Wissen wir, wissen wir – diese Meldung ist im Grunde schon ein alter Hut, ging sie doch nach den europäischen Gastspielen von Metallica im April 2018 wie ein Lauffeuer durch die hiesigen Medien. Aber diese Newsmeldung ist einfach zu gut, um sie nicht auch früher oder später einmal hier in meinem wöchentlichen Bass-Blog von bonedo zu thematisieren: “Metallica covern Drafi Deutscher!”

1981 in Los Angeles gegründet und seit 1982 in San Francisco ansässig, hat sich die Band längst zu einem der berühmtesten Acts der Metalszene hochgearbeitet. Dabei ist das einflussreiche Quartett aus James Hetfield (voc, git), Kirk Hemmett (git), Lars Ulrich (dr) und Robert Trujillo (b) stets sich selbst treu geblieben und nach wie vor immer für einen Spaß zu haben.
Ich persönlich stehe ja sehr darauf, wenn bekannte Bands oder Musiker sich nicht allzu ernst nehmen und auch die Nähe zu ihrer Fan-Base beständig suchen und pflegen – kurz: wenn es “menschelt” im gegenseitigen Umgang miteinander. Metallica sind auf jeden Fall eine dieser Bands, denen das Wohl ihrer Fans immer am Herzen liegt. Man denke nur an das wirklich rührende Video, in welchem James Hetfield einen südamerikanischen Fan mit einer signierten Gitarre überrascht – oder eben einige Szenen von den letzten Gastspielen auf unserer Seite des Atlantiks.
Um die “Crowd” zu überraschen, hatte die Band – bzw. Teile davon – in jeder Stadt ein besonderes musikalisches Gimmick im Gepäck. In München spielte man “Skandal im Sperrbezirk”, in Wien gab man Falcos “Rock Me Amadeus” zum Besten, in Oslo versuchte man sich an “Take On Me” von A-ha, und in Stockholm gab es eine schaurig-schöne Version von “Dancing Queen” (ja, ihr habt richtig gelesen!: “Dancing Queen”!!!).
Naja, und dann war da natürlich noch Stuttgart! Am 7. April 2016 intonierte Rob Trujillo himself hier in der ehrwürdigen “Hanns-Martin-Schleyer-Halle” keinen geringeren Titel als “Marmor, Stein und Eisen bricht”, jenes Highlight aus der Glanzperiode des deutschen Schlagers, im Original dareinst dargeboten vom seligen Drafi Deutscher.
Ausgestattet mit Notenpulten und hörbar mit den Tücken der deutschen Sprache kämpfend, ackerte sich Rob Trujillo (unterstützt von Kirk Hammett) tatsächlich durch alle Strophen und Refrains des Titels. Das Publikum traute seinen Ohren kaum, feierte und sang nach der ersten Schrecksekunde aber lautstark mit!
>>>Details über Rob Trujillos Filmprojekt über sein Idol Jaco Pastorius gibt es hier!<<<
>>>Und hier könnt ihr ein ganzes bonedo-Interview mit Rob Trujillo lesen!<<<
Und was lernen wir daraus, liebe Leser? Der deutsche Schlager verbindet – nicht nur Generationen, sondern auch musikalische Genres. Man mag sich kaum ausmalen, was als nächstes kommt, sollte dieses Beispiel Schule machen: Slipnot mit einem Helene-Fischer-Medley? Oder Marylin Manson mit einer Version von Heintjes “Mama, musst doch nicht um deinen Jungen weinen”? Wir werden hören, sehen … und staunen!
Viel Spaß mit dem Clip!
Lars Lehmann (Leiter Bassredaktion)