One Control Hooker’s Green Bassmachine Test

Die japanische Effektschmiede One Control hat sich mit ihren Produkten in den letzten Jahren einen erstklassigen Ruf erarbeitet und erweitert das Portfolio beständig mit neuen Pedalen. Für das Design der One Control BJF-Serie ist Björn Juhl verantwortlich – seines Zeichens Mastermind der schwedischen Edelpedalschmiede “Mad Professor”. Auch unser heutiger Testkandidat wurde abermals in Zusammenarbeit mit dem umtriebigen Schweden entwickelt. Bei der “Hooker’s Green Bassmachine” aus der BJF-Serie handelt es sich um ein winziges Bass-Overdrive-Pedal, das laut Hersteller über den beliebten breiten Dynamikumfang von Röhrenamps verfügt und subtile bis kräftige Overdrive-Sounds liefern kann.

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… sogar mit einem 9V-Block betreiben.

Details

Mini-Pedale liegen nach wie vor voll im Trend, und die One Control Hooker’s Green Bassmachine zählt mit den Abmessungen von 39 x 100 x 31 mm ohne Zweifel zu dieser Kategorie. Erstaunlich ist, dass im Gehäuse neben der Elektronik trotzdem noch ausreichend Platz für eine 9-Volt-Batterie ist. Möglich wird das durch eine miniaturisierte Schaltung, die auf einer sehr kleinen quadratischen Platine sitzt.
Das Pedal kann aber natürlich auch mit einem Standard-Netzteil betrieben werden und versteht sich erfreulicherweise mit unterschiedlichen Spannungen im Bereich von 9-18 Volt. Der Anschluss dafür parkt auf der rechten Seite, wo auch der Klinkeneingang für den Bass untergebracht ist. Gegenüber finden wir – aufgrund der schmalen Gehäuseform leicht nach oben versetzt – den Klinkenausgang für die Weiterleitung des Signals zum Bassverstärker.

Fotostrecke: 4 Bilder Mini-Pedale sparen auf dem Effektboard enorm viel Platz!

Kommen wir zu den Bedienelementen der Hooker’s Green Bassmachine. Das Mini-Pedal beherbergt insgesamt drei Regler: Der Drive-Regler ist für den Zerrgrad zuständig, zur Abstimmung der Höhen gibt es einen Treble-Regler, und mit dem Volume-Regler wird die Endlautstärke bestimmt.

Fotostrecke: 5 Bilder Auf der Oberseite des Pedals haben Regler für …

Zudem bietet das Pedal auf der linken Seite ein kleines Trim-Poti, mit dem die Bässe bei Bedarf geboostet werden können. Im vorderen Bereich finden wir schließlich den obligatorischen On/Off-Fußtaster, der das Signal im ausgeschalteten Zustand unbeeinflusst von der Schaltung durchschleift (True Bypass).
Die Verarbeitung der One Control Hooker’s Green Bassmachine ist übrigens tipptopp – ganz so, so wie ich es von der japanischen Effektschmiede gewöhnt bin!

Die Firma One Control hat ihren Sitz in Japan. Chef-Entwickler Björn Juhl hingegen ist Schwede.
Erstaunlich: Es ist quasi unmöglich, unbrauchbare Sounds mit der Bassmachine hervorzurufen!

Praxis

Stark verzerrte Basssounds klingen direkt aufgenommen zumeist ziemlich scharf und dünn. Für die High-Gain-Beispiele habe ich in der Nachbearbeitung deshalb eine dezente Boxensimulation verwendet. Harsche Frequenzteile werden auf diese Weise etwas abgemildert und ihr bekommt durch die Boxensimulation insgesamt einen besseren Eindruck, wie die Overdrive-Sounds über ein richtiges Bass-Stack wirken würde.
Bei den Low-Gain Beispielen hingegen hört ihr das nackte Signal ohne Boxensimulation oder sonstige Bearbeitungen – und damit steigen wir auch direkt mit den ersten Sounds ein:

Audio Samples
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Low Gain, Treble: 3h
Schon bei den ersten Tönen wird klar: die Bassmachine reagiert enorm dynamisch!
Schon bei den ersten Tönen wird klar: die Bassmachine reagiert enorm dynamisch!

Bei der Aufnahme fiel mir direkt auf, dass die Bassmachine in der Tat sehr sensibel auf die Anschlagsstärke reagiert und sehr dynamisch agiert. Die warm-geschmeidige Verzerrung verpasst meinem passiven Jazz Bass mehr Tiefmitten und eine Portion Schmutz – der Sound erinnert ohne Zweifel an einen leicht angezerrten Röhren-Amp!

Audio Samples
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Low Gain, Treble: 8h
Warm-drückende Klänge funktionieren ebenso gut wie satte Zerrsounds.
Warm-drückende Klänge funktionieren ebenso gut wie satte Zerrsounds.

Für den nächsten Low-Gain-Sound habe ich den Höhenregler fast komplett zugedreht und auch den Gain-Pegel eine Spur reduziert. Mein Bass klingt mit dieser Einstellung erwartungsgemäß etwas sanfter und vintagemäßiger. Sehr positiv finde ich, dass der Höhenregler eher dezent arbeitet und über den gesamten Regelbereich nur brauchbare Sounds liefert. Die Wirkungsweise ist ähnlich wie bei einer passiven Tonblende.

Erstaunlich: Es ist quasi unmöglich, unbrauchbare Sounds mit der Bassmachine hervorzurufen!
Erstaunlich: Es ist quasi unmöglich, unbrauchbare Sounds mit der Bassmachine hervorzurufen!

Jetzt geben wir aber mal Vollgas und drehen den Drive-Regler bis zum Anschlag auf. Siehe da: Auch im High-Gain-Bereich bleibt der Sound sehr transparent und durchsetzungsstark, selbst das Fundament behält seine Tragfähigkeit und matscht nicht! Der Höhenregler wirkt gerade bei starken Verzerrungen sehr effektiv, sodass sich der Sound im Handumdrehen etwas bissiger oder milder trimmen lässt.

Audio Samples
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High Gain, Treble: 9h High Gain, Treble: 5h

Für meinen Geschmack liefert die Hooker’s Green Bassmachine in jeder Einstellung ausreichend Low-End. Wer noch fettere Bässe braucht, kann mit dem seitlichen Trim-Poti das Low-End abermals ordentlich boosten. Im letzten Beispiel hört ihr das Pedal wieder im High-Gain-Betrieb, dieses Mal aber mit voll aufgedrehten Bässen:

Audio Samples
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High Gain, Treble: 5h, Bass-Trim: full
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Fazit

Die Stärke des One Control Hooker’s Green Bassmachine liegt bei tiefmittigen, cremigen Overdrive-Sounds mit Röhrenflair, weshalb sich das Pedal meines Erachtens am besten für Bassisten eignet, die in Oldschool R&B-, Blues- oder Classik-Rock-Gefilden unterwegs sind. Die Bandbreite reicht dabei von leicht angezerrten Sounds bis zu heftigeren High-Gain-Einstellungen, und die beiden hervorragend abgestimmten Filtern ermöglichen zahlreiche Variationsmöglichkeiten der tollen Sounds. Sehr positiv ist, dass das kleine Pedal in jeder Einstellung absolut transparent und klar klingt. Als einzigen Kritikpunkt könnte man den Bass-Trimmer nennen, der etwas umständlich mit einem Schraubenzieher justiert werden muss. Davon abgesehen kann ich das One Control Hooker’s Green Bassmachine jedem Bassisten, der ein super kompaktes “No-Frills”-Overdrive-Pedal mit erstklassigem Sound zum fairen Preis sucht, nur wärmstens ans Herz legen!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr kompakte Bauform
  • warme Overdrive-Sounds mit Tube-Charakter
  • sehr gut abgestimmter Treble-EQ
  • einfachste Bedienung
  • tadellose Qualität und Verarbeitung
Contra
  • Bassregler nur mit Schraubenzieher zu bedienen
Artikelbild
One Control Hooker’s Green Bassmachine Test
Für 79,00€ bei
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Auf der Oberseite des Pedals haben Regler für …

Technische Spezifikationen:

  • Hersteller: One Control
  • Modell: Hooker’s Green Bassmachine
  • Herkunftsland: Japan
  • Regler: Volume, Treble, Drive, Bass-Trim
  • Stromversorgung: 9V-Batterie oder Netzteil (9-18 Volt), Stromaufnahme: 10,7 mA bei 9 Volt
  • Anschlüsse: Input-Klinke und Output-Klinke, 6,3 mm, Netzanschluss
  • Schalter: Fußschalter On/Off (True Bypass)
  • Gewicht: 160 Gramm
  • Maße: Gehäuse: 39 x 100 x 31mm (B x L x H)
  • Preis: 119,- Euro (Ladenpreis im Oktober 2020)
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