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Boss Katana-500 Bass Head & Katana Cabinet 112 Bass Test

Boss ist wahrscheinlich der bekannteste Hersteller von Effektgeräten für Bass und Gitarre und hat in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Klassiker in diesem Segment auf den Markt gebracht. Man denke nur beispielsweise an den legendären OC-2 Octaver, der vor über 40 Jahren auf den Markt und sich nach wie vor noch großer Beliebtheit erfreut. In Sachen Bassamps war es bei Boss lange Zeit still, bis die Firma im Jahre 2022 schließlich ihre Katana-Verstärkerserie um die beiden Basscombos Katana-210 und Katana-110 erweiterte. 2024 legt Boss nun nach und bringt mit dem Katana-500 einen kompakten 500 Watt starken Bassverstärker auf den Markt, der jede Menge Features und Effekte an Bord hat, die optional sogar per Software konfiguriert und bearbeitet werden können. Laut der Spezifikationen könnte es sich beim Katana-500 also um die vielzitierte „eierlegende Wollmilchsau“ unter den Bassamps handeln. Als Ergänzung zum Top gibt es zudem eine passende Bassbox, die mit einem Zwölfzöller und einem Hochtöner ausgestattet ist und auf den Namen „Katana Cabinet 112“ hört. Wir haben uns die beiden Katana-Neuzugänge bestellt und sind gespannt, was klanglich mit dem kleinen Stack möglich ist!

Boss Katana-500 Bass Head & Katana Cabinet 112 Bass
Der Boss Katana-500 Bass Head und die Katana Cabinet 112 Bass-Box im ausgiebigen Test

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Mehr Informationen

Boss Katana-500 Bass Head u0026 Katana Cabinet 112 Bass – das Wichtigste in Kürze

  • Boss Katana-500 Bass Head:
  • Digitales Bass-Top mit Effekten
  • 500 Watt (Peak) Class-D-Endstufe
  • 4-Band-Equalizer
  • Cab-Resonance-Funktion (kalibriert den Sound für eine optimale Anpassung an jede Box)
  • über 60 Effekte sowie eigene Comp-, Drive-, FX- und Blend-Regler
  • Amp-Feel-Schalter (Vintage/Modern)
  • Shape-Wahlschalter (Mid Scoop, Bright und Extended Range)
  • High-Pass-Hilter
  • High-Cut-Schalter
  • Anbindung an Boss Tone Studio Software per USB zur Konfigurierung und Bearbeitung der Effekte
  • drei Speicherplätze für Sounds
  • Maße (B x T x H): 380 x 350 x 180 mm
  • Gewicht: 4,03 kg
  • u002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002du002d
  • Boss Katana Cabinet 112 Bass:
  • kompakte Bassreflex-Box
  • Lautsprecher: 1×12“ Neodym Woofer, 1“ Tweeter (abschaltbar)
  • Leistung: 500 Watt (Peak) @ 4 Ohm
  • Impedanz: 8 Ohm
  • Anschlüsse: 2 x Speakon
  • Maße: 534 x 456 x 380mm
  • Gewicht: 16,5 kg

Boss Katana-500 Bass Head: Erster Eindruck

Mit den Abmessungen von 380 x 350 x 180 mm und einem Gewicht von 4kg zählt der Boss Katana-500 Bass Head zwar nicht zu den kompaktesten und leichtesten Basstops seiner Leistungsklasse, bietet dafür aber zahlreiche Feature, die man bei der Konkurrenz vergeblich sucht. Zudem hat er beim Blick auf die Spezifikationen die Nase vermutlich deutlich vorn.

Insgesamt macht das Top einen hochwertigen und professionellen Eindruck – das Metallgehäuse ist stabil, die helle Front wirkt trotz der vielen Bedienelemente aufgeräumt, und die Beschriftungen der Bedienelemente ist logisch und klar.

Boss Katana-500 Bass Head
Fotostrecke: 3 Bilder Ganz schön viele Knöppe: Der Boss Katana-500 Bass Head …

Boss Katana-500 Bass Head: Aufbau

Links parkt wie üblich die Eingangsklinke, gefolgt von einem Memory-Taster zum Abspeichern und Abrufen von insgesamt drei Sounds (LED – grün, rot, orange), einem Mute-Taster zum Stummschalten der Ausgänge, und einem Pad-Schalter, mit dem die Eingangsempfindlichkeit um 10dB abgesenkt werden kann. Außerdem gibt es hier direkt zwei Tools, mit denen der Sound der digitalen Vorstufe bestimmt werden kann: Der Amp-Feel-Taster stellt die Einstellungen Vintage/Modern zur Verfügung, und mit dem Shape-Taster (LED – grün, rot, orange) können drei verschiedene EQ-Presets abgerufen werden.

Mittig auf der Front sitzt in der unteren Reihe der Gain-Regler und der Vierband-Equalizer des Amps mit Reglern für Bässe, Tiefmitten, Hochmitten und Höhen. Für die Einsatzfrequenzen der beiden Mittenregler gibt es jeweils drei Optionen, die mit kleinen Tastern durchgeschaltet werden können (LED – grün, rot, orange).

Boss Katana-500 Bass Head
Fotostrecke: 4 Bilder Hier seht ihr die Front des Boss Katana-500 Bass Heads …

Boss Katana-500 Bass Head: Onboard-Effekte

In der oberen Reihe des Boss Katana-500 Bass Heads parken vier Regler für die Effekt-Sektion des flexiblen Digital-Tops. Hinter dem Comp-Regler verbirgt sich ein One-Knob-Kompressor. Dreht man den Regler nach rechts, wird die Komprimierung stärker. Mit dem Drive-Regler wird natürlich die Zerrstärke des Overdrives eingestellt, und der Blend-Regler dient zur Beimischung des sauberen Signals, damit der Sound auch bei heftigeren Verzerrungen noch seine Druchsetzungskraft behält.

Den Abschluss in der oberen Reihe macht der FX-Regler, mit dem ein Parameter des gerade aktiven Effekts eingestellt werden kann. Auf dem Gerät können insgesamt drei Effekte gespeichert werden, die wiederum mit einem Taster (LED – grün, rot, orange) abgerufen werden. Zusätzlich gibt es noch einen Tap-Taster für die Delayzeit, falls ein entsprechender Effekt geladen wurde.

Auch für den Kompressor und den Overdrive gibt es mehrere Optionen, die mit einem Taster (LED – grün, rot, orange) abgerufen werden. Gespeichert sind auf dem Amp drei verschiedene Kompressortypen oder wahlweise auch Limiter, drei verschiedene Overdrive/Fuzz-Effekte und für den Blend-Regler drei verschiedene Trennfrequenzen, innerhalb derer das Originalsignal zugemischt wird.

Boss Katana-500 Bass Head
Boss Katana-500 Bass Head

Boss Katana-500 Bass Head : Interessante Zusatz-Features

Ganz rechts auf der Front des Boss Katana-500 Bass Heads gibt es neben dem obligatorischen Master-Regler und dem Netzschalter noch einige weitere Features, mit denen der Sound zum Schluss abermals getrimmt werden kann. Hinter dem Bottom-Regler sitzt ein High-Pass-Filter zum graduellen Ausfiltern der Bassfrequenzen – sehr praktisch bei problematischen akustischen Verhältnissen.

Daneben parkt der Hi-Cut-Taster, mit dem die Höhen leicht abgesenkt werden können. Auch hier gibt es wieder drei Optionen durch mehrfaches Drücken des Tasters (LED – grün, rot, orange). Und weil verschiedene Optionen grundsätzlich nie verkehrt sind, hat Boss auch den DI-Ausgang des Amps sehr flexibel gestaltet: Der XLR-Ausgang ist per se mit einer Boxensimulation belegt, die mittels Drehschalter verändert werden kann.

In der REC-Stellung hört man einen Sound, der mit einem vom Lautsprecher weiter entfernten Mikrofon aufgenommen wurde, und hinter der Live-Stellung verbirgt sich ein Sound, der mit einem nah am Lautsprecher aufgestellten Mikrofon aufgenommen wurde. Stellt man den Regler auf Blend, bekommt man eine Mischung der beiden vorgenannten Sounds.

Zusätzlich gibt es noch die vierte Reglerstellung „Custom“, hinter der drei weitere Einstellungen sitzen, die wieder mit einem Taster abgerufen werden (LED – grün, rot, orange). Diese drei Einstellungen können mit der Boss Tone Studio Software erstellt und auf das Gerät gespeichert werden.

Den Abschluss macht ein sehr spezielles Feature, welches ich tatsächlich noch bei keinen anderen Topteil gesehen habe: Es handelt sich um den Cab-Resonance-Taster, mit dem der Sound des Verstärkers an die angeschlossenen Box angepasst wird – der Amp wird also quasi auf das Resonanzverhalten der Box kalibriert! Dabei gibt es zwei Kalibrierungstypen: Leuchtet der Taster grün, wird der gesamte Frequenzbereich kalibriert, bei orange hingegen nur der Bassbereich.

Boss Katana-500 Bass Head
Boss Katana-500 Bass Head

Boss Katana-500 Bass Head: Rückseite

Sämtliche Anschlüsse des Boss Katana-500 Bass Head sind auf der Rückseite untergebracht. Wir finden hier den bereits erwähnten Line-Out-Ausgang in Form einer XLR-Buchse samt Pre/Post-Schalter und Groundlift, eine Klinke zum Anschluss eines Kopfhörers sowie zwei weitere Klinken für die optional erhältlichen Fußschalter GA-FC/GA-FC EX beziehungsweise ein Expression-Pedal (Roland EV-5, BOSS EV- 30, BOSS FV-500L, BOSS FV-500H).

Per Fußtritt können dann beispielsweise Effekte ein- und ausgeschaltet, die Speicherplätze abgerufen oder die Lautstärke des Amp verändert werden. Optional kann zudem der Bluetooth-Adapter BT-DUAL erworben werden, um Playbacks oder Musik vom Mobilgerät (Smartphone, Tablet usw.) zum Amp zu streamen bzw. die Effekte mit einer zugehörigen App auf dem Mobilgerät zu bearbeiten.

Für den Bluetooth-Adapter gibt es natürlich ebenfalls einen Anschluss auf der Rückseite. Wer den BT-DUAL nicht kaufen möchte, kann zwar keine Playbacks zum Boss Katana-500 Bass Head streamen, die Effekte können aber dennoch bearbeitet werden. Hierfür verbindet man den Amp einfach per USB mit dem Rechner und startet die kostenlos erhältliche Boss Tone Studio Software. Zur Verfügung stehen über 60 weitere Effekte in verschiedenen Kategorien, deren Parameter gezielt nach den eigenen Vorstellungen bearbeitet werden können.

Den Abschluss auf der Rückseite macht die Speaker-Sektion mit zwei Speakonbuchsen zum Anschluss der Boxen. Seine volle Leistung von 500 Watt gibt der Amp an 4 Ohm ab, mit einer 8-ohmigen Box wie der Katana Cabinet 112, leistet die Class-D-Endstufe immerhin noch 250 Watt. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass Boss die Leistung nicht wie üblich in RMS, sondern als Spitzenwert (Peak) angibt. Der Peak-Werk ist leider nicht besonders aussagekräftig – man darf also gespannt sein, ob der Katana 500 in Sachen Lautstärke mit vergleichbaren Konkurrenzprodukten mithalten kann.

Boss Katana-500 Bass Head
Fotostrecke: 4 Bilder So sieht die Rückseite des …

Boss Katana Cabinet 112 Bass: Erster Eindruck

Als Ergänzung zum Boss Katana-500 Bass Head haben Boss eine kompakte Bassbox entwickelt, die mit einem 12-Zoll-Neodym-Lautsprecher und einem zusätzlichen1-Zoll-Höchtöner ausgestattet ist. Mit einem Gewicht von 16,5kg und den Maßen von 534 x 456 x 380mm ist die Boss Katana Cabinet 112 Bass einigermaßen leicht zu handhaben, auch wenn sie deutlich schwerer als einige Konkurrenzprodukte ausfällt.

Das Holzgehäuse wirkt überaus stabil und wurde mit schwarzem Tolex überzogen, an den Ecken sitzen kleine Kunststoffkappen zum Schutz vor Remplern, und für den sicheren Stand sorgen kleine Gummifüße auf der Bodenplatte. Transportiert wird die Boss Katana Cabinet 112 Bass mithilfe eines Schlaufengriffs, der auf der rechten Seite positioniert wurde. Die Lautsprecher werden von einer schwarzen Frontbespannung aus Kunststoffgewebe geschützt, auf dem ein großes Boss-Logo aus Kunststoff prangt.

Fotostrecke: 4 Bilder Hier ein paar Bilder der …

Boss Katana Cabinet 112 Bass: Rückseite

Auf der Rückseite finden wir schließlich die Öffnung des Bassreflexkanals (Ø 9,5cm) sowie das Anschlussfeld mit zwei Speakonbuchsen zur Verbindung mit dem Amp beziehungsweise der Durchschleifung des Signals zu einer zweiten Box.

Außerdem gibt es hier noch zwei Schalter, mit denen der Tweeter entweder komplett ausgeschaltet oder in der Lautstärke angepasst werden kann (High/Low). Die Lautsprecherausstattung der Box ist laut Boss mit 250Watt (RMS) belastbar und besitzt eine Impedanz von 8 Ohm.

Boss Katana 112 Cabinet
Fotostrecke: 3 Bilder Auf dem Rear Panel der Box findet sich …
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Das Boss Cab Resonance Feature in der Praxis

Der Cab-Resonance-Taster ist ein von Boss prominent beworbenes Features beim neuen Katana-500 und ich war natürlich sehr gespannt, wie sich die Kalibrierung des Amps auf die jeweils verwendete Box klanglich auswirkt. Für meine erste Kalibrierung habe ich meine Barefaced Big Baby II mit dem Amp verbunden und den Taster in die grüne Position gebracht – es soll also der gesamte Frequenzbereich kalibriert werden. Der Prozess wird durch einen längeren Druck auf den Taster in Gang gebracht ist nach ein paar Sekunden mit lustigen Geräuschen dann auch schnell erledigt.

Im Vergleich zur nicht kalibrierten Einstellung klingt mein Barefaced-Box mit der grünen Einstellung im Bassbereich noch ein Spur wuchtiger und in den Mitten etwas zurückhaltender, was ich persönlich allerdings nicht zwingend als Verbesserung werten würde. Die Box ist nämlich ziemlich groß und klingt daher ohnehin per se schon recht voll – noch mehr Bässe sind daher in meinen Augen eher fehl am Platz. Zudem sorgt die Mittenreduktion für einen leichten Scoop-Charakter, den ich als Ausgangsbasis für Sounds nicht sonderlich gerne mag – was aber natürlich Geschmacksache ist!

Deutlich mehr Erfolg hatte ich hingegen mit der orangen Einstellung, bei der laut Boss nur der Bassbereich kalibriert wird. Das Katana-Barefaced-Gespann klang jetzt tatsächlich hör- und spürbar aufgeräumter und im besten Sinne neutraler, weil der Bassbereich strammer und schlanker abgebildet wurde!

In Verbindung mit der Boss Katana Cabinet 112 war mein Eindruck nahezu identisch. Im grünen Modus klang das Katana-Stack wuchtiger und leicht gescoopt, während der orangefarbene Modus für einen ebenmäßig-neutralen Sound sorgte.

Summa summarum wirkt die grüne Einstellung für mich eher wie ein vorgefertigter dezenter Scoop-Sound, während die orangfarbene Einstellung eine Optimierung in Richtung neutraler Wiedergabe des Gespanns bringt. Beide Sounds sind aber klasse und funktionieren ohne Frage bestens im Live-Betrieb, sodass die Wahl letzen Endes von den persönlichen Vorlieben abhängt.

Boss Katana 112 Cabinet
Der Name Boss steht schon seit Jahrzehnten für hohe Qualität und Innovation!

Zwei Klangwelten: Vintage & Modern

Jetzt kommen wir den zu den Tools, mit denen man den Amp vor dem eigentlichen Equalizer und den Effekten an die gewünschte Klangvorstellung anpassen kann. Im ersten Audiobeispiel hört ihr meinen Jazz Bass zuerst clean und danach die beiden Amp-Feel-Einstellungen „Vintage“ und „Modern“.

Mir gefällt sehr, was ich hier höre: Beide Einstellungen sind zwar dezent, bilden den jeweils gewünschten Charakter aber hörbar ab. In der Vintage-Einstellung klingt mein Jazzbass etwas weicher und runder, und in der Modern-Einstellungen wirkt der Klang etwas transparenter, offener und cleaner.

Audio Samples
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Amp Feel: off/Vintage/Modern

Weiter geht es mit dem Shape-Taster, der drei vorgefertigte EQ-Einstellungen bietet. Ihr hört zuerst wieder den cleanen Bass, danach die drei Einstellungen. Geboten werden hier zwei relativ heftige Scoop-Sounds mit modernem Hifi-Charakter und ein eher mittenbetont-breiter Sound, der sich sehr gut als Ausgangsbasis für verzerrte Sounds eignet.

Audio Samples
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Shape: green/red/orange Shape: off/green/red/orange (Slapping)

Und wenn wir schon beim Slappen sind, gibt’s gleich noch einen knackigen Sound hinterher: Für die Aufnahme habe ich die Bässe und die Höhen mit dem Equalizer des Katana-500 angehoben und den Sound anschließend mit dem Onboard-Kompressor (Light Compressor) verdichtet.

Audio Samples
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Compressed Slap Sound

Jetzt arbeiten wir uns in der Effekt-Sektion nach rechts vor und hören uns an, was der Boss Katana-500 in Sachen Overdrive zu bieten hat. Den Anfang macht ein heftiger Fuzz-Sound, darauf folgt ein klassischer Rocksound, und den Abschluss macht ein leicht angezerrter Sound mit Vintage-Vibes. Im Vergleich zu guten analogen Overdrive-Pedalen klingen die Sounds in meinen Ohren erwartungsgemäß etwas blass – alles in allem geht die Qualität aber durchaus in Ordnung!

Der Fokus liegt hier eben klar auf größtmöglicher Flexibilität, die mithilfe der zahlreichen Overdrive-Geschmacksrichtungen des Amps und der Software zweifellos erreicht wird. Dank des Blend-Reglers bleibt das Fundament dabei stets klar, und die veränderbaren Trennfrequenzen sorgen für zusätzliche Optionen zur Klanggestaltung – hier gibt’s wirklich einiges zu entdecken!

Audio Samples
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Heavy Fuzz Modern Rock Sound Slightly driven Vintage Sound
Boss Katana-500 Bass Head
Boss Katana-500 Bass Head

Garantierter Spielspaß mit zahlreichen Effektsounds!

Ganz rechts sitzt der FX-Regler, der natürlich mit verschiedensten Effekten belegt werden kann. Mit am besten gefielen mir die Modulations-Effekte, die sehr plastisch und lebendig klingen. Für die nächste Aufnahme habe ich mithilfe der Boss Tone Studio Software einen Tremolo-Effekt auf den Amp geladen. Darauf folgen ein Touch-Wah-Sound, ein leicht verzerrter Octaver-Sound sowie schließlich ein Bass-Synth-Effekt, der in der Software angeboten wird.

Audio Samples
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Tremolo Sound Funky Wah Sound Driven Heavy Octave Sound Bass Synth

Boss bietet außerdem in der Boss Tone Studio Software zurzeit insgesamt 15 vorgefertigte Sound-Presets an, mit denen man den Amp bestücken kann. Nachfolgend hört ihr die ersten 10 der angebotenen Presets:

Audio Samples
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Funk Synth Fullrange Cho Fullrange NS Modern Drive Modern Natural JP Defretter Vintage OD Vintage Deep Vintage Bright Vintage Natural

Mit dem Hi-Cut-Taster und dem Bottom-Regler kann man den Sound am Ende der Signalkette selbstverständlich noch den erforderlichen Feinschliff verpassen. Der Hi-Cut arbeitet in allen drei Einstellungen wunderbar subtil und ist vor allem in Kombination mit modernen Aktivbässen mit breitem Frequenzspektrum gut hörbar. Unterm Strich könnte ich auf dieses Feature allerdings auch verzichten, weil man ähnliche Effekte auch problemlos mit dem ausgezeichnet abgestimmten Vierband-Equalizer erreicht.

Eine wirkliche Bereicherung ist in meinen Augen hingegen der Bottom-Regler, der wie ein Hochpassfilter die unteren Frequenzen sukzessive ausfiltert. In dröhnenden Räumen bekommt man damit seinen Sound im Handumdrehen wieder in den Griff und selbst als Klangshaper kann der Regler sehr gute Dienste leisten.

Audio Samples
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HiCut, green/red/orange, moderner Aktivbass Bottom full CW, full CCW
Boss Katana 112 Cabinet
Boss Katana 112 Cabinet

Aufgenommen über REC-Einstellung

Meine Audiobeispiele wurden übrigens alle über den Line-Out-Ausgang mithilfe der REC-Einstellung aufgenommen. Hier liegt eine Boxensimulation an, die den Sound mit einem weit von der Box entfernt platzierten Mikrofon simulieren soll. Außerdem gibt es noch drei andere Optionen, die sich klanglich allerdings nur subtil von der REC-Stellung unterscheiden. Man verändert damit eben nur die gedachte Position des Mikros, bekommt aber keine anderen Lautsprechergrößen oder gar Boxenmodelle angeboten.

Das ist auch in der Custom-Stellung nicht anders: Via Software kann man den Sound für die drei Custom-Speicherplätze zwar gezielter bearbeiten und auch ein paar andere Mikros wählen – es bleibt jedoch auch hier bei dem einen (unbekannten) Boxenmodell. Auf die Möglichkeit, eigene Impulsantworten beim Katana-500 zu verwenden, verzichtet Boss derzeit leider – das wäre vielleicht noch mal eine Anregung für die Zukunft!

Satte Lautstärke!

Erfreuliches gibt es zur Leistung und Lautstärke des Amps zu berichten. Aufgrund der wenig aussagekräftigen Peak-Angabe hatte ich Bedenken, dass die Endstufe vielleicht nicht ausreichend Kraft für Gigs mitbringt. Ich war dann aber doch schnell überrascht, wie laut der Boss Katana-500 Bass Head werden kann!

Gerade in Verbindung mit einem vierohmigen Boxenbesteck funktionieren locker auch größere Gigs mit laut spielenden Bands, und selbst mit der mir zur Verfügung stehenden achtohmigen Boss Cabinet 112 (an die der Amp nur die Hälfte seiner Leistung abgibt) kann man ganz easy Proben und dezente Gigs bestreiten.

Überhaupt ist die Katana Cabinet 112 wirklich ein tolle Ergänzung zum Boss Katana-500 Bass Head. Boss hat die Box relativ neutral abgestimmt, was in Hinblick auf den extrem wandelbaren Amp der Serie natürlich absolut Sinn macht. Bis auf eine leichte Tiefmittenbetonung, die der kompakten Bauweise zu zuschreiben ist, höre ich keine auffällige Färbung im Klang – das Cab klingt satt, ausgewogen und transparent. Mit deaktiviertem Hochtöner wird der Sound etwas milder und runder abgebildet, der 12-Zöller liefert aber immer noch ausreichend Höhen für erdige Fingerstyle-Sounds. Die Boss Katana Cabinet 112 ist in meinen Augen wirklich eine gelungene Kompaktbox!

Boss Katana-500 Bass Head
Boss Katana-500 Bass Head

Lüfter läuft (leider) permanent

Zum Abschluss noch ein Wort zur Lüfterlautstärke, weil das Nebengeräuschverhalten für viele Bassleute durchaus ein Thema ist. Der temperaturgesteuerte Lüfter nimmt auch im leisen Wohnzimmerbetrieb nach einiger Zeit den Betrieb auf und läuft dann für einige Minuten. Das Rauschen des kleinen Ventilators ist dann deutlich zu hören – mir persönlich beim Üben ist der etwas zu laut.

Wer diesbezüglich ähnlich empfindlich ist wie ich, sollte vor dem Kauf deshalb vielleicht besser einen Probelauf mit dem Katana 500 machen. Im Livebetrieb versendet sich das Rauschen natürlich komplett und stellt kein Problem mehr dar.

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Fazit

Wer sich die ultimative Vollversorgung in Form einer kompakten Bassanlage wünscht, ist mit dem neuen Boss Katana-500 Bass Head und der passenden Bassbox Katana Cabinet 112 Bass zweifelsfrei erstklassig bedient. Es gibt kaum etwas, was der Katana-500 Bass Head nicht kann – egal, ob man nun auf Overdrive-Sounds steht, gerne mit Effekten verschiedenster Couleur experimentiert, oder einfach unterschiedliche Clean-Sounds abrufen möchte.

Bei der Qualität der einzelnen Effekte muss man dabei erwartungsgemäß geringe Abstriche machen. Ein ganzes Pedalboard mit hochwertigen analogen Einzelpedalen kann der Amp logischerweise nicht ersetzen. Das wäre dann aber auch nicht im Sinne der Erfinder …

Klar ist außerdem, dass sich die Bedienung eines Amps mit derart vielen Möglichkeiten zwangsläufig nicht ganz einfach gestaltet – mal eben beim Gig zwischen zwei Songs einen anderen Sound einzustellen, kann bei dem mit zahlreichen Features beladenen Boss Katana-500 Bass Head schon mal zur Herausforderung werden.

Umso bedauerlicher finde ich es, dass man auf dem Amp leider nur drei Sound-Presets speichern kann. Eine einfache Speicher- und Abrufmöglichkeit von mindestens zehn Sound-Presets – etwa per Drehregler auf der Front – wäre bei einem derart flexiblen und professionellen Amp meiner Meinung nach schon wünschenswert.

Wer zum Üben Playbacks auf dem Amp abspielen möchte, muss zudem abermals Geld für den Bluetooth-Adapter in die Hand nehmen, da kein physischer Aux-Eingang vorhanden ist. Ich persönlich finde das schade, aber Bluetooth-Streaming ist natürlich fraglos der Trend der Zeit.

Bei der Katana Cabinet 112 macht Boss alles richtig: Die kompakte Box klingt ausgesprochen ausgewogen und setzt die unterschiedlichen Sounds des Amps sehr souverän um. Und auch bzgl. der Verarbeitungsqualität gibt es bei den beiden Neuzugängen der Boss Katana-Serie rein gar nichts zu meckern: Beide Produkte sind stabil gebaut und wirken äußerst hochwertig!

Boss Katana-500 Bass Head
Boss Katana-500 Bass Head
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • klarer und ausgewogener Grundklang
  • viele nützliche Tools zur Klangabstimmung
  • über 60 Effekte via Boss Tone Studio
  • Kalibierungsfunktion für Boxen
  • kompakte Bauweise
  • neutral abgestimmte und transparent klingende Box
  • tadellose Verarbeitung
Contra
  • keine aussagekräftige Leistungsangabe
  • nur drei Speicherplätze auf dem Gerät
  • etwas komplexe Bedienung
Artikelbild
Boss Katana-500 Bass Head & Katana Cabinet 112 Bass Test
Für 799,00€ bei
  • Technische Spezifikationen:
  • Boss Katana-500 Bass Head
  • Hersteller: Boss
  • Modell: Katana 500 Bass Head
  • Leistung: 500 Watt (Peak) @ 4 Ohm
  • Regler: Comp, Drive, Blend, FX, Gain, Bass, Low Mid, High Mid, treble, Bottom, Master
  • Schalter: Pad, Shape (Mid Scoop, Bright und Extended Range), Amp Feel (vinbtage/Modern),  Comp, Drive, Blend, FX, Tap, Low Mid, High Mid, Line Out (Custom/Rec/Blend/Live), Hi Cut, Groundlift, DI-Out Post/Pre, Calibration
  • Anschlüsse: Inputklinke, Foot Control 2 x Klinke, Phones Rec-out, Line-Out XLR, 2 x Speakon Lautsprecher, Netzkabel, USB, Bluettoth-Adapter
  • Sonstiges: Cab-Resonance-Funktion kalibriert den Sound für eine optimale Anpassung an jede Box, über 60 Effekte per Boss Tone Studio konfigurierbar, drei Speicherplätze für Sounds
  • Maße: (B x T x H): 380 x 350 x 180 mm
  • Gewicht: 4,03 kg
  • Ladenpreis: 841,- Euro (Ladenpreis im Juni 2024)
  • ————————————————————————————————-
  • Boss Katana Cabinet 112 Bass
  • Hersteller: Boss
  • Modell: Katana Cabinet 112 Bass
  • Lautsprecher: 1×12“ Neodym Woofer, 1“ Tweeter (abschaltbar)
  • Belastbarkeit: 250 Watt RMS, 500 Watt (Peak)
  • Impedanz: 8 Ohm
  • Anschlüsse: 2 x Speakon
  • Maße: 534 x 456 x 380mm
  • Gewicht: 16,5 kg
  • Ladenpreis: 829,- Euro (Ladenpreis im Juni 2024)
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Profilbild von Alex

Alex sagt:

#1 - 18.06.2024 um 07:40 Uhr

0

Danke für den informativen Test. Schade finde ich, dass als Testbox die edle Barefaced benutzt wurde und nicht eine olle Gurke, z.B. Hartke Transporter oder vielleicht sogar eine Gitarrenbox. Das hätte mehr über die Boxen-Kalibrierungsfunktion ausgesagt.

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