Happy Birthday! Heute wäre einer der wichtigsten Visionäre der Synthesizer-Geschichte 88 Jahre alt geworden: Dr. Robert Arthur Moog.

Heute vor 88 Jahren wurde ein besonderer Mann geboren, der die Entwicklung des Synthesizers und damit der elektronischen Musik wie sonst kaum jemand anderer prägte: Dr. Robert Arthur Moog. Am 23. Mai 1934 erblickte ‚Bob‘ Moog in New York City das Licht der Welt und schuf in seiner Lebenszeit Synthesizer-Klassiker wie den Minimoog, den Taurus und den Minimoog Voyager. Obendrein entwickelte er auch die wohl berühmteste Filterschaltung der Welt, das Ladder-Filter. Am 21. August 2005 verstarb Bob Moog im Alter von 71 Jahren in Asheville, North Carolina. Er hinterlässt eine Ära der Instrumentengeschichte, deren Konzept, Sound und Möglichkeiten die Musik maßgeblich veränderten.
Wir gratulieren und sagen Danke!
Inhalte
Die Geschichte Bob Moogs
Mit dem Moog-Synthesizer verbindet man einen besonderen Sound. Dieser ist durch eine wichtige Komponente mitgeprägt, dem Ladder-Filter. Dessen Präsenz hat sich in unzähligen Musik-Produktionen weltweit verewigt, was der besonderen Konstruktion des Filters geschuldet ist.
Ladder-Filter
Robert Moog, der 1963 an der Cornell University (Ithaca, New York) in Elektrotechnik promovierte, hat mit dem Ladder-Filter eine Schaltung geschaffen, die 1966 zum Patent angemeldet wurde. Das Filter erhielt seinen Namen wegen des plakativen Erscheinungsbildes einer Leiter auf seinem Schaltbild. Ein Meilenstein in der Evolution des Synthesizers, der Moog einen Platz in der “National Inventors Hall of Fame” sicherte. Kurz gesagt, bis heute kommt dieses Tiefpassfilter mit 24 dB/Okt. Flankensteilheit in allen analogen Moog-Synthesizern zum Einsatz. Schon wegen seiner besonderen Klangeigenschaften dient dieses Filter bis heute vielen Herstellern als Vorlage zum Kopieren und Imitieren.

Erste Synthesizer
In den 1960er- und 70er-Jahren erschuf Bob Moog neben seinem ersten Synthesizer für den Komponisten Max Brand, dem Moogtonium, Klassiker wie den Minimoog, den Taurus und die berühmten Modularsysteme. Nachdem Moog die Firma Moog Music 1977 zunächst verlassen hatte, konzentrierte er sich auf das Theremin. Dieses einzigartige Instrument vertrieb er unter dem Namen Big Briar. In 2002 erwarb Bob Moog schließlich die Markenrechte an Moog Music zurück. Eine wichtige Voraussetzung für Neuentwicklungen wie den ebenfalls schon zum Klassiker gewordenen Minimoog Voyager, oder den Little Phatty.
Moog = Synthesizer
Es ist beeindruckend, wie sehr ein Name verinnerlicht wird, denn der Begriff Synthesizer wird von vielen unweigerlich mit dem Namen Moog assoziiert. Das ist sicherlich kein Zufall, denn Dr. Robert Moog war ein sehr aktiver, dem Klang und der Elektronik verschriebener Charakter. Aber nicht nur Moog hat Synthesizer hergestellt, über die man heute spricht. Auch andere visionäre Köpfe haben die Welt mit ihren Konzepten bereichert, die heute bereits Legendenstatus erreicht haben. Dennoch ist es so, dass man den Begriff Synthesizer im ersten Schritt mit dem Namen Moog verbindet. So wie der Name Hammond unweigerlich mit einer Orgel verknüpft ist.
Videos, Testberichte, Features und mehr
Der Synthesizer verändert die Musik und deren Weiterentwicklung maßgeblich. Wie es dazu kam und wie Moog-Synthesizer die (Musik-)Geschichte durchstreifen, beschreiben wir in einer Auswahl besonderer Videos. Außerdem haben wir anlässlich Bob Moogs Ehrentags alle unsere Testberichte zu Moog-Synthesizern nebst Vintage Synth Features zusammengetragen. Diese kann man im Folgenden durchstöbern. Sehr informativ ist auch unsere Folge “Die Geschichte der elektronischen Musik #9“. Dieses Feature handelt ausschließlich über Bob Moog und liefert einen tiefen Einblick in sein Leben und sein Schaffen.
Dokumentarische Videos
Der Minimoog
Die ersten beiden Videos beschreiben das ‘Leben’ des Minimoog Synthesizers von Anbeginn und dessen Beiträge zur Entwicklung der populären Musik in den letzten vier Jahrzehnten. Der erste Teil dokumentiert die Reise des Minimoog-Synthesizers durch die 1970er Jahre. Dort werden auch die Musiker und Menschen vorgestellt, die maßgeblich dazu beigetragen haben, das Instrument in den Vordergrund zu rücken. Darunter einer der frühesten Ingenieure von Moog Music, Bill Hemsath. Hemsath erinnert sich an den Geburtsprozess des Minimoog und klärt darüber auf, was den Moog-Synthesizer von anderen analogen Synthesizern unterscheidet.
Der zweite Teil der Reise ist eine Chronik einflussreicher Künstler, die das Minimoog Model D verwendeten. Ihr Ziel war es, neue Genres zu erkunden und die Klänge von morgen zu entdecken.
Das folgende Video zeigt einen Auszug aus einem BBC Micro Live-Special über elektronische Musik aus den 1980er Jahren. Hier demonstriert Dr. Bob Moog den Minimoog.
Moog Modular Synthesizer schreibt Geschichte
Am 12. Oktober 2014 jährte sich zum 50. Mal die Vorstellung des Moog Modular Synthesizers auf der New Yorker Tagung der Audio Engineering Society (AES). An diesem Tag im Jahr 1964 stellte Dr. Robert Moog der Welt einen völlig neuen Instrumententyp vor. Dieser sollte den Lauf der Musikgeschichte verändern und Jahrzehnte des zukünftigen Instrumentendesigns beeinflussen. Die folgende Minidokumentation wurde von einem Moog-Ingenieur, einem Moog-Historiker und Bob Moog selbst erzählt. Sie untersucht die Suche von Moog Music nach Wiederbelebung der ursprünglichen Methoden, Materialien und Designs, die in den grundlegenden modularen Synthesizern verwendet werden. Im Neuaufbau des modularen Systems von Keith Emerson entdeckt Moog Music das dauerhafte Erbe Moogs erster Instrumente wieder.
Keith Emerson demonstriert sein Moog Modular System anschaulich dem aufmerksamen Publikum.
Noch mehr Moog …
Eine Moog-Dokumentation die viele Eindrücke hinterlässt. Der Synthesizer erobert die Welt mit neuen Wesenszügen eines Instruments, dass es bisher nicht gab. Moog bringt die Welt der Musik in einen neuen Einklang.
Live-Demo von Keith Emersons modularen Moog-Synthesizer von IEMEAPP.
‘Look Mum No Computer’ spielt das Moog System 55 in der Science Gallery Dublin … mit dem Moog Soundlab, das im Grunde ein Moog System 55 und eine Menge anderer Dinge ist: Ein Sub 37 und ein Rack aus Voyagers und Moogerfooger.
Die ersten Songs, die Synthesizer verwenden.
Moogseum erhält die Werte Bob Moogs
Das Moogseum ist das Projekt der Bob Moog Foundation, einer unabhängigen gemeinnützigen Organisation, die das Vermächtnis von Bob Moog durch Bildung und Archiverhaltung weiterführt. Die Institution repräsentiert die Konvergenz der Stiftungsziele, Menschen durch elektronische Musik zu bilden und zu inspirieren. So wie es Bob Moog selbst getan hat. Die Einrichtung dient als pädagogische, historische und kulturelle Ressource für West-North Carolina und die weltweite Gemeinschaft der elektronischen Musik.

Das Moogseum ist seit über zehn Jahren eine Vision und feierte am 15. August 2019 die große Eröffnung. Die Bob Moog Foundation und das Moogseum sind völlig getrennte Einheiten von Moog Music Incorporated, dem Unternehmen, das die Moog-Synthesizer herstellt. Michelle Moog-Koussa, Bob Moogs dritte Tochter, ist Geschäftsführerin der Stiftung.
Das Museum ist voller historischer, musikalischer und wissenschaftsbasierter interaktiver Exponate, die Moogs Vermächtnis lebendig machen und zu weitreichendem Denken anregen. Besucher werden eingeladen, Theremins und Synthesizer zu spielen, zu erfahren, wie Elektrizität zu Klängen wird, und über speziell gestaltete Touchscreen-Portale in mehr als 1.000 Stücke Archivmaterial einzutauchen. Hunderte dieser Gegenstände sind nur im Moogseum zu finden, das die einzige Einrichtung ist, die Zugang zum Moog-Familienarchiv hat.
