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Tascam VL-S3BT Test

Praxis

Aufstellung

Ich stelle die beiden Tascam VL-S3BT auf meinen Schreibtisch und versuche, sie so nah wie möglich zu platzieren. Da die Boxen sehr klein sind, habe ich zwar keine Probleme eine Position zu finden, aber die Ausrichtung auf meine Ohren fällt mir nicht leicht. Ich hätte mir ein paar aufstellbare Gummifüße gewünscht, wie sie zum Beispiel bei den iLoud Micro Monitor von IK Multimedia verbaut sind. 

Eine der beiden Boxen auf dem Produktionstisch
Eine der beiden Boxen auf dem Produktionstisch

Drei Eingänge sind vorhanden, können aber nicht gleichzeitig verwendet werden

Die Tascam VL-S3BT bieten zwei Analog-Eingänge und die Möglichkeit per Bluetooth abzuspielen, es kann immer nur ein Eingangssignal auf den Boxen erklingen. Bei den Analog-Eingängen hat die Miniklinke Vorrang. Sobald man einen Miniklinkenstecker in die Eingangsbuchse steckt, schaltet die Box auf diesen Eingang, ganz egal, ob an den Cinch-Eingängen ein Signal anliegt oder nicht. Eine gleichzeitige, parallele Nutzung von Bluetooth-Signalen und den Analog-Eingängen ist auch nicht möglich. Man kann also entweder über Bluetooth, oder einen der beiden Analog-Eingänge hören, ein Playalong-Betrieb ist nicht möglich. 

Tascam-Logo und Bluetooth-Taster
Tascam-Logo und Bluetooth-Taster

Klang der VL-S3BT

Man nehme eine Traditionsmarke, designe ein hübsches Chassis und bringe das ganze dank Bluetooth-Anbindung ins 21. Jahrhundert – und fertig ist die kleine Wunderbox? Weit gefehlt. Schon beim ersten Anspielen werden meine Erwartungen enttäuscht. Das Stereobild ist zwar ausgewogen und frei von auffälligen Phasenproblemen, aber dafür ist der Frequenzgang ernüchternd. Rund um 200 Hertz dröhnt es kartonartig und matschig, und bei 2 und 4 Kilohertz spielen die Frequenzbuckel Achterbahn. Von den in den Specs angepriesenen 80 Hertz höre ich nicht viel und darunter gar nichts mehr. Das unschöne Wummern bei 200 Hertz erweckt den Eindruck, dass die Boxen doch recht bassig wären, aber mit schönen Bässen hat das nicht viel zu tun. Insgesamt klingen sie schöner als die meisten Multimedia-Böxchen aus der Computerabteilung, die dann auch wesentlich günstiger sind, aber schon zum Musik genießen reicht mir das nicht. Zugute halten kann man den VL-S3BT aber, dass sie für ihre Verhältnisse relativ laut betrieben werden können, ohne allzu sehr zu verzerren.

Die tascams sehen cool aus und bieten eineige Features – aber klanglich ist noch recht viel Luft nach oben.
Die tascams sehen cool aus und bieten eineige Features – aber klanglich ist noch recht viel Luft nach oben.

Für wen sind die Boxen geeignet?

Für Musikliebhaber zum Musik-lieb-haben kann ich die Tascam VL-S3BT nicht empfehlen. Sie werden vom Hersteller aber auch nicht dafür angepriesen, sondern sind für den Einsatz am Schreibtisch-Arbeitsplatz konzipiert. Passt. Wer also an seinem Schnittplatz eine kleine, günstige Abhöre braucht, oder wer hauptsächlich mit Sprach-Editing zu tun hat und weniger mit Sounddesign oder mit Mischungen, dem sind die Böxchen zu empfehlen. Zum unaufgeregten, dezenten Radiohören vielleicht auch noch, wenn es also darum geht, nicht zu viel Bassenergie in den Raum zu senden, sind die VL-S3BT vielleicht auch noch gut geeignet. Aber dann bin ich mit meiner Fantasie über einen sinnvollen Einsatz auch schon am Ende.

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Profilbild von Radek Rutkowski

Radek Rutkowski sagt:

#1 - 01.09.2019 um 20:55 Uhr

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I need something REALLY small on my desk... Will they sound better than Creative GigaWorks T20?

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