Die Arturia V-Collection X ist die aktuelle und bislang größte Version der bewährten Sammlung emulierter Synthesizer und Keyboards. Sie enthält insgesamt 39 Instrumente. Natürlich sind die meisten Plugins schon längst bekannt. Unsere letzten beiden Tests der Arturia V-Collections könntet ihr jedenfalls auf dem Schirm haben: Arturia Collection 8 und Collection 9.
In diesem Beitrag konzentrieren wir uns auf die Neuzugänge der Arturia V-Collection X. Unsere 40 Hörbeispiele helfen euch dabei, herauszufinden, ob euch die Plugins gefallen oder nicht.
Im Dezember 2022 veröffentlichte Arturia den MiniFreak als größere Version des hybriden MicroFreak. Zeitgleich gab’s den MiniFreak V als Plugin-Beigabe. Kurz darauf brachten die Franzosen dann das Software-Pendant als einzelnes Produkt heraus. Wie erwartet findet sich nun auch der gute MiniFreak V in der V-Collection X wieder.
Mit der neuen Version 2.0 reicht Arturia nun eine Wavetable-Engine nach, die der kleine Bruder MicroFreak schon länger hat. Es gibt 32 Wavetables, die mit einem der beiden Oszillator nutzen lassen. Das Update inkludiert noch weitere Features und ist auch für den Hardware-MiniFreak verfügbar.
Acid V
Auch hiermit haben wir schon gerechnet: Der Arturia Acid V ist im Bundle angekommen und emuliert den Bassynthesizer Roland TB-303 auf eine ganz neue Art und Weise.
CP-70 V
Der Yamaha CP-70 ist ein semiakustischer Flügel, der im Rock-Pop der frühen 80er Jahre eine prominente Rolle gespielt hat. Anders als ein Konzertflügel liefert er einen speziellen drahtigen und perkussiven Sound.
Augmented Brass
Bei den Instrumenten der Augmented-Serie handelt es sich nicht um Emulationen. Arturia setzt hier eigene Soundkonzepte um. Bei Augmented Brass geht es selbstredend um akustische Blechbläser.
Augmented Woodwind
Das Pendant zu Arturias Brass-Versionen lautet Augmented Woodwind. Die beiden Gruppen unterscheiden sich praktisch nur inhaltlich. Anstelle von Blech- bilden Holzbäser den Sample Content.
Augmented Grand Piano
Freilich erscheint auch die Königsdisziplin im neuen Gewand: Augmented Grand Piano interpretiert den akustischen Flügel in verschiedenen Soundkategorien.
Überarbeitete Plugins
Zwei Instrumente finden wir in einem kompletten Rebuilt wieder: die die Minimoog-Emulation „Mini V“ und das virtuelle Wurlitzer EPiano „Wurli V“.
Expansion Packs
Zusätzlich bereichert Arturia die V-Collection X noch mit einigen Preset Bundles. Sie optimieren die Instrumente für Techno, Downbeat, LoFi, Soul, Cinematic oder EDM.
Die V-Collection X installiert und autorisiert man mithilfe der Software „Arturia Software Center“. Alternativ könnt ihr alle Plugins und Stand-alone-Versionen auch einzeln herunterladen. Trotz der Fülle an virtuellen Instrumenten behält man einen kühlen Kopf. Manche Plugins sind aber sehr leistungshungrig – einen aktuellen Rechner sollte man schon haben.
Endlich und wie erwartet bekommt der MiniFreak V einen Platz in der der Arturia V-Collection X. Das ist auch gut so. Im Grunde handelt es sich dabei um einen digitalen Synth. Die analoge Filtersektion zeigt sich beim hybriden Micro- und MiniFreak klanglich nicht so charakterstark, als dass man unbedingt das Hardware-Modell bräuchte. Und sind wir einmal ehrlich: Richtig viel Spaß macht das Editieren mit dem kleinen Display der Hardware-Version sowieso nicht.
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Arturia MiniFreak V: Let It BeArturia MiniFreak V: Spacious TaleArturia MiniFreak V: Floating DotArturia MiniFreak V: Trents PnoArturia MiniFreak V: White Sunrise
Der Arturia MiniFreak V ist mit seinen vielen Syntheseformen ein Tausendsassa. Mit den beiden Sound-Engines beziehungsweise dem Oscillator 1 und 2 erlaubt er virtuell-analoge und einfache FM-Synthese, Physical Modeling oder auch Vocoding. Leider ist das Parameterangebot jeweils limitiert. So richtig ins Detail kann man bei den einzelnen Synthesen des MiniFeak nicht gehen.
Eine dreiteilige Effektsektion macht viel Boden gut, zumal man sie wirkungsvoll in die Modulationsmatrix des MiniFreak V einbinden kann. Das Plugin besticht auch durch einen raffinierten Step-Sequenzer mit 64 Schritten, mit denen man auch Klangparameter automatisieren kann. On top gibt es noch einen guten Arpeggiator samt Ratcheting. Eine seiner Stärken sind also rhythmisch kreative Phrasen. Dabei hat der MiniFreak seinen speziellen Eigenklang, der sich eher kühl und prägnant äußert. Für Electronica, LoFi oder EDM hat das Plugin einiges auf dem Kasten.
Der MiniFreak V bietet Multisynthese mit zwei Oszillatoren. Er ist kompatibel zu Arturias Hardware-Synth.Bei der Programmierung des MiniFreak V steht eine flexibel nutzbare Modulationsmatrix bereit.Der Arpeggiator und vor allem der umfangreiche Step-Sequenzer sind weitere Stärken des MiniFreak V.
Arturia Acid V: Neuer 303-Style
Neu zur Arturia V-Collection X ist auch ein Basssynthesizer im Stil des Roland TB-303 hinzugekommen. Er nennt sich Acid V und interpretiert vor allem die im Acid-House beheimatete silberne Maschine mit einigen Extras. Der Acid V vereint Sub-Oszillator, Vibrato, Distortion und vier FX-Slots mit jeweils 17 verschiedenen Effekttypen. Der interne Sequencer gibt sich flexibel und musikalisch nutzbar. Die Phrasen kann man ganz intuitiv über ein MIDI-Keyboard anspielen und transponieren. In den Audio-Demos hört ihr, welchen Klangcharakter der monofone Synthesizer hat.
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Arturia Acid V: Ready For KicksArturia Acid V: Downsample BasslineArturia Acid V: As Long As It TakesArturia Acid V: Cloud CoverArturia Acid V: Pump It
Mehr zum Arturia Acid V erfährt ihr im Bonedo-Test. Als Bestandteil der V-Collection X können wir hier zumindest nicht den Einzelpreis von satten 199 Euro kritisieren.
Gegenüber der TB-303 hält der Acid V allein im Oszillator-Bereich mehr Features bereit. Vor allem der Sub-Oszillator fällt auf.Gute Vorlagen findet man beim Step-Sequenzer des Arturia Acid V.Die Phrasen des Arturia Acid V lassen sich effizient rhythmisch modulieren.Der Arturia Acid V orientiert sich offensichtlich am Roland TB-303, eröffnet aber mehr klangliche und musikalische Möglichkeiten.
Augmented Brass, Woodwinds und Grand Piano – moderne Akustik
Die Augmented-Reihe ist mit „Augmented Strings“ und „Augmented Voices“ erfolgreich gestartet. Das Konzept von Arturia bestand darin, akustische Musikinstrumente zu modernisieren und insbesondere für cineastische oder neoklassische Musik aufzubereiten. Es geht um Fantasie und weniger um klassische Porträts. So ist es auch bei den drei Versionen der Arturia V-Collection X: Brass, Woodwinds und Grand Piano im Augmented-Style wollen den kreativen Producer erreichen.
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Arturia Augmented Brass: Holding SpaceArturia Augmented Brass: Pop ArpeggioArturia Augmented Brass: MetasphereArturia Augmented Brass: New HorizonsArturia Augmented Brass: A Fate Befalls YouArturia Augmented Woodwinds: Aroused ReedsArturia Augmented Woodwinds: Early MorningsArturia Augmented Woodwinds: AvengingArturia Augmented Woodwinds: TimelessArturia Augmented Woodwinds: Augmented RandomArturia Augmented Grand Piano: Angels On PianoArturia Augmented Grand Piano: Stuttered PianoArturia Augmented Grand Piano: What Is RealArturia Augmented Grand Piano: Kairos Arturia Augmented Grand Piano: Addictive Pluck
Das GUI ist bei allen Plugins einfach gehalten und deutet schon auf eine moderne Klangmalerei hin. Zentral in der Mitte liegt der Morph-Regler, der zwischen Layer A und Layer B blendet. Im Detail könnt ihr noch viele weitere Parameter sowie Effekte und Arpeggiator entdecken. Es ist relativ leicht, eigene Soundkreationen zu erschaffen.
Das Plugin Arturia Augmented Brass liefert gepimpte akustische Blechbläser.
Alle drei Instrumente fahren jede Menge Presets auf. Darunter sind angenehme Player-Sounds, während sich in der Kategorie „Sequence“ musikalische Ideen verstecken – Arturia, bitte mehr davon!
Die Presets gehen qualitativ in Ordnung. Ins Staunen kommt man nur gelegentlich. In unseren Hörbeispiele könnt ihr euch einen Eindruck von der Soundästhetik und dem Morphing-Feature der Augmented-Serie machen. Das Plugin Arturia Augmented Grand Piano haben wir übrigens schon in einigen Demos im Bonedo-Test vorgestellt.
Die Instrumente der Augmented-Serie von Arturia lassen sich umfangreich programmieren.Verschiedene Holzbläser im neuen cineastischen Gewand beherbergen Arturias Augmented Woodwinds.Zum Piano-Design für Pop, Kino und Neoklassik verhilft Augmented Piano aus der
CP-70 V und Wurli V – zwei Pianos leicht interpretiert
Die Arturia V-Collection X vertritt auch elektromechanische Vintage-Pianos. Neu dabei ist der CP-70 V. Arturia fängt diesen Klassiker mit einem Mix aus Samples und Modeling ein.
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Arturia CP-70 V: Definitive CPArturia CP-70 V: VisionaryArturia CP-70 V: Hold A LineArturia CP-70 V: Soft PianoArturia CP-70 V: Ambient EbowArturia Wurli V: The GigArturia Wurli V: Magic PedantArturia Wurli V: Lo FinesseArturia Wurli V: Neo SoulArturia Wurli V: So Logical
Schon nach wenigen Presets sind wir begeistert: Das Plugin gehört unserer Meinung nach zu den besten Emulationen des Yamaha CP-70. Dank Physical Modeling und vielen guten Effekten kann man den originalen CP-70 Sound drastisch verformen. Manche der gelungenen Presets geben schöne Hörbeispiele ab.
Man kennt ihn aus vielen Popklassikern und bekommt ihn nun hochwertig in die eigene DAW: den Yamaha CP-70.Im Advanced-Menü könnt ihr den Basisklang vom Arturia CP-70 V designen.An guten internen Effekten mangelt es beim Arturia CP-70 V nicht.
Optimiert hat Arturia das Wurli V: Ein neues GUI, ein aktualisiertes Physical Modeling, neue Effekte und ein Pedal Rig holen aus dem E-Piano-Plugin der dritten Version deutlich mehr heraus als vorher. So muss es nicht immer im Schatten des Fender Rhodes stehen.
Das Pendant zum Fender Rhodes hat Arturia noch einmal optimiert: Wurli V.Die Mechanik des Arturia Wurli V könnt ihr mithilfe von Physical Modeling verändern.So wie der CP-70 V ist auch das virtuelle Wurlitzer Piano mit reichlich Effekten ausgestattet.
Arturia Mini V: Klassiker in neuem Gewand
Es gibt eine Reihe gelungener Soft-Synths nach dem Vorbild des Minimoog. Um der Konkurrenz Paroli zu bieten, hat Arturia den Mini V noch einmal überarbeitet.
Was sofort ins Auge sticht, ist dass das Benutzer-Interface ein neues Design hat. Und auch eine neue Audio-Engine gibt es beim Mini V4. Oszillatoren, Mixer und Filter fallen indessen durch mehr klangliche Authentizität auf. Ein wichtiges Feature ist die Polyfonie. Das Advanced-Menü hat zwei Modulatoren, einen Arpeggiator, drei Effekte und auch Keyboard Expressivity hinzugewonnen, während der Vintage Knob das Plugin auf Wunsch klanglich altern lässt.
Außerdem Arturia hat seinem Minimoog noch eine Unisono-Funktion mit dosierbarem Detuning und Stereo-Spread spendiert. Klingt er damit fetter als das Original aus den 70ern? Spaß macht es schon mal, den neuen Mini V zu spielen und verschiedene Soundbeispiele für euch zu produzieren. Der letzte Funke springt bei mir aber nicht über. An den authentischen Sound anderer Emulationen reicht der Mini V4 nicht ganz heran.
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Arturia Mini V VenusArturia Mini V Strings In RoomArturia Mini V Robot Bass SeqArturia Mini V Base BassArturia Mini V Fusion Solo
Arturia hat den Mini V4 optisch, funktionell und auch ein bisschen klanglich verbessert.Mit Arpeggiator, Modulation und Effekten ist der Arturia Mini V deutlich wandlungsfähiger als das Original aus den 70er Jahren.
Der Minimoog ist eine lebende Legende. In diesem Vergleich liefern uns neun Emulationen einzelne Presets und erlauben Arrangements aus mehreren Spuren. Wer ist der beste virtuelle Moog?
Jede Version der V-Collection hat ihre Reize. In der letzten Ausgabe waren es der Korg MS-20 V und der SQ 80 V. Diesmal wendet sich das Blatt. Es sind weniger die Vintage-Instrumente, die zum Kauf animieren. Mit der Arturia V-Collection X kommen nun vor allem die eigenen Konzepte der Franzosen zum Zug. Das sind der MiniFreak V und drei Plugins der Augmented-Serie. Sie alle verabschieden sich von der Nostalgie und verleiten spielend dazu, neue Klangfarben zu designen. Zudem würdigen wir auch den Acid V und Mini-V. Gute Mitläufer sind wiederum CP-70 V und Wurli-V. Insgesamt ist die Arturia V-Collection X eines der besten Instrumenten-Bundles, das man sich zu diesem fairen Preis nicht entgehen lassen sollte. Merci nach Grenoble!
Features
Arturia V-Collection X
virtuelle Instrumente als Bundle
Systemvoraussetzungen: Ab Windows 8.1 (64-bit), Mac OS X ab 10.13 (64-bit)
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