Stairville LED Pixel Rail 40 RGB MKII und Drive 640 MKII Test

Praxis

Die leichten, schmalen Stairville LED Pixel Rail 40 RGB MKII wirken stylish, schlicht und elegant und bieten sich für alle möglichen Anwendungen an, wo helle und eindrucksvolle Lichtakzente gesetzt werden sollen, ob einzeln montiert oder zu einer langen Leiste zusammengeschraubt.

Die LEDs sind hell und schnell. Schöne Response und feine Farben. Die durchsichtige Frostblende weicht das harte Licht etwas auf. Als Spots zur alleinigen Beleuchtung oder als Wash sind die Schienen ungeeignet, ihre Domäne sind beeindruckende programmierte Lichteffekte bis hin zu Schriftzügen. Dafür braucht‘s natürlich mehrere Rails und eine entsprechende Programmierung via DMX oder Artnet. Und den Stairville LED Pixel Rail Drive 640 MKII als Strom- und Impulsgeber.

Fotostrecke: 4 Bilder Rail_Drive_640_MKII.jpg

Der Stairville LED Pixel Rail Drive 640 MKII in der Praxis

Der Stairville LED Pixel Rail Drive 640 MKII macht einen angenehm wertigen Eindruck. Lediglich die vier Kunststoffminischalter möchte man nicht zu häufig bedienen müssen. Wenn der Rail Drive über DMX oder Artnet gesteuert wird, ist das auch nicht nötig, dann braucht man die Schalter und das verschachtelte Menü nur für die Grundeinstellungen zu bemühen. Angenehm: Das helle, blaue Display schaltet sich nach 30 Sekunden Nichtaktivität von alleine aus.

Da es keine Status-LED gibt, ist der Rail Drive dann komplett dunkel und dank Konvektionskühlung eigentlich auch mucksmäuschenstill. Eigentlich, denn er hat einen ziemlich lauten Lüfter, der ganz abrupt für ca. 30 Sekunden anspringt, sobald es dem Rail Drive zu warm wird. Und dann auch wieder ganz plötzlich Ruhe gibt. In einer lauten Umgebung sicher kein Problem, aber während des Niederschreibens der ersten Zeilen dieses Tests nach dem ersten Aufbau der Gerätschaften bin ich doch mitten in der Nacht erst einmal ganz schön zusammengezuckt. 

Und auch den Hochzeits-DJs unter den Lesern dürften gleich spontan mehrere Situationen einfallen, wo das plötzliche Einschalten eines kleinen Staubsaugers unpassend wäre – denn auf diesem Klang- und Lautstärkeniveau bewegt sich der Lüfter des Pixel Rail Drive – wenn er anspringt.
Das ist besonders schade, weil die dazugehörigen LED Rails völlig lautlos ihren Dienst verrichten. In einer lauteren Umgebung ist das Lüftergeräusch allerdings völlig im Rahmen.

Fotostrecke: 2 Bilder Unter Strom: die Power kommt durch das Speakon-Kabel

Die Kombination macht‘s

Der Aufbau der Rails geht schnell und unkompliziert vonstatten. Dank des leichten Gewichts sind auch unorthodoxe Befestigungen möglich. So habe ich für einen DJ-Stream aus meinem Kellerstudio auch mal zwei Lichtschienen an Deckenhaken aufgehängt.

Weil es nur ein dünnes Kabel als Zuleitung für Strom und Daten gibt, lassen sich die Schienen optisch sehr smart aufgeräumt und ohne großes Kabelgewirr installieren.

Leider wurde den Rails wie dem Drive lediglich eine seitlich angebrachte Fangseilöse zugestanden. Praktischer wäre es bei so einem langen Element, wenn beidseitig ein Safety-Eye oder zumindest ein zweites geeignetes Schraubgewinde vorhanden wäre. Bei der Verkabelung gibt es ein paar Dinge zu beachten: Das Netzwerkkabel vom Rail Drive zur ersten LED-Schiene darf genauso wie das zur letzten nicht länger als 5 m sein.

Pro Ausgang dürfen maximal vier Pixel Rails angeschlossen werden und die maximale Gesamt-Kabellänge darf 80 m nicht überschreiten. Da die mitgelieferten Netzwerkkabel 1,4 m lang sind, die Entfernung zwischen den RJ45 Ein- und Ausgangsanschlüssen bei Kopplung der Rails aber nur 40 cm beträgt, ist es sinnvoll, die Verbindungen in bestimmten Konfigurationen mit möglichst kurzen Kabeln auszuführen, um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten.

DMX- oder Artnet

Richtig opulent wird’s aber erst mit DMX- oder Artnet-Steuerung. Mit entsprechenden Fixtures sind dann alle LEDs ansprechbar. Bei einem kompletten System mit 16 Schienen sind das satte 640 LED mit drei RGB-Kanälen. Aber da geht noch mehr: Über den Power-Out kann die Stromversorgung per Speakon-Kabel an einen zweiten Rail Drive weitergegeben werden, der dann wieder bis zu 16 LED-Schienen steuern kann. Weitere wertvolle Hinweise zum „DMX-Universum“ findet ihr im Bonedo DMX-Workshop. 
Und noch ein Tipp: Für den sicheren Transport von 8 LED Pixel Rail 40 RGB MKII und einem LED Pixel Rail Drive 640 MKII Controller bietet sich das Thon Case 8x Pixel Rail 40 RGB mit Rollen an. Allerdings wiegt es mit 27,5 kg auch deutlich mehr als das zu transportierende Equipment.

Fotostrecke: 3 Bilder Ein LED Pixel Rail 40 RGB MKII kommt selten allein

Für wen ist das?

Die LED Pixel Rail 40 RGB MKII sind leicht, leistungsstark und preiswert. Sie machen in jeder Beleuchtungssituation eine blendende Figur. Für Präsenzveranstaltungen wie Partys, Galas, Theater oder Installationen sind sie lichtstark genug und per DMX oder Artnet vielfältig steuerbar.

Aber auch bei DJ-Sets aus der Livestream-DJ-Booth wirken die schlanken LED-Schienen nicht überdimensioniert und sind eine prima Augenweide. Selbst im harten Verleihgeschäft sollten sie dank der schlichten Bedienung und der robusten Verarbeitung sehr gut bestehen können. Auf sich allein gestellt werden die einprogrammierten Szenen jedoch schnell langweilig.

An jeden der vier Ausgänge des LED Pixel Rail Drive 640 MKII dürfen maximal vier LED Pixel Rail 40 RGB MKII angeschlossen werden
An jeden der vier Ausgänge des LED Pixel Rail Drive 640 MKII dürfen maximal vier LED Pixel Rail 40 RGB MKII angeschlossen werden
Kommentieren
Profilbild von Goeran

Goeran sagt:

#1 - 22.05.2021 um 12:24 Uhr

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Moin Moin,
Mit welcher Software würde man denn eine Ansteuerung von 16 PixelRails per Artnet realisieren? Lieben Gruß

Profilbild von Niko

Niko sagt:

#2 - 15.07.2022 um 21:11 Uhr

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Viel dank für das Review. Wo gibt es das Set denn für 1700€ 🤔? Und wieso darf die erste Leitung nur 5m haben? Das ist schon echt uncool.

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