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Gibson Jonas Brothers Melody Maker Test

Details

Korpus
Die Melody Maker tauchte erstmals im Jahr 1959 am Markt auf. Die ersten Modelle folgten dem typischen Single-Cut-Design der Les Paul, allerdings war ihr Korpus wesentlich dünner und auch die traditionell verbaute gewölbte Ahorn-Decke fehlte. Später war die Gitarre dann in diversen Double-Cut Designs erhältlich. Ursprünglich als Einsteigergitarre geplant, entwickelte sich die MM aufgrund ihres baubedingt geringen Gewichts und ihres knackigen Tons schnell zu einem echten Verkaufsschlager.

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Unser Testmodell orientiert sich am Design der typischen Melody Maker Singlecuts jener Zeit, weist aber einige Unterschiede auf, die ihrem Signature-Status geschuldet sind. So ist der dünne Mahagoni-Body weiß lackiert (satin white) und auf der Vorderseite mit dem Jonas Brothers Logo versehen. Außerdem haben sich die drei Brüder handschriftlich auf dem schwarzen Schlagbrett verewigt – zum Glück für die Jungs waren es nur 300 Instrumente, die signiert werden mussten. Mit einer Korpusstärke von konstant 36 mm – lediglich an den Kanten ist der Body etwas gerundet – ist sie gerade einmal einen Millimeter dicker als eine SG.

Die Gitarre kommt mit einer einteiligen Wrap-Around-Brücke. Die Saiten werden also von der Halsseite eingefädelt und dann um die Brücke herum gespannt. Es gibt keine einzelnen Saitenreiter, die in Höhe und Oktavreinheit eingestellt werden könnten. Stattdessen lässt sich die Brücke mit zwei Inbusschrauben seitlich in der Tiefe verstellen und ermöglicht so eine (zumindest globale) Feinabstimmung der Oktavreinheit. Die Brücke ist wie das Stop-Tailpiece einer Standard Les Paul an zwei in den Korpus eingelassenen Bolzenschrauben befestigt, und durch entsprechendes Drehen dieser Schrauben kann die Saitenlage nachjustiert werden.

Pickups
Die Melody Maker ist mit zwei P90 Soapbar Single Coil Pickups ausgestattet, die ihr Innenleben unter schwarzen Kappen verstecken. Die Tonabnehmer können mit einem Drei-Wege Toggle-Switch geschaltet werden, der die üblichen Kombinationen Hals-, Steg- und beide Pickups ermöglicht. Kontrolliert werden die beiden Singlecoils über einen Master-Volume und Tone-Regler. Potis, Pickup-Wahlschalter und Anschlussbuchse parken auf dem Schlagbrett. Alles in greifbarer Nähe sozusagen.

Hals
Der aus Mahagoni gefertigte Hals der Melody Maker ist Gibson-typisch mit dem Korpus verleimt. Das Griffbrett aus Palisander weist leider leichte Verarbeitungsmängel auf, denn es ist ein Hauch schmaler als der Hals. Dadurch entsteht eine kleine Kante, die aber beim Spielen nicht sonderlich stört. Ansonsten gibt es an der Gitarre nichts zu kritteln, sie lässt sich dank der guten Werkseinstellung angenehm spielen. Die 628mm-Mensur entspricht dem, was auch die große Schwester zu bieten hat. 22 Medium Frets teilen das Ganze in „musikalische Abschnitte“. Dabei sind die Bünde sauber abgerichtet und poliert – für entspanntes Spiel mit guter Intonation und Bendings ist also gesorgt. Zur Orientierung sind Dot Marker auf dem Griffbrett und an der Halskante eingelassen. Das schlanke Slim-Taper-Halsprofil liegt gut in der Hand und der matt lackierte Halsrücken unterstützt schnelle Lagenwechsel. Dank des Cutaways und eines schlanken Hals-Korpus-Übergangs sind auch die hohen Lagen recht locker zu bespielen, selbst der 22. Bund lässt sich ohne große Fingerverrenkungen erreichen. Auf der entgegengesetzten Halsseite laufen die Saiten über einen sauber abgerichteten und gefeilten Kunststoffsattel in Richtung Standard-Gibson-Headstock. Bei den alten Melody Makers kam übrigens noch eine etwas schmalere Kopfplatte zum Einsatz. Die Gibson Vintage Mechaniken mit weißen Stimmknöpfen haben eine Übersetzung von 14:1 und sorgen für einen reibungslosen und schnellen Stimmvorgang. Es gibt keine „Hänger“ beim Drehen oder tote Punkte in der Zahnradübertragung. Auf der Kopfplatte findet man oben das Gibson-Logo, unten ist die Kunststoffabdeckung für den Halsstellstab montiert. Auch hier wurde aus Kostengründen auf den üblichen Schnickschnack verzichtet, die Abdeckung ist einlagig, besitzt keine Gravur mit dem Gitarrennamen und die Kopfplatte trägt weder Perlmutteinlagen noch Typenbezeichnung. Summa summarum ein schlichtes Design, das aber nicht negativ auffällt und zumindest optisch den Blick nicht für das eigentlich Wesentliche verstellt, den Klang. Und um den geht es jetzt!

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