Ich finde den BA 10 in seiner Klasse herausragend gut. Die Basswiedergabe ist erstaunlich voll und satt, und auch wirklich detailreich, genau wie es im Testbericht steht. Und der kann auch ganz schön laut sein, mit Gitarre sowieso. Ich war früher lange Jahre Bassist in einer sehr lauten Band und habe dementsprechend ein sehr leistungstarkes Fullstack von Marshall gespielt, und zu Hause oder mit einer anderen (mehr akustisch orientierten) Band eben immer so kleine Übungskisten mit 8" oder 10" Speakern und einer ähnlichen Leistung, von diversen Herstellern (u.a. Yamaha, Ibanez, Behringer). Dieser Ampeg BA 10 raucht sie soundmässig alle in der Pfeife, und bringt auch bei hoher Lautstärke noch einen richtig guten, straffen Basston, der nicht verwaschen klingt oder zerrt. Es ist also wohl auch ein qualitativ hochwertiger Speaker verbaut. Die Klangregler sind sehr effektiv und man kann seinen Ton super damit formen. Was auch sehr cool ist - es gibt eine Sektion "Scrambler", die mit Knopfdruck aktiviert wird, über einen Drive-Regler verfügt und mit einem Blend-Regler dem Signal stufenlos beigemischt werden kann. Das nutze ich ganz gerne (dezent) mit der Hollowbody, wenns mal etwas rauchiger und bluesiger klingen soll. Auch mit dem Bass ist es ein interessantes Feature, da es ein wenig den typischen Ampeg-Röhrensound imitiert und so den Spielraum der kleinen Schachtel noch erheblich erweitert. Was auch sehr gut ist, ist die Anschrägung vom Gehäuse, denn so ist der Abstrahlwinkel vom Speaker ideal. Man kann ihn aber auch ganz klassich hochkant stellen, je nach Stilrichtung und örtlicher Situation also auch damit den Klang im Ensemble anpassen. Ein rundum gelungenes und durchaus vielseitiges Gerät, nicht nur für Einsteiger!

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