Dass MIDI nach über 30 Jahren immer noch sexy sein kann, haben wir im vorigen Workshop „MIDI-Plug-Ins Teil 1 – Der Arpeggiator in Logic Pro X“ gesehen. Logic Pro X hat aber auch noch acht weitere MIDI-Plug-Ins an Bord, welche einzeln betrachtet zwar nicht derart komplex sind wie der Arpeggiator, allerdings dennoch einen hohen praktischen Nutzwert ind Musikproduktionen haben.

Somit widmet sich dieser Workshop den Funktionen und Anwendungsmöglichkeiten der verbleibenden MIDI-Effekte Chord Trigger, Modifier, Modulator, Note Repeater, Randomizer, Scripter, Transposer und Velocity Processor. „Best of the rest“ soll bedeuten, dass hier niemand unerwähnt bleibt, wobei der Fokus auf den MIDI-Plug-Ins liegt, welche sich in meinen Augen als besonders inspirierend und nützlich erweisen. Wie also lassen sich MIDI-Effekte sinnvoll in eigenen Produktionen einsetzen?
DETAILS
MIDI-Plug-Ins – DIE GRUNDLAGEN
Alle MIDI-Plug-Ins lassen sich sowohl in Instrumentenspuren als auch in den Spuren für externe MIDI/USB-Geräte öffnen. Wie man anhand der folgenden Abbildung erkennen kann, lassen sich je Spur bis zu acht MIDI-Plug-Ins öffnen, welche im Gegensatz zu Audio-Plug-Ins grün dargestellt werden und sich dem Signalfluss entsprechend ausschließlich vor dem Instrument befinden können.
Chord Trigger
Dieser MIDI-Effekt basiert auf einer Funktion, die wir bereits von einigen klassischen Synthesizern kennen – wie beispielsweise der „Chord Memory“-Funktion des Korg Polysix. Diese „friert“ gespielte Akkorde ein, um diese anschließend mit lediglich einer Keyboardtaste transponierend spielen zu können. Exakt diese Funktion emuliert der sogenannte „Single“-Modus unseres MIDI-Effekts. Im „Multi“-Modus hingegen lassen sich Akkordfolgen vollkommen unabhängig von den Intervallen der auslösenden Trigger-Noten speichern. Hiermit ist es prinzipiell möglich, die komplette und möglicherweise komplexe Akkordfolge eines Songs durch chromatisches Spiel der Trigger-Noten erklingen zu lassen. Das folgende Video zeigt die recht simple Handhabung diese Plug-Ins.
Modifier
Dieses Plug-In ermöglicht unter einstellbaren Skalierungen und Gewichtungen die Umwandlung von von MIDI-Nachrichten in alle erdenklichen andersartigen MIDI-Nachrichten. Das folgende, anhand von Abbildung 10 dokumentierte Audiobeispiel ist noch ziemlich sittsam, indem es Velocity- in Panorama-Daten umwandelt.

Modulator
Der Modulator ermöglicht die MIDI-Manipulation per luxuriös ausgestattetem LFO und Hüllkurve. Ein derartig simpel zu handhabendes und effektives Tool stand äußerst lange auf meinem Wunschzettel! Als Modulationsziel können selbstverständlich jegliche MIDI-Parameter dienen, wobei Tonhöhe und Filter immer ein beliebtes und praxisnahes Ziel darstellen. Hier sind die Einsatzmöglichkeiten vom Soundeffekt bis zur subtilen, musikalischen Verwendung breit gefächert. Die beiden folgenden Videos sollen die Verwendungsmöglichkeiten dieses flexiblen Plug-Ins veranschaulichen.
Scripter
Dieses MIDI-Plug-In ermöglicht das Programmieren eigener MIDI-Effekte per Java Script. Vor derartigen Tätigkeiten habe ich mich bisher erfolgreich gedrückt und habe dies auch weiterhin vor!
Mein eigentlicher Plan war es, dieses Plug-In geschmeidig unter den Teppich zu kehren, bis ich entdeckte, dass der Scripter bereits Presets besitz, wovon einige äußerst interessant sind. Besonders angetan hat es mir die Funktion „Delay Notes Until Next Beat“, welche das Einspielen bzw. die Performance von Drumloops und sonstigem Beat-synchronen Material erleichtert oder sogar erst ermöglicht. Der folgende kurze Clip gibt Aufschluss, was damit gemeint ist: