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Randall RG1503H Test

Praxis

Die Ausstattung mit drei Kanälen, Effektloop, Reverb und Vierfach-Fußschalter ist recht üppig für den kleinen Preis. Jetzt geht es allerdings ans Eingemachte, und damit sind natürlich Sound und Schalldruck gemeint. Vorweg: Mit der Lautstärke kann man sich auf jeden Fall in einer Band im Proberaum und auf der Bühne durchsetzen, sowohl im Zerrbereich wie im Cleanbereich ist die Leistung entsprechend hoch. Allerdings merkt man hier schon sehr stark den Unterschied zu einem Röhrenamp. Der Cleansound klingt etwas schwach auf der Brust, es fehlt mir persönlich das Klangvolumen, der Ton kommt wesentlich dünner aus dem Speaker. Deshalb sollte man mit dem Equalizer ein wenig nachhelfen und die Mitten und Höhen etwas weiter aufdrehen, das sorgt für mehr Präsenz – auch im Bandkontext. Und mit der Bright-Funktion kann man die oberen Frequenzen bei Bedarf weiter unterstützen.

Im Channel 2 geht es direkt zur Sache, selbst bei geringen Gain-Einstellungen ist ein stattliches Zerrbrett vorhanden, das im weiteren Regelweg immer mehr an Dichte gewinnt. Ich persönlich vermisse etwas die knackigen Crunchsounds, die man locker hätte mit einbinden können, denn der dritte Kanal ist von der Zerrgestaltung nicht gravierend anders, er klingt einfach nur etwas fülliger und moderner.
Mit dem Equalizer lässt sich der Klang recht stark verbiegen, der Wirkungsgrad der einzelnen Regler ist sehr hoch, aber das Ergebnis bei extremen Einstellungen nicht immer musikalisch und warm. Das wiederum ist Geschmacksache, aber auf jeden Fall tut sich etwas, wenn an den Reglern gedreht wird.
Hier sind ein paar Beispiele mit den einzelnen Kanälen:
Channel 1: Cleansound für Funky Blues.

GitarreCHGainVolBassMidTrebPresRevMasterBrightBass-BoostMid-Scoop
Strat1121412151415715OFFOFFOFF
Audio Samples
0:00
Clean

Channel 1: Maximaler Gain mit der SG. Einmal ohne und dann mit der Bright-Funktion.

GitarreCHGainVolBassMidTrebPresRevMasterBrightBass-BoostMid-Scoop
SG1171314151414715OFF-ONOFFOFF
Audio Samples
0:00
Max Gain Max Gain Bright

Channel 2: Mid Gain mit der SG

GitarreCHGainVolBassMidTrebPresRevMasterBrightBass-BoostMid-Scoop
SG2131214161414715OFFOFFOFF
Audio Samples
0:00
Mid Gain

Channel 3: Distortion Sound

GitarreCHGainVolBassMidTrebPresRevMasterBrightBass-BoostMid-Scoop
SG314101514,51416715OFFOFFOFF
Audio Samples
0:00
Distortion

Channel 3: Die unterschiedlichen Klangvariationen mit Mid Scoop und Bass Boost.

GitarreCHGainVolBassMidTrebPresRevMasterBrightBass-BoostMid-Scoop
SG3161014141415715OFFOFF-ONOFF-ON
Audio Samples
0:00
normal Bass Boost ON Mid Scoop ON Bass Boost und Mid Scoop ON

Bei der Klangübertragung und der dynamischen Ansprache sieht es leider nicht so gut aus, der Zerrgrad des RG1503 lässt sich über den Anschlag oder das Volume-Poti an der Gitarre nicht so recht steuern. Bei höherer Verzerrung wird der Klang auch etwas matschig, die Übertragung des charakteristischen Klangs einer Gitarre ist eher mittelmäßig.
Hier zwei Beispiele: Einmal habe ich versucht, den Zerrgrad über das Volume-Poti an der Gitarre zu steuern. Zuerst auf drei, dann voll auf. Der Zerrgrad ändert sich nicht besonders stark, vor allem wird es undurchsichtig, wenn mehrere Saiten gleichzeitig angeschlagen werden. Danach kommt der Akkordtest, bei dem ich die Akkorde E, G, D und A nacheinander spiele. Auch hier hört man die einzelnen Anschläge beim letzten E-Akkord nicht deutlich.

GitarreCHGainVolBassMidTrebPresRevMasterBrightBass-BoostMid-Scoop
Les Paul2141412131314,5715OFFOFFOFF
Audio Samples
0:00
Dyna Poti Chords

Zum Abschluss gibt es noch eine Kostprobe des Federhalls, der sehr gut dosiert werden kann. Auch bei höheren Werten klingt er immer noch hinter dem Direktsignal.

GitarreCHGainVolBassMidTrebPresRevMasterBrightBass-BoostMid-Scoop
Les Paul11512141314151515OFFOFFOFF
Audio Samples
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Reverb
Randall_RG1503_020FIN-1009990 Bild
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Profilbild von Floyd Hendrix

Floyd Hendrix sagt:

#1 - 20.12.2014 um 17:25 Uhr

0

Ich habe mir diese Model zugelegt. Aber da hatte ich dieses Review noch nicht gelesen.
Ich dazu nur noch sagen, ich habe noch nie bereut diesen Randall gekauft zu haben. Eigentlich möchte ich keinen anderen Amp mehr haben. Denn ich nutze den auch im Liveeinsatz und da macht er mit der richtigen Box und meiner B.C.Rich Warlock so manchen Röhrenamp platt. Wenn ich ihn manch mal nicht etwas zurücknehmen würde, würde man unseren Leadgitarristen gar nicht hören. Aber er will zu zu Weihnachten nun auch dieses Modell zulegen. Da kann ich nur sagen, GUTE WAHL !!!

    Profilbild von Bernd

    Bernd sagt:

    #1.1 - 24.11.2021 um 21:11 Uhr

    0

    Hmm... Ich mag den Randall und spiele ihn Zuhause recht häufig, aber in meinen Ohren kommt er nicht an die Dynamik eines Röhrenverstärkers ran und ich nenne so einige Klassiker (6505, mt15, h&k) mein eigen. Aber für Einsteiger oder Panterasongs is das Teil schon gut geeignet.

    Antwort auf #1 von Floyd Hendrix

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Profilbild von ChildrenoftheReaper

ChildrenoftheReaper sagt:

#2 - 12.06.2015 um 22:04 Uhr

0

Das Teil hat zwar einen schönen Zerrsound, ist von der Optik her aber absoluter Müll. Ein Frontgitter hätte dem Amp ein besseres Aussehen gegeben. Schade, das Randall den Amp so blöde in der Optik gestalltet hat.

    Profilbild von Bernd

    Bernd sagt:

    #2.1 - 24.11.2021 um 19:48 Uhr

    0

    Stimmt! Hab mir Abhilfe geschaffen. Auf der Rückseite befindet sich nämlich ein Gitter, was den Amp deutlich "brutaler" aussehen lässt. Vordere Platte abgeschraubt und das Gitter von hinten auf die Front geschraubt, fertig! Damit von hinten nix passiert, hab ich die ehemalige Frontplatte einfach hinten eingesetzt und festgeschraubt. Passt alles, man braucht nur einen Kreuzschraubendreher. Bissl fummelig war das Randall Logo aufs Gitter zu bekommen, aber mit etwas Geduld ging auch das. Wer jetzt noch mag, der knallt sich rote LEDs rein und schon schaut's n nach der diavolo serie aus. Keep on rockin!

    Antwort auf #2 von ChildrenoftheReaper

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