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Red Panda Tensor Test

Das Red Panda Tensor Pedal ist gleichzeitig Delay, Looper, Pitch-Shifter und wartet darüber hinaus mit diversen weiteren Features auf. Mit ihm hat der US-Hersteller Red Panda aus Detroit ein ausgesprochen interessantes Pedal auf den Markt gebracht, das vor allem den experimentierfreudigen Musiker ansprechen dürfte.

Red_Panda_Tensor_TEST


Live-Reverse und Tape-Stop-Effekte sowie Pitch-Shifting, Time-Stretching und Hold-Funktionen gehören zum Repertoire, teilweise ungewöhnliche Effekte, die sich dazu auch noch vielfach miteinander kombinieren lassen. Ausgesuchte High-End-Prozessoren sind für die Umsetzung verantwortlich, und bei dem gegebenen Angebot an Soundmöglichkeiten und einer Entwicklungszeit bis zu zwei Jahren überrascht dann auch der relativ hohe Preis nicht unbedingt.

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Details

Optik/Verarbeitung:

Der US-Pedalspezialist Red Panda wirbt damit, dass die Marke Effektpedale für den experimentierfreudigen Musiker entwickelt, dabei aber die hohe Klangqualität klar in den Fokus stellen. Das klingt sehr gut, aber bevor es um den Klang geht, schauen wir uns das Pedal erst einmal genauer an.
Das Innenleben wird in den USA gefertigt, die pulverbeschichteten Gehäuse kommen aus Kanada, und endgültig fertiggestellt werden die Bodentreter schließlich in Detroit. Geliefert wird das Tensor-Pedal in einem Pappkarton, in dem sich auch eine englischsprachige Bedienungsanleitung sowie ein Firmenaufkleber befinden. Vier Gummifüßchen wurden bereits an der Unterseite angebracht und verhindern ein Verselbstständigen auf glatten Flächen.

Fotostrecke: 3 Bilder Wer gerne mit ausgefallenen Sounds experimentiert ist beim Red Panda Tensor richtig.

Schon beim Erstkontakt fällt die hochwertige Verarbeitung auf, das pulverbeschichtete Metallgehäuse fasst sich gut an und vermittelt einen wertigen Eindruck. Mit seinen Abmessungen von 76,5 mm x 54,5 mm x 123 mm und einem Gewicht von 327 Gramm fällt es nicht allzu schwer aus und besitzt in etwa die Größe eines Standard-Boss-Pedals. Damit sollte es kein Problem sein, ein Plätzchen auf dem Pedalboard zu finden.

Der obligatorische Rundgang um das Pedal zeigt eine tadellose und hochwertige Verarbeitung. Drei Klinkenbuchsen befinden sich an der Stirnseite, wobei die beiden Äußeren als Ein- und Ausgang dienen. Die mittlere Buchse ist mit “CTRL” beschriftet und ermöglicht den Anschluss eines Expression-Pedals. Auch ein Mini-USB-Anschluss wurde verbaut, der ein Steuern aller Parameter (!) per Midi ermöglicht. Wird das Pedal mit einem Windows- oder Mac-Computer verbunden, tauchen in der DAW sämtliche Parameter auf, die sich in der DAW automatisieren lassen. Das ist natürlich ein echter Kracher, denn mit diesem Feature ist das Pedal nicht nur live, sondern auch im Studio ausgesprochen komfortabel zu nutzen. Läuft beispielsweise im Live-Betrieb ein Rechner mit, lässt sich das Pedal integrieren und sämtliche Veränderungen, die sonst händisch getätigt werden müssten, werden nun vom Computer gesteuert.

Fotostrecke: 2 Bilder Drei Klinkenbuchsen befinden sich an der Stirnseite, wobei die beiden Äußeren als Ein- und Ausgang dienen.

Ein Netzteilanschluss darf natürlich auch nicht fehlen und ist ebenfalls hier vorne zu finden, allerdings liegt kein Adapter im Lieferumfang bei. Das wäre soweit auch nicht tragisch, wenn Batteriebetrieb möglich wäre – ist es aber nicht. Und bei einem Preis von weit über 300 Euro dürfte meiner Meinung nach ruhig eine Wandwarze beiliegen. Das Red Panda Tensor Pedal verlangt nach den üblichen 9-Volt-Gleichstrom, die fast jede zentrale Spannungsversorgung liefert. Oder aber man greift zum Standardnetzteil, das sich in jedem Gitarristenhaushalt finden sollte.

Ein Blick auf die Oberseite zeigt eine ganze Reihe Bedienelemente, die ich mir jetzt einmal etwas genauer anschauen möchte. Los geht es mit den fünf Reglern, die sich allesamt ausgesprochen samtig bedienen lassen und deren Position dank eines weißen Skalenstrichs auch aus dem Stand gut zu erkennen sind.
Im Folgenden gehe ich kurz auf die Wirkungsweise der verschiedenen Bedienelement ein; wer es etwas genauer wissen möchte, sollte einen Blick auf die ausführlich geschriebene, online einzusehende Bedienungsanleitung werfen.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Oberseite gibt es einiges an Bedienelementen zu entdecken, darunter fünf Potis und vier Mini-Kippschalter.

Speed: Dieser Regler verändert die Geschwindigkeit des Signals und verhält sich dabei wie eine klassische Bandmaschine. Ganz nach links gedreht liefert der Regler einen Wert von -100%, ganz nach rechts gedreht +100%. In der Mitte stoppt der Effekt.
Time: Liefert einen Time-Stretch-Effekt. Dabei bleibt im Gegensatz zu Speed die Tonhöhe erhalten. Ganz nach links gedreht findet eine Dehnung des einkommenden Signals von 1:4 statt, ganz rechts eine Stauchung von 4:1. Die Mittelstellung verändert das Signal nicht. Eine LED zeigt farblich an, ob das Signal gestaucht oder gedehnt wird. Diese ist auf der linken Hälfte der Oberseite zu finden.
Pitch: Hier wird das Signal in der Tonhöhe verändert. Ganz nach links gedreht wird das Signal um zwei Oktaven nach unten, ganz nach rechts entsprechend zwei Oktaven nach oben gepitcht. Die Mittelstellung verändert die Tonhöhe nicht. Die Zwischenpositionen des Reglers liefern fest eingestellte Intervalle. Pitch lässt sich auch mit dem Time-Regler kombinieren, um Tonhöhe und Länge der Loop individuell regeln zu können.
Random: Mit diesem Poti addieren sich nach links gedreht zufällig generierte Stutter-Effekte, in der Mittelstellung werden kurze Passagen wiederholt und nach rechts gedreht mischen sich Soundfragmente in den Klang. Dabei spielen Speed und Pitch eine gewichtige Rolle, denn je nach Stellung wirken diese auf den Sound. Wird der Pitch-Regler beispielsweise in die 12-Uhr-Position gebracht, kommen auch keine Pitch-Effekte zustande.
Blend: Der Blend-Regler mischt den Effekt-Anteil mit dem Grundsound. Ganz nach links gedreht ist kein Effekt, sondern nur der Grundsound, ganz rechts positioniert nur der Effekt zu hören.
Neben den fünf Reglern sind auch einige Kippschalter zu finden.
Hold: Der kleine Kippschalter bietet drei Modi, die bestimmen, wie eine bis zu 4,8 Sekunden lange Loop aufgenommen wird. Während des Spielens kann zwischen den drei geschaltet werden. Aktiviert wird die Loop aber natürlich mit dem ebenfalls mit Hold bezeichneten Fußschalter. Hier die drei Modes:

  • Hold/Record: Hiermit lässt sich eine Loop in Echtzeit aufnehmen, wobei sie, sobald eine neue Aufnahme beginnt, überschrieben wird.
  • Hold/Overdub: Die zuerst aufgenommene Loop bestimmt die Länge. Ein weiteres Betätigen des Hold-Fußschalter startet den Overdub.
  • Hold/Next: Hier liefert das Pedal zwei “Buffer”, sprich, zwei unterschiedliche Aufnahmepfade. Dabei ist die Länge des zuerst eingespielten Loops irrelevant. Allerdings verringert sich in diesem Mode die maximale Aufnahmezeit auf 2,4 Sekunden.

M/L: Die mit M/L beschrifteten Kippschalter lassen die Wahl zwischen Momentary und Latch. Der linke versetzt den Hold-Fußschalter in den entsprechenden Modus, der rechte den On-Fußschalter. Der Fuß muss im Momentary-Modus während der Aufnahme auf dem Hold-Schalter bleiben. Sobald er gehoben wird, startet die Loop. In der Latch-Position des Kippschalters muss der Hold-Fußschalter nur einmal gedrückt werden, um die Aufnahme zu starten. Wird der Schalter noch einmal betätigt, endet die Aufnahme und die aufgenommene Loop wird gestartet. Im Zusammenspiel mit dem rechten M/L-Schalter kann der On-Fußschalter diverse Bandgeschwindigkeits-Effekte wie Zurück- und Vorspulen, Reverse usw. generieren.
DIR: Dieser Dreifach-Kippschalter rechts neben dem Hold-Kippschalter bietet ebenfalls drei Schaltmöglichkeiten. Zur Auswahl stehen:

  • FWD: Hier wird die Loop normal abgespielt.
  • ALT: In dieser Stellung wechselt die Loop zwischen normaler und umgedrehter Wiedergabe.
  • REV: Spielt die Loop rückwärts ab.

Optisch geben zwei LEDs Auskunft über den aktiven Zustand sowie die Bereitschaft zur Aufnahme, die sich mit dem HOLD-Fußschalter starten lässt.
Auf den ersten Blick mögen die vielen Einstellmöglichkeiten abschreckend wirken, hat man sich aber ein paar Minuten mit den Bedienelementen beschäftigt, erscheint alles recht logisch und erstaunlich leicht zu bedienen.

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