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Ibanez SRD900F-BTL Test

Die Bass Workshop-Serie von Ibanez steht für innovative Entwicklungen und spezielle Bassmodelle, die zum größten Teil sicherlich nicht die breite Masse ansprechen. Wer allerdings seinen musikalischen Horizont erweitern und neue Pfade beschreiten will, findet hier vielleicht genau das richtige Instrument. Ein aktueller Neugang der Ibanez Bass Workshop Serie ist der halbakustische Fretless-Bass Ibanez SRD900F-BTL, der einige außergewöhnliche Spezifikationen besitzt und eine hohe klangliche Flexibilität verspricht. Er bietet einen erweiterten Tonumfang mit 30 „Bünden“ und hat sowohl magnetische Tonabnehmer als auch ein Piezo-System für akustisch wirkende Sounds an Bord. Klingt interessant, oder? Wir haben uns rechtzeitig zum Marktstart ein Exemplar in unser Testlabor liefern lassen und sind gespannt, was das exotische Bassmodell klanglich zu bieten hat!

Ibanez SRD900F BTL
Der Ibanez SRD900F-BTL im ausführlichen Test

Ibanez SRD900F-BTL – das Wichtigste in Kürze

  • halbakustischer Fretless-Viersaiter aus der Bass Workshop-Serie
  • Okoumé-Korpus mit Kammern, Decke aus Ahorn
  • fünfteiliger Ahorn/Walnuss-Hals mit Panga-Panga-Griffbrett
  • zwei Nordstrand Big Break Tonabnehmer und ein Aerosilk-Piezosystem
  • Ibanez 2-Band-EQ mit aktiver Piezo-Tonblende
  • Werksbestückung mit D’Addario ECB81 Flatwound-Saiten

Ergonomische Formgebung

An der Bezeichnung „SRD900F“ kann man bereits erkennen, dass der neue Fretless-Bass aus der Bass Workshop-Serie auf der Ibanez SR-Serie beruht. Die überaus ergonomische Korpusform der SR-Bässe hat Ibanez dann auch tatsächlich für das neue Modell übernommen.

Der Ibanez SRD900F-BTL ist äußerst kompakt gebaut und besitzt eine weiche Form mit fließenden Konturen. Aufgrund der halbakustischen Bauweise fällt der Korpus des Ibanez SRD900F-BTL allerdings nicht ganz so flunderflach wie bei den Solidbody-SR-Modellen aus, da zum Aushöhlen logischerweise etwas mehr Substanz benötigt wird.

Die Hohlkammer umfasst den oberen Korpusbereich und reicht weit bis in das Korpushorn, sodass man hier schon durchaus von einem halbakustischen Instrument sprechen kann.

Ibanez SRD900F BTL
Fotostrecke: 4 Bilder Der Ibanez SRD900F-BTL besitzt die …

Hölzer

Ibanez hat sich beim Korpus des Ibanez SRD900F-BTL für Okoumé-Holz entschieden. Als Decke kommt ein etwa 4mm dickes Ahornfurnier zum Einsatz, das Ibanez als „Exotic Maple“ bezeichnet. Das Holz ist bei meinem Testbass zwar nicht unglaublich aufregend gemasert, die Decke ist alles in allem aber optisch durchaus dekorativ.

Wie bei vielen halbakustischen Instrumenten üblich, wurde das Top mit Öffnungen versehen, die beim Ibanez SRD900F-BTL oval ausfallen. Als Finish kommt eine dezent glänzende Lackierung mit Rot- und Brauntönen zum Einsatz (Brown Topaz Burst Low Gloss), die dem Fretless eine gleichermaßen noble wie klassische Optik bescheren.

Der schmale Hals (38mm am Sattel) besteht aus fünf Teilen Ahorn und Walnuss und wurde mit sechs Schrauben am Korpus befestigt. Die Rückseite ist zwar komplett in der Korpusfarbe lackiert, der Lack ist jedoch leicht transparent und lässt die Laminierung dezent durchschimmern.

Ibanez SRD900F BTL
Fotostrecke: 2 Bilder Optisch ist der Ibanez SRD900F-BTL ein echter Hingucker!

Erweiterter Tonumfang

Wie in der Einleitung bereits erwähnt, bietet der Ibanez SRD900F-BTL einen erweiterten Tonumfang von sage und schreibe 30 „Bünden“. Das aufgeleimte Panga-Panga-Griffbrett ist dementsprechend sehr lang und zieht sich bis kurz vor den Halstonabnehmer unseres Testbasses.

Aber keine Sorge, zur Orientierung auf dem kaum enden wollenden Fretboard gibt es zahlreiche Orientierungshilfen: Zwischen den Bünden parken große ovale Abalone-Inlays und an den Stellen, wo normalerweise die Bünde sitzen, wurden dezente schwarze Linien auflackiert.

Zusätzlich sitzen an der Griffbrettflanke natürlich die üblichen Punkteinlagen, die beim Ibanez SRD900F-BTL in der Dunkelheit sogar leuchten (Luminescent side dot inlays).

Ibanez SRD900F BTL
Fotostrecke: 3 Bilder Auf diesen Bildern erkennt man deutlich, …

Headstock

Die Saiten laufen schließlich über einen Kunststoffsattel zur SR-typischen kompakten und leicht abgewinkelten Kopfplatte. Sie wurde ebenfalls in der Korpusfarbe lackiert und beherbergt vier gekapselte Ibanez-Mechaniken sowie den Zugang zum Halsspannstab.

Hierzu gibt es noch ein kleines, aber erwähnenswertes Feature: Der mittlere Bereich der Trussrod-Abdeckung kann einfach mit dem Fingernagel oder mit einem Plektrum nach außen gedreht werden. Das lästige Abschrauben des Deckels bei Einstellarbeiten entfällt somit – eine wirklich tolle Idee!

Ibanez SRD900F BTL
Fotostrecke: 2 Bilder Der Headstock wurde für einen besseren Anpressdruck …

Brücke/Pickups

Am Korpus werden die Saiten von vier separierten Einzelstegen aufgenommen, deren Reiter in drei Dimensionen justiert werden können. Es handelt allerdings nicht um die üblichen Ibanez MR5-Stege, sondern um eine spezielle Version namens „AeroSilk MR5 Bridge“ die an das im Ibanez SRD900F-BTL verbaute Piezo-Tonabnehmersystem angepasst wurde. Auf der Rückseite des Basses gibt es fünf kleine Einstellschräubchen, mit denen die Lautstärke jeder Saite separat für einen homogenen Sound angepasst werden kann.

Auf den luftigen Sound des Piezo-System ist man beim Fretless-Neuzugang von Ibanez allerdings nicht festgelegt, denn zusätzlich gibt noch zwei magnetische Tonabnehmer, die laut Ibanez kräftig-aggressive Sounds liefern sollen. Zum Einsatz kommen zwei hochwertige Split-Coil-Tonabnehmer, die vom Audio-Spezialisten Nordstrand in Zusammenarbeit mit Ibanez entwickelt wurden und auf den Namen „Big Break“ hören.

Ibanez SRD900F BTL
Fotostrecke: 5 Bilder In die einzelnen Brückenelemente des Ibanez SRD900F-BTL …

Elektronik

Die Split-Coils leiten das Signal an einen aktiven Preamp aus dem Hause Ibanez weiter, der einen Zweiband-Equalizer zur Klangformung bereitstellt. Im Cockpit wird die Elektronik für die magnetischen Pickups mit Lautstärkereglern für jeden Tonabnehmer und zwei kleineren Reglern für Bässe und Höhen des EQs bedient.

Die beiden verbleibende Regler ganz rechts im Bedienfeld sind ausschließlich für das Piezo-System zuständig: Mit dem großen Poti wird die Lautstärke eingestellt und hinter dem kleineren Regler verbirgt sich eine Tonblende zum Absenken der Höhen. Die gesamte Elektronikausstattung wird von einer 9-Volt-Batterie gespeist, die im einem Fach mit Klappdeckel auf der Rückseite des Basses untergebracht ist.

Ibanez SRD900F BTL
Fotostrecke: 5 Bilder Das Cockpit des Ibanez SRD900F-BTL ist …
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Superleichtes Gewicht

Der Ibanez SRD900F-BTL ist überaus kompakt gebaut und dazu noch teilweise ausgehöhlt, sodass man sich über das Gewicht keine großen Gedanken machen muss. Mein Testexemplar kann man mit seinen 3250 Gramm getrost als Fliegengewicht bezeichnen – vermutlich wird es aus den genannten Gründen in der Serie auch keine Ausreisser geben. Wer also auf extrem leichte Bässe steht, ist beim neuen Ibanez-Fretless also schon mal an der richtigen Adresse!

Am Gurt hängt der 34-Zoll-Longscale-Bass aufgrund des niedrigen Korpusgewichts zwar nicht perfekt balanciert, von einer ernsthaften Kopflastigkeit kann hier aber wirklich keine Rede sein. Ein anständiger rutschsicherer Bassgurt hält den Bass problemlos in der gewünschten Spielposition. Abrundungen am Korpus sorgen zudem dafür, dass nichts in die Rippen oder in den Oberarm drückt, sodass sich der Ibanez SRD900F-BTL auch über lange Zeitdistanzen absolut angenehm spielen lässt.

Ibanez SRD900F BTL
Teilweise hohl: Durch die Resonanzlöcher des Ibanez SRD900F-BTL kann man in das Korpusinnere blicken.

Extrem schlanker Hals

Wer mit den Ibanez SR-Modellen vertraut ist wird wissen, dass die Hälse außerdem extrem schmal und schlank ausfallen, was natürlich ebenfalls einen gehörigen Teil zum Spielkomfort beiträgt. Beim Ibanez SRD900F-BTL misst der Hals am Sattel Jazz-Bass-typische 38mm. Das Profil ist mit einer Dicke von 21,5mm am ersten und 23,5mm am zwölften zwar ein Spur kräftiger als bei vielen anderer SR-Bässen, liegt aber trotzdem immer noch immer Flitzefinger-Bereich.

So lässt es sich dann wirklich sehr angenehm durch die Lagen turnen und auch im oberen Bereich wird man bei virtuosen Läufen nicht ausgebremst. Der Halsansatz ist nämlich ergonomisch abgeflacht und das untere Korpushorn wurde so weit ausgeschnitten, dass man zumindest den 26. Bund noch bequem erreichen kann. Um auch die restlichen vier Töne zu erreichen, müsste man Kontrabass-mäßig in die Daumenlage gehen, wozu ich als als relativ ungeübter Kontrabass-Spieler allerdings leider nicht in der Lage bin.

Etwas gewöhnungsbedürftig waren bei Lagenwechseln für mich zudem die verschiedenen Positionen der Markierungen an der Flanke und auf dem Griffbrett. Wie bei Fretless-Bässen oftmals üblich, wurden die Punkte an den Stellen, wo normalerweise die Bünde oder beim Ibanez SRD900F-BTL eben die Bundlinien sind, angebracht. Die Inlays auf dem Griffbrett sitzen hingegen wie üblich zwischen den „Bünden“. Fällt der Blick beim Spielen auf beide Variationen, kommt man gerade am Anfang schon mal ins Schleudern – ich zumindest war häufiger mal irritiert! Nicht zuletzt deshalb verzichten viele Hersteller bei Fretless-Bässen ja auf die großen Inlays im Griffbrett – Bundlinien und Punkte an der Flanken sind für die Orientierung im Grunde ja auch ausreichend.

Ibanez SRD900F BTL
Auf diesem “ellenlangen” Griffbrett können sich Solist:innen so richtig austoben!

Werkssetup

Nicht richtig begeistert war ich vom Setup des hübschen Fretless-Viersaiters: Der Ibanez SRD900F-BTL kam mit einer relativ ungemütlichen Saitenlage bei mir an und die Kerben am Sattel waren für meinen Geschmack nicht tief genug gefeilt worden. Meine Bundfeile blieb zwar in der Schublade, doch die Saitenlage konnte ich immerhin im Handumdrehen optimieren. Und siehe da: Nach der sich mein Testkandidat schon deutlich angenehmer spielen und klingt dabei auch gleich noch ein Spur knurriger!

Der rein akustische Sound ist – bedingt durch die halbakustische Bauweise und Öffnungen in der Decke – relativ laut und kräftig. Die Töne schwellen stark an und klingen langsam und gleichmäßig ab. Der Bass besitzt also fraglos den berühmten Fretless-Mwahh-Faktor.

Leider konnte ich bei meinem Testbass auf der G-Saite im Bereich des 5. und 6. “Bundes” Töne ausmachen, die in Sachen Fundament und Sustain deutlich hinter den übrigen hinterherhinken. Das ist ärgerlich, kommt aber generell immer wieder gelegentlich in allen Preisklassen vor. Ich gehe stark davon aus, dass nicht alle Exemplare dieses Ibanez-Modells dieses Problem haben werden.

Ibanez SRD900F BTL
Das Werkssetup unseres Testbasses war leider für diesen Fretless-Bass noch nicht optimal!

Ibanez SRD900F-BTL – Sound

Nun wollen wir mal herausfinden, wie sich der Ibanez SRD900F-BTL am Bassverstärker macht und hören uns dazu einige Audiobeispiele an, für die ich den Bass direkt mit meinen Audiointerface aufgenommen habe.

Gleich am Anfang wollen wir mal herausfinden, welche Sounds mit dem AeroSilk-Piezo-System des Ibanez SRD900F-BTL möglich sind. Natürlich wird der Fretless-Bass mit dem Piezo nicht zum Kontrabass. Er liefert aber einen tollen akustisch klingenden Sound, mit dem man in Kontrabass-typischen Genres (Jazz, Latin etc.) durchaus ein gute Figur machen kann.

Attack und Transparenz des Sounds lassen sich mit der Tonblende je nach Geschmack und Musikrichtung wunderbar feinfühlig dosieren, sodass hier durchaus zahlreiche Variationen möglich sind. In den Beispielen hört ihr die beiden extremsten Einstellungen: Zuerst mit voll aufgedrehter, dann mit komplett zugedrehter Blende.

Audio Samples
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Piezo, Blende offen Piezo, Blende geschlossen
Ibanez SRD900F BTL
Ibanez SRD900F-BTL

Klingt klasse: Piezo und magnetischer Sound gemischt!

Noch besser gefällt mir der Ibanez SRD900F-BTL allerdings, wenn man die verschiedenen Pickups mischt. Die magnetischen Pickups liefern dabei quasi den Grundsound und der Piezo sorgt für eine luftige Präsenz im oberen Bereich.

Im ersten Beispiel dominiert der mittig klingende Stegtonabnehmer, der halb aufgedrehte Halstontonabnehmer stärkt mit tieferen Frequenzen das Fundament, und die akustische Note kommt schließlich vom Piezo. Im zweiten Beispiel habe ich einfach alle Pickups voll auf- und die Tonblende komplett zugedreht.

Audio Samples
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Hals: 50%, Steg: 100%, Piezo: 100%, Blende: 80% Alle Pickups, Tonblende geschlossen

Nordstrand-Pickups alleine ohne Piezo

Nun drehen wir mal das Piezo-System zu und hören uns an, was die magnetischen Pickups zu bieten haben. Nordstrand-Tonabnehmer sind durch die Bank für ihren gleichermaßen detailreichen wie auch warmen Sound bekannt. Erwartungsgemäß sind auch die in Zusammenarbeit mit Ibanez entwickelten Big Breaks hier keine Ausnahme. Sie bilden sämtliche Nuancen des Sounds ab und klingen trotzdem sehr organisch und kraftvoll!

Über Nebengeräusche muss man sich auch im Solobetrieb eines Pickups keine Gedanken machen, denm es handelt sich um brummfreie Split-Coils.

Audio Samples
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Hals-PU, Steg-PU, EQ flat Hals-PU, EQ flat

Das klingt schon wirklich toll und mithilfe des hervorragend abgestimmten Zweiband-Equalizers geht hier sogar noch einiges mehr.

Ibanez SRD900F BTL
Blick auf die versenkt angebrachte Klinkenbuchse.

Für das nächste Beispiel habe ich sowohl die Bässe als auch die Höhen zu etwa 50% aufgedreht – die Wirkung ist nicht zu überhören: Das Fundament klingt jetzt massiver und der präsente obere Bereich sorgt für eine bessere Artikulation. Der Sound wirkt dadurch breiter und lebendiger, ungewünschte Nebeneffekte bleiben aber erfreulicherweise außen vor.

Im letzten Beispiel schließlich hört ihr noch den Stegtonabnehmer des Ibanez SRD900F-BTL mit einer deutlichen Bassanhebung und Höhenabsenkung.

Audio Samples
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Hals-PU, Bass-Boost: 50%, Treble-Boost: 50% Steg-PU, Bass-Boost: 80%, Treble-Cut: 80%

Ibanez SRD900F-BTL – das sind die Alternativen

FeaturesIbanez SRD900F-BTL  Ibanez SRH505F-NNFCort B4 FL MHPZ
Mensur34“34“34“
ElektronikIbanez 2-Band-EQ mit aktiver Piezo-Tonblende1 Volume- und 1 Tonregler2 Volume- und 2 Balanceregler
TonabehmerAeroSilk Piezosystem, 2 Nordstrand Big BreakAeroSilk PiezosystemBartolini MK-1 Soapbar, Fishman Piezosystem
KorpusOkoumé/Exotic Maple, gekammertOkoumé, Fichtendecke, hollowNyatoh, Blackwood Decke, hollow
Halsfünfstreifiger Hals: Jatoba/Walnuss, Griffbrett: Panga Pangafünfstreifiger Hals: Jatoba/Walnuss, Griffbrett: Panga PangaAhorhnhals, Jatoba Griffbrett
Preis1149,- Euro829,- Euro749,- Euro
Produkt bei ThomannIbanez SRD900F-BTL kaufen (Affiliate)  Ibanez SRH505F-NNF kaufen (Affiliate) Cort B4 FL MHPZ  kaufen (Affiliate)
Ibanez SRD900F-BTL – Alternativen
Ibanez SRD900F BTL
Ibanez SRD900F BTL
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Fazit

Das Konzept eines halbakustischen Fretless-Basses mit magnetischen Pickups und einem Piezo-System ist natürlich nicht neu. Als Basis dafür das allseits beliebte SR-Modell zu verwenden, allerdings schon! Das Resultat kann sich sehen und hören lassen, wie ich finde: Der Ibanez SRD900F-BTL besitzt die von allen SR-Bässen bekannte extrem komfortabel Handhabung und zeigt sich durch die Ausstattung mit den verschiedenen Pickup-Systemen und einer effektiven Aktivelektronik klanglich überaus flexibel.

Beide Tonabnehmer-Systeme liefern für sich alleine tolle Sounds, seine wahre Stärke zeigt der Ibanez SRD900F-BTL allerdings, wenn man die Signale mischt: Die detailreich und warm klingenden Nordstrand Big Breaks sorgen für die Substanz und der Piezo-Pickup wertet den Sound mit einer wunderbar luftigen Präsenz noch einmal deutlich auf.

Meine Spiel- und Experimentierfreude wurde leider durch die angesprochenen Deadspots bei meinem Testbass leicht getrübt, und auch beim Werkssetup sehe ich noch etwas Luft nach oben – zumal der SRD900F-BTL mit einem Preis von aktuell 1149,- Euro ja kein Einsteigerinstrument ist.

Dennoch: Wer einen leicht zu spielenden und klanglich flexiblen Fretless-Viersaiter sucht, der zusätzlich zu den knurrigen Sounds auch akustische Vibes ins Spiel bringt, sollte den Ibanez SRD900F-BTL auf jeden auf dem Schirm haben und – wenn möglich – im Laden anchecken!

Ibanez SRD900F BTL
Ibanez SRD900F BTL
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Piezo-System und magnetische Pickups
  • hoher Spielkomfort
  • gut abgestimmte Elektronik
  • schicke Optik
  • sehr gute Verarbeitungsqualität
Contra
  • Deadspots beim Testbass
  • Werkssetup nicht optimal
Artikelbild
Ibanez SRD900F-BTL Test
Für 1.149,00€ bei
  • Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Ibanez
  • Modell: SRD900F-BTL
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Mensur: 34“
  • Korpus: Okoumé, „Exotic Maple“-Decke, gekammert, „Brown Topaz Burst Low Gloss“-Finish
  • Hals: geschraubt, fünfteilig Maple/Walnut, Panga Panga Griffbrett, 30 Bünde, ovale Abalone Inlays
  • Hardware: AeroSilk MR5 Steg, 19mm, Ibanez-Stimmmechaniken
  • Tonabnehmer: 2 x Nordstrand Big Break, passive, AeroSilk Piezo-System
  • Elektronik: Ibanez 2-Band-EQ mit aktiver Piezo-Tonblende
  • Saiten: D’Addario ECB81 Flatwounds
  • Gewicht: 3250 Gramm
  • Ladenpreis: 1149,- Euro (Ladenpreis im Januar 2024)
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