One Control – Baltic Blue Fuzz Test

Praxis

Beim ersten Anspielen ist mir sofort der hochmittige Klang aufgefallen, der gleichzeitig im Bassbereich stark abgeschwächt ist. Der setzt sich einerseits im Bandgefüge gut durch, wirkt andererseits aber auch schnell recht scharf, dreht man den Tone-Regler zu weit auf. Als Nebeneffekt bleibt der Klang wegen des schlanken Bassbereiches auch bei hohen Verzerrungen völlig matschfrei.
In den ersten Audiobeispielen stelle ich euch die unterschiedlichen Soundvariationen vor, die mit dem Tone-Poti machbar sind.
Zuerst das Riff ohne Pedal, und wie man hören kann, ist der Amp clean eingestellt, um die Dynamik einigermaßen zu erhalten.

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Amp clean – Riff ohne Pedal

Im zweiten Soundbeispiel habe ich das Pedal aktiviert und den Tone-Regler auf 9 Uhr gedreht. Hier klingt es noch relativ dumpf und eignet sich im Grunde nur für Spezialsounds. Der Gainregler, der bei unserem Kandidaten die Bezeichnung Sustain trägt, steht dabei auf 12 Uhr.

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Pedal aktiviert – Tone 9 Uhr, Gain/Sustain 12 Uhr

Im dritten Beispiel steht das Tone-Poti auf Halbgas. Für meinen Geschmack klingt der Sound in dieser Position am ausgeglichensten. Ausgehend von dieser Position lässt sich der Frequenzgang des Pedals gut an die Gitarre und den jeweiligen Amp anpassen.

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Tone 12 Uhr, Gain/Sustain 12 Uhr

Jetzt steht der Tone-Regler auf 15 Uhr und das Pedal klingt bereits sehr scharf und hat den Zenit für meinen Geschmack schon zu weit überschritten. Aber man soll ja nie nie sagen, und über Geschmack lässt sich bekanntlich sehr gut streiten.

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Tone 15 Uhr, Gain/Sustain 12 Uhr

Die Verzerrung des Baltic Blue Fuzz beginnt da, wo die meisten Pedale aufhören, aber am besten klingt es, wenn man den Sustainregler weit aufdreht. Allerdings ist auch bei niedrigen Umdrehungszahlen die Kompression bereits sehr hoch. Das nächste Audiobeispiel fällt etwas länger aus, weil es gleich drei Einstellungen demonstriert. Zuerst hört ihr die Gain-Einstellung in der 9-Uhr-Position, dann in der 12-Uhr-Einstellung und zum Schluss auf Maximum.

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Gain/Sustain Check: 9 Uhr – 12 Uhr – Maximum
Der legendäre Big Muff stand Pate für den Sound des Baltic Blue Fuzz

Wie anfangs angekündigt, habe ich meine beiden Big-Muff-Veteranen für diesen Test extra reanimiert, um ihren Sound mit dem Neuling direkt zu vergleichen. Aber bevor es ans Eingemachte geht, hört ihr das Riff zuerst ohne Pedal am clean eingestellten Amp.

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Cleaner Amp – Riff ohne Pedal

Im nächsten Bespiel gibt es das ähnliche Riff mit dem Baltic Blue Fuzz. Der Verzerrungsgrad steht hier, wie auch bei den beiden Vergleichspedalen auf etwa 12 Uhr. Die Tone-Regler der Pedale stehen zwischen 11 und 12 Uhr.

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Riff mit Baltic Blue Fuzz: Gain/Sustain 12 Uhr, Tone 11.30 Uhr

Hier jetzt mein alter Sovtek Big Muff mit einem ähnlichen Riff. Der Ton ist deutlich fetter, aber auch “bratziger”, denn bei diesem Pedal wird der Bassbereich nicht beschnitten, was nicht unbedingt von Vorteil sein muss. Dafür löst der Obertonbereich etwas besser auf.

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Vergleichs-Riff mit Sovtek Big Muff

Zum Schluss noch ein Vergleichssound mit meinem alten Big Muff von 1978. Das Teil zeigt mittlerweile äußerlich ganz deutlich, welche Spuren der Rock’n Roll in fast vierzig Jahren hinterlassen kann, ist aber klanglich immer noch absolute Referenz. Sein Sound zeigt sich wieder total anders als der seiner beiden Muff-Kollegen und hat fast schon Overdrive-Eigenschaften.

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Vergleichs-Riff mit Big Muff 1978
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