GALLIEN-KRUEGER Fusion 550 Test

Details

Die neueste technische Errungenschaften Bob Galliens wird durch ein robustes schwarzes Metallgehäuse geschützt. Ein, in die Front eingelassenes Drahtgitter, auf dem auch der edle Schriftzug sitzt, sowie weitere, in die Rückblende gestanzte Öffnungen sorgen dafür, dass der Lüfter die drei im Betrieb glühenden 12AX7¬Röhren des Preamps auch mit genug kühlender Luft versorgen kann. Für einen Verstärker, dessen Endstufe bei 500 Watt Ausgangsleistung viel Wärme abstrahlt und der im Bi-Amping-Betrieb für den Höhenbereich von einer weiteren kleinen Endstufe mit 50 Watt unterstützt wird, ist ein effektives Kühlungssystem mit stufenlos betriebenem Ventilator unbedingt notwendig.

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Vorstufe
Die vier Sektionen Input, Shaping, Active Equalizer und Output sind auf der Frontplatte aufgezeichnet und geben dem Bassisten eine gute Übersicht über die verschiedenen Arten der Soundformung. Ich bespreche die Sektionen von links nach rechts.

1. Input
Oberhalb des Klinkeneingangs finden sich mit zwei Kippschaltern und einem Gain-Regler schon die ersten Tools, um den Bass optimal an den Verstärker anzupassen. Mit dem Aktiv/Passiv-Schalter wird der Eingangswiderstand des Verstärkers der aktiven oder passiven Elektronik des Basses angeglichen. Der Kanalwechselschalter steuert die jeweils im Kanal eins und zwei eingestellten Sounds, wobei sich das Soundgedächtnis des Verstärkers die Einstellungen der acht Drehregler merkt. Die beiden Kanäle sind mit dem beiliegenden Fußschalter praktisch umzuschalten. Neu beim 550 sind die motorbetriebenen Potis, die beim Umschalten der Kanäle die Regler in die abgespeicherte Position bewegen.

2. Shaping

Die Contour-Schaltung des 550 gestaltet sich etwas umfangreicher und präziser im Vergleich zum 800RB, bei dem nur ein Schalter ein Absenken der Mittenfrequenzen bei 500Hz um einen festen Wert bewirkt. Der Hersteller hat jetzt eine variable, röhrengesteuerte Version eingesetzt, bei der ich die Center-Frequenz im Mittenbereich bei 500 Hz oder 800 Hz festlegen kann. Durch Aufdrehen des Contour-Reglers werden die gewählte Center-Frequenz und angrenzende Bereiche abgesenkt. „Deep“ und „Bright“ boosten jeweils den Frequenzbereich um vier Dezibel bei 30Hz und 10kHz.

3. Active Equalizer
Ebenfalls röhrengesteuert ist der aktive Vierband-EQ. Er verstärkt oder beschneidet die Höhen bei 7kHz, Bässe bei 40Hz, die hohen Mitten bei 1kHz und die tiefen Mitten bei 50Hz.

4. Output

Die Leistung der Horn-Endstufe im Bi-Amping-Mode steuert der „Horn Bi-Amp“-Regler. Dazu werden allerdings Bi-Amping-fähige Lautsprecherboxen von GK benötigt, deren Ansteuerung dann mit einem speziellen 4-poligen Speakonkabel erfolgt. Auf der Rückseite der Zweiwege-Boxen von GK kann der Bi-Amp-Betrieb mittels eines Schalter aktiviert werden, sodass nur der Signalfrequenzbereich oberhalb von 5kHz an die 50W-Endstufe geleitet wird. Diese versorgt das Horn separat, während parallel dazu ein Fullrangesignal an die 500W-Endstufe fließt. Das soll mögliche Schäden am Horn verhindern, die im üblichen Fullrangebetrieb durch Übersteuern des Verstärkers entstehen können. In diesem regelt der Master alleine die Lautstärke der Class-G Endstufe. Mit dem Mute-Schalter werden Master-und D.I.-Output stummgeschaltet und der Lichtring um den Powerschalter blinkt blau.

Rückseite
Hier finden wir drei Sektionen: Die Patch-Bay beinhaltet jeweils einen Klinkenausgang für den externen Fußschalter-und Tuneranschluss und einen seriellen Effektweg. Rechts neben der Patch-Bay befindet sich der D.I.-Bereich mit einem Schalter für die Pre/Post-EQ-Abnahme des Instrumentensignals, einem „Ground/Lift“-Schalter und dem XLR-Ausgang inklusive Pegelregler. Ein weiteres nützliches Feature, das neben dem Bassisten auch Tontechniker erfreuen dürfte!  Speaker-Outputs beinhaltet zwei Klinkenbuchsen für den Fullrangebetrieb, in dem der Horn Bi-Amp nicht zum Einsatz kommt. Außerdem gibt es zwei Speakon-Anschlüsse, die speziell auf den oben beschriebenen Bi-Amp-Betrieb ausgerichtet sind. Nun hat ja nicht jeder Bassist solche Bi-Amp-fähigen GK-Lautsprecher, daher können auch zweipolige Speakonkabel für den Gebrauch mit Lautsprechern anderer Hersteller verwendet werden.

Die zwei silbern glänzenden Griffe auf der Vorderseite und vier massive Gummifüße auf der Rückseite führen bei dem klassisch konstruierten und zur Klasse der Halbschwergewichte gehörenden Verstärker zu gutem Handling. Der Hersteller empfiehlt zudem den Rackeinbau. Das Schmuckstück soll keine Schrammen erleiden!

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