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Mooer Radar Test

Praxis

Speaker-Modelle

Für die Soundfiles spiele ich zunächst über einen Mesa Boogie Mk5, dessen Lautsprecherausgang in eine reaktive Loadbox führt, die wiederum über ihren DI-Out mit dem Radar verbunden ist.
Zu Beginn steppe ich durch ein paar Speaker-Modelle. Die Flexibilität im Klang, die ich durch die unterschiedlichen Faltungen trotz gleichen Amp-Setups gewinne, ist gigantisch. Außerdem ist die Auswahl sehr intelligent gewählt, da sie diverse Stilrichtungen abdeckt. Der Funkgitarrist, der Blueser, der Hardrocker und auch der Metaller wird hier seinen favorisierten Amptyp finden. Die Auswahl der Bass-Amps fällt mit fünf Typen etwas magerer aus, aber es gibt ja noch die Möglichkeit, eigene IRs von Bass-Speakern zu laden.
Die Klangqualität ist hervorragend und sehr authentisch. Die Plastizität der Speaker-Abbildung stellt jede analoge Frequenzkorrektur in den Schatten. Ihr hört die identischen Riffs mit identischem Equipment:

Audio Samples
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Champer 1 x 8″ Kitty 1 x 12″ Twinverb B 2 x 12″ 1960BV 4 x 12″

Auch hinsichtlich der Mikrofone geizt der Radar nicht mit Optionen und lässt aus elf klassischen Mikes auswählen. Schade, dass ein Bändchenmikrofon in der Auswahl fehlt, doch die Klangoptionen sind dennoch mehr als ausreichend.
Hier hört ihr das gleiche Riff mit identischem Speaker, jedoch unterschiedlichen Mikrofonen:

Audio Samples
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German 4 x 12″ MD421 German 4 x 12″ SM57 German 4 x 12″ U87

Nun verwende ich ein TC Electronic Dark Matter Verzerrerpedal und hänge den Radar mit der 1960 BT Faltung dahinter. Mein EQ ist deaktiviert und die virtuelle Endstufenröhre ist auf saftig marshallige EL34 gestellt. Auch hier liefert der Radar ein überzeugendes Ergebnis und kann den klassischen Vorverstärker ersetzen, wobei ein gutes Zerrpedal mit diesem Setup sehr ampmäßig daherkommen kann. Dieses Setup qualifiziert das Radar natürlich auch als Sicherheitsbackup im Gigbag, denn sollte der Amp im Livebetrieb abrauchen, ist es kein Problem, einfach durch das Pedalboard mitsamt Verzerrern in den Radar zu spielen – Platz nimmt er dabei auch kaum weg.

Audio Samples
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Direkt in Distortion Pedal
Der Mooer Radar ist eine überzeugende Speakersimulation mit sehr guter Soundqualität.
Der Mooer Radar ist eine überzeugende Speakersimulation mit sehr guter Soundqualität.

Das Laden von Drittanbieter-Impulse-Responses vollzieht sich über die Editiersoftware problemlos. Einfach einen belegten Speakerslot anwählen und nach Drücken des +-Icons eine Faltung auf der Festplatte auswählen, schon ist die IR geladen. Wie oben bereits erwähnt, deaktiviert sich die Radar-interne Mikrofonierung automatisch, wenn externe Faltungen importiert werden. Das Mikrofonfeld bleibt zwar beleg- und umschaltbar, ist jedoch funktionslos und ohne Soundeffekt. Hier hört ihr den Radar mit einer externen Speakerfaltung einer 68er Marshallbox:

Audio Samples
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Externe IR

Zum Abschluss zeige ich euch noch zwei Files mit einer identische Drittanbieter-IR. Das erste Beispiel ist über den Radar und arbeitet mit 512 Samples, wohingegen das zweite File in der DAW mit 1024 Samples belegt wurde. Das verwendete Equipment bleibt identisch und ich spiele ein abgedämpftes Powerchord-Riff, um die tiefen Frequenzen zum Vorschein zu bringen.
Hier ist ganz deutlich zu hören, dass die 512 Samples den Low-End-Bereich etwas beschneiden und die höhere Auflösung die besseren Ergebnisse liefert. Genau diesen Umstand soll das aktuelle Firmware-Update ändern, das leider im Test nicht mehr berücksichtigt werden konnte. Ob im Mix der FOH-Mann jedoch diese tiefen Frequenzen zumindest bei Gitarristen benötigt, steht auf einem anderen Blatt – für Bassisten und für das “Druck-Gefühl” der Gitarristen ist es jedoch wünschenswert.

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Mooer Radar 512 Samples DAW 1024 Samples
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Profilbild von Andy Franke

Andy Franke sagt:

#1 - 17.02.2018 um 08:17 Uhr

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Wir setzen das Radar seit Dezember 2017 live ein, sowohl für Bass und Gitarre. Wir sparen uns die Mikrofonierung der Amps und speziell im Fall des Bass-Amps ist der Sound jeder nackten D.I.-Lösung überlegen. Und der Sound in die PA ist immer konsistent.

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