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Elektron Analog Drive Test

Praxis

Der Analog Drive wird nun vor meinen Sovtek MIG-50H gespannt, der Amp ist wie immer unverzerrt eingestellt und im folgenden Video könnt ihr euch schon mal die verschiedenen Audio Beispiele im Schnelldurchgang anhören:

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Die Abstimmung des Pegels zwischen Gain und Level ist bei allen Zerrmodi sehr gut gelungen. Die Position des Gain-Reglers hat keinen großen Einfluss auf die Endlautstärke, sodass schnelle Veränderungen an ihm möglich sind, ohne mit dem Level-Regler nachpegeln zu müssen. Daher ist die Kritik am geringen Regelweg des Level-Reglers aus praktischer Sicht eher hinfällig, weil man die Bereiche meist nicht benötigt. Ich hatte den Level während des gesamten Tests auf 12 Uhr geparkt, es gab keinen Anlass etwas zu verändern. Auch was die Klangfärbung betrifft, kann ich dem Analog Drive Bestnoten bescheinigen, das Frequenzbild wird – verglichen mit dem Bypass-Sound – bei fast allen Modes nur sehr geringfügig verändert. Der Klang ist sehr natürlich und passt sich dem angeschlossenen Amp erstklassig an. Im ersten Beispiel hört ihr einen Schnelldurchgang aller Modes bei neutraler Einstellung des Equalizers (alle Regler auf 12 Uhr), zum direkten Vergleich hört ihr den Amp zu Beginn ohne den Analog Drive (Bypass-Sound).

Clean Boost

Der Clean Boost (Bsp. 2) erzeugt eine natürlich klingende Übersteuerung vom leicht dreckigen Sound bis zum kernigen Crunch bei Rechtsanschlag des Gain-Reglers, und das quasi ohne Färbung im Frequenzbild in Vergleich zum Bypass-Sound. Laut Hersteller arbeitet der Analog Drive hier intern mit höherer Spannung und erzeugt einen Boost von 0 dB bis 20 dB, der mit einer sehr guten dynamischen Reaktion punkten kann. Der Zerrgrad lässt sich feinfühlig über den Anschlag oder mit dem Volume-Poti an der Gitarre steuern.

Mid Drive

Dieser Schaltkreis (Bsp. 3, 4) orientiert sich stark am Klangbild des Tube Screamers, hat aber in der höheren Region noch etwas mehr Verzerrung im Gepäck. Die Bandbreite reicht vom leichtem Crunchsound bis zum Mid-Gain-Brett. Die dynamische Ansprache ist im ersten Drittel des Gain-Reglers gut, dann wird es etwas schwieriger. Trotzdem eignet sich der kernige Overdrive sehr gut für Blues und leicht angezerrte Sounds.

Dirty Drive

Vintage Marshall – das war mein erster Gedanke beim Anspielen. Ein etwas muffiger Ton (Bsp. 5), den man kennt, wenn die Röhren schon einige Zeit auf dem Buckel haben. Der Sound hat einen leicht fuzzigen Grundcharakter und ist sehr markant für alle, die mehr auf kantige Verzerrung stehen.

Der Klang ist sehr natürlich und das Frequenzbild wird bei fast allen Modes nur geringfügig verändert.
Der Klang ist sehr natürlich und das Frequenzbild wird bei fast allen Modes nur geringfügig verändert.

Big Dist

Hier ist ebenfalls eine hohe Gain-Bandbreite im Angebot. Los geht es mit einer leichter Verzerrung und dem Gain-Regler auf 8 Uhr. Bis ca. 11 Uhr lässt sich der Zerrgrad noch über die Anschlagsdynamik steuern, dann wird der Sound dichter und es gibt mehr Kompression und Sustain, das volle Rockbrett. In Beispiel 6 hört ihr diesen Modus mit zwei unterschiedlichen Pickup- und Volume-Einstellungen an der Les Paul.

Focused Dist

Beispiel 7 startet direkt mit einem üppigen Zerrgrad bei niedriger Gain-Einstellung. Hier ist dann auch mit der Anschlagsdynamik nicht mehr viel auszurichten. Macht aber nichts, denn der Kollege soll sägen und das darf er auch. Im oberen Mittenbereich legt er etwas zu und gibt dem Sound mehr Durchsetzungskraft.

Harmonic Fuzz

Die amtliche Fuzz-Säge ist auch an Bord, der Harmonic Fuzz, ein dezenter Octave Fuzz Sound, klingt sehr dreckig, aber immer aufgeräumt (Bsp. 8). Wenn Akkorde gespielt werden, hört man selbst bei hohem Gain noch den Ton jeder einzelnen Saite.

High Gain

Der Name sagt es, jetzt geht es noch härter zur Sache, aber hier hat man wieder mehr Bandbreite im Bereich des Gain-Reglers. Es fängt bei einem Mid-Gain-Brett an, das auch noch von der Gitarre aus im Zerrgrad beeinflussbar ist. Ab 11 Uhr gibt es dann einen stark verzerrten Sound mit extrem guter Klangauflösung und Saitentrennung. Ein m7b5-Akkord ist auch bei vollem Zerrbrett klar zu erkennen. In Beispiel 9 hört ihr den Mode mit Gain auf 13 Uhr.

Thick Gain

Thick Gain hat einen ähnlichen Charakter im Zerrgrad, aber etwas mehr tiefe Mitten und klingt dadurch ein wenig satter in den tieferen Gefilden. Hiermit können mit dem EQ sehr kernige Mid-Scoop-Sounds für den härteren Einsatz erzeugt werden (Bsp. 10).

Audio Samples
0:00
Bsp. 1: Alle Modes hintereinander (Les Paul) Bsp. 2: Leichte Übersteuerung (Jaguar P90) Bsp. 3: Country Rock Style (Tele) Bsp. 4: Crunch Groove (Strat) Bsp. 5: Old School Overdrive (Strat) Bsp. 6: Zuerst Hals-Pickup (Vol. 3), dann Steg-Pickup (Vol. 10) (SG) Bsp. 7: Drop D High Gain (SG) Bsp. 8: Fuzz Sound (Jaguar P90) Bsp. 9: High Gain Brett (Les Paul) Bsp. 10: Mid Scoop Metal (SG)
Bsp.TextModGainLMFMHLev
1Alle Modes hintereinander (Les Paul)alle121212121212
2Leichte Übersteuerung (Jaguar P90)CB141116141312
3Country Rock Style (Tele)MD101212121512
4Crunch Groove (Strat)MD131110141412
5Old School Overdrive (Strat)DD14149151112
6Zuerst Hals-Pickup (Vol. 3), dann Steg-Pickup (Vol. 10) (SG)BD141311101312
7Drop D High Gain (SG)FD15121291512
8Fuzz Sound (Jaguar P90)HF141212131412
9High Gain Brett (Les Paul)HG131311151312
10Mid Scoop Metal (SG)TG13131071512
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