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Output De-Fi Eco Acoustic Panels Test

Praxis

Projektbeschreibung

Der arme Postbote… Immer müssen so viele Pakete zu mir! Gepackt waren die Sachen allerdings gut, die Kartons allesamt handlich und auch nicht sonderlich schwer – abgesehen vom Diffusor, doch selbst den bekommt man allein bewegt. Und schon ging es ab ins Studio meines Nachbarn, dessen überambitionierte DIY-Klötzer schon lange nach Veränderung schreiten.

Links seht ihr die vier Pakete mit den Mounts, identisch für Traps und Absorber, in der Mitte die Pakete mit den einfachen Filzpaketen, rechts die Doppel-Filz-Pakete und im Hintergrund den Absorber

Im Prinzip ist beim Output Eco Acoustic Panels System alles dabei und die Endmontage reduziert sich auf das Löcher-in-die-Wand-Bohren. 

Acht Stück pro Absorber bzw. Bass-Trap, zwei pro Diffusor. Gut, die Bass Trap braucht noch paar Holzschrauben mehr, aber das ist alles nicht der Rede wert. Grundsätzlich sind alle notwendigen Materialien dabei. Kleine Extras schaden aber nicht, Klebeband zum Beispiel für die Fixierung der Bohrschablonen. Auch ein Körner und eine richtige Wasserwaage sind nicht fehl am Platz – grundsätzlich braucht es an Werkzeug aber nur einen Akkuschrauber, mehr nicht.

Alles klar Herr Kommissar: Die mitgelieferte Explosions-Zeichnung erklärt ausreichend, wie was zusammen gehört!

Je nach Untergrund nutzt man eventuell besser andere Dübel als die mitgelieferten. Für festes Mauerwerk greift man besser gleich zum Bohrhammer. Hier ist mein einziger Kritikpunkt: Die mitgelieferten Dübel sind etwas putzig und die Schrauben recht kurz – für moderne Betonwände ist das aber vollkommen ausreichend, zumal das Ganze nicht viel wiegt.

Ich hatte es im konkreten Fall überwiegend mit Gipskarton zu tun, deswegen hab ich vernünftige Gipskartondübel aus Metall gekauft. Holt euch nicht den Schrott aus Kunststoff, den man nur mit der nervigen Lanze in die Wand bekommt und deswegen hundertmal den Bit wechseln muss. Die Metall-Dinger kann man mit etwas Gefühl direkt mit einen Kreuz-Bit in die Wand drehen und die mitgelieferten Schrauben mit demselben Bit direkt hinterher – eine nicht zu unterschätzende Zeitersparnis bei 100 Löchern in unserem Fall! 

In altes Mauerwerk, das einen am Anfang des Lochs gern großflächig weg bröselt, habe ich deutlich längere Dübel und Schrauben eingebracht. Tipp: Nicht gleich mit Schlag anfangen zu bohren, sondern den Schlag erst nach ‘nem Zentimeter dazuschalten.

Easy peasy

Und jetzt die gute Nachricht an alle Anti-Heimwerker, die schon ein leichtes Zucken im Auge hatten: Das alles ging verdammt fix und ist selbst für Leute mit zwei linken Händen zu schaffen, ernsthaft. Für den ersten Eckabsorber hab ich tatsächlich nur 30 Minuten allein gebraucht, der nächste war dann auch schon in 20 Minuten dran und den Rest hab ich dann an die Bandkollegen delegiert – selbst der Bassist hat es hinbekommen 😉

Die Verwandlung: Spangen an die Wand, Folie drauf, Kleiderhaken drüber, Filz draufstecken – fertig!

Löblich sind in dem Zusammenhang die lebensgroßen Bohrschablonen, welche man nur kurz an die Wand klebt, damit jedes Loch exakt da gebohrt werden kann, wo es hingehört. Löcher hab ich allerdings nicht angezeichnet, sondern mit einem Körner durch die Schablone markiert. Der macht kleine Beulen in die Wand, wenn man mit dem Hammer draufhaut, sodass der Bohrer beim eigentlichen Bohren später nicht von der Wand wegrutscht.

Boing statt Kritzel: Mit dem Körner macht man eine kleine Beule in die Wand, aus der ein Bohrer schlechter herausspringen kann. Und das ist gut!

Die einzig intellektuell anspruchsvolle Aufgabe reduziert sich darauf, die Schablone gerade an die Wand zu hängen bzw. sie sauber gefaltet in die Ecke zu bekommen. Die mitgelieferten Schablonen sehen also nicht nur megawichtig aus, sondern bringen eine ordentliches Zeitersparnis, da nicht jedes Loch umständlich mit Bandmaß und Wasserwaage ausgemessen werden muss. 

Die Schablone in der Ecke ermöglicht es, notwendige Löcher einfach vorzubereiten!

Den Abstand der Absorber untereinander bzw. auf der Schablone sollte man sich eventuell beim Kauf schon grob überlegt haben. Da wir die Doppelabsorber verwendet haben, hab ich ihre jeweilige Hälfe als Abstand zueinander definiert. Ich habe dazu die Breite einer einfachen Filzplatte als Abstandshalter genutzt.

Die Entfernung zu den Bassfallen haben wir vermittelt, da es doch ein paar kleinere Grundrisseinschränkungen gab. Grundsätzliche Infos darüber, wo welcher Absorber hinkommt, findet ihr auch auf der Herstellerseite und natürlich noch umfassender in unseren DIY-Artikeln. Hier die Kurzfassung: Die Seitenwände sind wichtig, es sollte dabei alles symmetrisch sein und auch möglichst gleichmäßig verteilt. Erst-Reflexionspunkte gilt es besonders zu berücksichtigen 

Laser-Disko

Damit alle Absorber im Raum auf dieselbe Höhe kommen, hab ich eine Laserwasserwaage bzw. einen sogenannten Kreuzlinienlaser verwendet. Output hat sogar eine kleine Wasserwaagen mit in die Kartons gepackt, was zwar eine nette Geste, aber keine wirkliche Hilfe ist. 

Der Laser lügt nie! Um sauber und gerade zu arbeiten ist er essentiell!

Halbe Ohrhöhe

Die Absorber kommen hinsichtlich der Höhe ungefähr auf die Mitte des Raumes, aus Gründen, die wir hier nicht weiter ausführen werden. Unsere Räume sind höher, weswegen ich die Mitte der Absorber wie folgt definiert habe: Die Mitte ist dort, wo die Mitte aus Ohrposition im Stehen und Ohrposition im Sitzen ist. Flatterechos an der Decke ignorieren wir mal. Klar, Deckensegel und so: Kann man machen, im Nahfeld und mit vernünftig gerichteten Speakern in kleinen Räumen im Producer-Kontext aber auch zu vernachlässigen. 

Out the norm

Alle Bauteile der Absorber sind vernünftig vorgebohrt, hier ergaben sich keine Probleme und alles ging flink. Kreativ muss man nur werden, wenn die Ecken nicht klassisch im rechten Winkel sind. 

Wir haben uns nicht mal von einem Fenster beindrucken lassen und kurzerhand mit einer Stützleiste improvisiert – ob das jetzt die Leistung der Absorber minimal beeinflusst? Möglich, aber letztlich egal. Das Auge hört bekanntlich mehr mit, als uns lieb ist, und ich wollte zumindest optisch annähernd Symmetrie erzeugen, da die baulichen Gegebenheiten und die positionszickigen PMCs es anders auch nicht möglich machten. 

Gemessene Tatsachen

Die Foren des Internet waren voll von Skepsis hinsichtlich der neuen Output Absorber. Zu dünn, ineffizient, kann gar nicht funktionieren, bla bla. Ja, einen vollen Akustik-Ausbau werden auch diese Absorberlösungen nicht ersetzten. Aber sie kosten eben auch keine 250000 Euro, sondern nur zwischen 2000 und 4000 Euro – je nach Größe des Raumes. Und die meisten Producer-Räume werden nicht größer sein.

Ich finde insbesondere die Wandabsorber sehr effektiv, zumal sie nicht nur tatsächlich sehr flach sind sondern auch optisch kaum auftragen sowie dabei wirklich gut aussehen. Das Beweisen unsere Messungen des Nachhalls, wobei der Raum zugegebenermaßen etwas an der Decke vorbehandelt war. Das ist allerdings nichts Schlechtes, sondern zeigt, dass auch hier dies nochmal ordentlich Effekt einbrachte. Ohne unsere Absorber an der Decke wären die Messungen visuell sicherlich beeindruckender, aber eben auch nicht unbedingt aussagekräftiger. Apropos: Mann kann die Output Absorber selbst natürlich auch an der Decke befestigen.

Die Bass Traps dämpfen zusätzlich im Bassbereich, und ergänzen die Absorber damit gut – sie machen einen spürbaren Unterschied, aber auch keinen Riesenunterschied. Möchte man allerdings im Tief-Bassbereich wirklich effektiv Veränderungen spüren, kommt man drumherum ordentlich Masse einzubringen und dafür Platz im Studio zu rauebn. Again: die meisten Producer-Räume werden nicht so groß sein. Insofern ist der Effekt der Traps, in Kombination mit den Absorbern, sehr zufriedenstellend, zumal diese wenig Platz beanspruchen und flink aufgebaut sind. Und ja, allein der Effekt der vier Gummimatten war messtechnisch nachweisbar!

Fotostrecke: 5 Bilder Die Nachhall-Zeiten: Vorher (lila) und Nachher (grün) – das ist deutlich besser!

Ob man nun unbedingt zwei Lagen Filz braucht, mag ich persönlich anhand dieser beispielhafte Messungen zu bezweifeln. Die Unterschiede sind zwar da, aber eher gering. Zumal man fast keinen Unterschied messen konnte, ob die 1-Lage-Variante nun vorn oder hinten montiert ist. Die doppelt so breiten Absorber machen allerdings voll Sinn – wer also auf das Geld achten muss, nimmt am besten diese. Für 680 Euro bekommt man typische Räume so schon deutlich klarer in ihrer Response. Alle anderen können auch gern die doppelte Variante nehmen, auf Nummer sicher gehen und sich am Bi-Colour-Look erfreuen.

Die Diffusoren finde ich persönlich sehr hübsch, aber auch recht teuer, dafür das sie recht klein sind. Man braucht schon 3 Stück, damit das ein Bild ergibt. Meiner Meinung nach braucht es allerdings in einem normal-großer Raum aber auch eigentlich gar keine Diffusoren, es ist eher so ein i-Tüpfelchen.

Irritierender empfand ich es, dass Output in einigen Pressebilder die Diffusoren quer montiert hat. In den seltensten Fällen dürfte das Sinn ergeben, ohne hier auf die detaillierter Hintergründe weiter eingehen zu wollen. Kann man also getrost weg lassen.

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Profilbild von terrygaller123

terrygaller123 sagt:

#1 - 05.08.2022 um 18:53 Uhr

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