Zoom B3 Test

PRAXIS

Sicherlich ist es praktisch, in einem Gerät möglichst viele Funktionen zu vereinen, aber viele Multieffektgeräte verderben einem schnell den Spaß an der Sache, weil sie sehr umständlich zu bedienen sind und stundenlanges Studieren von oft schlechten Anleitungen voraussetzen.
Nicht so beim Zoom B3. Wer etwas Erfahrung mit derartigen Geräten hat, wird die meisten Funktionen intuitiv im Griff haben, und falls doch Fragen auftauchen, gibt es eine wirklich gute Bedienungsanleitung in Deutsch. Für die gute Benutzerführung sind in der Hauptsache die drei Displays verantwortlich, bei allen Features wird deutlich angezeigt, welche Parameter oder Funktionen an den zum Display gehörenden Reglern oder Tastern liegen. Das einzige kleine Manko ist höchstens die Auswahl der Effekte mit den Type-Tasten. Man kann die Module nämlich nur nacheinander durchschalten, bei 111 Möglichkeiten kann so der Weg zum gewünschten Effekt ganz schön lang werden.Eine Zusammenfassung in Effektkategorien wäre vielleicht eine Erleichterung. Nichts zu meckern gibt’s an der Software Edit & Share, die Zoom zum Download anbietet. Die Erstellung von Patches funktioniert bestens und ist kinderleicht. Sobald das Gerät per USB am Computer hängt, startet die Software und man kann seine Patches gemütlich am Rechner zusammenbauen und dort in beliebigen Ordnern abspeichern. Die graphische Oberfläche ist sehr ansprechend und die Benutzung selbsterklärend.

Homerecording ist mit dem B3 genau so simpel, denn durch das integrierte Audiointerface braucht man nicht einmal zusätzliche Geräte. An meinem Mac klappte das Setup auf Anhieb ohne irgendwelche Installationen, ich brauchte nur in meiner DAW als Interface das B3 auszuwählen, am Gerät selbst kann man dann die Monitoring-Einstellungen anpassen, fertig. Für Windows-User gibt es auf der Zoom-Seite einen Asio-Treiber zum Download. Zum Recorden muss man natürlich nicht die mitgelieferte Steinberg-Software verwenden, das B3 arbeitet mit allen gängigen DAWs.
Kommen wir nun zum Hauptthema, den Soundmöglichkeiten der japanischen Allzweckwaffe. Das B3 hat 100 Speicherplätze und Zoom liefert auch ab Werk 100 Patches mit – jede Menge Holz also, um sich zu Beginn ein Bild von den Möglichkeiten zu machen. Einige Bänke wurden von sehr prominenten Vertretern der Zunft wie Victor Wooten, Frank Bello oder Doug Wimbish erstellt, die anderen sind nach Kategorien wie Distortion, SpeacialFX, Clean und Artist sortiert. Wir hören uns ein paar Patches aus der ersten Bank mit den Titel “Demo” an, die zeigen sollen, was mit dem B3 möglich ist.

Das erste Preset soll den typischen cleanen und präsenten Sound eines Markbass-Amps nachbilden.

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Mark Boost

Das zweite Patch simuliert einen Combo von Polytone, den Mini Brute, der eher von Jazzspielern benutzt wird.

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Polytone

Das nächste Patch mit Auto-Wah wird von Zoom für Slap-Soloeinlagen empfohlen.

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Slap Wah

Mit dem vierten Sound kommen wir zu den größeren Amps, die das B3 als Simulation zu bieten hat. Dieser heißt “bass tank” und bildet einen leicht verzerrten SVT von Ampeg nach.

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Bass Tank

Der zweite SVT in der Demo-Bank kommt mit einer zusätzlichen 8 x 10 Box und klingt dementsprechend etwas größer.

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Zoom B3 A7SVT

Patch A8 ist ein fetter Oktaver-Sound mit viel Bass und einer Sinuswelle.

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LOctave

Das nächste Preset trägt den Namen “Jaco Jazz” und soll den markanten Fretless-Sound der Basslegende Jaco Pastorius darstellen.

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Jaco Jazz

Als letztes Patch aus der Demo Bank hört ihr einen cleanen Studio Sound, der Avalon U5 Preamp stand hierfür Pate.

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Rec U5

Als Nächstes hört ihr ein paar Patches aus den anderen Bankkategorien. Den Anfang macht ein Synth-Patch mit dem Titel “Earth W&F”.

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Earth W&F

Das Patch Z-Tron G3 kommt aus der Bank “Clean” und featured ebenfalls einen Auto Wah Effekt.

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Z-Tron G3

Auch für die härteren Gangarten hat das B3 einiges auf Lager, hier ein Patch aus der Bank “Distortion” mit dem Titel “Normal Dis”, ein Standard-Zerrsound.

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Normal Dis

Zum Abschluss noch einmal ein cleanes Patch, das sich sehr gut zum Recorden eines eher neutralen Bassounds eignet und für den Klang eines Hartke HA3500 steht.

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H8
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Michi sagt:

#1 - 05.11.2013 um 16:17 Uhr

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Patches für das ZOOM B3 findet Ihr auf http://guitarpatches.com/ - so auch mein neuestes Patch, dass ich jetzt fest in meinem Acoustic Guitar LiveSet habe: http://guitarpatches.com/pa...

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Peter Miller sagt:

#2 - 20.02.2018 um 09:09 Uhr

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Ich hab mir das Nachfolge-Gerät B3n angesehen, dort ist die XLR-DirectOut-Schnittstelle entfallen. Das ist für ernsthafte Anwendung der Todesstoß !
Also habe ich mir ein gebrauchtes B3 gekauft und arbeite mich ein wenig ein. Was mich sehr stört, ist, daß beim Umschalten zwischen dem Preset-Modus und dem Stompbox-Modus (simulierte Einzelpedale) eine Klang- und oder Lautstärke-Änderung passiert .. weil man ja Fußtaster 1 drückt .. steht so auch in der Anleitung, nervt live aber gewaltig. Ich müßte aufhören zu spielen (laut Anleitung). Das geht aber je nach Situation nicht !

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Peter Miller sagt:

#3 - 20.02.2018 um 09:17 Uhr

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Bin nun gespannt ob das Zoom B3 auf Dauer mein Digitech BP355 vom Thron stoßen kann .. beim B3 ist der Tuner viel besser zu sehen, auch die Software Edit & Share ist besser als die Digitech-Software für das BP355 ..

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