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M-Audio Axiom Series (2nd Generation) Test

PRAXIS

Die grundsätzliche Installation läuft dank der Class Compliant Driver denkbar einfach: einstecken, fertig! Die mitgelieferte „Treiber CD“ verwirrt deshalb ein wenig und sorgt sicherlich auch nicht für Pluspunkte in der Ökobilanz. Lediglich ein allgemeines Handbuch-PDF – immerhin auf Deutsch – findet sich auf ihr. Für Windows gibt es hier allerdings auch noch einen aktuelleren Treiber herunterzuladen.
Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn um DirectLink nutzen zu können, bedarf es hier und da spezieller Software oder Updates der DAW auf die richtige Versionsnummer. An sich kein Problem, müsste man sich diese Informationen nicht auf der teilweise englischsprachigen „deutschen“ M-Audio Website mühsam zusammensuchen. Das bremst die Anfangseuphorie doch erheblich, „Direkt Link“ geht jedenfalls anders.

Aber ihr habt ja uns, um Licht ins Dunkel zu bringen. Solltet ihr euch für die konkrete Unterstützung einer DAW interessieren, findet ihr alle „funktionierenden“ Steuerungsmöglichkeiten in unserem kleinen Special oder aber unsere Interpretation von „direkten Links“ hier:

Cubase Studio, Essential und LE Nutzer schauen allerdings in die Röhre, da es den DirectLink Support nur in der großen Vollversion gibt, was wir schade finden. Stellvertretend haben wir Version 6 von Cubase getestet, was etwas über der Empfehlung von Version 5.5 liegt und sich in der Bedienung nicht unterscheiden sollte, da dieselbe Script-Datei zugrundeliegt. Ähnlich verhält es sich mit Pro Tools, wobei wir hier Version 10 (HD) anstatt der vielen unterschiedlichen Pro Tools Teilversionen untersucht haben. Bei GarageBand (‘09) haben wir Version 5.1 getestet. Reason und Record haben wir bei unserem Praxistest ausgelassen, DirectLink funktioniert aber auch hier und ist sogar recht komplex. Weitere Informationen gibt es im englisch-sprachigen DirectLink und Reason/Record Handbuch hier.
Grundsätzlich funktionieren alle Axiom-Keyboards aber auch ohne DirectLink als einfache, „normale“ MIDI-Keyboards und prinzipiell auch mit jeder anderen DAW-Software zusammen – nur dann eben ohne „bidirektionalen Extra-Komfort“. DirectLink kann als sehr nettes Extra-Feature verstanden werden, auch wenn es sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss ist. In diesem Preisbereich tummeln sich allerdings auch keine wirklichen Alternativen. Mit Ableton Live hat DirectLink unserer Einschätzung nach am besten funktioniert, und da die beigelegte Live Lite Version nicht allzu knausrig ausgestattet ist, gibt es dafür einen fetten Pluspunkt.
Positiv sind mir auch die E/F/P-Group Buttons aufgefallen, da sie es einfach und unkompliziert ermöglichen, die drei unterschiedlichen Kontrollsektionen Encoder, Fader und Pads von der DirectLink-Steuerung zu entkoppeln, um sie beliebigen anderen MIDI-steuerbaren Parametern per „MIDI-Learn“ zuweisen zu können. Ein in der Praxis nicht zu unterschätzendes Feature.
Kommen wir nun zu den nicht minder wichtigen physikalischen Haupteigenschaften der Keyboards: Die halbgewichteten Klaviertastaturen der Axioms liegen bequem und stabil unter den Fingern. Die Tasten bieten ein gutes Repetitionsverhalten und auch der „Tasten-Klapper-Geräuschpegel“ liegt im üblichen Rahmen. Aftertouch-Befehle werden sehr zuverlässig und bei nicht allzu viel Kraftaufwand ausgelöst. Für ausdrucksstarke Klavierliteratur ist diese Tastatur dennoch sicherlich nicht ganz geeignet, aber eine solche kostet schnell das Zehnfache. Für E-Piano, Orgel, Streicher, Synth, Drums oder ganz generell elektronische Musik mit weniger Bedarf für Feingefühl macht die Axiom-Serie aber auf jeden Fall einen tadellosen Job – gerade in Anbetracht des äußerst günstigen Preises.
Für Drum- und Percussion-Programmierung eignen sich natürlich auch wunderbar die acht Pads. Nach einer kurzen Eingewöhnung bekommt man ein gutes Gefühl für die Anschlagsempfindlichkeit der gummierten Klopfflächen. Velocitys lassen sich ebenfalls angenehm und kontrolliert spielen. Sogar an „VelocityLock“ für stoischeren Elektro-Sound wurde hardwareseitig gedacht.
Selbstverständlich bietet das Axiom auch Tastatursplits. Bis zu vier verschiedene Sounds, alle jeweils einer eigenen Tastaturzone zugewiesen, die wiederum auf einem eigenen MIDI-Kanal mit dem Klangerzeuger kommuniziert, können so vom Axiom aus gesteuert werden. Besonders für Live-Anwendungen ein sehr gutes Feature, zumal man dieses mit den vier dedizierten Knöpfen im Direktzugriff hat.

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