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Hagstrom Viking IIP Test

Details

Korpus
Semiakustik ist das Stichwort und die eindeutigen und legendären Vorbilder kennt jeder. Auch Hagstrom hat immer wieder über den Teich geschaut und sich inspirieren lassen, letztlich aber die eigene Suppe gekocht. Die heutigen Viking Modelle sind in der Korpusform in groben Zügen einer ES-335 nachempfunden, also einer semiakustischen Gitarre mit dünnem Body und zwei Cutaways. Der optische Unterschied zwischen Viking und Viking II liegt in der Kopfplatte: Die Viking kommt im Hagstrom-Standard mit drei Mechaniken auf jeder Seite, die Viking II mit allen auf einer Seite, also eher im Fender Look. Von Gibson gab es ein ähnliches Modell (Trini Lopez), das bevorzugt von Herrn Dave Grohl bei den Foo Fighters benutzt wird.
Jetzt aber zurück zum Thema. Unser Testmodell hat einen Korpus aus fünf Lagen gepresster Linde und ist in Vintage Sunburst lackiert, alternativ aber auch in Black Gloss erhältich. Das Vintage Sunburst ist transparent, die Maserung des Holzes ist also noch deutlich sichtbar. Auch die Rückseite trägt den gleichen Farbton und ist nicht einfarbig lackiert wie bei manch anderem Hersteller.

Die Gitarre hat ein cremefarbenes Binding an Korpus-Vorder- und Rückseite, passend zum kleinen Kunststoffschlagbrett im gleichen Farbton. Der Korpus ist leicht gewölbt und besitzt auf der Vorderseite standesgemäß zwei F-Löcher. Ein nicht sichtbares, aber trotzdem wichtiges Detail ist der Sustainblock, der bei den Gibson-orientierten Semiakustik-Gitarren vom Hals bis zum Korpusende reicht. Er fällt in unserem Fall etwas kürzer aus und läuft vom Hals bis zum Steg. Dadurch hat die Gitarre mehr Resonanzraum, schwingt etwas stärker und geht in Bezug auf Ansprache und Toneigenschaft schon mehr in Richtung Akustikgitarre. Zwei Fliegen mit einer Klappe hat man bei der Anbringung des Gurtpins geschlagen. Einer befindet sich wie gewohnt an der Zarge, ein anderer dient als Schraube gleichzeitig der Befestigung des vierfach verschraubten Halses. Eine Hagstrom Tune-O-Matic Bridge mit Stop Tailpiece garantiert eine gute Übertragung der Saitenschwingungen auf den Korpus.

Pickups
Die Viking IIP kommt mit zwei H-90 Pickups, die im Metallrahmen befestigt sind. Die Kappen sind mit Nickel überzogen und die Pickups haben eine Größe von 35 x 85 mm. Angewählt werden sie über einen 3-Wege-Toggle-Switch, mit dem die üblichen Kombinationen von Hals-, Hals-& Steg-, Steg-Pickup möglich sind. Geregelt wird mit vier Potis, zweimal Lautstärke und zweimal Klang.  

Hals
Die Viking IIP ist mit einem Ahornhals (628mm Mensur) ausgestattet, auf den ein Griffbrett aus Resinator-Wood aufgeleimt wurde. Diese Holzart, die bei allen neuen Hagstrom-Gitarren eingesetzt wird, besteht aus mehrschichtigen Holzblättern, die unter Vakuum gegeneinander verleimt werden. Es besitzt eine ähnliche Dichte wie Mahagoni und ist laut Hersteller wesentlich stabiler als andere Holzarten. Außerdem hat es ein sehr gutes Schwingungs- und Obertonverhalten. Auch der H-Expander-Halsstellstab ist mit an Bord, er sorgt für Stabilität und soll allen witterungsbedingten Einflüssen die Stirn bieten. Das Griffbrett ist mit 22 Jumbo-Bünden bestückt, die gut abgerichtet und poliert für saubere Intonation und angenehmes Bending sorgen.

Die Einstellung von Hals und Saitenlage ist ab Werk sehr gut, das Greifgefühl bestens. Der Hals (Standard D-Profil) liegt entspannt in der Hand, der lackierte Halsrücken bremst kaum und die hohen Lagen sind durch die Verbreiterung am 17. Bund noch ohne Umgreifen des Daumens erreichbar. Der schwarze Graph-Tech-Sattel besteht aus einem Verbundstoff mit Teflon-Bestandteilen und ist dadurch sehr glatt, was der Stimmstabilität sehr zugutekommt, denn bei Bendings oder leichten Vibratos gleitet die Saite durch die Sattelkerbe und bleibt nicht hängen. Vom Sattel aus laufen die Saiten gerade zu den Mechaniken im alten Hagstrom-Stil, die sich alle auf einer Seite der Kopfplatte befinden. Diese 15:1 Mechaniken funktionieren bestens ohne tote Punkte beim Drehen – für gute Stimmung ist also gesorgt.

Kommentieren
Profilbild von olaf70

olaf70 sagt:

#1 - 23.02.2014 um 15:29 Uhr

0

Ich kann das Review nur bestätigen. Der Sound und der Preis sind sensationell.

Profilbild von Mortadelo

Mortadelo sagt:

#2 - 29.11.2023 um 10:54 Uhr

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Absolute Spitzengitarre, unschlagbar für den Preis. Spiele meine seit 7 Jahren, immer noch top, war nie in der Werkstatt.

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