Xvive P58 Wireless System/Tuner Test

Sichere Tonerkennung durch den Tuner

Das Stimmgerät des Xvive P58 Wireless Systems ist bewusst schlicht gehalten und auf die wichtigsten Funktionen reduziert. Es handelt sich um ein chromatisches Tuner-Pedal, das fest auf 440 Hz kalibriert ist. Eine Möglichkeit zur Neukalibrierung fehlt leider, was in bestimmten Situationen Einschränkungen mit sich bringen kann: Bei Klavieren oder Flügeln ist häufig eine Anpassung nötig, und auch in Bläser- oder Streicher-Ensembles sowie in Orchestern wird nicht selten mit einer etwas höheren Referenzfrequenz gearbeitet.

Im typischen Bandkontext spielt das freilich kaum eine Rolle – und genau dafür scheint der Tuner auch konzipiert. Abgesehen davon arbeitet das Stimmgerät zuverlässig und reagiert präzise. Zwar stehen keine speziellen Modi für Gitarre oder Bass zur Verfügung, doch auch mit tieferen Frequenzen und der H-Saite von Fünf- und Sechssaitern kommt die Tonerkennung problemlos zurecht.

Der zu stimmende Ton wird im Display groß und deutlich in Weiß dargestellt. Ist er zu tief, signalisiert ein blau blinkender Halbkreis die Abweichung. Liegt er zu hoch, wechselt die Anzeige auf Rot. Bei perfekter Stimmung bleibt der Halbkreis stehen und leuchtet grün. Die Darstellung auf dem großen Display ist sehr kontrastreich und dadurch auch aus einiger Entfernung sowie auf dunklen Bühnen problemlos ablesbar.

Xvive P58 Guitar Wireless System
Saubere Tonerkennung, selbst eine tiefe H-Saite stellt den Tuner nicht vor Probleme.

Einfaches Setup

Auch das Setup des Xvive P58 gestaltet sich erfreulich unkompliziert und ist in wenigen Augenblicken erledigt. Die beiliegende knappe Anleitung in deutscher Sprache erklärt alle Schritte verständlich – wirklich komplex ist das System ja ohnehin nicht!

Am besten startet man mit der Kanalsuche über den Channel-Scan-Taster am Empfänger/Tuner-Pedal: Binnen weniger Sekunden ermittelt das Gerät automatisch die störungsärmste Frequenz. Danach wird am Sender der gleiche Kanal gewählt, woraufhin sich beide Geräte in etwa einer Sekunde zuverlässig verbinden.

Praktisch: Befindet man sich beim nächsten Einsatz in derselben Umgebung, ist kein neuer Scan nötig. Das System merkt sich die letzte Einstellung und ist somit blitzschnell wieder betriebsbereit. Hier kann man also tatsächlich einfach einschalten und loslegen.

Xvive P58 Guitar Wireless System
Wirklich praktisch: Die kabellose Freiheit eines guten Wireless-Systems möchte man schnell nicht mehr missen!

Xvive P58: Störungsfreier Betrieb

Ich konnte das Xvive P58 über mehrere Wochen hinweg in den unterschiedlichsten Situationen ausprobieren: Zu Hause, im Proberaum – und natürlich auch auf der Bühne. Dabei hinterließ das System bei mir durchweg einen sehr stabilen Eindruck. Selbst in Umgebungen mit dichtem Funkverkehr – von WLAN-Routern über Smartphones bis hin zu anderer Bühnentechnik – gab es keinerlei Aussetzer oder andere Störungen.

Selbst bei Veranstaltungen, bei denen reichlich Elektronik im Spiel war, arbeitete das System absolut zuverlässig. Zwar war ich bei meinen Gigs der einzige mit einem Wireless-System – zur Nutzung mehrerer Xvive P58 parallel kann ich daher keine Aussage treffen – aber Störungen oder Aussetzer gab es zu keiner Zeit.

Der Wechsel ins 5,8-GHz-Band macht sich hier also ganz offensichtlich bemerkbar, denn das System zeigt sich deutlich unempfindlicher gegenüber Störquellen als viele andere Lösungen, die im überlasteten 2,4-GHz-Bereich arbeiten.

Xvive P58 Guitar Wireless System
Der Wechsel ins das 5,8-GHz-Band hat sich offensichtlich gelohnt!

Ausreichende Akkulaufzeit, keine wahrnehmbare Latenz

Die versprochene Akkulaufzeit von fünf Stunden konnte ich ebenfalls nachvollziehen – in der gesamten Testphase war ein frühzeitiges Nachladen zu keiner Zeit nötig. Natürlich gibt es am Markt Systeme mit längerer Laufzeit, doch für den typischen Live-Einsatz reicht die Kapazität in der Regel vollkommen aus.

Auch in Sachen Latenz kann das System überzeugen: Die angegebenen 5 Millisekunden sind im Spielgefühl nicht wahrnehmbar; der Eindruck entspricht dem eines hochwertigen Kabels. Getestet habe ich das System mit einer Vielzahl verschiedener Bässe – sowohl aktiv als auch passiv, mit Buchsen an der Zarge ebenso wie auf der Vorderseite des Instruments. Klangliche oder mechanische Schwierigkeiten traten beim Betrieb nicht auf.

Dank des schwenkbaren Steckers lässt sich der Sender absolut flexibel anpassen und so einklappen, dass er beim Spielen nicht absteht oder stört. Selbst an Instrumenten mit eher ungewöhnlicher Buchsenposition, wie zum Beispiel meinem Strandberg Boden Bass mit versenkter Buchse im hinteren Korpusbereich, ließ sich der Sender problemlos anschließen und sicher verwenden.

Xvive P58: Sound

Klanglich muss sich ein Wireless-System an der Referenz messen lassen: dem klassischen Instrumentenkabel. Auf dem Datenblatt präsentiert sich das Xvive P58 zunächst vielversprechend: Mit einem Übertragungsbereich von 20 Hz bis 20 kHz sowie einem Dynamikumfang von 110 dB bewegt es sich in Regionen, die man sonst auch bei deutlich teureren Funkstrecken findet. Damit sind die Voraussetzungen für eine absolut transparente und unverfälschte Signalübertragung gegeben.

In meinen Praxistests bestätigte das Xvive P58 diesen Eindruck. Für den Vergleich habe ich verschiedene Bässe sowohl über das System als auch direkt per Kabel aufgenommen: einen Fender Jazz Bass, einen Music Man Stingray, sowie einen Höfner Violin Bass. Doch hört am besten einfach selbst:

Audio Samples
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P58 Jazz Bass Kabel Jazz Bass P58 Stingray Kabel Stingray P58 Höfner Kabel Höfner P58 Jazz Bass Slap Kabel Jazz Bass Slap

Beim direkten Gegenhören zeigen sich feine Unterschiede: Über das P58 wirken die Signale insgesamt etwas präsenter in den Höhen und einen Hauch fetter im unteren Bereich – fast so, als sei hier eine hochwertige aktive Elektronik im Spiel. Diese Nuancen sind mit einer guten Abhöre zwar wahrnehmbar, verschwinden im Livekontext aber schnell im Gesamtmix.

Im Studio oder beim Home-Recording gibt es in der Regel ohnehin keinen echten Grund, auf ein Wireless-System zurückzugreifen – hier dürfte das klassische Kabel weiterhin die erste Wahl bleiben. Entscheidend ist: Das Xvive P58 beeinträchtigt in meiner Wahrnehmung den Klang in keiner Weise negativ. Das Signal bleibt transparent, druckvoll und detailreich – ganz unabhängig davon, ob ein passiver Vintage-Bass oder ein modernes Aktivmodell angeschlossen wird.

Die tiefen Frequenzen werden sauber und ohne Einbußen wiedergegeben, und auch bei dynamischem Spiel sind keinerlei Anzeichen von Kompression oder Signalglättung zu hören. Wer also den Schritt in die kabellose Freiheit wagt, muss beim Xvive P58 keinerlei klanglichen Abstriche befürchten!

Xvive P58 Guitar Wireless System
Im Direktvergleich mit dem klassischen Kabelbetrieb konnte das Xvive P58 durchaus punkten!

Xvive P58 – das sind die Alternativen

FeaturesXvive P58Nux B-8 Wireless-SystemSennheiser XSW-D Pedalboard Set
Band5,8 GHz2,4 GHz2,4 Ghz GHz
Kanäle611
Reichweite30 m30 bis 60 m75 m
Frequenzbereich20 – 20.000 Hz20 – 20.000 Hz10 – 18.000 Hz
Latenz5 ms2.5 ms (im Low-Latency-Modus für kurze Reichweiten) bis 8,7 ms (im Stable-Modus für kurze Reichweiten)< 4 ms
Akkulaufzeit5 Stunden6,5 Stunden5 Stunden
Tunerchromatisch, Referenz 440 HzF#0 bis C8- Stimmgenauigkeit: ±1 Hundertstel eines Halbtons 
ZubehörUSB-C-Kabel, NetzteilAudiokabel: 6,35 mm Klinke auf 3,5 mm Miniklinke, USB-C Kabel, 9 Volt NetzteilNetzteil, USB-C-Kabel, Klinke Verlängerungskabel, Gürtelclip
Preis219,- Euro269,- Euro298,- Euro
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Xvive P58 – Alternativen
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