Numark HF325 und HF350 Test

Praxis

Numark stattet beide Kopfhörermodelle mit einem leistungsstarken 40 Millimeter Treiber aus. Der Frequenzgang liegt bei 20 – 20.000 Hertz, und die niedrige Impedanz von 32 Ohm prädestiniert das Gespann zudem für Quellen, die über schwachbrüstigere Ausgänge verfügen. Numark bescheinigt dem kompakten HF325 ein „sattes“ Bassfundament und spricht beim geschlossenen, dynamischen HF350 von einem „druckvollen“ Bass. Ist dies nur ein rhetorischer oder auch akustischer Unterschied? Ich bin schon gespannt auf die Hörprobe und schließe die Kopfhörer abwechselnd an meinen Denon Referenz–Receiver an, um zunächst die musikalische Bandbreite zu testen. Ich entscheide mich für die Alben:

  • Depeche Mode: Delta Machine
  • Linkin Park: Minutes To Midnight
  • Fritz Kalkbrenner: Ways Over Water
  • Frank Sinatra: Best Of

Für den Einsatz als DJ-Kopfhörer verbinde ich beide Headphones mit meinem Rane Sixty Two unter Verwendung von Serato DJ.

Numark HF325

Zunächst widme ich mich dem kleineren Modell HF325, dessen kompakte Abmessungen und kleineren Muscheln übrigens dem HD-25 von Sennheiser ähneln. Der Bügel presst die Kapseln ziemlich stark an, ohne dem Signal die Möglichkeit zu geben, zu entweichen. Dies bestätigt sich auch bei der ersten Hörprobe. So einen Klang hätte ich einem Kopfhörer dieser Kategorie nicht zugetraut. Druckvoll, ausgewogen und transparent, eine Direkteinspritzung in den Gehörgang. Auch die enorme Lautstärke imponiert mir, die der niedrigeren Impedanz geschuldet ist, Umgebungsgeräusche werden einfach übertönt. Der Bass ist präsent und drückt, ohne den Sound in Mulm zu ersticken, und die oberen Frequenzanteile verleihen ihm einen unerwartet hohen Grad an Transparenz und Detailtreue. Der HF325 klingt nicht verwaschen und auch das Stereobild zeichnet eine klare Linie, die mir dabei hilft, Signale im Raum gut orten zu können.
Ein wahrer Allrounder, wie ich finde, der mit Sounds jeglicher Zuspieler sympathisiert, egal, ob Referenzgerät oder Smartphone. Auch für den mobilen Einsatz ist der HF325 geeignet, für sportliche Aktivitäten hingegen weniger, also nehmt ihn am Besten zum Auflegen, denn dafür ist er aufgrund des Klanges, der Abschirmung und des Tragekomfort geschaffen. Eine weitgehend gelungene Vorstellung bis hierher und die Messlatte liegt nun ziemlich hoch.

Fotostrecke: 2 Bilder So sitzt der HF325 auf dem Kopf.

Numark HF350

Und diese Messlatte muss der HF350 erst einmal schaffen. Also rauf auf die Ohren. Umschlossen von sehr weichen Schaumstoffpolstern halten beide Muscheln ausreichenden Spielraum für die Klangerzeugung bereit. Die Lautsprecherkapsel liegt nicht direkt auf dem Ohr und dementsprechend drückt der HF350 im Vergleich zu seinem Bruder weniger – der Tragekomfort ist angenehmer. Man fühlt sich mit dem HF350 wohl, denn man spürt ihn kaum, aber hört mit ihm umso besser, teilweise jedoch auch Umgebungsgeräusche.
Ich benötige wahrlich keine Labordaten, um den 350er im direkten Vergleich zum HF325 akustisch zu unterscheiden, denn das Klangbild ist räumlicher und filigraner, aber der Kopfhörer hält sich mit der Lautstärke etwas zurück. Die beeindruckende Räumlichkeit wird ergänzt von einem sehr smarten, weichen Bass. Die Höhen spielen präzise und messerscharf, sodass für mich das Klangbild in der Gesamtheit eine ausgesprochene Homogenität ausstrahlt. Musikalisch serviert der Kopfhörer jedes Riff, jede Kick, jeden synthetisch erzeugten Sound auf einem blank geputzten Tablett. 

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