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Zoom B2 Four Test

Mit dem B2 Four präsentiert der japanische Hersteller Zoom einen kompakten und flexiblen Amp- und Effekt-Modeler für Bass, der zu einem relativ günstigen Preis über die Ladentheke geht und erfreulicherweise dennoch einige beliebten Features des Flaggschiffs B6 mit an Bord hat. Geboten werden die vom B6 bekannten DI-Boxenmodelle, 11 Amp- und Preamp-Modelle, sowie eine Fülle verschiedener Effekte, welche teilweise nach populären Boutique-Pedalen modelliert wurden. Das hört sich doch schon mal vielversprechend an! Wie haben uns ein Exemplar liefern lassen und wollen in diesem Test herausfinden, was der neue Alleskönners aus Japan alles zu bieten hat.

Zoom B2 FOUR
Günstiger Alleskönner? Das Zoom B2 Four im ausgiebigen Test!

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Mehr Informationen

Zoom B2 Four – das Wichtigste in Kürze

  • 11 Verstärkermodelle mit Multi-Layer-IR-Technologie
  • 11 Preamp-Modelle
  • 82 Effekte
  • 60-Sekunden-Looper und 68 Rhythmen
  • 300 Speicherplätze, 250 Werks-Presets
  • 5 Effekte und Amps gleichzeitig nutzbar
  • Audio-Interface-Funktion
  • Editierbar über “Handy Guitar Lab” App für iOS und Android

Kompakte Gehäusemaße

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ZOOM B6 Test

Auf den ersten Blick sieht das Zoom B2 Four wie ein eingedampftes Zoom B6 aus und wirkt in Sachen Design schick und modern. Das pultförmige Kunststoffgehäuse kommt in einer coolen Carbon-Optik und misst 46 × 249 × 72 mm, was in etwa der Größe von drei Standard-Pedalen entspricht. In Anbetracht des Funktionsumfangs ist das Zoom B2 Four also durchaus äußerst kompakt aufgebaut.

Die wichtigsten Anschlüsse sitzen an der Stirnseite des Gerätes. Hier finden wir von links nach rechts gesehen den symmetrischen XLR-Ausgang (inklusive Groundlift, den Klinkeneingang für den Bass (schaltbar 1MOhm/10MOhm), eine Aux-In Miniklinke, zwei Klinkenausgänge (rechts, links/mono), eine weitere Klinke für ein optionales Expression-Pedal, und schließlich den Netzanschluss zur Verbindung mit dem mitgelieferten 9-Volt-Netzteil. Links am Gerät parken – leicht versenkt – ein USB-C-Anschluss sowie die Miniklinke für den Kopfhörer.

Zoom B2 Four
Fotostrecke: 9 Bilder Klein, leicht und kompakt – das Zoom B2 Four …

Zoom B2 Four: Übersichtlicher Aufbau der Bedienelemente

Die Bedienelemente auf der Oberseite sind sehr  übersichtlich angeordnet und setzten sich aus insgesamt sechs Fußtastern, drei sogenannten „Kreuztasten“ und vier Drehreglern zusammen. Mittig finden wir ein kleines Display mit dem Maßen 59×30 mm (256×128 Pixel), das aufgrund der monochromen Optik für heutige Verhältnisse etwas altmodisch wirkt. Die Informationen sind aber auch im Stehen noch gut ablesbar  – das Display erfüllt also alles in allem seine Aufgabe.

Wer etwas Erfahrung mit Multi-Effektgeräten hat, kann das logisch aufgebaute Zoom B2 Four durchaus intuitiv bedienen. Im Karton liegt aber natürlich auch eine deutsche Kurzanleitung, und auf der Zoom-Webseite gibt es eine sehr ausführliche Beschreibung aller Funktionen.

Zoom B2 Four
Sämtliche Features des Zoom B2 Four wurden übersichtlich auf der Oberfläche angeordnet – die Bedienung wird dadurch vergleichsweise intuitiv!

Das Kreuztasten-Bedienfeld des Zoom B2 Four

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Die optimale Effekt-Reihenfolge – Workshop Bass-Effekte

Das Kreuztasten-Navigationensfeld links neben dem Display stellt die Steuerzentrale des Zoom B2 Four dar. Hier können die insgesamt 300 Speicherplätze editiert und organisiert werden.

Mit dem Auf/Ab-Taster schaltet man in Zehnerblöcken durch die Speicherplätze, die immer in Dreiergruppen im Display dargestellt werden. Hier kann man die Presets einzeln mithilfe der Links/Rechts-Tastern ansteuern. Die Taster sind laut Zoom für die Bedienung mit dem Fuß ausgelegt, je nach Schuhwerk und Feinmotorik des Users wird das Schalten aber durchaus schon mal zur Geduldsprobe, denn die Taster fallen doch recht klein aus. Zum Editieren der Presets drückt man ganz einfach den Fußtaster im Navigationsfeld.

Mit den Rechts/Links-Tastern kann man dann einen der insgesamt fünf gleichzeitig möglichen Amps/Effekte anwählen und mit den Auf/Ab-Tastern auf Wunsch auswechseln. Einzelne Parameter des angewählten Moduls werden mit den Drehreglern unterhalb des Diplays aufgerufen und eingestellt.

Zoom B2 Four
Fotostrecke: 2 Bilder Das für die Navigation elementar wichtige Kreuztastenfeld …

Untermenüs mit verschiedenen Funktionen

Hält man den Fußtaster im Navigationsfeld gedrückt, so gelangt man in ein Menü mit weiteren Funktionen. Hier lassen sich Patches kopieren, neu benennen, verschieben oder auch löschen. Auch die Auto-Save-Funktion kann hier abgeschaltet werden, und die Pre-Select-Funktion ermöglicht die fortgesetzte Verwendung eines Patches, während man parallel zu anderen schaltet. Eine durchaus sinnvolle Funktion, wenn man etwas länger durch die vielen Patches scrollen muss!

Schließlich gibt es im Untermenü noch einen anwählbaren Eco-Modus, die Kontrasteinstellung für das Display und die All-Init-Funktion, mit der das Gerät auf Werkseinstellung zurückgesetzt werden kann.

Zoom B2 Four
Blick auf das etwas altmodisch anmutende Display.

Klasse Feature: Gemodelte klassische DI-Boxen

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Testmarathon DI-Boxen für Bass

Mit dem Fußtaster rechts neben dem Display kann eines von insgesamt sechs zur Verfügung stehenden DI-Boxen-Modellen ausgewählt werden. Auf den ersten drei Positionen sitzen Nachbildungen von Röhren-DI’s, und auf den folgenden drei Positionen finden wir Nachbildungen von Solid-State-DI’s. Die siebte Position heißt „Off“ – die DI-Modelle sind hier also deaktiviert.

Zoom hat die DI-Models beim B6 zum ersten Mal vorstellt und vier Nachbildungen auf das Gerät geladen. Beim kleineren B2 Four erweitert Zoom nun die Palette erstaunlicherweise sogar um zwei Modelle – top!

Zum einfachen und schnellen Anwählen von drei nebeneinander liegenden Presets dienen die drei ersten Fußtaster im unteren Bereich der Front. Mit dem vierten kann das komplette Gerät – oder alternativ auch via Hold-Funktion nur der Effekt-Block – auf Bypass geschaltet werden. Im zweiten Fall hört man also lediglich noch das ausgewählte DI-Modell.

Zoom B2 Four
Fotostrecke: 4 Bilder Insgesamt verfügt das Zoom B2 Four …

Weitere Zusatzfunktionen per Fußschalter

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Auch hinter den anderen Fußtastern verbergen sich Zusatzfunktionen. Hält man Fußtaster 1 gedrückt, gelangt man über die „New”-Funktion zum nächsten freien Preset-Platz und kann sich dort einen eigenen Sound erstellen. Hinter Fußtaster 2 steckt die Revert-Funktion, mit der man ein geändertes Preset in den Zustand zurücksetzen kann, in dem es nach seiner Auswahl bzw. werkseitig war. Hält man Fußtaster 3 gedrückt, so wird das integrierte Stimmgerät des B2 Four aktiviert.

Mit dem ersten Parameterdrehregler kann man den Tuner dann kalibrieren (430H-450Hz) und mit dem zweiten trifft man die Wahl zwischen einem chromatischen und einem Bass-Tuner. Im Bass-Tuner-Modus stehen dann via dem dritten Parameterregler sogar noch drei Drop-Tunings (1, 2 oder 3 Halbtöne nach unten) zur Verfügung.

Looper und Drumcomputer, Amps und Effekte in 12 Kategorien

Neben den zahlreichen Amp- und Effektmodellen bietet das Zoom B2 Four auch eine Looperfunktion (60 Sekunden) und einen Drum-Computer mit insgesamt 68 Rhythmus-Patterns. Beide Features bieten zahlreiche Einstellungen und können natürlich synchronisiert werden. Aus- und eingeschaltet werden Looper und Stimmgerät logischweise mit den Fußtastern im unteren Bereich des Geräts.

Wie wir sehen, ist das Zoom B2 Four ein richtiger Alleskönner und bietet vor allem jede Menge Amp- und Effekt-Modelle, die in insgesamt zwölf Kategorien (Dynamics, Filter, Drive, Preamp, Modulation, Pitch Shift, Synth, Delay, Reverb, SFY, Pedal und Bass Amp) unterteilt sind.

Das Editieren auf dem kleinen Display kann aufgrund der Fülle an Möglichkeiten schon mal etwas unübersichtlich werden und erfordert etwas Geduld – nicht zuletzt aufgrund des eher trägen Scroll-Tempos!

Zoom B2 Four
Das Editieren geht im Display mitunter etwas mühsam vonstatten.

Klasse: Editieren via Smartphone App

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Das beste Homerecording-Equipment für Bass

Etwas leichter geht das Bearbeiten und Organisieren der 300 Patches via Smartphone oder Tablet von der Hand. In den Online-Stores steht die Zoom „Guitar Lab for B2 Four“ App für Android und IOS Betriebssysteme bereit, mit der man Sounds bearbeiten und auf das Gerät beamen kann.

Die Verbindung via USB-C funktionierte mit meinem IPad tadellos, die App ist relativ  übersichtlich und läuft absolut stabil. Leider verlangt Zoom für die App 0,99 Euro, was ich ehrlich gesagt etwas merkwürdig finde. Klar, 1,-Euro ist nicht die Welt, bei einem Gerät mit einem Preis von weit über 200,- Euro dürfte man die App meiner Meinung nach aber schon gratis dazubekommen – andere Hersteller machen es ja vor!

Zoom B2 Four
Fotostrecke: 4 Bilder Editieren via Smartphone-App
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Zoom B2 Four: Auch als Interface nutzbar!

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Bass aufnehmen mit Amp und Cab Sim Plugins

Neben den bereits genannten Features bietet das Zoom B2 Four auch eine Funktion als Audio-Interface, mit der man Bassgrooves ohne großen Aufwand auf die eigene Festplatte bannen kann. Mit meinem relativ aktuellen Mac (M1 Prozessor) war das Setup erstaunlich einfach und alles lief völlig ohne Komplikationen und absolut stabil. Sämtliche Audiobeispiele für diesen Test habe ich dann auch mit diesem Setup erstellt. Wer mit Windows arbeitet, muss sich von der Zoom-Webseite einen Treiber herunterladen und installieren, um die Audio-Interface-Funktion verwenden zu können.

Beim Steppen durch die insgesamt 250 Werks-Preset fiel mir als erstes auf, dass die Sounds nach  mehr oder weniger legendären Songs der Rock- und Popgeschichte benannt sind. In der Tat wurden die Patches eher mit Blick auf die Praxis erstellt und bestehen aus nur wenigen Modulen. Effekte kommen zwar auch zum Einsatz, die Sounds sind aber nicht mehr so überladen, wie man es von älteren Multieffekt-Geräten kennt. Wer sich die Mühe macht und alle Presets mal ancheckt, findet also durchaus einen spielfertigen Sound für den Einsatz in der Band.

Klanglich ein deutlicher Schritt nach vorn!

Mit dem B6 hat Zoom meiner Meinung nach in Sachen Klangqualität einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht – und auch das kleinere Zoom B2 Four profitiert von der neuen Multi-Layer IR-Technologie der Company: Für die Amp-Sounds wurden Impulsantworten in drei Lautstärken aufgenommen, die je nach Lautstärke des Basses aktiviert werden.

Klar, mit den derzeit populären und deutlich kostspieligeren Produkten von Line 6 oder Neural DSP kann das Zoom B2 Four trotzdem nicht mithalten, gemessen am Preisniveau gehen Sound und Spielgefühl der Amp-Models aber durchaus in Ordnung, wie ich finde.

Ein Punkt beim Konzept des Zoom sorgt bei mir allerdings für Fragezeichen: Die Impulsantworten der Amps wurden von der Bassbox abgenommen – jeder Amp Sound kommt also mit einem eingebackenen, teilweise sehr wuchtigen Boxensound, der leider nicht verändert oder ausgewechselt kann. Die Verwendung eigener Impulsantworten ist dementsprechend völlig ausgeschlossen.

Dieser Umstand schränkt die Flexibilität der Amp-Models natürlich deutlich ein, was ich sehr schade finde. Mit ist schon klar, dass sich das günstigere Zoom B2 Four in Sachen Features vom Flagschiff B6 absetzen muss – hier wurde der Rotstift allerdings an der falschen Stelle angesetzt, wenn ihr mich fragt.

Zoom B2 Four
Das Zoom B2 Four hat verschiedene Impulsantworten an Bord.

Effekte des Zoom B2 Four

Effekte stellt auch das neue Zoom B2 Four in Hülle und Fülle bereit, und die Qualität geht auch hier völlig in Ordnung. Wie schon beim Test des Zoom B6 gefallen mir besonders die Modulations-Effekte, welche ausgesprochen plastisch klingen und zum Teil wirklich sehr nahe an die nachgebildeten Originale herankommen.

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Auch bei den anderen Geschmacksrichtungen gibt es keinen Anlass zur Kritik: Die Octaver tracken gut, die Verzerrer liefern zwar nicht unbedingt super authentische, aber durchaus überzeugende Sounds, und alle Kompressoren, Delays oder weitere Filter erledigen ihre Aufgaben, wie man es erwartet.

Wenn der Prozessor des Zoom B2 Four die weiße Fahne hisst, erscheint im Display beim Auswählen des Moduls eine Fehlermeldung. Weitere ressourcenhungrige Effekte sind dann eben nicht mehr verwendbar, mit einem anderen Effektmodell kommt man aber meistens doch noch an das gewünschte Ziel. Abgefahrene Patches mit fünf Amps und Effekten sind also durchaus möglich – nur eben nicht in jeder beliebigen Kombination!

Hohe Klanggüte der DI-Modelle

Bezüglich der DI-Models übertrumpft das kompakte Zoom B2 Four erstaunlicherweise sogar das Zoom B6, denn es hat noch zwei zusätzliche DI-Nachbildungen an Bord – insgesamt stehen also drei Röhren-DI’s und drei Solid-State-DI’s zur Verfügung. Genau wie beim B6 sind die Klangunterschiede der Modelle eher subtil und spielen im Livebetrieb eine eher zu vernachlässigende Rolle.

Zum Feintunen bei Aufnahmen macht das Feature aber allemal Sinn, weil die Modelle wirklich gut klingen und den Sound am Ende der Effektkette veredeln können. Mit den Solid-State-DI’s klingt der Bass etwas voller, klarer und aufgeräumter, während die Röhren-DI’s den Sound mal etwas mehr, mal etwas weniger mit Obertönen und subtilen Verzerrungen anreichern und damit für ein bisschen zusätzliche Wärme und Detalireichtum sorgen. Toll, dass Zoom auch dem B2 Four dieses Feature spendiert hat!

Zoom B2 Four
Das Zoom B2 Four hat sechs verschiedene DI-Boxenmodelle an Bord – ideal z. B. für den Homerecording-Bereich!

Zoom B2 Four: Soundfiles

Nachfolgend könnt ihr euch hier verschiedene Soundfiles des Zoom B2 Four anhören. Beginnen möchte ich mit Sounds aller DI-Boxen – ganz ohne Amps oder Effekte:

Audio Samples
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All DI Models, no Amps/Effects

Hier folgt ein Überblick über die verschiedenen Ampmodelle des Zoom B2 Four:

Audio Samples
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Fliptop Ampo SVT AG 750 SMR 400 EBH 360 Minimark b TE400 SMX Bman 100 AC 370 SUN CB Monotone

Und hier zum Abschluss ein Auszug aus den Werks-Presets des Zoom B2 Four:

Audio Samples
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Preset P001 Preset P008 Preset P016 Preset P027 Preset P028 Preset P095 Preset P096 Preset P122 Preset P131 Preset P139 Preset P157 Preset P159 Preset P165 Preset P177 Preset P189 Preset P205 Preset P208 Preset P217 Preset P219 Preset P220
Zoom B2 Four
Zoom B2 Four
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Fazit

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Die 10 wichtigsten Bassverstärker aller Zeiten

Mit dem B2 Four präsentiert Zoom einen sehr kompakten Modeler, der mit Bassverstärker- und Effektmodellen vollgepackt ist und viele Features für Live-Einsatz und Studio-Recordings bietet. Klanglich legt das Zoom B2 Four – nicht zuletzt aufgrund der neuen IR-Technologie – im Vergleich zu älteren Modellen klar eine Schippe drauf, auch wenn es logischerweise nicht ganz mit den Platzhirschen von Line 6 oder Neural DSP mithalten kann – wir haben es hier eben mit einem Pedal der günstigeren Preisklasse zu tun!

Hinsichtlich der DI-Modelle schlägt das B2 Four aber erstaunlicherweise sogar das Zoom-Flaggschiff B6 und beinhaltet gleich zwei „Geschmacksrichtungen“ mehr: An Bord sind also sechs unterschiedliche DI-Modelle, die klanglich durchaus überzeugen und sich bestens zur Klangveredelung bei Aufnahmen eignen.

Schade finde ich, dass alle Amp-Modelle mit „eingebackenen“ Lautsprecher-Farben daherkommen, die weder angepasst, abgeschaltet oder ausgewechselt werden können. Dieser Umstand schränkt die Einsatzmöglichkeiten der Amp-Modelle in meinen Augen leider erheblich ein. Und auch bei der Bedienung des Geräts gibt es Licht und Schatten.

Die Erstellung und Bearbeitung der Sounds funktioniert zwar durchaus intuitiv, doch das kleine monochrome Display empfinde ich als nicht mehr wirklich zeitgemäß. Zudem ist die Reaktionszeit beim Schalten durch die Patches für mich etwas lahm. Mit einem iPad/Tablet und der Guitar Lab App, für welche man leider abermals zur Kasse gebeten wird, geht jedoch alles etwas leichter und übersichtlicher von der Hand – wer viel programmiert sollte sich die App für 0,99 Euro deshalb auf jeden Fall gönnen.

Nichtsdestotrotz: Wer einen kompakt und solide gebauten Amp- und Effekt-Modeler zum günstigen Preis sucht und mit den genannten Schwachstellen leben kann, macht mit dem Zoom B2 Four wirklich nichts falsch!

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • gute Klangqualität
  • reichhaltige Ausstattung
  • kompakte Bauweise
  • Looper/Drum-Beats zum Üben
  • Anbindung an Tablet/Smartphone
Contra
  • altmodisches Display
  • Boxen-Simulationen können nicht verändert werden
  • Verwendung eigener Impulsantworten nicht möglich
  • Guitar Lab App für iOS/Android nicht gratis
Artikelbild
Zoom B2 Four Test
Für 238,00€ bei
  • Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Zoom
  • Modell: B2 Four
  • Herstellungsland: China
  • Typ: Multi-Effektpedal mit Amp Modeling für Bass
  • Regler/Taster: 4 Parameter Regler, 6 Fußtaster, 4 Navigationstaster
  • Anschlüsse: Input 1 (10MOhm/1MOhm), balanced Out XLR (Groundlift). 2 Output-Klinken, Expression-Pedal Klinke, USB-C, Aux-In Miniklinke, Kopfhörer Miniklinke
  • Sonstiges: Looper (60sek), 68 Drumpatterns, Stimmgerät, sechs DI-Models, Audio-Interface-Funktion
  • Spannung: 9V DC (Netzteil im Lieferumfang)
  • Display: monochrom, 59×30 mm
  • Speicher: 300 Patches, 250 Presets
  • Maße: 46 × 249 × 72 mm
  • Gewicht: 906 Gramm
  • Preis: 248,- Euro (Ladenpreis im August 2023)

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Zoom B2 Four

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Kommentieren
Profilbild von Peter

Peter sagt:

#1 - 06.10.2023 um 20:10 Uhr

0

die App gibt's aktuell (Okt'23) nur für iOS, nicht für Android. die pc-windiws-version erkennt das b2four nicht.

Profilbild von Alex

Alex sagt:

#2 - 16.12.2023 um 22:32 Uhr

0

Also ich habe das B2 Four wieder zurückgegeben. Die DI-Modelle sind Pseudoquatsch, da höre ich selbst mit Kopfhörern keinen Unterschied. Schade ist auch, dass ein Effektblock verloren geht wenn man Looper oder Drummachine nutzen möchte. Was gar nicht geht, ist dass alle anderen Zoom-Geräte mit dem PC/Mac verbunden werden können, nur das B2 Four nicht. Die Handyapp ist total nervig zu bedienen.

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