Roadworx Multi Electric Stand Test

Praxis

Belastbarkeit – Die Probe aufs Exempel

150 kg Belastbarkeit – das ist auf jeden Fall eine Ansage. Natürlich bin ich neugierig und versuche mit verschieden schweren Synthesizern, Keyboards und Stagepianos den Multi Electric Stand in die Knie zu zwingen und zum Wackeln zu bringen. Keine Chance. Durch die smarte Konstruktion hält der Ständer selbst bei relativ schwindelerregenden Höhen noch einem sperrigen Wurlitzer E-Piano (ca. 30 kg) und auch einem Rhodes Mark 2 (ca. 60 kg) stand. Günstige Keyboardständer benötigen ähnlich einem einfachen Regal überhaupt zunächst ein Auflagegewicht, um eine Stabilität herzustellen. Durch das hohe Eigengewicht ist der Roadworx Stand hingegen in sich schon so stabil, dass auch leichtes Studio-Equipment wie Drum Machines oder Desktop-Synthesizer sich auf ihm absolut sicher fühlen können.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Roadworx Multi Electric Stand mit aufgestelltem Synthesizer in Sitzposition … (Foto: Tom Gatza)

Die Höheneinstellung über das Bedienpanel funktioniert ebenso reibungslos. Zugegeben: Dem Keyboard dabei zuzuschauen, wie es wie von Geisterhand sanft in die Höhe gezogen wird, hat schon etwas Magisches. Parallel frage ich mich aber auch immer wieder, wozu diese Funktion eigentlich gut sein soll. Ich komme auf zwei große Pluspunkte: Einerseits eignet sich das Feature fabelhaft, um die Höhe nachträglich verstellen zu können, ohne das Keyboard oder das Stagepiano vorher vom Ständer nehmen zu müssen. Andererseits lässt sich durch die Preset-Funktion per Knopfdruck auf Tour jederzeit die perfekt eingestellte Höhe wiederherstellen, und man muss nicht jeden Abend herumprobieren, welche Höhe jetzt noch mal die Richtige war, die zudem bei normalen Ständern nur in willkürlich festgelegten Stufen einstellbar ist. Ob diese Vorteile den im Vergleich zu herkömmlichen Keyboardständern hohen Kaufpreis rechtfertigen, muss jede(r) Keyboarder*In selbst entscheiden.

Wie praktisch ist der Roadworx Multi Electric Stand?

Im Tour-Kontext mag das Manko zum Tragen kommen, dass der Multi Electric Stand nicht besonders transportfreundlich ist. Im Gegensatz zu den meisten Keyboardständern lässt er sich nämlich nicht ansatzweise einklappen. Die ausladenden Füße sind zwar sehr stabil, aber eben auch recht sperrig und daher kaum für den Transport in kleinen Tour-Bussen geeignet. Um den Roadworx Stand in einen ähnlich platzsparenden Zustand wie einen herkömmlichen Keyboardständer zu bringen, müsste man ihn Tag für Tag auseinander- und wieder zusammenschrauben. Dafür gibt es auf Tour weder Zeit noch Nerven. Vorsicht ist außerdem bei dem Stromkabel geboten, welches bei Veränderung der Ständerhöhe natürlich mitwandert. Je nach Positionierung der Steckdose kann da schon einmal Zug-Spannung auf dem Kabel entstehen, wenn man es mit der Höhe ein wenig zu weit treibt. Im herkömmlichen Gebrauch oder stationär eingesetzt sollte dies allerdings eher selten oder gar nicht vorkommen und wird von der Tatsache übertönt, dass der Multi Electric Stand wirklich erstaunlich stabil und robust ist.

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Matthias sagt:

#1 - 12.05.2023 um 15:55 Uhr

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Vielen Dank für den Test! Für den Live-Gig sicherlich nicht vorgesehen, ist das für mich etwas für das „Home-Office“: mit dem Keyboard kann ich so wahlweise im Sitzen (ala Stage-Piano) oder stehend (da singt es sich besser!) spielen. Und vor dem Fenster nimmt es so auch nicht die Sicht bei Nicht-Benutzung wie bei einem nur für‘s Stehen aufgebauten Keyboard. Passt somit super neben den höhenverstellbaren Schreibtisch!

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