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LD Systems HPA 1 & IEHP 1 Test

Praxis

In-Ear-Monitorstrecken gehören mittlerweile zum Bühnenstandard. Die meisten Lösungen arbeiten drahtlos und brauchen Sender und batteriebetrieben Empfänger sowie eine freie genehmigte Frequenz. Da ist es in den letzten Jahren aber sehr eng geworden. Eine gute Alternative ist ein drahtgebundenes Monitorsystem, das störungsfrei ein hochwertiges Audiosignal zur Verfügung stellt. Voraussetzung für eine stressfreie Nutzung auf der Bühne ist ein relativ knapper Wirkungsraum des Musikers und so sind Drummer, Keyboarder oder andere sess- respektive standhafte Mitmusiker die ideale Zielgruppe. Die Bedienung des LD HPA 1 ist kinderleicht, man kann ohne Bedienungsanleitung sofort loslegen: Einfach das Stereosignal mit zwei XLR-Wegen auf der Unterseite des Packs verbinden und per Verriegelung an den Eingangsbuchsen sichern. Der griffiger Lautstärkeregler mit kombinerter Ein/Aus-Funktion, der Balanceregler und der Stereo/Mono-Schalter sind die einzigen Bedienelemente, die vom Anwender kontrolliert werden müssen. 

Griffige Bedienelemente
Griffige Bedienelemente

Sound

Das Signal klingt sehr sauber, durchsichtig und kraftvoll im Kopfhörer und hat auch für den, der es gern laut mag, genügend Headroom. Eine abweichende Lautstärke beim Betrieb mit Batterie oder Netzteil war nicht festzustellen.
Klangliche Korrekturen am Gerät sind nicht möglich, sie müssen an der Quelle vorgenommen werden. Die kleine Verstärkereinheit lässt sich dank durchdachter Form sehr einfach am Bestimmungsort bewegen. Die 165 Gramm Eigengewicht erinnern fast an einen leeren Dummy. Das LD HPA 1 Belt-Pack ist größer als einige drahtlose Varianten, macht aber durch sein sehr geringes Gewicht keine Probleme bei der Monitorarbeit. Da parallel zu den XLR-Eingängen eine Ministereoklinkeneingang vorhanden ist, kann beispielsweise ein Drummer diesen Eingang nutzen, um ein Click-Signal zu ergänzen. In der Übungsphase darf es natürlich auch ein Playback sein.

Fotostrecke: 4 Bilder Aux-Eingang

Kopfhörer

Der Kopfhörer ist stabil verarbeitet und extrem leicht, was dem Tragekomfort entgegenkommt. Er besitzt keinen zusätzlichen Halter für die Ohrmontage, was angesichts des geringen Gewichts aber auch nicht wirklich notwendig ist. Nach der Auswahl der richtigen Kappengröße dämpft der Schallwandler Nebengeräusche hinreichend ab und bildet einen guten Resonanzraum im Ohr, der bei der präzisen, vollen und runden Wiedergabe hilft. Der LD IEHP1 liefert überzeugenden Sound und besitzt zudem ein äußerst gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Es lohnt sich, dieses Modell einmal gegen die Mitbewerber probezuhören.
Der LD HPA 1 lässt sich übrigens auch zweckentfremden: So kann er bei Verkabelungsfehlern oder bei defekten Verbindungen Hilfestellung leisten. Die Empfindlichkeit der XLR-Eingänge ist so hoch gewählt, dass man ein dynamisches Mikrofon direkt anschließen kann. So lassen sich auf der Bühne defekte Mikrowege akustisch enttarnen. Man startet beispielsweise direkt hinter dem am FOH-Platz nicht funktionierenden Mikrofon, schließt den LD HPA 1 mit einem Kopfhörer an und verfolgt dann akustisch den Weg über die Snake bis zur Stagebox.
Bei einem vollen Side-Rack hat zwar meistens jedes Gerät einen eigenen Kopfhörerausgang, der ist aber erfahrungsgemäß zu leise. Hier leistet der LD HPA 1 hervorragende Arbeit. Er darf daher bei mir im Koffer demnächst immer mitreisen. Zwölf Stunden Dauerbetrieb mit nur einem 9-Volt-Block liefern ein weiteres Argument dafür.
Auf eine kleine Besonderheit möchte ich noch hinweisen. Die Polung der Hohlstift-Buchse für das externe Netzteil unterscheidet sich vom Gros der Geräte, der Minuspol liegt auf dem Mittelstift – also Obacht!

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