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Royer R-10 Test

Praxis

Klein, leicht, ordentlich

Das Royer R-10 ist ein zwar einfach konzipiertes, aber sehr vernünftig hergestelltes Bändchenmikro. Dass es klein und mit unter 400 Gramm ausreichend leicht ist, ist ein Vorteil im Handling und bei der Positionierung. Der Verwendung an einem handelsüblichen Galgen-Mikrofonstativ steht also nichts im Wege. Die Körperschallempfindlichkeit des Royer R-10 ist auch ohne externe elastische Halterung ordentlich, die integrierte Entkoppelung scheint also zu funktionieren. Dadurch, dass das R-10 einen für ein Bändchenmikrofon etwas schwächeren und tiefer sitzenden Nahbesprechungseffekt als viele andere Bändchen aufweist und generell erstaunlich schlank und frisch abgestimmt ist, ist auch die Poppempfindlichkeit kein allzu großes Thema.  

Das Royer R-10 lässt sich überall problemlos positionieren.
Das Royer R-10 lässt sich überall problemlos positionieren.

Dynamik ordentlich, Wahl des Preamps nicht ganz so wichtig

Damit ist nun auch etwas über das R-10 gesagt, das es deutlich charakterisiert: Es wirkt sehr leichtfüßig und offen und ist damit ein besonders moderner Vertreter seiner Gattung. Seinen luftigen Charakter behält es auch bei wirklich hohen Pegeln, wenn das Signal nicht allzu viele Bassanteile aufweist oder man sehr, sehr nah mikrofoniert. In typischer Stellung 10-30 cm vor einem Gitarrenverstärker oder an einem Altsaxophon klang das Royer schlichtweg hervorragend. An den mit Sänger Chul-Min aufgenommenen Soundbeispielen kann man diese Zusammenhänge sehr gut nachvollziehen. Und nicht nur der obere Dynamikbereich kann begeistern, das gilt genauso für den unteren: Für ein passives Bändchenmikrofon ist das R-10 angenehm rauscharm, das Rauschen ist sehr homogen ohne störende Bestandteile. Unprätentiös zeigt es sich darüber hinaus bei der Wahl des Preamps. Gut, für leise Akustikgitarre sollte es schon etwas mehr sein als ein preiswertes Audio-Interface mit 56 dB Gain (und oft deutlichen dynamischen Problemen bei der Maximalverstärkung), sondern ein etwas hochwertigerer Amp ab der 200-Euro-Klasse. Etwas lautere Signale sind aber mit allen Preamps recht problemlos gewesen.

Audio Samples
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Royer R-10, 10 cm Royer R-10, 30 cm Royer R-10, 30 cm, 45 Grad Royer R-10, 70 cm Coles 4038, 10 cm Coles 4038, 30 cm Beyerdynamic M130, 10 cm Beyerdynamic M130, 30 cm
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