Hercules HDP DJ-Pro M1001 Test

PRAXIS

Kabelkonstruktion
Als einziges Modell im Testmarathon kann der HDP-Pro auf beiden Seiten mit einer Anschlussmöglichkeit für das Kabel punkten. Das macht ihn für Rechts- und Linkshänder oder -Träger gleichermaßen attraktiv. Ein anderthalb Meter langes Spiralkabel mit Schnappmechanismus und verschraubbarem 6,3-Millimeter-Aufsatz für den Clubmixer sind mit an Bord, doch leider hat Hercules, was den Durchmesser der Muschel-Buchsen angeht, nicht auf Mini-, sondern auf eine Microklinke gesetzt. Ersatzkabel führt Hercules nicht, im Verschleißfall behilft man sich also mit einem Standardkabel samt Mikroklinken-Adapter, muss dann aber auf´s Bajonett verzichten, was einen Abzug in der B-Note beschert.

Muschel_Hercules_HDP_1001_PRO3

Klangqualität
Der Hercules kann einen hohen Ausgangspegel für sich verbuchen und dämpft Nebengeräusche ziemlich gut ab. Im Gesamtbild erscheint er sehr ausgeglichen, doch weniger transparent als zum Beispiel der Ultrasone, daher würde ich in der Produktion ein anderes Modell vorziehen. Die Höhen wirken im Vergleich zum Konkurrenten leicht unterpräsent, der Sound ist dank eines soliden Bassfundaments aber insgesamt als druckvoll und für die DJ-Session geeignet zu bewerten. Schraubt man ein wenig am Low-EQ, legt der Hercules im Vergleich zum AIAIA oder Audio-Technica nicht so fulminant zu. Statt dessen zeigt er eine etwas gemäßigtere Färbung, was in Genres abseits technoider Soundgewänder durchaus zu begrüßen ist. Auch klirren oder matschen ist ihm eher fremd, solange man mit gesundheitsförderlichen Pegeln arbeitet.

Liegend_Hercules_HDP_1001_PRO7

Tragekomfort, Handling
Der Test-Kandidat besitzt eine sehr samtige, innen wattierte Kopfbügelpolsterung, die in blauen Lettern die Aufschrift „digital Core analog Roots“ trägt. Die 90-Millimeter-Ohrmuschel beherrscht eine Vertikalrotation von 180° Grad, das Gelenk lässt eine horizontale Drehung von 90 Grad zu und kann um das gleiche Maß nach innen geklappt werden. Er lässt sich also beim Vorhören mit einem Ohr ganz locker nach vorn und hinten drehen oder wegklappen. Für den Transport kann man den HDP auf Taschenmaß zusammenklappen.
Den Kopfschüttel-Test besteht er ohne Probleme, denn er sitzt wirklich fest, wobei die Ohrpolster glücklicherweise recht weich geraten sind. Zwar sind sie nicht so soft, wie beim Ultrasone, aber nachgiebiger als beim ATH-700. Mit 325 Gramm ist er das „Schwergewicht“ in diesem Marathon. Das macht sich auf dem Kopf bemerkbar und somit ist er in der Disziplin „Tragekomfort“ in der unteren Tabellenhälfte wiederzufinden. Diese Einschätzung bekräftigt nachfolgende Situation: Je nachdem, wie fest ich ihn zwischen Schulter und Ohr klemme, drücken leider die kantigen Muschelaufhängungen unangenehm hart gegen den Schädel. Das Gleiche passiert beim Wegklappen. Ich würde den Kandidaten daher eher hinter dem Ohr tragen und in einer Revision auf Rundbügel statt Ecken setzen.

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