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Superlux PRA628 MKII Test

Praxis

Die Halterung ist nur eingeschränkt verwendbar

Zunächst muss sich das Superlux PRA628 MKII am Gitarren-Amp beweisen, genauer: an einem Budda Superdrive Combo mit 2×12 Speaker-Bestückung. Gitarrist Michael Krummheuer und ich sind diesmal allerdings nicht nur auf den Sound gespannt, sondern eben auch auf die Schwanenhalshalterung, die ja gerade Gitarristen das Leben erleichtern soll. Insgesamt gestaltet sich das Hantieren mit der Konstruktion allerdings als eher ernüchterndes Prozedere.
Wie befürchtet, ist die Klemme zur Fixierung des Halters zu schwach für das Gewicht des Superlux. Das bedeutet, dass von einem stabilen Halt des Mikrofons nicht die Rede sein kann, insbesondere dann, wenn der Gehäuseüberstand des Amps weniger als etwa drei Zentimeter beträgt. Dann ist eine Distanzveränderung der Kapsel zum Speaker möglich, denn das Mikrofon stützt sich dann schlicht am Gitter oder der Bespannung ab. Das bedeutet, dass man die unterstützende Rändelschraube stark anziehen muss, was bei empfindlicheren Tolex-Bezügen zu unschönen Dellen führen kann. Aber selbst dann ist eine exakte und schnelle Justierung des Mikros nur schwer zu erreichen, denn der Schwanenhals ist dafür schlicht zu starr und auch zu lang. Am Budda Combo passt der Abstand, nach einigem Geschraube ist eine für die Soundfile-Produktion sinnvolle Position gefunden. Wer das Mikrofon konventionell via Stativ positioniert, kommt allerdings nicht nur schneller zum Ziel, die herkömmliche Methode ist auch wesentlich flexibler. Und schließlich kann das Mikrofon auch einfach direkt am Kabel abgehängt werden, wenn dieses am Gitarrenamp fixiert wird.

Fotostrecke: 4 Bilder Gut gemeint, mu00e4u00dfig gemacht: Die Schwanenhals-Halterung ist wenig flexibel…

Das Superlux PRA628 MKII kann sich durchaus hören lassen

Auf die unbefriedigende Fummelei mit dem Halter folgt das Erstellen und Abhören der Soundfiles, welches glücklicherweise deutlich mehr Spaß macht. Als Referenz fungiert für den gesamten Test das obligatorische Shure SM57, ein Standard am Gitarren-Amp. Insgesamt muss sich das PRA628 MKII dem Klassiker in dieser Disziplin zwar geschlagen geben, es ist jedoch ein durchaus brauchbares Mikrofon. Schon im Clean-Betrieb zeigt sich, dass es weniger brilliant zu Werke geht, in den Mitten besitzt es einen leicht angedickten Charakter, der dem Gespielten zu einem gutmügigeren Gesamtklang verhilft. Im Vergleich besitzt das SM57 mehr Dimension, wirkt kantiger und durchsetzungsfähiger. Dieselben Attribute treten noch stärker hervor, wenn der Amp in den Crunch-Modus versetzt wird. Alleine abgehört, kann das Superlux überzeugen, es gibt den Ton des Amps relativ realistisch wieder und klingt nicht wie ein „Billigheimer“. Allerdings befinden wir uns jetzt im angestammten Jagdgebiet des SM57, dessen Resultat wesentlich präsenter, detallierter und aggressiver daher kommt. Erwartungsgemäß steigert sich dieser Eindruck bei noch stärker verzerrten High Gain Signalen, der letzten Etappe am Amp. Die etwas indifferenten Mitten des Superlux nehmen der Aufnahme die Griffigkeit, wer den SM57-Sound samt seiner leichten Platzierbarkeit im Mix sucht, dürfte hier um einen kräftigen Griff zum EQ nicht herum kommen. 

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Superlux PRA628 MKII, Amp, clean Shure SM57, Amp, clean Superlux PRA628 MKII, Amp, crunch Shure SM57, Amp, crunch Superlux PRA628 MKII, Amp, High Gain Shure SM57, Amp, High Gain

An der Snare wirkt der Testkandidat etwas belegt

Was für Amps gebaut ist, sollte auch am Schlagzeug funktionieren und so wandert das Superlux zur nächsten Station, einer Ahorn DW Craviotto Snaredrum in 14×4 Zoll. Wie vermutet, gibt es auch hier eine passable Figur ab, Fans besonders crisper Sounds und schneller Transienten werden allerdings nicht unbedingt glücklich werden. Stattdessen ebnet das PRA die Dynamik etwas ein, der Höhen-Boost ist zwar hörbar, sorgt aber nicht gerade für Durchschlagskraft. Das muss allerdings kein Nachteil sein, wenn das Gesamtergebnis eine etwas weniger präsente Snaredrum braucht. Im Kit gefällt mir das Mikrofon gut, die Snaredrum wirkt etwas softer, Übersprechungen von Becken und Hi-Hats werden auf natürliche Weise begrenzt.

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Superlux PRA628 MKII, Snare, solo Superlux PRA628 MKII, Snare, im Kit Shure SM57, Snare, solo Shure SM57, Snare, im Kit

Als Tom-Mikrofon tendiert das Superlux ebenfalls zu unaufdringlichen Sounds

Meine Annahme, dass das Testmikrofon an Toms gut aufgehoben ist, wird beim Abhören der Soundfiles bestätigt. Wie so oft, kommt auch für diesen Test mein Yamaha Recording Drumkit zum Einsatz, zu einer 18er Bop-Bassdrum gesellen sich ein 12×8 Hänge- sowie ein 14×10 Zoll großes Floortom. Es handelt sich dabei um Trommeln aus der ersten Serie der Recording Schlagzeuge, dünnere Kessel und rundere Gratungen unterscheiden es von moderneren Kits der Reihe. Der weichere Ton der Toms passt gut zum PRA628 MKII, gesteigerten Detailreichtum und schnelle Transienten kann das Mikrofon aber auch hier nicht liefern. Sein gemütlicher, leicht verschliffener Charakter sorgt im Kontext aber für einen angenehmen, recht Vintage-mässigen Tom-Sound. Dagegen klingt das SM57 fast schon aggressiv, was bemerkenswert ist, denn unter den bekannten Tom-Mikrofonen zählt es nicht unbedingt zu den Attack-Generatoren. Am 14 Zoll Tom ist auch der Bassabfall des PRA deutlich wahrzunehmen, bei größeren Toms sollte die Wahl daher auf andere Modelle fallen. 

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Superlux PRA628 MKII, Tom, solo Superlux PRA628 MKII, Tom, im Kit Shure SM57, Tom, solo Shure SM57, Tom, im Kit Superlux PRA628 MKII, Floortom, solo Superlux PRA628 MKII, Floortom, im Kit Shure SM57, Floortom, solo Shure SM57, Floortom, im Kit
Fotostrecke: 2 Bilder PRA628 MKII an der Snare
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