Austrian Audio OC16 Test

Als Austrian Audio auf den Plan getreten ist und OC18 und OC818 präsentiert hat, wer nicht zuletzt der geringe Preis für ein derart hochwertiges Mikrofon ein klares Kaufargument. Das Austrian Audio OC16 in diesem Test ist sogar noch ein Stück preiswerter als das OC18. Wie das geht? Nicht zuletzt dadurch, dass es das Prädikat “Made In Austria” nicht tragen kann. Ist es deswegen ein billiger Abklatsch im eigenen Unternehmen? Nein, alleine aufgrund eines wichtigen Details nicht.

Großmembranmikrofon preiswerte Alternative zu Austrian Audio OC18

Mit schmalem Featureset kommt das AA OC16 daher: Es besitzt eine Großmembran-Kapsel mit fester Charakteristik. Etwas ist aber dennoch schaltbar: die Hochpassfilterung. Und auch sonst gibt es durchaus Unterschiede zum OC18.

Details

Austrochinese (bzw. Sinoösterreicher)

Metallarbeiten sind kein unwesentlicher Bestandteil des Preises von Audiogerätschaften. Und Austrian Audio werden die enorme Expertise und mögliche Geheimnisse in einem Bereich nicht bereitwillig aus den Händen geben wollen. Konkret bedeutet das: Das Austrian Audio OC16 wird zwar in China hergestellt, die Kapsel aber wird wie alle Kapseln von Hand in Wien gefertigt. Die im OC16 verbaute Randkontaktkapsel mit Nierencharakteristik hört auf den Namen CKR6. Sie ist damit identisch mit der Kapsel, die auch im OC18 verbaut wird. Und weil die Kapsel die nicht umschaltbare Variante der CKR12 aus dem OC818 ist, ist damit klar, dass auch das OC16 ganz in der Tradition von alten AKG-Klassikern C414 und C12 steht. 

Mikrofonkapsel CK6
Die Kapsel im Austrian Audio OC16 ist die gleiche wie im OC18 – und Made in Austria.

Unterschiede in der Technik

Eine Kapsel alleine macht ja noch kein Mikrofon. Auch die nachgeschaltete Elektronik trägt einen nicht unwesentlichen Teil zu Sound und technischen Eigenschaften bei. Es wird kaum verwundern, dass die Werte von OC818 und OC18 nicht erreicht werden. Das liegt vor allem daran, dass die komplett in Österreich gefertigten Modelle diesbezüglich schlicht und einfach exzellent sind. Bei einer Empfindlichkeit von 11 mV/Pa, einem maximalen Schalldruckpegel von 148 dB SPL und einem Eigenrauschen von 14 dB(A) wird ber wohl niemand wirklich schimpfen können. 

OC16 Grill
Fotostrecke: 3 Bilder Mit Filzstift die 6 zur 8 machen wird nicht funktionieren: Die Gehäuse von OC16 und OC18 sehen schon etwas unterschiedlich aus.

Der grafische Frequenzgang zeigt leichte Erhöhungen bei etwa 6 und 12 kHz, der Schärfebereich dazwischen wird nicht mit angehoben.

Während das AA OC18 drei verschiedene Filtereckfrequenzen für das Hochpassfilter bietet, sind es beim Austria Audio OC16 nur zwei: 40 Hz und 160 Hz. Ersteres scheint zwei, letzteres einpolig, also wie bei den teureren Großmembranern. 

Hochpassfilter am Mikrofon-Body
Zwei zuschaltbare Filtereckfrequenzen am AA OC16

Lieferumfang des Austrian Audio OC16

Zum Austrian Audio OC16 Studio Set gehören neben dem eigentlichen Mikrofon eine einfache Halteklammer, eine elastische Aufhängung sowie eine Transport-/Aufbewahrungstasche. Die elastische Aufhängung ist offensichtlich anders ausgestaltet als die OSC8, die OC18 und OC818 beiliegt. 

Softcase Austrian Audio
Dieses Softköfferchen gehört zum Lieferumfang

Unterschiede Austrian Audio OC18 und Austrian Audio OC16

Austrian Audio OC16 vs. OC18: Wie unterscheiden sich die beiden Mikrofone? Hier gibt es den Vergleich in einer Tabelle:

FeatureOC18OC16
KapselCKR6CKR6
PatternNiereNiere
Pad10, 20 dB
Hochpassfilter40, 80, 160 Hz40, 160 Hz
Empfindlichkeit13 mV/Pa11 mV/Pa
Eigenrauschen9 dB(A)14 dB(A)
elastische HalterungOSC8einfachere Variante
hergestellt in ÖsterreichChina (Kapsel: Österreich)

Nierenkapsel Rückseite
Rückseite der Kapsel ohne nutzbare Membran: Das Austrian Audio OC16 ist ein reines Nierenmikrofon.
Kommentieren
Profilbild von Miro

Miro sagt:

#1 - 04.06.2022 um 12:24 Uhr

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Das zweite Audiofile "Austrian Audio OC16, 10 cm" klingt etwas speziell :D. Es spielt rückwärts ab.. war da wohl der Fehlerteufel am Werk? :D

    Profilbild von Nick Mavridis

    Nick Mavridis sagt:

    #1.1 - 05.06.2022 um 10:50 Uhr

    0

    Hallo Miro, das ist weder die versteckte Sonderfunktion von Austrian Audio, noch ist der Sänger zu solchen stimmlichen Kapriolen fähig, da bist Du natürlich im Recht. :-) Ich ändere das sobald ich Zugriff auf die Daten habe. Danke für's Anmerken! Beste Grüße Nick

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Daniel sagt:

#2 - 26.06.2022 um 17:44 Uhr

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Die Hochpassfilterung greift bei 40 Hz und bei 160 Hz, nicht wie im Artikel angegeben bei 80 Hz. Diese Filterung findet man dann beim OC18.

    Profilbild von Nick Mavridis

    Nick Mavridis sagt:

    #2.1 - 27.06.2022 um 09:41 Uhr

    0

    Hallo Daniel, ja, das stimmt. Das war tatsächlich ein Schreibfehler in den Details, in der Vergleichstabelle, den technischen Daten und der Praxis mit den Audios zu den Filtern steht 40 und 160. Aber danke in jedem Fall für die Adleraugen, ich ändere das sofort! Beste Grüße Nick

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Jan sagt:

#3 - 10.03.2023 um 05:51 Uhr

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Hi Nick! Du schreibst: "Tatsächlich wirkt das Austrian Audio OC16 ein bisschen holziger als die Mikros mit der 8 im Produktkürzel." Was ist hier mit "holziger" gemeint? Ich kann mir im Hinblick auf Mikrofon leider nichts darunter vorstellen.

    Profilbild von Nick Mavridis

    Nick Mavridis sagt:

    #3.1 - 10.03.2023 um 08:22 Uhr

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    Hallo Jan, da habe ich mit beiden Händen in die Kiste mit bunten Umschreibungen gegriffen. "Holzig" ist im weitesten Sinne gemeint wie bei Schlagzeugkesseln, also der Bereich zwischen 500 Hz und 1 kHz, etwas länger nachschwingend als nötig – ganz leicht negativ gemeint. Beste Grüße Nick

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