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Danelectro ´59 Dano Test

Details:

Wir alle kennen diese Faserplatten, die aus Holzresten bestehen und mit Leim versetzt unter großem Druck zu Platten gepresst werden. Und genau diese Platten kommen auch beim Bau der Danelectro zum Einsatz. Hier werden sie auf einen Rahmen aus Sperrholz geklebt, mittig mit einem Holzstreifen zur Stabilisierung versehen –  und fertig ist der Korpus. Eine Bauweise (jedoch mit anderen Hölzern), die übrigens auch bei Semi-Hollowbody-Gitarren Verwendung findet.

Beide Lipstick-Tonabnehmer sind leicht schräg direkt in den Body eingesetzt, wobei der Hals-PU relativ weit in Richtung Korpusmitte platziert wurde. Die beiden Gurtpins sind, ähnlich einer SG, am unteren Ende der Gitarre und hinten an der Halstasche angebracht.
Das weiße “Seal Pickguard“ nimmt einen beträchtlichen Teil der Korpusoberseite ein und beherbergt jeweils ein Ton- und ein Volumen-Poti, die, genau wie der Dreiwegschalter, ergonomisch gut platziert wurden. Ein versehentliches Verstellen ist nahezu ausgeschlossen, trotzdem gehen Swell-Effekte (das Aufdrehen des Volumen-Potis, nachdem die Saite(n)angeschlagen wurde(n)) leicht von der Hand bzw. in meinem Fall vom kleinen Finger.

Das Schlagbrett wird lediglich durch drei Schrauben am Korpus gehalten und ist mit zwei doppelseitigen Klebebändern etwas rustikaler fixiert.Der größte Kritikpunkt an alten Danelectros war immer die Brücke. Es war nicht möglich, die Saitenhöhe sowie die Oktav- und Bundreinheit einzeln zu verändern, da der Steg hier im Grunde wie bei einer Akustik-Gitarre gefertigt war. Das hat nun endlich ein Ende, denn der mir vorliegenden Variante wurde eine Bridge mit separten Saitenreiter spendiert, mit denen sich problemlos alle nötigen Einstellungen verrichten lassen.

Eine weitere Neuerung ist der Sattel aus Aluminium, der mit Sicherheit auch seinen Teil zum eigenständigen Sound dieser Gitarre beitragen dürfte.Wie üblich ist der Korpus mit einem cremefarbenem Klebeband umrundet und versprüht den typischen 50´s Charme. Der lackierte Ahorn-Hals besitzt ein erstaunlich dickes Palisandergriffbrett und liegt gut in der Hand. Im Vergleich zu den älteren Modellen ist dieser Hals insgesamt etwas dicker, aber immer noch sehr komfortabel zu spielen. Der Hersteller beschreibt das Hals-Profil als ausgewachsenes “D“ – und treffender kann man es nicht beschreiben.

Auf der Kopfplatte der Gitarre warten sechs verkapselte Mechaniken unbekannten Ursprungs, die ihre Arbeit jedoch tadellos verrichten. Auch das ist eine Neuerung, denn ältere Danelectros waren mit wenig stimmstabilen Peg Heads ausgestattet, was das Leben ihres Users nicht unbedingt leichter gemacht hat. Wo wir gerade bei der Kopfplatte sind: Früher war sie einmal symmetrisch, heutzutage wurde ihr quasi eine Kante abgeschlagen, was der Ästhetik jedoch nicht schadet.
Begeben wir uns nun eine Etage tiefer und widmen uns dem Griffbrett. Wie schon weiter oben erwähnt, haben die Gitarrenbauer dem Hals der ´59 Dano ein ziemlich dickes Stück Palisander (ca. 1cm) verpasst. Die 21 Medium-Size Bundstäbchen wurden tadellos in das Griffbrett eingelassen und an den Kanten abgerundet. Der Widerstand der Tonabnehmer wird mit je 3,8 kOhm angegeben. Damit sind sie relativ leistungsschwach, obwohl es sich bei den hier verbauten Pickups um so genannte Beefed Lipsticks handelt, die von Haus aus ein wenig mehr Leistung bieten, als ihre Vorgänger.

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Profilbild von freibier

freibier sagt:

#1 - 05.06.2012 um 04:10 Uhr

1

CONTRA
- die Kopfplatte ist fast gerade, dadurch liegen die Saiten mit wenig Druck irgendwo auf dem grob gekerbten Sattel auf und dementsprechend ist auch die Intonation ohne Saitenniederhalter recht bescheiden.
- für die Bedienung der Kombi-Regler benötigt man BEIDE Hände, da sich ansonsten Volume und Tone zusammen drehen.
- für das Abziehen des Klinkensteckers benötigt man ebefalls BEIDE Hände, da man ansonsten das Pickguard samt Elektronik rausreißt!
- die Saitenreiter haben zu wenig Spielraum und laßen sich leider auch nicht umdrehen.
- die Tuner sind der günstigeren Dano Pro um einiges besser.

    Profilbild von ChildrenoftheReaper

    ChildrenoftheReaper sagt:

    #1.1 - 12.06.2015 um 22:19 Uhr

    0

    Und das schlimmst ist, das die Dinger ausehen wie aus Pappmaschee oder eine Laubsägearbeit im Werkunterricht.......

    Antwort auf #1 von freibier

    Antworten Melden Empfehlen
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Bassel sagt:

#2 - 06.06.2012 um 13:29 Uhr

0

Hallo Freibier,
natürlich haben diese Gitarren ihre "Eigenheiten", es handelt sich ja auch im Grunde um günstige Kaufhausgitarren, aber eben mit dem speziellen Sound. Jeder, der sich ein solches Teil kauft sollte sich auch darüber bewusst sein. Zum Glück gibt es ja verschiedene Modelle, sodass für jeden etwas dabei sein sollte.Beste Grüße
Bassel

    Profilbild von ChildrenoftheReaper

    ChildrenoftheReaper sagt:

    #2.1 - 12.06.2015 um 22:22 Uhr

    0

    Zitat:Zum Glück gibt es ja verschiedene Modelle, sodass für jeden etwas dabei sein sollte.Zitat Ende.
    Leider gibt es da mehrere von.... Und NEIN es ist NICHT für JEDEN was dabei, für mich ist KEINE dabei.....Würde ich auch nicht als Geschenk haben wollen....Es gibt einfach Gitarren die gehen gar nicht und die Danelctros gehören definitiv ALLE dazu.

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ChildrenoftheReaper sagt:

#3 - 29.05.2018 um 08:48 Uhr

0

Ich habe schon viele, viele Gitarren gesehen, gehabt und gespielt. So kam mir auch dieser Hersteller Danelectro zwangsläufig in die Hand. Nach dem öffnen des Kartons, dachte ich erst, ich hätte ein buntes lustiges Kinderspielzeug bekommen, denn von dem ersten optischen Eindruck her, macht die Gitarre auf mich den Eindruck als wäre sie aus Pappmasche, bzw. aus Pressspanplatten ausgeschnittene Laubsägearbeiten.
Bei dieser Gitarre besteht der Korpus aus einem Sperrholzrahmen und die Decke und der Boden aus Masolite. Und dazwischen befindet sich nichts außer Luft. Masolite ist genau das Material, aus dem auch die Rückwände von Küchenschränken hergestellt werden. Hier gilt das gleiche wie für die Wild Thing und alle andere Danelectro Gitarren, für welches Musikgenre, man auch immer diese lustig bunten Spielgeräte verwendet, es gehört eine ganze Portion MUT und SELBSTVERTRAUEN dazu sich mit einem an laubsägearbeiten aus Pappmaschee erinnerdem Design dieser Gitarre auf eine Bühne zutrauen. Gibt es überhaupt jemanden, der für den aufgerufene Preis von mehr als.400 Euro, solch ein lustigbuntes Spielzeug aus Sperrholz kauft, wenn er nicht gerade von Danelctro gesponsort wird? Ich jedenfalls, hätte nicht den Mut, mich mit einem von diesen Dingern außer Haus zutrauen, geschweige denn auf eine Bühne. Meinen echten Respekt vor denen die sich das trauen! Für mich sind die Danelectros nicht mehr als ein lustiges, buntes Kinderspielzeug zu einem überteuerten Preis, dass in einer, im 60er Jahrestiel eingerichteten Wohnung als Wanddeko durchgeht.

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