Anzeige

Schecter Stiletto Stealth 4 Test

In der Schecter Stiletto-Serie finden sich moderne Bässe, die sich leicht bespielen lassen und die klanglich breit aufgestellt sind. Die Preisspanne der verschiedenen Modelle reicht dabei von knapp 600,- Euro bis etwa 1100,- Euro – hier ist also für jeden Geldbeutel etwas dabei! Das Topmodell der Serie, der Stiletto Studio 5, konnte in einem vorangegangenen Test souverän punkten und überzeugte mit einem hohem Spielkomfort sowie tollen Sounds. In diesem Test gehen wir an das andere Ende der Produktlinie und knöpfen wir uns das preisgünstigste Modell der Serie vor: Mit dem schwarzen Stiletto Stealth 4 richtet sich Schecter in erster Linie an die Freunde der härteren Genres und verspricht erderschütternde Sounds, die jeden Bandmix satt füllen. Ich bin gespannt, ob Schecter das vollmundige Versprechen einlösen kann und freue mich auf den Test!

Details

Mit dem mattschwarzen Stealth-Look des Longscale-Basses in der Viersaiter-Ausführung ist Schecter aus optischer Sicht schon mal auf der sicheren Seite und trifft zweifellos den Geschmack von Rock- und Metalbassisten. Tatsächlich ist am Stealth bis auf die Bünde und die Saiten quasi alles schwarz!
Der relativ zierliche, üppige geshapte Korpus wurde mattschwarz lackiert und trägt ein schwarzes Pickguard, das sich bis zu den Reglern zieht. Schecter hat sich beim Korpus für Lindenholz entschieden und verwendet damit eine relative preisgünstige Holzart, die allerdings aufgrund der Knappheit von einigen der traditionellen Klanghölzern längst nicht mehr nur bei Budget-Instrumenten zum Einsatz kommt.

Fotostrecke: 4 Bilder Sattes Schwarz, wohin das Auge blickt – die Optik des …

Der an sechs Punkten verschraubte und super schlanke Hals des Stiletto Stealth 4 besteht aus Ahorn und trägt ein relativ dunkles Griffbrett aus Palisander, welches wiederum mit 24 Bünden im X-Jumbo-Format und grauen Perloid-Dots zur Lagenorientierung bestückt wurde. Alle Bünde wurden perfekt abgerichtet und auf Hochglanz poliert – sehr schön!

Fotostrecke: 3 Bilder Der Bass besitzt einen Ahornhals mit Palisandergriffbrett, …

Bei der Hardware für den preisgünstigen Stiletto-Viersaiter bedient sich Schecter komplett im eigenen Portfolio. Die sogenannte S-Tek-Bassbrücke besteht aus vier einzelnen Segmenten und bietet die üblichen Einstellmöglichkeiten für Intonation und Saitenlage. Praktischerweise können die Saiten bei solchen Mono-Rail-Bridges einfach von oben eingehängt werden – das lästige Einfädeln gehört mit dem Stealth 4 also der Vergangenheit an.

Fotostrecke: 4 Bilder Auch die Mono-Rail-Bru00fccke des Schecter-Basses reiht sich mit ihrer …

Die Saiten laufen weiter über einen schwarzen Graph-Tech Tusq-Sattel zur leicht nach hinten abgewinkelten Kopfplatte, auf welcher vier gekapselte Mechaniken in einer 2:2-Anordnung parken. Auch der Zugang zum Halsspannstab sitzt, abgedeckt mit einer Plastikabdeckung, auf der kompakten Kopfplatte des Stealth 4.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Headstock mit seinen vier Tunern wurde fu00fcr einen besseren Anpressdruck …

Kommen wir zum Schluss zur Tonabnehmer- und Elektronikausstattung unseres Testkandidaten, die komplett von Schecter stammt und natürlich auf straff-rockige Sounds ausgerichtet ist: An der Halsposition sitzt ein Schecter Diamond SuperRock MM-Humbucker und an der Halspositon wurde eine Schecter Diamond P Split-Coil installiert.
Zur Klangformung steht ein aktiver Zweiband-Equalizer mit Reglern für Bässe und Höhen zur Verfügung. Im Cockpit des Schecter Stiletto Stealth 4 finden wir zudem einen Lautstärkeregler und einen Balanceregler für das Tonabnehmerverhältnis.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Schecter-Bass wurde mit zwei Tonabnehmern ausgestattet:

Gespeist wird die Elektronik von einer 9V-Batterie, die in einem Fach mit Klappdeckel auf der Rückseite des Basses untergebracht ist und im Notfall sehr schnell gewechselt werden kann. Der Passivbetrieb ist beim Stealth leider nicht vorgesehen – im Koffer oder im Gigbag sollte also immer eine Ersatzbatterie bereitliegen!

Anzeige

Praxis

Mein Testexemplar wiegt schlanke 3,7 kg und hängt ausgezeichnet ausbalanciert am Gurt. Damit qualifiziert sich der Schecter Stiletto Stealth 4 ohne Frage schon mal für Tieftöner, die lange Gigs absolvieren müssen und keine Lust auf Rücken- oder Schulterprobleme haben. Durch die zahlreichen Shapings liegt der Bass außerdem sehr angenehm am Körper und verursacht keinerlei Druckstellen.
Wer auf flache Hälse steht, wird mit dem Stiletto auf Anhieb gut zurechtkommen – das flache C-Profil liegt gut in der Hand und die matte Lackierung auf der Rückseite sorgt für eine seidige Haptik. Erfreulich ist darüber hinaus, dass man den gesamten Tonumfang des Basses komfortabel nutzen kann. Das untere Korpushorn wurde nämlich weit ausgeschnitten und der Halsansatz ist relativ flach, sodass die Greifhand beim Spielen in den höchsten Lagen nicht ausgebremst wird.

Top-Bespielbarkeit: Der Stiletto verfügt über eine ausgesprochen gute Haptik!

Aus ergonomischer Sicht hat Schecter beim Stiletto Stealth wirklich alles richtig gemacht – der kompakte und leichte Viersaiter ist sehr wendig und lässt sich insgesamt sehr leicht bespielen. Ob der schwarze Stiletto in Sachen Sound genauso entspannt überzeugen kann, wollen wir jetzt anhand einiger Audiobeispiele herausfinden.
Bereits ohne den Einsatz des Onboard-Equalizers liefert der Stiletto Stealth 4 einen kräftigen Sound mit einer leichten Mittenbetonung. Der bissige Sound setzt sich im Bandmix sehr gut durch und lässt sich beileibe nicht nur in Rock- oder Metalbands einsetzen. Gemessen am Preis des Basses geht die Qualität der Tonabnehmer in meinen Augen durchaus in Ordnung, auch wenn sie den Sound sicherlich nicht in allen Details abbilden können.

Audio Samples
0:00
Beide Pickups, EQ flat
Toller Growl: Der satte Sound dieses Versaiters wird sich in jeder Band hervorragend durchsetzen!

Wer auf einen schlichteren Sound steht, kann den Spiltcoil in der Halsposition im Solomodus einsetzen. Mit einer zusätzliche Portion Höhen vom Onboard-Equalizer rockt der Stealth richtig gut los:

Audio Samples
0:00
Neck-PU, Treble-Boost

Der Zweiband-Equalizer meines Testkandidaten ist sicherlich keine Wunderwaffe, beide Regler machen aber, was sie sollen und liefern ordentliche Resultate. Für den Vintage-artigen Sound im nächsten Beispiel habe ich die Bässe deutlich geboostet und die Höhen abgesenkt:

Audio Samples
0:00
Neck-PU, Treble-Cut, Bass-Boost
Erstklassiger Sound: Der Schecter Stiletto Stealth ist definitiv nicht nur was für Metal!

Auch im folgenden Audiobeispiel kann man die Wirkung der beiden Filter sehr gut hören. Ich habe für die Aufnahme beide EQ-Regler kräftig aufgedreht – das Ergebnis ist ein knochiger Slapsound mit fettem Low-End:

Audio Samples
0:00
Beide PU, Bass-Boost, Treble-Boost, Slapping

Der Humbucker in der Stegposition liefert im Solomodus leider zu wenig Bässe für einen tragfähigen Begleitsound. Abhilfe schafft hier eine ordentliche Portion vom Bass-EQ, wie ihr im letzten Beispiel unseres Tests hören könnt:

Audio Samples
0:00
Bridge-PU, Bass-Boost
Anzeige

Fazit

Die schwarze Optik des Stiletto wird vor allem Tieftöner aus den härteren Genres ansprechen – Schecter hatte bei der Entwicklung sicherlich eben diese Zielgruppe im Hinterkopf. Der preisgünstige Viersaiter-Bass zeigt sich klanglich allerdings durchaus flexibel und liefert eine breite Palette an Sounds für viele Stilrichtungen. Hier kommen also keineswegs nur Fans der härteren Gangart auf ihre Kosten! Die größten Stärken des Stiletto Stealth 4 liegen meiner Meinung nach allerdings in seinem tollen Spielkomfort! Mein Testexemplar ist sehr leicht und hängt perfekt balanciert am Bassgurt, zudem verfügt der schlanke Hals über eine sehr angenehme Haptik. Wer einen wendigen Viersaiter mit durchsetzungstarkem Sound zum fairen Kurs sucht, sollte sich den Schecter Stealth 4 deshalb auf jeden Fall genauer anschauen!

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • kräftiger Sound
  • gut abgestimmter EQ
  • hoher Spielkomfort
  • niedriges Gewicht
  • tadellose Verarbeitungsqualität
Contra
  • keine Passiv-Option
Artikelbild
Schecter Stiletto Stealth 4 Test
Für 729,00€ bei
Der Bass besitzt einen Ahornhals mit Palisandergriffbrett, …
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Schecter
  • Modell: Stiletto Stealth 4
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Mensur: 34“ (863 mm)
  • Korpus: Linde, schwarzes Pickguard, Satin Black Finish
  • Hals: sechsfach verschraubt, Ahorn, Palisandergriffbrett, 24 Bünde X-Jumbo,
  • Hardware: Schecter-Mechaniken, S-Tek Bridge, Graph Tech XL Black Tusq-Sattel
  • Tonabnhemer: Schecter Diamond SuperRock MM, Schecter Diamond P
  • Elektronik: aktiv, Master Volume/Blend/Active Zweiband-EQ, 9 Volt
  • Gewicht: 3,7 kg
  • Preis: 579,- Euro, Ladenpreis im Juni 2021
Hot or Not
?
Schecter_Stealth_Stiletto_4_004_FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Profilbild von Michse

Michse sagt:

#1 - 11.07.2021 um 16:53 Uhr

1

Ich kann nicht nachvollziehen, warum die fehlende Passiv-Option als Contra gelistet ist. Niemand, auch Bonedo nicht, käme auf die Idee, das bei einem Stingray anzukreiden. Ähnliches Problem beim Test der aktuellen Stingray Klone von Harley Benton mit den Einstreuungen bei unterschiedlichen Spulenlautstärken. Das ist bei jedem Jazz Bass mit echten Single Coils auch so, aber da stört das anscheinend auch niemanden. Bis auf mich ;-)
Ich würde mir objektivere Testkriterien wünschen. Beispiel: Punktabzug, wenn das Batteriefach verschraubt ist oder, noch schlimmer, die Batterie im Elektronikfach hinter noch mehr Schrauben versteckt ist. Wenn dann keine Passivoption verfügbar ist…
Ansonsten finde ich die Tests von Bonedo sehr gelungen. Mir gefällt auch die Angabe des Gewichts. Ein für mich wichtiges Kriterium, auch wenn das natürlich sehr streut.
Ein Wunsch noch: Könntet ihr bitte auch die 5-Saiterversion testen?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Sire Marcus Miller F10-6 NT - Sound Demo (no talking)
  • First notes on the Sire Marcus Miller F10-6 NT #shorts #sirebass #marcusmiller #siremarcusmillerf10
  • First notes on the Marleaux Consat Custom Bolt-On #bassguitar #marleaux #bass #bassbonedo