Was macht einen wirklich guten Synthesizer aus? Die Antwort ist einfach: Er muss sofort begeistern – klanglich und in der Bedienung. Punkt. Denn sind wir ehrlich: Wenn der erste Eindruck eines Software-Synths enttäuscht, bleibt das meist so – selbst wenn Online-Reviews das Gegenteil behaupten.

Zwar gibt es hochwertige Freeware, hier konzentrieren wir uns jedoch auf kostenpflichtige Software-Synthesizer, die wir anhand von Audiodemos vorstellen. Viele Hersteller bieten auch Abo-Modelle an – allen voran Roland mit der Roland Cloud. Dort ist Zenology Pro das Herzstück: ein vielseitiger Synthesizer, der den Austausch von Klangdaten zwischen Soft- und Hardware ermöglicht. Aber auch andere Synths setzen auf Plattform-Integration: Einige erlauben den nahtlosen Preset-Tausch zwischen Tablet und Desktop, was den Workflow flexibel und mobil macht.
- Verschiedene Formen der Klangerzeugung
- Eine solide Basis inklusive: Instrumente der DAW
- Hochwertige Emulationen legendärer Synthesizer
- Weitere Synthesizer und Flaggschiffe
- Die neuen Soft-Synth-Klassiker: Kreative elektronische Sounds
- Ein Soft-Synth für alle Alles: Die Macht der Allrounder
- Soft-Synth Spezialisten: Vocoder, Modulare Systeme, Drum- und Bass-Synthesizer
- Sinnvolle Extras: Tools und Effekte für MIDI und Audio
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Verschiedene Formen der Klangerzeugung
Den wesentlichen Unterschied bei Synthesizern macht die Klangerzeugung, wie unsere Hörbeispiele demonstrieren. Zu den Top Five der Syntheseformen gehören: Subtraktiv, FM, Granular, Wavetable und Physical Modeling. Welche Syntheseform nun die richtige ist, richtet sich nach den klanglichen Wünschen und den Sounddesign-Skills.

Die subtraktive Synthese ist am weitesten verbreitet: bei berühmten analogen Synthesizern steckt sie genauso dahinter, wie bei den meisten Soft-Synths. Sie hat mehrere Vorteile: sie ist sehr einfach zu verstehen und bietet sich daher auch für Einsteiger an. Außerdem stammen viele Synth-Sounds in berühmten Songs aus Instrumenten dieser Synthese-Gattung. Subtraktive Synthese ist damit für klassische analoge Synthesizer-Klänge die erste Wahl.
Punchige Bässe, glasklare Glockensounds und Orgelklänge, wie sie in jeder Achziger-Ballade vorkommen. Das sind Stärke der FM-Synthese, die für Einsteiger schwer zu verstehen ist. Bewegte digitale Wellenfahrten sind per Wavetable-Synthese möglich. Das ist vor allem in den riesigen Bässen des Dubstep und den epischen Pads des Future House zuhause. Granularsynthese bringt futuristische und experimentelle Sounds hervor.
Das Physical Modeling wird gern für Imitate akustischer Instrumente (Mallet, Bass, Klavier etc.) verwendet. Spannend sind zudem Vectorsynthese und WaveSequencing. Auch das Konzept der LA-Synthese, das Verbinden von PCM-Samples mit subtraktiver Synthese, ist noch immer gut.
Eine solide Basis inklusive: Instrumente der DAW
Wer mit Apple Logic, Steinberg Cubase oder einer ähnlichen DAW produziert, benötigt eigentlich keine weiteren Synthesizer. Schauen wir uns nur einmal das Angebot innerhalb von Apple Logic Pro X an! Alchemy ist ein wahres Multitalent und beherrscht Additiv-, Spektral- und Granularsynthese, genauso wie subtraktive Klangsynthese, importiert Audiodateien und ermöglicht viele Echtzeiteingriffe.

Die mitgelieferte Bibliothek ist so umfangreich, dass man sich gar nicht auf die Such nach neuen Sounds machen muss. Man nimmt eine Datei aus dem Loop Browser oder ein anderes Audio-File und zieht es auf Alchemy, das nun schnell zum granularen Spaß verhilft – so einfach wie genial verbinden sich Sound- und Musikproduktion. Wie man klanglich noch mehr aus Alchemy herausholen kann, erläutert der Bonedo-Workshop.
Für Physical Modeling steht das Logic-Instrument „Sculpture“. Ein Drum-Synthesizer und Vocoder ist in Apples DAW ebenso vertreten und mit „Retro Synth“ kommt man ziemlich einfach in den Kontakt mit subtraktiver Synthese, FM und Wavetable-Synthese.
Gut aufgestellt ist man ebenso mit Steinberg Cubase Pro, das neben dem Sampler HALion die Synthesizer Retrologue und Padshop enthält. Als Bundle „Steinberg Absolute“ können diese hochwertigen Plugins auch für den Einsatz mit anderen DAWs erworben werden. Die Suite von Ableton Live umfasst nicht weniger als 17 Software-Instrumente, wovon 9 Synthesizer sind.
Kurz, wer sich wirklich mit Synthesizern auskennt und ein wenig Zeit hat, kann auf hohem Level seine eigenen Sounds designen. Für Einsteiger ist das Studio Korg Gadget für iOS/Mac ein Tipp. Aber es gibt noch etliche Anreize, über den Tellerrand einer DAW hinausschauen und weitere Synthesizer zu verwenden.
Hochwertige Emulationen legendärer Synthesizer
Zu den beliebtesten Originalen gehören der Minimoog, Oberheim SEM und Oberheim OB-X(a), Roland Jupiter-8 und Roland Juno-60/106 sowie natürlich der Prophet-5, den Dave Smith inzwischen wieder als Hardware aufleben lässt. Mehrfach emuliert worden sind auch Synthesizer von ARP (Odyssey und 2600) sowie der monofone Roland SH-101 und der Korg MS-20.
Interessiert an einem Rundum-Sorglos-Paket? Mit der V-Collection X bekommt man eine umfangreiche Sammlung dieser analogen und digitalen Klassiker, die um einige neue Features erweitert worden sind.
Allerdings finden sich bei einigen Emulationen bessere Alternativen, was den Klang betrifft. Wer sich aufs Abo-Modell einlassen will: Roland hat seine kultigen Synthesizer vorzüglich emuliert. Von Korg gibt es die Korg Collection 4 mit Klassikern wie MS-20, Polysix, Mono/Poly, M1, Triton, MicroKorg und Arp Odyssey.
Weitere Synthesizer und Flaggschiffe
Ebenso als Software praktisch: Yamaha CS-80, Elka Synthex oder Moog Polymoog, die mit ihrem jeweiligen Klangcharakter jedes DAW-Arsenal bereichern. Die wichtigsten FM-Synthesizer wie der Yamaha DX7 sind längst in der Software-Welt angekommen. Und wie beim FM8 von Native Instruments, dem Arturia DX7 V oder dem KaoX von Xils-Lab aktualisiert.
Am Rande spielen noch die Modelle der Casio CZ-Serie mit, die seit Mitte der 80er mit dem Phase Distortion eine Alternative zu FM-Synthese bieten und als VirtualCZ bei Plugin Boutique verfügbar ist.
Nicht zu vergessen: die Novation Bass Station von 1993 ist von GForce emuliert worden.
Den Zeitgeist der frühen 80er Jahre trifft man klanglich auch mit den String Machines, die eine analoge Klangsynthese zur Imitation von Streichern und auch Bläsern nutzen. Berühmt ist vor allem der Solina String Ensemble Synthesizer.
Die italienische Firma Crumar hat ihren Klassiker „Performer“ nun selbst als Software-Instrument programmiert. Ein üppiges Aufgebot mit über 1.000 Klängen typischer String Machines offeriert GForce mit VSM (Virtual String Machine).
Die „EZkeys String Machine“ von Toontrack ist streng genommen kein Soft-Synth, sondern ein Sampling-Instrument, ermöglicht es aber, den typischen Solina-Sound direkt auf MIDI-Ebene zu arrangieren.
Wellenstrom sagt:
#1 - 30.09.2023 um 20:07 Uhr
DAW in DAW geht auch. Das beziehe ich mal auf Reason. Ich mag die virtuellen Klangerzeuger von Reason. Irgendwie haben die 'nen eigenen Charme und lassen sich klanglich gut integrieren. Reason lässt sich mit seinen Effekten und VSTIs ja bestens in anderen DAWs integrieren.
Matthias Sauer sagt:
#1.1 - 04.10.2023 um 09:47 Uhr
Danke, Wellenstrom! Allerdings, die meisten DAWs bringen einige sehr brauchbare und machmal auch sehr respektable Software-Synths mit. Ich mag Alchemy und Sculpture in Logic Pro X.
Antwort auf #1 von Wellenstrom
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenWellenstrom sagt:
#1.1.1 - 04.10.2023 um 14:26 Uhr
Jo, zweifelsfrei auch sehr gut. Allerdings ausschließlich für Appleuser.
Antwort auf #1.1 von Matthias Sauer
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenHGVUUY www.google.com el sagt:
#2 - 17.10.2023 um 13:09 Uhr
Sun Cellular