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Tama HH915D / HH315D Speed Cobra + HH905D Iron Cobra Hi-Hats Test

Praxis

Im Praxistest erweisen sich die 905/915er Modelle als extrem leichtgängig und geräuscharm. Es sind weder Geräusche beim Niedertreten noch das typische Klacken beim abrupten Loslassen des Pedals, beispielsweise bei durchgetretenen Achteln, zu vernehmen. Der Gummipuffer am unteren Ende der Zugstange verrichtet hier hervorragend seinen Dienst. Lobenswert ist auch das völlige Fehlen seitlichen Spiels, was für die sorgfältige Konstruktion der Maschinen, die übrigens in China hergestellt werden, spricht. Überhaupt sind bei den beiden großen Modellen keinerlei Verarbeitungsschwächen zu entdecken. 
Durch das Lever Glide System wird, im Gegensatz zur Direct Pull Action der 315er Speed Cobra, spürbar weniger Kraft beim Treten benötigt, was in einem ermüdungsfreien Spiel resultiert – sehr wertvoll, wenn der linke Fuß stark beschäftigt ist. Auffallend ist, dass der Lever Glide Mechanismus es ermöglicht, die Feder butterweich einzustellen, ohne dass das obere Becken absackt, wie es bei gewöhnlichen Systemen der Fall ist. Der Federmechanismus zum Schrägstellen des Bottoms ist auf dem Papier sicher eine gute Idee, allerdings erscheint mir der Effekt des exakteren Abschließens der Becken in der Praxis nur geringfügig wahrnehmbar. 
Im direkten Vergleich merkt man der kleinen Speed Cobra die andersartige Kraftfübertragung an, was nicht bedeuten soll, dass sie schwergängiger läuft. Es gibt hier lediglich keine Erleichterung durch die Hebelwirkung, so dass sich das Ganze mehr „Eins-zu-Eins“ anfühlt. Beim Heruntertreten des Pedals verursacht die Zugstange ein minimales Schleifgeräusch, welches aber keine Beeinträchtigung der Performance darstellt. Die Laufeigenschaften sind insgesamt sehr gut. Allerdings kann die Verarbeitung nicht ganz mit den großen Modellen mithalten. So zeigt beispielsweise die Aluminiumbasis eine etwas ungleichmäßige Färbung.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Unterseite offenbart die Herkunft der Maschinen.

Alle drei Modelle lassen sich sehr kompakt zusammenfalten, da die Füße eng und passgenau am Stativ anliegen. Logischerweise beanspruchen die großen Modelle aufgrund der massiven Pedalkonstruktion etwas mehr Platz, aber das Zusammenfalten erfolgt bei diesen beiden Maschinen, ebenso wie der Aufbau, außergewöhnlich schnell und unkompliziert, da das Pedal nicht erst von der Basis gelöst werden muss, sondern zum Transport direkt nach oben geklappt wird und dort auch in seiner Position verbleibt, ohne dass es fixiert werden muss. Eine schöne Idee hat sich Tama zum Schutz der empfindlichen Zugstange – wer hat es noch nicht erlebt, dass sich diese beim Transport verbogen hat – ausgedacht. Die Stange wird umgekehrt ins obere Rohr gesteckt, wobei durch den konischen Kunststoffeinsatz ein Durchrutschen verhindert wird. Am unteren Ende wird die Stange durch die Clutch fixiert. Dieses System funktioniert allerdings nur bei der langen Zugstange. 

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